Arno Strobel - Magus - Die Bruderschaft

  • Über den Autor
    Arrno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie. Heute ist er in Luxemburg mit der IT-Projektdurchführung einer großen deutschen Bank betraut. Mit dem Schreiben begann er im Alter von fast 40 Jahren. Nach diversen Kurzgeschichten und einem ersten Roman legt er nun mit „Magus“ sein Debut im Genre Krimi/Thriller vor. Arno Strobel lebt in der Nähe von Trier, ist verheiratet und hat drei Kinder.


    Kurzbeschreibung
    Der neue Papst wird ermordet. Geheimnisvolle Tagebücher führen Bischof Corsetti auf die Spur einer mächtigen Bruderschaft, die ein gefährliches Komplott gegen die katholische Kirche schmiedet.
    "Habemus Papam!" Jubel aus Tausenden von Kehlen. Wenig später betritt das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche die Loggia über dem Petersplatz. Im selben Augenblick fällt ein Schuss und der Papst sinkt tödlich getroffen zu Boden. Der Scharfschütze ist schnell festgenommen, doch weigert er sich auszusagen und verlangt statt dessen, Bischof Corsetti zu sprechen. Tags darauf betritt der Bischof ein kleines Lebensmittelgeschäft, um dort eine für ihn vom Attentäter deponierte Kiste abzuholen. Die Kiste ist schwer - und sie birgt ein noch schwerer wiegendes Geheimnis: das "Projekt Simon". Die geheimnisvollen Tagebücher führen Corsetti auf die Spur einer mächtigen Bruderschaft, die im Verborgenen ein gefährliches Komplott gegen die katholische Kirche schmiedet


    Meine Meinung
    Eigentlich bin ich ja nicht so der Fan von Büchern dieses Genres. Aber ein erstes Anlesen hat mich an frühere Bücher von David Morrell erinnert, den ich seinerzeit eigentlich ganz gerne gelesen habe und da mir der Sinn mal nach etwas anderem als meinem üblichen Beuteschema stand, habe ich dankbar zugegriffen.


    Die Handlung zieht einen sofort in ihren Sog. Denn zu ungeheuerlich ist, was gleich auf den ersten Seiten passiert: Der soeben erst gewählte Papst fällt einem Attentat zum Opfer. Doch wer könnte zu so einem brutalen Schritt fähig sein und vor allem – warum nur?


    Die Antwort darauf liegt viele, viele Jahre zurück und beginnt eigentlich sogar schon vor dem Beginn der eigentlichen Geschichte, schon lange bevor der Protagonist Friedrich von Keipen in ein eigenartiges Elite-Internat in Südafrika eintritt.


    Dort begegnen wir zuerst der Bruderschaft der Simoner und ihrem Anführer, dem Magus. Doch welche Ziele diese Bruderschaft verfolgt und wie sie meinen, zu diesem Ziel zu gelangen – das müsst ihr schon selbst lesen.


    Ich bin jedenfalls schon lange nicht mehr so von einem Thriller gefesselt gewesen, der einen fleissig über das Warum und Wieso miträtseln und mitfiebern hat lassen. Denn das Ende ist ja bekannt. Nur der Weg bis zum Ende – er führt uns durch mehrere Jahrzehnte und begleitet dabei die unterschiedlichsten – durch die Bank vom Autor stark gezeichneten – Charaktere.


    Absoluter Buhmann für mich war übrigens Friedrich von Keipen. So einen miesen Widerling muß man sich erst einmal einfallen lassen. An ihm ist wirklich nichts positives. Ein durch und durch widerliches A…… Man wünscht ihm auf jeder Seite einen baldigen „Unfall“.


    Ein sehr flüssig zu lesender, solid gemachter Thriller, der mich gut unterhalten hat.


    Und einmal, ein einziges Mal habe ich am Klappentext nichts auszusetzen:


    „Magus gehört zur Buchkategorie: Einmal in die Hand nehmen und in einem Rutsch durchlesen.“

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Das hört sich richtig gut an...


    Eigentlich lese ich diese Art von Büchern nicht, aber ich wollte mich mal ein bisschen neu orientieren!


    Ausserdem hab ich auch Illuminati gelesen und soweit ich das beurteilen kann, sind die beiden ja vom Thema leicht vergleichbra und Illuminati hat mir wirklich sehr gut gefallen...


