'Die Teufelsbibel' - Seiten 513 - 588

  • Ich mag diesen wunderbar schrägen Humor den Richard Dübell teilweise in des Grauen einpackt: Der Esel , der erkannt hatte, wer der Klügere war...(S.581) :rofl

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Pavels Mission geht weiter, wieder will er eine Frau erwürgen, doch sie wehrt sich, fast erfolgreich.
    Cyprian und Andrej (mit Kind) treffen wieder aufeinander.
    Wegen des Brandes kommen sie zuerst nicht rein.
    Cyprian findet das Mordopfer, denkt es ist Agnes. Aber es ist anscheinend Yolanta. Wieder ein trauriger Verlust. :-(


    Diese dramatischen Szenen kommen mit einer großen Wucht daher, für mich als Leser wirkt das sehr packend. Die Beteiligten gehen durch eine Vielzahl von Emotionen. Ein Mitfiebern mit den Betroffenen (eigentlich allen Personen) ist unvermeidlich.
    Der Autor schafft es sogar, auch bei einer Nebenfigur wie Theresia bei der Szene mit Cyprian (S.547), ihren Hass und ihre Wut deutlich zu machen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich mag diesen wunderbar schrägen Humor den Richard Dübell teilweise in des Grauen einpackt


    :write So musste ich bei folgendem Satz schallend lachen (trotz der dahintersteckenden Tragik): "Die Masche >Guter Inquisitor - Böser Inquisitor< zieht immer." :lache


    Aber die Dramatik ist wirklich zum Greifen nahe: Erst erfährt Andrej, dass Wenzel tot ist, dann nimmt er stattdessen ein anderes Kind mit, dass er Yolanta als ihren Sohn präsentieren will (angenommen, es hätte funktioniert, wie er hätte er mit dieser Lüge weiterleben wollen?), dann der vermeintlich erfolgreiche Mordanschlag an Agnes, der Brand und der Tod Yolantas. Als Andrej schluchzend, mit dem Kind im Arm, über der toten Yolanta zusammenbricht, musste ich selbst mit den Tränen kämpfen :cry

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Als Andrej mit dem fremden Kind auftauchte musste ich schlucken. Ob Yolanta den Schwindel bemerkt hätte?
    Warum musste sie sterben Richard, das war nicht schön. Sie war mir ans Herz gewachsen.


    Ja, die Frage ist schwer zu beantworten. Sie hätte es verdient, weiterzuleben, nicht wahr? Nicht nur um Andrejs willen, sondern auch wegen ihres eigenen Charakters. Aber ihr Tod bringt auch Dynamik in das letzte Drittel der Geschichte und ermöglicht es nicht nur Andrej, über sich selbst hinauszuwachsen.
    Wäre Yolanta nicht gestorben, welchen Grund hätte Andrej gehabt, mit nach Braunau zu gehen? Ohne ihn wäre Cyprian am Ende gescheitert.


    LGr
    Richard

  • Zitat

    Original von Richard Dübell


    Wäre Yolanta nicht gestorben, welchen Grund hätte Andrej gehabt, mit nach Braunau zu gehen? Ohne ihn wäre Cyprian am Ende gescheitert.


    LGr
    Richard


    Hmm, die Frage ist schon berechtigt. Und eine gewachsene Freundschaft zwischen ihm und Cyprian bestand ja auch nicht, die ihn dazu hätte verleiten können.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich mag diesen wunderbar schrägen Humor den Richard Dübell teilweise in des Grauen einpackt: Der Esel , der erkannt hatte, wer der Klügere war...(S.581) :rofl


    Aber auch die Aussage "guter Inquisitor, schlechter Inquisitor" kenn ich irgend wo her! :chen


    edit: Das hat ja auch milla schon endeckt!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Diese dramatischen Szenen kommen mit einer großen Wucht daher, für mich als Leser wirkt das sehr packend. Die Beteiligten gehen durch eine Vielzahl von Emotionen. Ein Mitfiebern mit den Betroffenen (eigentlich allen Personen) ist unvermeidlich.
    Der Autor schafft es sogar, auch bei einer Nebenfigur wie Theresia bei der Szene mit Cyprian (S.547), ihren Hass und ihre Wut deutlich zu machen.


