Die Entwicklung im Roman ist rasant und die Figuren finde ich gelungen beschrieben. Nicht nur den wortgewandten und berechnenden Xavier, sondern auch die Charakteriesierung der Theresia ist sehr gelungen. Man kann sich gut vorstellen, wie die Verbitterung in dieser Frau über die Jahre gewachsen ist, die ja insgeheim ihren Mann verdächtigt, ihr ein Kind untergeschoben zu haben. Interessant, sonst kennt man sowas ja nur andersrum. Sie ahnt nicht, woher ihr Mann Agnes wirklich hat und kann zu dem Kind keine Bindung aufbauen.
Was mir auch gut gefallen hat, ist die Beschreibung der Gerüche. Gut, dass man das alles nur liest, es würde die Leser wahrscheinlich sonst narkotisieren. Mit diesem stinkenden Kaiser möchte man wirklich nicht in einem Raum eingesperrt sein.
Die Episode mit den verschwundenen Katakomben unter der Heiligenstädter Kirche fand ich auch sehr interessant. Gibt es dazu einen historischen Hintergrund?
edit: Zumindest die Sage vom schwarzen See und der zu Stein erstarrten Frau habe ich gefunden.