    Ich denke, ich werde es einfach mal versuchen... ab auf die Wunschliste...


    für die Leserunde hab ich leider keine Zeit!!! :cry

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Der neu gewählte Papst "Gregor XVII" erscheint auf der Loggia um dem Volk seinen Segen zu erteilen und wird erschossen.
    Der Schütze kann festgenommen werden, interessiert sich aber nur dafür, ob der Papst auch wirklich tot ist. Er besteht beim Verhör darauf mit einem bestimmten Bischof zu sprechen und zwar unter 4 Augen, was ihm auch gewährt wird. In diesem kurzen Gespräch berichtet er dem Bischof, dass er in einem kleinen Lebensmittelgeschäft eine Kiste für ihn deponiert hat. Diese Kiste holt der Bischof nach dem Gespräch ab und findet in ihr Tagebücher vor, die in einer Rückblende die Geschichte der Bruderschaft erzählen.
    In Südafrika entstand nach dem 2. Weltkrieg " Die Bruderschaft der Simoner", die zuerst unter Hermann Setteler, später unter seinem Ziehsohn und Nachfolger Friedrich von Keipen, Jungen in ihrem Internat zur Elite heranzogen, immer mit dem Ziel vor Augen die katholische Kirche zu unterwandern um später den Papst stellen zu können und damit auch die Weltherrschaft zu übernehmen. Diese Jungen studierten nach ihrem Abitur in Deutschland alle Theologie und wurden in die verschiedensten Bereichen eingeschleust - der Anfang einer lange über mehrere Generationen durchgeplanten Idee der Bruderschaft.


    Der Weg des Jungen Friedrich von Keipen zum Monster ist bedrückend. Es ist kaum vorstellbar, wie sehr dieser Mann sich immer mehr zum absoluten Alptraum entwickelt und dabei immer weiter an Macht zunimmt, während seine Familie unter ihm leidet.


    Machthungrige Männer in verschiedenen Positionen, Grausamkeiten, Schwächen und Stärken wechseln sich in diesem sehr spannenden Thriller ab, den man nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man ihn begonnen hat. Obwohl schon am Anfang der Papst umgebracht wird, löst sich das Rätsel um seinen Todesschützen erst auf den letzten Seiten, so dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Die wird nicht zuletzt durch die gekonnten Wechsel zwischen den verschiedenen Spielorten und den glaubwürdig und lebendig gezeichneten Figuren erzeugt, so dass man sich als Leser schnell im aufregenden Geschehen wieder findet.


    Arno Strobel schreibt gerade seinen zweiten Roman auf den ich mich jetzt schon sehr freue.

  • Zu der Leserunde habe ich mich angemeldet, obwohl Thriller eher nicht so ganz mein Fall sind. Nach Wolkes Rezension bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das Buch was für mich ist. Ich lasse mich überraschen!

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hallo SiCollier,
    wenn du über Grausamkeiten gestolpert bist, möchte ich dir erklären, dass "Magus" nicht grausam im Sinne von äußerst brutal ist, sondern es sind die seelischen Grausamkeiten, nach dem Motto, "Wenn du nicht spurst, ist dein Leben nichts mehr wert".

  • Hallo Wolke,


    ja, das was eines der Worte, über das ich gestolpert bin. Ich hatte den Eindruck, daß das Buch sehr düster und bedrückend ist. Anfangen werde ich es in der Leserunde auf jeden Fall, da ich die "Thematik" interessant finde, nur ob ich durchhalte, hängt letztlich auch vom Stil, und wie diese "Grausamkeiten" rüber kommen, ab. (Im Fred zu "Der letzte Harem" hatten wir ja die Diskussion, daß aus historischen Romanen oft das "Blut eimerweise" herausläuft. Das läßt sich alles ertragen, wenn es in entsprechender Form geschrieben ist. Gleiches gilt auch hier. Es hängt - für mich - letztlich davon ab, wie es ge- bzw. beschrieben ist. Doch in dieser Hinsicht habe ich bei Leserundenbüchern bisher noch keine Enttäuschungen erlebt.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe es eben aus der Buchhandlung geholt und freue mich auch schon auf die Leserunde.


    Jaune


    ;-)

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Hallo Wolke,


    ja, das was eines der Worte, über das ich gestolpert bin. Ich hatte den Eindruck, daß das Buch sehr düster und bedrückend ist.


    Hallo, SiCollier!


    Nein, düster und bedrückend ist das Buch eigentlich nicht. Eimerweise Blut ist auch nicht notwendig, um hier die Spannung zu erzeugen.


    Es ist faszinierend, durch welches Gebaren Friedrich von Keipen immer mehr Macht bekommt und wie skrupellos er ist.


    Durch die wechselnden Schauplätze bekommt man auch häppchenweise immer mehr Informationen über die Beziehungen der Protagonisten untereinander bzw. wer was über wen weiß.


    Spannend ja, bedrückend nein. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Nun, ich lasse mich überraschen. Nach Rezi von Dir und Wolke bin ich jedenfalls etwas verunsichert, ob das Buch was für mich ist. Mich hatte der Klappentext angesprochen, denn an ein Attentat auf einen Papst kann ich mich noch gut entsinnen; das Bild hat sich "eingebrannt". Und so lange es jetzt nur im Roman ist ...


