Archäologie - Marion Benz/Christian Maise

  • aus der Reihe Theiss WissenKompakt


    Kurzbeschreibung:


    Wie alt sind die Pyramiden von Gizeh, wann wurde Babylon zerstört? Wie war Ötzis Ernährung und welchen Schmuck trug Agamemnon? Die Archäologie gibt Antworten auf Fragen, die keine Urkunde beantwortet – vom Leben und Alltag der Menschen von der Steinzeit bis ins Mittelalter. Die Autoren erzählen von der spannenden Entdeckung Trojas, vom geheimnisvollen Grab des Tutanchamun und den berühmten Höhlenbildern in Lascaux bis hin zu aktuellen Sensationsfunden wie der Sonnenscheibe von Nebra. Mit Spaten und Computertechnik löst die moderne Archäologie die Rätsel der Geschichte. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben bietet Theiss WissenKompakt Archäologie einen einzigartigen Überblick, der zugleich Studenten und ein breites Publikum anspricht.


    Über die Autoren:
    Dr. Marion Benz, promovierte Archäologin, arbeitet als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Freiburg. Als Wissenschaftsjournalistin schreibt sie u.a. für ZEIT, NZZ, GEO und DAMALS.
    Dr. Christian Maise ist promovierter Archäologe und in der Museumsarbeit am Historischen Museum Bern tätig.


    Eigene Meinung:


    Bei diesem Band aus der Reihe WissenKompakt handelt es sich um ein sehr vielfältiges Buch. Einerseits bekommt man Einblicke in den Bereich der Archäologie – in die Arbeitsweise von Archäologen sowie auch dem Stand der Wissenschaft und seinen Problemen. Andererseits wird ein breites Spektrum an Grundwissen zur Frühzeit und zu frühen Hochkulturen dargestellt.


    Ich habe diesen Band sehr gerne gelesen, wenn ich mir auch zuvor etwas anderes darunter vorgestellt hatte. Ich hätte mir erwartet mehr über archäologische Arbeitsweisen zu erfahren. Dies kommt zwar auch in dem Buch vor und es werden verschiedene Richtungen der Archäologie vorgestellt, ist aber nur ein Teil des Buches. Hier hätte ich mir durchaus auch mehr Information gewünscht.
    In gewisse Teile der archäologischen Arbeit – wie z.B. der Altersbestimmung von Fundstücken – bekommt man zwar einen Einblick, ich hätte mir aber zum Beispiel auch mehr Informationen über den Ablauf einer Ausgrabung erwartet.


    Hier bekommt man zwar auch eine Vielzahl an Informationen um das herum – wie Aufträge vergeben werden, in Ansätzen wie Funde ausgewertet werden, wie Funde erhalten werden. Diese Themen werden teilweise aber nur angerissen, wobei man sich bei einem Einführungsband natürlich auch nicht zu viel erwarten hätte dürfen.


    Dafür werden an einigen Fallbeispielen auch gezeigt, wie der aktuelle Zeitgeist und ideologische Weltanschauung die Interpretation von Funden beeinflussen kann und so derselbe Fund zu unterschiedlichen Resultaten führen kann.


    Einen großen Teil dabei nimmt die Urgeschichte ein, jene Epoche der Geschichte die mich persönlich am wenigsten interessiert. Hier werden einige der neuesten Forschungsergebnisse interessant dargestellt – wie jene rund um Ötzi – und mit einigen veralteten Vorstellungen – wie, dass der Steinzeitmensch in Höhlen lebte – aufgeräumt. Das haben die Autoren so gekonnt gemacht, dass ich mir bereits den Steinzeitband aus der Reihe bestellt habe.

  • Nachdem ich dieses Jahr etliche Bücher, die in keltisch / römischer Zeit spielten, gelesen habe, wollte ich etwas mehr darüber erfahren, wie wir heutigen zu unserem Wissen über diese vergangenen Zeiten gelangen. So griff ich zu diesem Buch. Das hat allerdings meine Wißbegierde nur teilweise stillen können, denn ähnlich wie taciturus, habe auch ich mir etwas anderes darunter vorgestellt.


    Im Wesentlichen gibt das Buch Auskunft über die Ergebnisse der Archäologie, das allerdings gut und mit einem gewissen Sinn für Humor geschrieben, wie die folgende Stelle von Seite 99 zeigt:
    Während der Ausgrabung lassen sich so feine Unterschiede natürlich nicht festmachen. Manchmal hilft dort sogar nur die Bissprobe, um verdreckte Scherben von Steinen zu unterscheiden. So mancher Archäologe hat deshalb schon auf Granit gebissen.


    Ich hatte aber eigentlich ein Buch über die Methoden, nicht die Ergebnisse der Forschung lesen wollen. Darüber findet sich zwar auch einiges darin, aber deutlich weniger als ich erwartet habe.


    Sehr nützlich ist der Anhang mit dem Glossar und den sehr ausführlichen Literaturhinweisen.


    Alles in allem habe ich das Buch dennoch gerne gelesen; es ist gut und lebendig geschrieben und bietet einen guten Überblick über vergangene Zeiten. Die Methoden, wie man zu diesem Wissen gelangt, kommen dabei allerdings etwas zu kurz.


    Das Buch über das Römische Weltreich aus dieser Reihe hat mich sehr enttäuscht, dieses hier (was ich auch aus der Stadtbibliothek entliehen hatte) meine Erwartungen nur teilweise erfüllt. Zumindest für mich scheint diese Reihe als Einstieg in das jeweilige Thema nicht geeignet zu sein.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Tolles Buch, landet auch gleich auf meiner Amazon-Wunschliste! Habe es erfolgreich durch die Suchoption gefunden. Möchte mich nämlich mal vor dem Studium (allgemein) etwas schlau machen!Lieben Dank!

    Es ist sonderbar, wie gern die Menschen böser erscheinen möchten, als sie sind. -Daniel Defoe-