Lesepanik - oder warum man als Autor Angst vorm Lesen hat

  • Nachdem ich einen Blick auf meine Oktoberbücher geworfen habe, kann ich folgende Billanz ziehen: Ich habe in den letzten zwei Wochen genau ein Buch gelesen ... und das hat mich auch noch panisch gemacht! :alarm


    Nun bin ich eigentlich kein neurotischer Mensch, aber immer, wenn ich mit dem Schreiben nicht voran komme, machen mir andere Bücher das Leben schwer.


    Plagt Euch, - so als Autoren - auch diese Flut von unangenehmen Fragen?


    # Wie schafft dieser andere Autor es, so gut zu schreiben - so viel besser als ich? :beleidigt
    # Hätte ich vielleicht doch lieber so ein Thema wählen sollen? nerv
    # Kommt denn jetzt sowas wirklich besser an?
    # Sollte ich nun doch eine andere Erzählperspektive wählen - die hier gefällt mir irgendwie besser!?!
    # Wie macht der Mann/ die Frau sooooo viele Seiten voll? Das geht ja gar nicht!!!
    # Wieso hat dieser Mensch schon 10 Romane geschrieben und wieso hat er den Literaturpreis bekommen ...?
    # Wieso musste sich diese Frau denn unbedingt das Thema aussuchen, über das ich morgen schreiben will? Na toll, jetzt kann ich wieder neu anfangen .... :bonk



    Mit anderen Worten: Lesen kann Schreiber verunsichern. :erschreck


    Geht es Euch da genauso? *vorsichtiger Blick in die Runde*

  • Zitat

    Mit anderen Worten: Lesen kann Schreiber verunsichern.


    Geht mir nicht so. Das liegt daran, daß ich (tatsächlich) keinen Vergleich mit meiner eigenen Schreibe ziehe, wenn ich lese (oder gar rezensiere). Das nämlich ist durchaus gefährlich, weil man niemals so gut, spannend, lehrreich, temperamentvoll, originell, ... schreibt wie derundder. Ich schreibe wie ich schreibe. Es ist mir egal, ob das besser oder schlechter ist als der Krempel, den irgendwer sonst schreibt. Meins ist nämlich etwas Anderes: Meins. Es ist vielleicht nicht super, aber es ist einzigartig.


    Ich lese gerade "Terror" von Dan Simmons, einen fast tausend Seiten langen historischen Roman (bin so gut wie durch). Großartig gemacht. Toll recherchiert. Handlungsstränge auf wunderbare Art verwoben. Einfach beeindruckend. Aber ich selbst käme niemals auf die Idee, einen fiktiv-historischen Roman über John Franklins letzte Polarexpedition zu schreiben. Ich habe große Hochachtung vor Simmons, aber deshalb fühle ich mich nicht kleiner, weil ich "nur" popliterarische Entwicklungsromane schreibe, die um die 300 Seiten lang sind. Wo käme ich hin, wenn ich so denken würde? In ein Loch, aus dem es kein Heraus gibt.


    Nein. Man kann lesen und dabei lernen, aber wenn man sich pausenlos vergleicht, kommt man nie an den Punkt, an dem man mit seiner eigenen Arbeit zufrieden ist. Lieber gar nicht erst mit anfangen. ;-) (Edit: Ist ja schon schlimm genug, was einem die Lektoren antun, wenn die erste Fassung vorliegt. :lache)

  • Oh, Bücherkäfer, ich kann dir in gewisser Weise nachfühlen. Ab und zu hat bestimmt so mancher Autor diese Phase. Die kommt gleich nach "was ich schreibe, ist banal".


    Deshalb lese ich keine Krimis mehr und fürchtete schon, ich sei leicht plemplem, bis ich erfuhr, dass es sehr vielen Krimiautoren so geht. Beim "Grandhotel" dachte ich, ich fall in Ohnmacht, als ein Kollege - noch dazu aus der Nähe - in seinem Krimi ebenfalls einen Aktenkoffer voller Geld ins Spiel brachte. Hilfe! Da war meiner schon im Lektorat.


    Allerdings habe ich in meinem Genre die Unschuld verloren, weiß ziemlich bald, wie der Hase läuft und dann macht mir das Lesen einfach keinen Spaß mehr.


