'Die Teufelsbibel' - Seiten 173 - 258

  • Jetzt wissen wir auch das Motiv für den Mord an dem armen Jesuitenpater.


    Ich weiß nicht recht, ob der Kaiser wirklich so blöde war, oder ob er nicht einfach die Nase voll hatte vor den ganzen Idioten um ihn herum und die Zwänge dazu- was ja auch der Grund gewesen sein soll weshalb er aus Wien wegging- und dass er dafür von seinen Nachfolgern dann abgestraft wird über das was Geschichte schreiben heisst, wäre dann zumindestens nicht verwunderlich.


    Das Cyprian sich ständig mit den falschen Leuten anlegt ist langsam klar, aber allzulange wird der nicht im Knast bleiben, da bin ich sicher- irgendwie riecht das schon noch nach einem Showdown des klassischen Western der da auf uns zukommt, auch wenn Cyprian und Pater Espinosa nicht mit rauchenden Colts vor dem Saloon stehen werden...


    Aus dem Personenregister wissen wir ja, das Innozenz einige Monate im Amt (am Leben) blieb, mal sehen, ob da auch nachgeholfen wird oder das Alter siegt.

  • Kap.10: Agnes und Cyprian sind auf den Wehrgang der Wiener Stadtbefestigung gestiegen, um sich auszusprechen.
    Agnes träumt schon vom Auswandern in die Neue Welt, nach Virginia, aber Cyprian lehnt Flüchten gefühlsmäßig ab. Er wundert sich auch über die Ablehnung seitens Niklas Wiegand,
    Da es langsam dunkelt, kommt der Stadtknecht und sagt im unmelodischen Singsang: Die Sonne geht, das Volk geht auch.
    Ein gesanglicher Rausschmiss. :lache


    War bei Stadtknechten das Sprechen im Singsang damals üblich?

  • Über Kaiser Rudolf wundere ich mich langsam auch. Vor allem, dass er in einem solchen Zustand Kaiser bleiben konnte. Allerdings weiß ich über den historischen Kaiser Rudolf nichts, weswegen es mir schwerfällt hier wirklich etwas dazu zu sagen, aber bei solch ausgeprägten Erscheinungen wundert es mich, dass er von der Familie nicht zum abdanken gezwungen wurde.


    Über die Verwicklung von Cypran in die Geschichte rund um die Teufelsbibel war ich sehr überrascht. Die Geschichte rund um die Neustädter Kirche scheint doch eine tiefere Bedeutung zu haben.
    Ob es sein bischöflicher Onkel wirklich so gut mit ihm meint, bin ich mir noch nicht wirklich sicher. Vor allem sein Gespräch mit Agnes Mutter - was wir aber nur indirekt erfahren - verleitet mich eher zu der Vermutun, dass Cypran für ihn eher eine Schachfigur in seinem Plan darstellt.

  • In Kapitel 12 zeichnet Bischof Khlesl eine Art mysteriöses Organigramm, bestehend aus Kreisen, die verschiedene Personen darstellen und Verbindungslinien.
    Ich habe versucht, dieses Schema nachzuzeichnen.
    Die unteren Kreise sind wohl der Bischof selbst (Hakennase), daneben Cyprian und A steht für Agnes. Zwischen Agnes und Cyprian bleibt der Verbindungsstrich sehr stark, obwohl der Bischof sie ausgewischt hat.


    Bei dem Kreis mit dem Fragezeichen vermute ich Andrej, der die Geschichte bestimmt noch beeinflussen wird.


    Bei den drei oberen Kreisen, in denen ungenannte Initialen stehen, fällt mir die Zuordnung schwer. Da kann man nur spekulieren.
    Zwischen den oberen und unteren Personen scheint es eine klare Trennung (zwischen gut und böse?) zu geben.
    Wo ist Pater Xavier?


    Ob der große Kreis, der in der Mitte steht, die Teufelsbibel abbildet, die das Schicksal aller Personen beeinflusst oder wirklich eine Person?.


    Was vermutet ihr?

  • Die nächsten Kapitel zeigen wieder Pater Xaviers Konzentrationsfähigkeit und Entschlossenheit.
    Ein kleiner psychologischer Zweikampf mit dem Bettler lässt ihn die gewünschten Informationen bekommen.
    Die Beschreibungen dieser Kapitel zeigen Pater Xaviers übersteigerte Wahrnehmung, die ihn von normalen Menschen unterscheidet.
    Manchmal glaube ich, das könnte auch ein Hinweis auf eine beginnende Geistesstörung sein, sein intensives Wahrnehmen von Düften, das Gefühl beim Zusammenstoß mit dem Kaiser (dann fiel ein halbes Haus auf Pater Xavier), sein Faust an die Wand schlagen.