    Genau das ist es, was mir an diesem Buch auch besonders gut gefällt.
    Jeder Charakter hat seine Stärken und natürlich auch Schwächen und ich als Leserin kann mit jedem von ihnen mitleider oder mich auch freuen.
    In diesem Abschnitt hat es ja besonders Andrej getroffen, das war wirklich ein schwerer Schlag, erst das Baby und dann Yolanta zu verlieren...und das wobei er sie eigentlich gerade erst gefunden hat.
    Ob er Yolanta die Sache mit Wenzel wirklich nicht erzählt hätte? Das hätte ich nicht machen können, das ganze gemeinsame Leben wäre eine Lüge gewesen. Aber Andrej wusste sich einfach nicht anders zu helfen.


    Theresia hat mich hier überrascht, auf einmal zeigt sie eine etwas weichere Seite, vielleicht durch den Beinahe-Verlust ihrer Tochter? Und die Muttergefühle, welche sie die ganzen Jahre hindurch unterdrückt hat, brechen dann durch Wenzels Anblick doch noch schlussendlich hindurch. Wie sie sich wohl Agnes gegenüber verhalten wird, wenn sie sich wieder sehen?

  • Andrej hat es wirklich schwer getroffen. Erst ist Wenzel tod und dann auch noch Yolanta. :-( Aber den Betrug mit dem Kind hätte sie bestimmt gemerkt und dann ? Möchte ich lieber nicht drüber nachdenken.


    Wenigstens scheint Agnes noch am Leben zu sein. Hoffen wir mal, dass alles gut endet. :-)


    Ich kann nur Schwarzes Schaf beipflichten. Über Theresia war ich auch ganz überrascht. Was war mit ihr denn los ? Plötzlich doch noch Muttergefühle entwickelt ?

  • Yolanta ist tot. Das hat mich wirklich getroffen. Ich habe mir gewünscht, dass sie und Andrej glücklich miteinander werden.


    Ich vermute mal, dass Agnes im Haus von Yolanta ist. Die beiden haben einfach die Rollen getauscht und das wurde Yolanta zum Verhängnis.

  • Um Yolanta habe ich auch getrauert. :cry


    Ich habe mich ein wenig gewundert, dass Cyprian nicht gemerkt hat, dass er nicht Agnes bei seinem Rettungsversuch trägt. Yolanta wurde doch immer als sehr klein und zierlich beschrieben, bei Agnes habe ich dies nicht so in Erinnerung. Sie ist doch einiges größer, oder?
    Aber Cyprian stand ja schwer unter Schock.


    Auf jeden Fall ein eindrucksvoll beschriebener, sehr interessanter Abschnitt. :-]

  • Eine Eule hat mal gesagt, dass eine gute Dramaturgie auch Opfer unter den 'Guten' erfordert. Dass es in diesem wirklich rasanten Abschnitt Yolanta erwischt ist tragisch. Trotzdem wäre ein Happy End in diesem Fall mit Andrej und dem untergeschobenen Kind nicht sehr glaubhaft gewesen.


    Die Szene, in der der wahnsinnige Pavel und Buh in das Wiegandhaus eindringen war so spannend geschrieben, dass ich aufpassen musste, zwischendurch nicht das Atmen zu vergessen.
    Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass der große Showdown schon jetzt einsetzt. Das gefällt mir auf jeden Fall besser, als ein auf 1 - 2 Kapitel gepresstes Finale. Ich bin hochgespannt, wie es weitergeht.



    Übrigens habe ich mich beim Lesen gefragt, seit wann Brieftauben zur Informationsübermittlung genutzt wurden. Die Antwort habe ich mir ergoogelt und war erstaunt, dass schon die alten Ägyter die Tauben als Boten eingesetzt haben. Wusste ich bis dahin noch nicht.


    Zitat

    Ich vermute mal, dass Agnes im Haus von Yolanta ist. Die beiden haben einfach die Rollen getauscht und das wurde Yolanta zum Verhängnis.


    Daran habe ich auch gedacht. Allerdings wäre sie dann ja Xavier in die Finger gefallen und der hätte sie doch bestimmt nicht ungeschoren gelassen. :gruebel

  • Zitat

    Original von Patricia_k34
    K 5: Die Szene wie das Haus abbrennt war ganz toll beschrieben. Ich kam mir vor wie ein Beobachter vor Ort.


    ........



    Zum Glück konnte ich mich bei der Beschreibung auf den Rat eines Brandexperten stützen. Bücher sind einfach doch das Ergebnis mehrerer kreativer Geister.


    LGr
    Richard

  • In diesem Abschnitt musste Yolanta ihr Leben lassen, kurz bevor Andrej mit dem "falschen" Wenzel bei ihr eintreffen konnte.
    Hier wurde oft die Frage gestellt, wie beide mit der Lüge hätten leben sollen, ein "Kuckuckskind" aufzuziehen. Mir stellte sich eher die Frage, wie hätte Yolanta mit dem Verlust ihres Kindes leben sollen.