    Vergleichen und sich von der Genialität der anderen verunsichern zu lassen bringt allerdings gar nichts. Ich halte mir immer wieder meine Auflagenzahlen vor Augen. Das sind doch alles Leute, die meine Bücher vollkommen freiwillig kaufen und lesen, weil sie ihnen Spaß machen und sie sie spannend und gut finden, egal, was ich selbst in grüblerischen Augenblicken von meinen Werken halte oder dass es so viele "bessere" Bücher auf dem Markt gibt. (Es gibt auch genügend schlechtere Bücher, die sich besser verkaufen als meine, das gibt mir dann schon eher zu denken.)


    Tom gebe ich in dem Recht, was er über den eigenen Stil schreibt. So ist das eben. Ich weiß, ich werde niemals einen Literaturpreis gewinnen, dafür aber viele Leute auf der Straße glücklich machen, weil sie meine Sprache verstehen.


    Besonders beglückend finde ich es, wenn ich in einem genrefremden Buch einen besonderen Kniff des Autors entdecke: Wie er in kurzen Strichen eine Nebenfigur zeichnet, wie er sein Werk angelegt hat, warum er mit diesem Satz anfängt, oder wie er seine Dialoge wie ein Bergquell sprudeln lässt. Aus solchen Passagen lerne ich viel und empfinde eher Bewunderung als Verunsicherung.


    Ich gehöre allerdings auch zu denjenigen, die grundsätzlich deutlich weniger lesen, seitdem sie Bücher schreiben. Das liegt aber wohl daran, dass ich mir Freizeit nicht mehr gönne, weil mir immer das schlechte Gewissen im Nacken sitzt, ich hätte in dieser Lese-Stunde ja selbst eine Seite schreiben können. Das kriege ich aus meinem Kopf nicht raus.

  • Zitat

    Aus solchen Passagen lerne ich viel und empfinde eher Bewunderung als Verunsicherung.


    :write


    Zitat

    Ich gehöre allerdings auch zu denjenigen, die grundsätzlich deutlich weniger lesen, seitdem sie Bücher schreiben.


    Das ist bei mir umgekehrt. Es ist eher mehr geworden.


    Aber ich meide - wenigstens während der Arbeit an einem Manuskript, und die findet eigentlich immer statt - die "Großen" meines Genres (also Hornby, Regener, Goosen und wie sie alle heißen). Obwohl ich die ansonsten sehr gerne lese. Wenigstens Hornby. Also, die alten Sachen. Von Regener habe ich überhaupt noch nix gelesen.

  • Zitat

    Original von Bücherkäfer


    Mit anderen Worten: Lesen kann Schreiber verunsichern. :erschreck


    Geht es Euch da genauso? *vorsichtiger Blick in die Runde*


    Nein. Halte ich - sorry - auch für absoluten Schwachsinn, sich deswegen Panik zu machen. Lesen ist mit das Wichtigste für einen Autor, weil man dadurch enorm viel lernen kann.


    Denn gerade die von Dir aufgeführten Punkte sind es, die das Lernen beim Lesen ausmachen; wie hat der Autor das gemacht, dass mich die Geschichte so fasziniert?

  • @Snock Yellhardt: Diese Frage kommt mit derjenigen gleich, ob eine Mutter ihr Kind liebt, oder der, ob sich ein Fußballer über den erfolgreichen Torschuß freut. Natürlich mag es Mütter geben, die ihre Kinder eher nicht lieben, und vielleicht ärgert sich der eine oder andere Fußballer auch über das Tor, das er gerade geschossen hat (Eigentore waren nicht gemeint). Aber der Normalfall ist ein anderer.


    Natürlich bin zumindest ich sehr, sehr stolz darauf, wenn ein Projekt beendet ist und man das Buch schließlich in den Auslagen sieht. Was heißt stolz - es ist viel mehr als das. Unwirklich und erhebend. Glückstaumelnd und irgendwie wattiert, als würde es nicht tatsächlich geschehen. Ich tingele bei jeder Neuerscheinung durch Dutzende von Buchläden und führe einen mentalen Freudentanz auf, wenn ich mein aktuelles Buch dort finde. Ich stelle ein paar der Belegexemplare ins Buchregal, neben die anderen, und weide mich an dem Anblick. Es ist wahrlich nicht leicht, es zu schaffen - einen Roman zu schreiben und ihn dann auch noch bei einem größeren Verlag unterzubringen. Deshalb ist das etwas, worauf man wirklich stolz sein kann. Und ist. Aber eigentlich ist es das falsche Wort. Und ich habe permanent Angst vor dem Augenblick, in dem jemand kommt und sagt: Hehe, war alles nur Verarsche. Wach auf, Kamerad, das richtige Leben geht weiter.

