Erschienen: 09/2007
397 Seiten
Kurzbeschreibung (Rückseite)
Ein voll besetzter Wagen kracht in der Leipziger »Kavalierskurve« auf einen Baum- ein Schädel fällt aufs Dach. Im Geäst hängt eine mumifizierte Leiche. Achtzehn Jahre später wird der ungelöste Fall dem jungen Kollegen zugeschoben, der seit kurzem im Rollstuhl sitzt..
Ein Anwalt verpasst den wichtigsten Prozess seiner Karriere. Sein Verschwinden gibt allen ein Rätsel auf. Ist er wegen der brisanten Verhandlung entführt worden?
Über den Autor
Henner Kotte wurde 1963 in Wolgast geboren, wuchs in Dresden auf und lebt seit 1984 in Leipzig. Er hat ein Germanistikstudium in Leipzig, Moskau, Stuttgart und Dresden hinter sich, arbeitete als wissenschaftlicher Assistent, als Dozent für Deutsch als Fremdsprache, war Arbeitsloser, ABMler und ist heute Kulturredakteur beim Stadtmagazin BLITZ.
Meine Meinung
Der Tote im Baum ist der dritte Krimi über die Ermittlunfen der Leipziger Mord Zwo.
Aber irgendwie ist das kein Lokalkrimi der üblichen Sorte, kein whodunit- es geht mehr um Träume und Wünsche von Individuen und mich packte das Entsetzen immer mehr als ich in der Mitte des Buches zwar des Rätsels Lösung erkannte aber erkennen mußte warum die Ermittler nie auf diese Lösung kommen würden. Sie alle werden gezeichnet als getriebene Individuuen, die zwar im Team arbeiten, aber jeder für sich mit seinen Problemen, seinen Sorgen ist allein und sieht den anderen nicht, nimmt nicht wahr wo die Probleme liegen und lebt für sich allein. Ein düsteres Bild, ein bedrückendes Buch. Ein sehr gutes Buch, das weit über das Klischee Lokalkrimi hinausreicht.
Gesucht wird nach Opfern, nicht nach Tätern und niemand ist am Schluß Gewinner der vor Fernsehkameras den strahlenden Erfolg präsentieren kann.
Unbedingt lesenswert- auch für den, der die Kavalierskurve oder die Reclamstrasse nicht kennt.