  • Dann läute ich auch mal bei diesem Abschnitt die 2. LRunde ein! :grin


    Die Geschichte hat ganz schön an Fahrt zugenommen. Ich merke, wie ich regelrecht durch die Seiten hetze, weil ich unbedingt wissen will, wie es endet.
    Eines möchte ich noch anmerken, dass ich mich auch an der sehr schönen Sprache erfreue. Es tauchen immer wieder Sätze auf, die ich gerne etwas wirken lasse. Wie in diesem Abschnitt:

    Zitat

    S.578.. Mit jedem Schritt unseres Lebens betreten wir einen Pfad, dessen Ende wir nicht absehen können.


    Andrej entschließt sich, nachdem er erfahren hat, dass Wenzel nicht mehr lebt, ein anderes Kind aus dem Waisenhaus Yolanta als Wenzel unterzuschieben. Leider werden wir nie erfahren, ob Yolanta seinen Schwindel bemerkt hätte. Vielleicht hätte er ihr auch gleich die Wahrheit gesagt.. Wir werden es leider nicht erfahren, da Yolanta tragischerweise ihr Leben (für Agnes) in dem Feuer lässt.


    Die Schilderung des Attentats auf Agnes und des Brandes im Hause Wiegant fand ich ungemein spannend erzählt. :anbet
    Etwas unschlüssig erscheint mir, wie Pavel immer an seine Informationen gekommen ist. Woher wusste er, dass es der Händler Wiegand gewesen sein muß, der das Waisenkind zu sich nahm? Woher wusste er, dass eben dieser Händler gerade in Prag ist? Woher wusste er wo die Familie wohnt? :gruebel Er ist doch eigentlich ständig mit Buh unterwegs, wie kann er da an Informationen kommen?


    Wo Agnes wohl steckt? Ob sie schon auf dem Weg nach Virginia ist? Auf jeden Fall hat sie mit Yolanta was ausgeheckt und das hat ihr das Leben gerettet.


    Nikklas weiß also tatsächlich nichts von der Teufelsbibel. Er sollte Agnes nur vor den Kirchenkreisen bewahren. Daher seine Abneigung gegen Cyprian. Nun scheint zumindest von dieser Seite sich ein "Happy End" anzubahnen. Denn die Eltern von Agnes haben nun sicherlich nichts mehr gegen Cyprian. ;-)


    Pater Xavier spielt also auch ein doppeltes Spiel. Die ganze Zeit war er als Agent für Rom getarnt und jetzt versucht er seinen eigenen Nutzen daraus zu ziehen.


    Bin schon auf den sich anbahnenden Showdown in Braunau gespannt!


    Es geht auf zum Endspurt! :schnellweg

  • Es ist so traurig, als Andrej erfährt, dass Wenzel tot ist. Ich hätte auch einen anderen Jungen mitgenommen.


    Sehr packend fand ich den Kampf gegen die Flammen, ich habe die ganze Zeit gehofft und ein bisschen geglaubt die Frau würde überleben. Jetzt ist Yolanta tot, ohne ihr Kind sehen zu können.


    Die beiden Mönche ziehen weiter und haben schon wieder gemordet. Bei ihnen muss ich an Kindersoldaten denken, die nie etwas anderes gelernt haben und auch nicht selbst überlegen können. Mir tun sie trotz dieser Morde leid.


    Sonnschein : Gute Frage, wo Pavel all diese Informationen her hat. Er spioniert vielleicht nachts, aber trotzdem ist das sehr viel was er da alleine herausgefunden hätte.

  • Es war so spannend, dass ich das Buch gestern noch in einem Rutsch zu Ende gelesen habe. Die Szenen mit dem Überfall auf "Agnes" und Cyprians Erlebnisse im Feuer, das alles ist sehr packend erzählt. Die Szene, als sich herausstellt, dass das Opfer des Brandes gar nicht Agnes ist, fand ich direkt erschütternd, Andrej mit dem Kind im Arm, völlig aufgelöst.
    Als Andrej sich entschließt, Cyprian auf der Suche nach Agnes zu begleiten, zeigt Theresia Wiegant direkt menschliche Regungen.
    Nun wissen wir auch, wieso der alte Wiegant Cyprian nicht als Schwiegersohn wollte. Im Nachhinein musste ich daran denken, dass Cyprian gerade mit seinem Onkel argumentiert hat, als er Niklas überreden wollte, Agnes ihm zur Frau zu geben. Da hatte er sich wohl ein Eigentor geschossen. :rolleyes