  • @ Bücherkäfer


    Jjjeeeinnn.
    Fakt ist, dass ich während eines aktuellen Projektes einfach kaum Zeit und noch weniger einen Kopf zum Lesen habe. Das beschränkt sich bei mir dann auf höchstens eine halbe Stunde morgens, wird dann aber zwischen Projekten mit tagelangen Lese-Orgien nachgeholt.
    (ich sage nur: ich freu' mich auf meinen Dezember-Urlaub! :hop )
    Fakt ist auch, dass ich freiwillig keine historischen Romane mehr lese.
    (Ausnahmen: Bücher lieber Kolleginnen, auf die ich aus persönlichen Gründen neugierig bin, da freue ich mich auch immer riesig drauf, die zu lesen.).
    Allerdings ist das weniger die Angst vor dem Vergleich, sondern vielmehr liest dann der Autor in mir so gründlich und analysierend mit, dass das fast nur Arbeit ist und kein Vergnügen. Außerdem hätte ich dann das Gefühl, nur immer im selben Saft zu garen - deshalb lese ich fast nur noch Zeitgenössisches oder Klassiker (und besagte Ausnahmen). Ich habe das Gefühl, das erweitert meinen Horizont sehr viel mehr als mein eigenes Genre und der Spaßfaktor ist auch noch da, trotz Studien- und Lerneffekt.


    Klar vergleiche ich auch ab und zu, schaue, was andere Autoren so schreiben, aber dann mache ich mir schnell bewußt, was Tom schrieb: was ich mache, ist MEINES. So und nicht anders.


    Zitat

    Original von Rita
    Die kommt gleich nach "was ich schreibe, ist banal".


    oh, wie kommt mir DAS bekannt vor!!! :knuddel1


    off-topic, @ Snock Yellhardt


    nein, nicht stolz.
    Dankbar.
    Dafür, dass die Geschichte und die Figuren mich gefunden haben.
    Dass ich mich von Zweifeln und Ängsten nicht habe unterkriegen lassen und jeden Tag aufs Neue die Panik vor der weißen Fläche der Word-Datei bekämpft habe.
    Dass es Menschen gibt, die diese Geschichten mögen, die ich deshalb schreibe, weil sie mir selber auch gefallen.
    Dass meine Freunde mich in der Zeit ertragen haben, vor allem gegen Ende eines Buches, wenn ich mich tagelang ausklinke und für niemanden mehr zu erreichen bin.
    Dass an dem fertigen Buch alles dran und drin ist und in der Herstellung kein Fehler passiert ist.
    Dass der Verlag sich Mühe gegeben hat und "meinen" Inhalt so hübsch verpackt unter die Leute bringt.
    Dass ich's geschafft habe, es fertigzukriegen und dass ich weiß, ich habe alles gegeben, was möglich war - auch wenn ich meine eigene Messlatte verfehlt habe.


    Zitat

    Original von Tom
    Und ich habe permanent Angst vor dem Augenblick, in dem jemand kommt und sagt: Hehe, war alles nur Verarsche. Wach auf, Kamerad, das richtige Leben geht weiter.


    :write yup, genau, den fürchte ich auch bei mir

  • Zitat

    Original von Leserättin
    Nein. Halte ich - sorry - auch für absoluten Schwachsinn, sich deswegen Panik zu machen. Lesen ist mit das Wichtigste für einen Autor, weil man dadurch enorm viel lernen kann.


    Denn gerade die von Dir aufgeführten Punkte sind es, die das Lernen beim Lesen ausmachen; wie hat der Autor das gemacht, dass mich die Geschichte so fasziniert?


    Sehe ich genauso, Leserättin.


    Gerade dann, wenn ich ein neues Projekt beginnen will, lese ich einschlägige Literatur. Zum einen will ich sehen, wie andere etwa angepackt haben, zum anderen muss ich darauf achten, keine vorhandene Geschichte nochmal zu schreiben. Vor allem will ich aber aus den Büchern lernen: sowohl aus dem, was mir gefällt, als auch aus dem, was ich nicht so gut finde.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • @ Snock Yellhardt


    Wenn das gedruckte Buch endlich eintrudelt - hm, was fühle ich?