    Es wird wesentlich vom Stil des Autors abhängen, ob ich die Leserunde "durchhalte", denn es ist ja zudem kurz vor Weihnachten - und nicht unbedingt ein vorweihnachtliches Thema. Und die von Wolke genannten "seelischen Grausamkeiten" können übler sein als körperliche.


    Bald weiß ich mehr (und kann eventuellen Frust gleich beim Autor abladen. :grin ;-) ) Bis denn!

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Habe das Buch heute bekommen - wann startet denn die Leserunde, ich bekomme langsam sämtliche Termine durcheinander.... :-(

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Lieber Voltaire,


    dazu gibt es die Leserundenvorschau.... und Du kannst sowas auch in Deinen persönlichen Eulenkalender eintragen. Eine persönliche Benachrichtigung gibt es leider nicht :chen (ich vergesse auch gerne mal Leserunden, für die ich mich Monate vorher angemeldert habe und stoße dann erst zwei Tage vor Beginn mit der Nase drauf....) - aber um Deine Frage zu beantworten: Die Leserunde beginnt am 10.12.2007

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Lieber Voltaire,


    dazu gibt es die Leserundenvorschau.... und Du kannst sowas auch in Deinen persönlichen Eulenkalender eintragen. Eine persönliche Benachrichtigung gibt es leider nicht :chen (ich vergesse auch gerne mal Leserunden, für die ich mich Monate vorher angemeldert habe und stoße dann erst zwei Tage vor Beginn mit der Nase drauf....) - aber um Deine Frage zu beantworten: Die Leserunde beginnt am 10.12.2007


    Liebe Batcat,
    Dank - Dank - Dank.
    Ich bin zu dämlich für diese Welt (sagt mein Sohn auch)..... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ein herzliches "Hallo" in die Runde,


    Zitat

    Bald weiß ich mehr (und kann eventuellen Frust gleich beim Autor abladen. )


    :schaem


    Ich freue mich trotzdem auf die Leserunde mit euch. :-)
    Und wenn das Buch dich wirklich frusten sollte, SiCollier (was ich weder glaube noch hoffe), - nur keine Hemmungen. In dem Fall habe ich es verdient, denn frusten soll mein MAGUS wirklich nicht.


    Herzliche Grüße an euch alle


    Arno

  • Zitat

    Ich freue mich trotzdem auf die Leserunde mit euch. :-)


    Ich mache bei der Leserunde zwar "offiziell" nicht mit, aber da ich das Buch ja bereits voller Begeisterung gelesen habe, werde ich mich sicher auch das eine oder andere Mal mit einmischen. :wave

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Arno
    Und wenn das Buch dich wirklich frusten sollte, SiCollier (was ich weder glaube noch hoffe), - nur keine Hemmungen.


    Nein, ich melde mich dann schon! :grin Aber ich denke, die bisherige Diskussion hat schon einiges zur Klärung beigetragen. Und wenn ich mich schon vor der Lektüre entsprechend darauf einstelle, wird das schon. Das schöne an diesen Leserunden ist es ja, daß auftauchende "Probleme" direkt mit dem Autor geklärt werden können - das hat mir bei einigen Büchern schon sehr geholfen, und wird hier wohl auch so sein!


    In diesem Sinne freue auch ich mich auf die Leserunde im Dezember! :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe das Buch gestern im Rahmen der Leserunde an einem Tag (sic!) durchgelesen - gut, daß ich frei hatte!!!


    Zum Inhalt brauch ich ja nicht mehr viel zu schreiben, das hat Batcat schon hervorragend gemacht.


    Es war von der ersten Seite an spannend, flüssig geschrieben, glaubwürdig und nachvollziehbar. Die Charaktere bestechen durch ihre Gnadenlosigkeit, sie sind ihrem Ziel völlig verschrieben und würden alles dafür tun.


    Toll fand ich auch die Einteilung in einer Art Tagebuch, jeder Abschnitt war mit Datum und Ort versehen, so daß man die Geschichte der Bruderschaft über 50 Jahre mitverfolgen konnte. Dadurch entsteht ein zügiger Lesefluß, weil der Autor auf Unwichtiges verzichtet hat und manchmal größere Zeitsprünge überwunden hat.


    Ein tolles Buch mit satten 9 Punkten - dass es nicht die volle Punktzahl erhält liegt für mich einzig und alleine im fürchterlichen Cover! Aber 10 Punkte sind 10 Punkte für ein perfektes Buch, da gehört für mich auch ein ansprechendes Umschlagbild dazu! :-]


    Bitte mehr davon, Arno!!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein