Tintentod - von Cornelia Funke

  • Kurzbeschreibung


    Es sind erst wenige Wochen vergangen, seit die Weißen Frauen Staubfinger mit sich genommen haben. Meggie und ihre Eltern leben auf einem verlassenen Hof in den Hügeln östlich von Ombra. An diesem friedlichen Ort lässt sich fast vergessen, was auf der Nachtburg geschehen ist. Doch in der Dunkelheit, wenn Meggie am Fenster steht und auf Farid wartet, hört sie den Eichelhäher schreien. Und dann verschwindet ihr Vater mit dem Schwarzen Prinzen und dem Starken Mann im Wald, denn es muss alles getan werden, damit die Schatten über Ombra weichen …




    kamelin meint


    Die Tintenwelt ist ganz schön durcheinander geraten: Erst werden Fenoglio samt Capricorn's Männer hineingelesen, später Mo und die 'Elster', dann folgen Meggi & Farid und anschliessend auch noch das 'Doppelauge' Orpheus.
    Da wundert es nicht, dass Fenoglio irgendwann erbost fragt, ob bereits Touristenvisa für seine Geschichte ausgegeben werden - zumal zu guter Letzt die geschwätzige Elinor samt Darius in der Tintenwelt auftauchen. Das Chaos ist perfekt, als zudem noch Staubfinger von den Toten aufersteht. Es wird eng in Fenoglio's Geschichte - und es gibt jede Menge zu tun. Da ist es nicht besonders hilfreich, dass Fenoglio an einer Schreibblockade leidet, die das 'Doppelauge' sich zunutze macht, indem er die Tintenwelt nach seinen Wünschen umschreibt.
    Der eigentliche Autor schäumt vor Wut und muss doch tatenlos mit ansehen, wie seine Geschichte einen Verlauf nimmt, den er nie und nimmer dafür vorgesehen hat.



    Im letzten Teil der Trilogie, nimmt Cornelia Funke die losen Fäden des Vorgängers auf, webt sie mit diesem Band zusammen und kreiert einen Abschluss, der für mein Empfinden weniger für Kinder gedacht ist, als vielmehr für "Kind gebliebene". Ein Grund dafür ist die anhaltende Düsternis, die die ganze erste Hälfte des Hörbuchs dominiert. Zunächst geht es sehr trostlos in der Tintenwelt zu - ohne Aussicht auf einen kleinen Silberstreif am Horizont - im Gegenteil: Tod und Verderben lauern an jeder Strassenecke von Ombra, einer Stadt in der den Bewohnern das Lachen gründlich vergangen ist.
    Nach gut der Hälfte des Buches wird die Geschichte für meinen Geschmack ausgewogener und es kommen auch weniger Gedanken von "Resa", "Elinor", "Mo" & Co. zu "was wäre wenn". Die Figuren malen sich oftmals irgendwelche Situationen aus, die dann nie stattfinden. Das war für meinen Geschmack in der Summe zu viel des Guten und irgendwie überflüssig, da diese "Nebenkriegsschauplätze" meiner Ansicht nach die Story etwas zerfransen.
    Zum Schluss wird es dann noch richtig spannend mit überraschenden Wendungen, und das Tempo zieht auch deutlich an.


    In diesem Teil haben mir Staubfinger und Elinor besonders gut gefallen. Der Feuertänzer ist diesmal entschlossener und weniger melancholisch, während Elinor dem in Selbstmitleid zerfliessenden Fernoglio ordentlich in den Hintern tritt, damit er seine Geschichte zu einem guten Ende bringt. Auch die neue Loyalität zwischen Staubfinger und Mo gefiel mir gut, und dass die Beiden ein neues, freundschaftliches Verhältnis entwickelt haben.
    Ich fand das einen guten Abschluss für die Tintenwelt - vielleicht streckenweise etwas sehr lang - aber insgesamt spannend und intensiv.



    Eine Anmerkung noch zum Schluss:
    Die Preispolitik von Amazon finde ich hier ziemlich ärgerlich: Als Vorbestellerin darf ich nun mitansehen, wie das Hörbuch innerhalb der ersten beiden Erscheinungswochen bereits 2x (!) reduziert wurde.
    Da fühle ich mich als Frühbucherin an der Nase rumgeführt, und weiss was ich in Sachen "HP7" zu tun habe.





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