    Den Erstling konnte ich nicht mehr sehen, als er eintraf! Zehnmal umgeschrieben, zum Schluss hatte ich nur zweieinhalb Tage für die gesamte Druckfahne und musste 14 Stunden am Stück, manchmal im Stehen, weil ich nicht mehr sitzen konnte, Seite für Seite, Satz für Satz, Wort für Wort exakt durchackern, um nur keinen Tippfehler zu übersehen. Ich sage euch, ich war bedient. Dadurch, dass man es zum Schuss extrem kritisch vornehmen muss, steht man plötzlich seinem "Baby" ungewollt distanziert gegenüber.


    Also, ich hielt mein allererstes Buch in Händen und war bedrückt. Zu der Zeit befand ich mich längst mitten im Schreiben des zweiten Krimis, der um Längen besser war und erkannte, dass mein Erstling Schwächen hatte. Ich musste ein paar Tage später bereits meine allererste Lesung halten und suchte panisch nach halbwegs akzeptablen Passagen, die ich präsentieren konnte. Hihi... nach weiteren Tagen, vor allem nach dem großartigen Erfolg der Lesung, legte sich das Gefühl aber sehr schnell.


    Trotzdem bin ich bis heute mit Nummer eins nicht ganz zufrieden. Aber das ist wohl der Lauf des Lebens.


    Beim "Grandhotel" ist nun alles ganz anders. Damit gehe ich aufrecht durch die Welt und sage allen: Hey, schaut her, das ist ein wirklich gutes Buch! Lest es! Es wird euch gefallen! Ich bin stolz auf meine Arbeit, aber ebenso meinem Lektorat dankbar, das mir geholfen hat, "laufen zu lernen". Bei diesem Buch hat mir sogar jeder Korrekturdurchgang Spaß gemacht. Wenn mir jetzt etwas passieren würde und ich nie mehr schreiben könnte, wäre ich trotzdem zufrieden. Na ja... um das noch ungeborene neue Projekt wäre es aber doch schade ;-)


    @ Tom. Durch Buchhandlungen streife ich weniger. Da hatte ich vor der ersten Veröffentlichung solch ein Horrorerlebnis, dass ich zunächst dachte, ich betrete nie wieder eine! Der damalige Buchhändler meines Vertrauens, ein kauziges Original, verdrehte nur die Augen, als ich ihm gestand, dass demnächst mein erster Krimi erscheint und er sogar darin vorkommt. "Lieber Himmel!", seufzte er. "Noch so eine Autorin, die ab jetzt ständig in meinen Laden kommen wird um nachzusehen, ob ihr Buch gut plaziert ist, und die dann heimlich ihre Bücher nach vorne räumt!" Tue ich nicht! Das machen die Buchhändler hier vor Ort ganz alleine :lache

  • Ich moecht' ohne Lesen nicht leben. Dann womoeglich doch lieber ohne Schreiben. Gluecklicherweise besteht zu beidem keinerlei Notwendigkeit.


    Abgesehen von allem anderen (und das ist viel) finde ich Lesen auch fuer den schreibenden Aspekt von mir lehrreich und troestlich.


    Lehrreich, wenn ich schreibend eine gute Phase habe, einen Roman bewundern und dann der Frage nachgraben kann, was und warum ich daran bewundere.


    Troestlich, wenn ich schreibend eine schlechte Phase habe. Dann ist der prachtvolle Roman eines anderen begleitet von stetem erleichtertem Aufseufzen: Gott sei Dank gibt's auch Leute, die schreiben koennen.


    Panikfreies Lesen wuenscht
    Charlie

  • Zitat

    Original von Rita
    "Lieber Himmel!", seufzte er. "Noch so eine Autorin, die ab jetzt ständig in meinen Laden kommen wird um nachzusehen, ob ihr Buch gut plaziert ist, und die dann heimlich ihre Bücher nach vorne räumt!" :lache


    Ich glaube, das machen sowohl Autoren als auch Lektoren manchmal ganz gern :-], auch Lektoren haben schließlich ihre Schätzchen, die sie gern nach vorn bringen möchten.

  • Bei mir ist es so: lesen, ja. Viel und gerne. Grade im Moment habe ich so eine Futterphase, da lese ich alles, was sich vor mir auftürmt. Dass mein SUB davon nicht kleiner wird, ist ja leider auch klar ...