    Was könnt er bei intakten Moralempfinden nicht alles Positives leisten!
    Das ihm aber Absolution im Voraus für alle seine Taten gegeben wurde, lässt ihn vollkommen skrupellos werden.



    Kaiser Rudolf, Pater Xaviers ehemaliges Beichtkind, ist anscheinend auch nicht ganz bei Trost!


    Kap.16: Melchior Khlesl und Kardinal Facchinetti wollen Cyprian anwerben, die Spur der Teufelsbibel als Gegenspieler von Pater Xavier zu verfolgen.
    Der Kardinal reist anschließend nach Rom und wird dann wohl Papst Innozens IX.


    Kapitel 17: Cyprians Zusammenstoß mit Sebastian Wilfing und dessen Begleitern geht schlecht für ihn aus. Er konnte sich zwar schlagkräftig gegen die Schläger wehren, aber landet dafür im Gefängnis und der Bischof ist verreist. Sein Bruder besucht ihn, ist aber nicht fähig, ihn herauszuholen.
    Und schon wieder kommt es zur Schlägerei, diesmal mit den Wachen.
    Cyprians Mut bewundere ich, aber solche Auseinandersetzung scheut man wohl nur dann nicht, wenn man ein Muskelpaket ist.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Ich weiß nicht recht, ob der Kaiser wirklich so blöde war, oder ob er nicht einfach die Nase voll hatte vor den ganzen Idioten um ihn herum und die Zwänge dazu- was ja auch der Grund gewesen sein soll weshalb er aus Wien wegging- und dass er dafür von seinen Nachfolgern dann abgestraft wird über das was Geschichte schreiben heisst, wäre dann zumindestens nicht verwunderlich.


    Kaiser Rudolf war ein hoch neurotischer, wahrscheinlich schwer depressiver Mensch, dessen sensible Natur - so sehen es die meisten Biographen - durch seinen Aufenthalt am unmenschlich rigiden Hof seines Onkels König Philipp von Spanien nachhaltig zerstört worden ist. Ich glaube, dass die dunkle Faszination von Prag einen Menschen wie ihn sehr angezogen hat. Den Machenschaften des Kaiserhofes konnte er durch den Umzug nach Prag nur bedingt entkommen, da er ja den Großteil davon mitnehmen musste. Vielleicht muss man auch berücksichtigen, dass unter den Luxemburgern bereits Mitte des 14. Jahrhunderts Prag Kaiserstadt geworden ist und dass Rudolf durch seinen eigenen Umzug womöglich Anschluss an die alte Macht des Kaisertums und dessen Würde finden wollte. Verbrieft ist auch seine Abneigung gegen die Umgebung in Wien an sich und dass ihm die Hofburg nicht gefiel.


    LGr
    Richard

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Da es langsam dunkelt, kommt der Stadtknecht und sagt im unmelodischen Singsang: Die Sonne geht, das Volk geht auch.
    Ein gesanglicher Rausschmiss. :lache


    War bei Stadtknechten das Sprechen im Singsang damals üblich?



    Es gab - vor allem bei der Nachtwache - ritualisierte Meldeformeln. Vielleicht hast Du das "... bewahrt das Feuer, bewahrt die Glut. Alles ist gut!" oder so ähnlich schon mal gehört. Diese Meldungen gab es tatsächlich, und sie wurden auch "gesungen". Ich habe mir in der Szene auf dem Kärntnertor einfach eine kleine Reminiszenz daran erlaubt und zugleich eine charakterliche Vignette bezüglich des Wächters, der offenbar durchaus etwas von Ironie versteht ...


    LGr
    Richard

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Was könnt er bei intakten Moralempfinden nicht alles Positives leisten!
    Das ihm aber Absolution im Voraus für alle seine Taten gegeben wurde, lässt ihn vollkommen skrupellos werden.



    So wollte ich es darstellen! Freut mich außerordentlich! :-]
    LGr
    Richard

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das Cyprian sich ständig mit den falschen Leuten anlegt ist langsam klar, aber allzulange wird der nicht im Knast bleiben, da bin ich sicher- irgendwie riecht das schon noch nach einem Showdown des klassischen Western der da auf uns zukommt, auch wenn Cyprian und Pater Espinosa nicht mit rauchenden Colts vor dem Saloon stehen werden...


