Im Original: Becoming Jane.
Jon Spence hat mit "Geliebte Jane" eine Jane Austen-"Biographie" geschrieben, die Janes frühe Jahre, und ihre Entwicklung zur Schriftstellerin thematisiert. Von Frau Austen sind sehr wenige Materalien zu ihrem Liebesleben geblieben, man kann sich aus den Briefen an ihre Schwester Melissa nur zusammenreimen was gewesen sein könnte. Fakt ist: Jane Austen hat den Iren Tom Lefroy kennengelernt, und wohl auch mit ihm geflirtet. Lefroy soll später erzählt haben dass er für Jane eine "boyish love" hatte. Es wurde auch gemunkelt dass Jane in "Stolz und Vorurteil" ihre Beziehung zu Lefroy verarbeitet hat, und dass Mr Darcy von Lefroy inspiriert wurde.
Der Film ist die Verfilmung des Buches "Geliebte Jane".
Im Film wird diese Beziehung zu Tom Lefroy ausgebaut. Die junge Jane wohnt mit ihren Eltern und ihrer Schwester Melissa im ländlichen England. Dort passiert nicht viel, Jane schreibselt vor sich hin, und während ihre Schwester Melissa schon verlobt ist, droht ihr das Los der alten Jungfern. Ihre Eltern drängen auf eine baldige Hochzeit, denn das Geld ist knapp. Damals war für Frauen der einzige Weg aus der Armut eine reiche Hochzeit.
Plötzlich taucht der junge und skandalumwitterte Mr Tom Lefroy auf, und Janes Welt steht Kopf. Er ist hochnäsig, arrogant, selbstverliebt, prahlerisch, etc. (kommt einem bekannt vor, oder? :-))
Letztendlich ist es dann aber doch um Jane geschehen: sie verliebt sich unsterblich in den jungen Mann...der aber arm ist.
Tja, man kennt die Austen-typischen Fragen: Liebe oder Geld? Und wie kann man Janes Leidenschaft für die Schriftstellerei damit verbinden?
Das Ende der Geschichte kennt man ja.
Meine Meinung: ich war mit meinen Mädels drin, und hab es nicht bereut.
Es ist very British, mit viel Humor und eingestreuter Ironie, Herzschmerz, Querverweise auf Austens Werk und schönen Landschaftsbildern. Der Film hat eine warmherzige Atmosphäre, und man verlässt beschwingt das Kino.
Besonders würde ich auch die Schauspieler loben: Anne Hathaway als Jane überzeugt und vermittelt auch sehr gut etwas von dem Esprit und der Eigenwilligkeit die man sich bei Jane Austen vorstellt. Der Newcomer James Mcavoy ist ein toller Lefroy, den man sich auch als Darcy super vorstellen könnte (und sexy ist er auch noch...). Auch die Nebendarsteller sind super, Julie Walters, die man auch als Mrs Weasley aus HP kennt spielt Janes Mutter, und auch Maggie Smith taucht in den Film auf.
Sehr sehenswert also, wenn man sich von nah oder fern für Jane Austen und ihr Werk interessiert.