    Ja, so ein bisschen wirkt er wie der impulsive Haudegen-Held, den man einfach gern haben muss, der sich aber "gerne" in Schwierigkeiten bringt. Also ich mag ihn :-] Allerdings fällt mir zum jetzigen Stand auf Anhieb keine Lösung ein, wie er ohne fremde Hilfe aus seiner Gefangenschaft entfliehen kann. Man darf gespannt sein! :-]


    Zitat

    Original von taciturus
    Ob es sein bischöflicher Onkel wirklich so gut mit ihm meint, bin ich mir noch nicht wirklich sicher. Vor allem sein Gespräch mit Agnes Mutter - was wir aber nur indirekt erfahren - verleitet mich eher zu der Vermutun, dass Cypran für ihn eher eine Schachfigur in seinem Plan darstellt.


    Ein interessanter Gedanke! Ob dieser Plan von langer Hand gemacht wurde? Schließlich kümmert sich der Bischof ja schon jahrelang um Cyprian, oder ob sich dessen Mitarbeit aufgrund der engen Bindung nur irgendwann anbot?


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Bei den drei oberen Kreisen, in denen ungenannte Initialen stehen, fällt mir die Zuordnung schwer. Da kann man nur spekulieren.


    Bei den drei Kreisen dachte ich zuerst an die drei Kardinäle, aber ob das stimmt?!? Und was weiß der Bischof wirklich über Agnes?


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Das ihm aber Absolution im Voraus für alle seine Taten gegeben wurde, lässt ihn vollkommen skrupellos werden.


    Eine Absolution im Voraus ist an sich schon der Gipfel der Skrupellosigkeit, finde ich. Und hat mit dem Sakrament der Beichte/Buße so rein gar nichts mehr zu tun. Erstaunlich, dass sich ausgerechnet ein Dominikanermönch auf so einen Kuhhandel einlässt, ohne Gewissensbisse zu bekommen. Obwohl... wenn man es richtig verpackt, dann dient das ja alles einem höheren Zweck. Nur Pater Hernando scheint am Ende dieses Teils wirklich unter seiner Tat (Mord) zu leiden, alle anderen folgen dem angepriesenen Ziel.

  • Ich bin auch damit durch und es fesselt mich schon sehr, trotz anfänglicher Schwierigkeiten.


    Ich war auch versucht die Kreise nachzumalen. Es fiel mir schwer, ein Bild davon im Kopf entstehen zu lassen. Leider fehlte mir Papier und Stift und später war ich dann so von der nachfolgenden Geschichte gefangen, dass ich darüber hinweg kam.


    Traurig finde ich, das Cyprian udn Agnes nicht zueinander finden können. Der wirkliche Grund dafür ist mir noch nicht bekannt. Aber ich hoffe mal, dass der Autor später noch ein Einsehen mit den beiden hat.


    Zitat Milla:
    Ja, so ein bisschen wirkt er wie der impulsive Haudegen-Held, den man einfach gern haben muss, der sich aber "gerne" in Schwierigkeiten bringt. Also ich mag ihn Freude Allerdings fällt mir zum jetzigen Stand auf Anhieb keine Lösung ein, wie er ohne fremde Hilfe aus seiner Gefangenschaft entfliehen kann. Man darf gespannt sein!
    Zitat Ende


    Ich glaube nicht, dass er sich gerne in Schwierigkeiten bringt. Er macht mir eher den Eindruck, als wenn er sich den Problemen stellt, und die bringen halt öfters eine Schlägerei mit sich. Tja, und wie er aus der Gefangenschaft befreit werden wird, das interessiert mich natürlich auch.

  • Cyprian finde ich sehr sympathisch, auch wenn er öfters in eine Schlägerei verwickelt wird. :-) Aber wie er aus dem Gefängnis kommen soll, ist mir noch ein Rätsel. :gruebel


    Die wahren Hintergründe von Melchior Khlesl sind mir noch nicht so ganz klar. Aber irgendeine Absicht wird schon dahinter stecken, dass er Cyprian in die Geschichte eingeweiht hat. Interessant finde ich, dass Melchior Khlesl (nachdem er über Agnes Herkunft recherchiert hat) mit Ihrer "Mutter" gesprochen hat. Ob das was zu bedeuten hat ?

  • Na...es bleibt ja gut spannend und hochdramatisch. :-)


    Die Schlägerei zwischen Cyprian und seinem Nebenbuhler und dessen Begleitern...nun weiß ich, was man bildlich damit meint, wenn man sagt "Ein Mensch sieht rot"... aber so, wie Richard Dübell das beschreibt, möchte man ja am liebsten mitkloppen :schlaeger :grin


    Ein anderer Schreibstil von ihm gefällt mir noch besser: nämlich, wie die meisten relevanten historischen Hintergrundfakten eben mal so lässig in Dialogen verpackt wird. :anbet Da kommt gar nicht erst Langeweile beim Lesen des fortlaufenden Geschehens auf :-)


    Zu den Nachtwächtern:


    Mein Urururopa war tatsächlich Nachtwächter und der sang tatsächlich zu jeder vollen Stunde das Lied: "Hört, ihr Leut' und laßt Euch sagen...fünfe hat die Uhr geschlagen." ...weiter weiß ich das Lied leider nicht, aber es kamen tatsächlich noch ein paar Reime :grin


    :wave

  • Zitat

    Original von milla
    [quote]Original von Herr Palomar
    Bei den drei oberen Kreisen, in denen ungenannte Initialen stehen, fällt mir die Zuordnung schwer. Da kann man nur spekulieren.


    Bei den drei Kreisen dachte ich zuerst an die drei Kardinäle, aber ob das stimmt?!? Und was weiß der Bischof wirklich über Agnes?


    Die drei oberen Kreise haben mich auch nachdenklich gemacht. Sie müssen für die drei Kardinäle stehen. Er malt ein Birett daneben. Eins steht für Facchinetti, durch die Verbindung zu einem der Khlesl-Kreise. Das Kreis mit dem Fragezeichen wird bestimmt für Pater Xavier stehen, und der ganz grosse ist die Teufelsbibel.


    Doch nun zum Rest der Handlung. Cyprian im Kerker... wird er da noch länger bleiben? Oder wird er von seinem Onkel nun zur Suche gezwungen.


    Die Geschehnisse um Kaiser Rudolf sind mir immer noch unklar...
    Auch Andrej rückt immer mehr in den Mittelpunkt.


    Agnes unter den Fittichen ihrer Familie... bis jetzt nicht einen blassen Schimmer, wie es weiter gehen sollte.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ja, die drei oberen Khlesl-Kreise. Wenn es sich um die drei Kardinäle handelt, dann setzt das aber voraus, dass der Bischof genau um den Verschwörerkreis wusste. Xavier als Fragezeichen kommt auch nur in das Kreisespiel, wenn der Bischof seine Rolle kennt. Über beides bin ich mir aber noch nicht so sicher. Der dicke Strich von der Teufelsbibel zu Agnes lässt darauf schließen, dass ihre Rolle bedeutender ist, als nur die eines zufällig mit dem Leben davongekommenen Babies bei dem Massaker im Kloster. Es bleibt spannend.


    Der fragwürdige Umgang und die eigenwillige Glaubensauslegung einiger Kirchenvertreter bei der Beseitigung von unbequemen Päpsten kommt auch sehr gut zur Geltung.
    Ist zur Bewahrung des christlichen Glaubens jede Maßnahme erlaubt? Heiligt der Zweck die Mittel und darf man ein Menschenleben zugunsten des Glaubens, also einer höheren Sache opfern? Der Konflikt, den Pater Hernando einerseits bei den Prozessen der Inquisition niemals gespürt hat, kommt, wenn auch nur vage, bei der Ermordung Papst Gregors XIV leise durch.


    Der Satz in Kapitel 19:


    So viele weitere böse Taten, um dem Guten zum Sieg zu verhelfen - Pater Hernando war unsicher, ob irgendwo in Jesu Christi überlieferten Worten auch nur einmal davon die Rede war, dass man Gewalt anwenden musste, um den Glauben zu bewahren.


    müsste ihm eigentlich klar machen, dass sein Glaube auf tönernen Füssen steht.

  • Hihi, anscheinend hatten wir es alle mit den Kreisen von Bischof Khlesl, ging mir nicht anders, auch ich hab sie mach nachgemalt.
    Allerdings fand ich es schon komisch, dass der Strich zu Agnes anscheinend dicker war als die anderen, das schien mir ein bisschen sehr konstruiert...aber störte nicht besonders.


    Melchior kommt mir allerdings auch etwas komisch vor, irgendwas hat er vor und ich denke, dass es auch für Cyprian nichts Gutes bedeuten kann...er wirkt immer so geheimnisvoll, zumindest wenn niemand hinsieht.


    Die Szene mit Agnes und Cyprian fand ich sehr traurig, sieht denn niemand, dass die beiden füreinander geschaffen sind? Ich an Agnes Stelle hätte auch den Vorschlag gemacht, einfach wegzulaufen, auch wenn es sicher nicht die klügste Vorgehensweise wäre...aber in dieser scheinbar auswegslosen Situation ist ihr alles egal. Und es ist typisch Cyprian, dass er an die Ehre denkt und nicht "feige" davonlaufen will...das gibt sicher noch Ärger.
    Und dann kann er Agnes noch nicht einmal Bescheid sagen, was denn eigentlich los ist, weil dieser miese Sebastian ihn hinterhältig angreift und er deswegen im Gefängnis landet...


    andrej wird immer wichtiger, da bin ich schon gespannt auf seine weitere rolle..

  • Seltsam fand ich Cyprians Reaktion als Agnes ihm von den verschwundenen Katakomben erzählt hat. Warum reagiert er so?


    Die Beschreibung Prags in Kapitel 14 fand ich sehr gelungen. Welch' wunderbare Beschreibung für meine Zweit-Lieblings-Stadt. :anbet


    Rudolf II. hat anscheinend bei Pater Xavier gebeichtet. Was hat er ihm wohl erzählt?


    Endlich erfährt man warum gerade Wilfing Agnes’ Mann werden soll. Zwischen Niklas und Wilfing musste ja wohl ein „Handel“ stattgefunden haben.


    Cyprian war doch immer so nett. Dass er brutal gegen seinen Vater vorgehen konnte, das hätte ich nicht von ihm gedacht.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Agnes träumt schon vom Auswandern in die Neue Welt, nach Virginia, aber Cyprian lehnt Flüchten gefühlsmäßig ab.


    Ja, aber später zieht er es dann doch in Erwägung.


    Zitat

    Original von taciturus
    Über die Verwicklung von Cypran in die Geschichte rund um die Teufelsbibel war ich sehr überrascht.


    Das ging mir ganz genauso....

  • Zitat

    Original von Patricia_k34



    Das ging mir ganz genauso....


    Stimmt, das war wirklich nicht vorherzusehen...wobei im Personenregister am Anfang ja schon so etwas angedeutet wurde, und zwar dass Cyprian der Agent eines Bischofs sei...das hatte ich ganz vergessen und ist mir erst bei diesem Teil wieder eingefallen.

  • Auch hätte am liebsten die Kreise vom Bischof nachgezeichnet. Da ich diesen Abschnitt in der Bahn gelesen habe hatte ich nur kein Papier und keinen Stift zur Hand. Ich denke aber, dass ich das nochmal nachholen werde.


    Irgendwie habe ich so das Gewühl, dass der Bischof Khlesl Cyprian nur ausnutzt.


    Bislang sieht es nicht so aus als ob es für Cyprian und Agnes ein Happyend geben wird. Ich hoffe sehr, dass sich das Blatt für die beiden noch zum guten wenden wird.



  • So viele interessante Anmerkungen! :-) Ich versuche Sie mal der Reihe nach zu kommentieren:


    Die Reaktion Cyprians wird später noch geklärt; ich kann das hier nicht leider nicht darlegen, sonst produziere ich einen "spoiler".


    Dankeschön für die Blumen bezüglich Prags; ich habe mir den Eindruck der Stadt bei meiner ersten Recherche im November bewahrt. Ich bin dann (leider, was die Atmosphäre betrifft) im Sommer danach nochmal hingefahren, um das eine oder andere nachzurecherchieren, und statt in nebliger Düsternis bin ich zwischen kurzbehosten T-Shirtträgern im Sonnenschein am Altstädter Ring gesessen und habe Kaffee getrunken. Das hätte beinahe die Erinnerung an den November-Aufenthalt nachhaltig gelöscht!


    Dass Pater Xavier Espinosa Kaiser Rudolfs Beichtvater ist, ist zum einen dramaturgisch interessant, zum anderen ein Spiel mit geschichtlichen Fakten. Rudolfs Beichtvater in Spanien und etliche Zeit danach noch in Wien war ein Dominikanerpater namens Juan Espinosa. Dass Pater Xavier auch der Beichtvater von Don Karlos gewesen sein soll, ist ein früher Hinweis auf seinen Charakter: eine Auslegung des Schicksals von Don Karlos ist die, dass sein Beichtvater das Geständnis des spanischen Infanten, er plane den Aufstand gegen seinen Vater, an König Philipp verraten haben soll. Da war wieder mal der richtige (böse) Mann am richtigen Ort. Perfekt ...


    Natürlich hat Niklas noch ein zweites Motiv für den Wunsch, Agnes möge Sebastian Wilfing jun. heiraten. Dies hier zu verraten wäre aber ein weiterer "spoiler". Sorry.


    Cyprian neigt in Extremsituationen dazu, rot zu sehen. Wenn Du bedenkst, was sein Vater ihm alles vorher an den Kopf geworfen hat ...


    LGr
    Richard