    Aber ich lese auch, um zu lernen. Bei mir macht sich nicht die Panik breit, dass da ein Autor sooo viel besser schreibt, wie soll ich das denn je schaffen, so zu schreiben? Denn so schreiben wie dieser von mir bewunderte Autor, das kriege ich eh nie hin. Erstens hätte es dann nichts mehr mit meiner Art zu erzählen zu tun, und zweitens hätte ich das Gefühl, mich zu verbiegen. Beides kein schöner Zustand und nicht zu empfehlen.


    Gute Bücher sehe ich mir also an, und freue mich, weil sie mich unterhalten. Hervorragende Bücher sehe ich mir etwas genauer an. Warum gefällt mir das? Wie geht der Autor da ran? Kann ich mir etwas von ihm abgucken, kann ich da irgendwie etwas lernen, das ich dann irgendwann auch mal anwenden könnte - ohne zwingend zu sagen "oh ja, das hat mir so gut gefallen, das will ich sofort in meinem aktuellen Werk einbauen!" - denn das geht ja schief.


    Schlechte Bücher allerdings lege ich beiseite und ärgere mich. Ärgere mich, weil sie meiner Erwartung nicht entsprechen.


    Komischerweise hab ich im Moment meistens Glück. Zuletzt gab es kaum schlechte Bücher.


    Zitat

    Original von Firesong


    Ich glaube, das machen sowohl Autoren als auch Lektoren manchmal ganz gern :-], auch Lektoren haben schließlich ihre Schätzchen, die sie gern nach vorn bringen möchten.


    Finde ich aber alles sehr sympathisch und würde ich nicht anders machen. Aber mich erkennt man sowieso, wenn ich in eine Buchhandlung komme, daran, dass ich die Bücher auf den Tischen geraderücke. Das muss ich mir abgewöhnen, die Buchhändler gucken dann etwas sparsam - aber gelernt ist gelernt. Die Buchhändlerin kriege ich aus mir in diesem Leben nicht mehr raus.


    Liebe Grüße
    Juliane

  • Während ich schreibe, kann ich von anderen Autoren keine Silbe lesen. Das geht einfach nicht.
    Das hat weniger etwas mit Panik zu tun, sondern damit, dass ich für "fremden" Lesestoff nicht offen bin; ich glaube, das würde mich auch verwirren.
    Da hängt dann ein "Besetzt"-Schild an meiner Lese-Tür.
    Erst wenn meine eigenen Sachen geschrieben sind, kann ich zu anderen Büchern greifen.

  • Hallo kamelin,


    das kann ich auch gut verstehen. Mein letztes Buch habe ich in vier Wochen geschrieben (in Ferien), und in der Zeit so gut wie nichts gelesen. Ich musste in der Geschichte leben. Wenn ich mich zu sehr in eine andere Geschichte versteift hätte, dann wäre ich aus meiner eigenen herausgerissen worden. Ich habe allerdings schon mal bestimmte Passagen in anderen Büchern angesehen, wie andere Autoren mit bestimmten Situationen umgingen, Personen beschrieben usw. Ansonsten lag nur ein Fachbuch auf dem Nachttisch.


    Jetzt in der Überarbeitungsphase ist es wiederum eher hilfreich, anderes zu lesen. Der Ablauf steht, nun geht es um Feinheiten. Und da ist lernen wieder sehr hilfreich.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Ich lese weniger, allerdings vor allem aus Zeitgründen. Früher hatte ich einfach mehr Freizeit. Das ist eine unangenehme Begleiterscheinung der Arbeit. Aber ohne Lesen könnte ich nicht auskommen.


    Während ich schreibe, versuche ich thematisch ähnliche Bücher zu meiden. Dann lese ich auch lieber in anderen Genres, sozusagen als Abwechslung und um mich durch den Blick über den Tellerrand zu inspirieren.


    Ich habe keine Angst vorm Lesen. Gelungene Bücher feuern mich eher an, entlocken mir Bewunderung und nicht Neid. Das ist ein Ansporn, der mehr in die Richtung "das will ich auch können" geht.


    Lieben Gruß,


    Christoph

  • :bonk
    Wenn mich alles nervt, lese ich mal zur Abwechslung ganz verquere Dinger: Alte russische Schriftsteller, Gogol, oder schnappe mir die Bibel, gucke hinten im Glossar nach packenden Stories . Nicht schlecht isses auch, in Foren wie diesem hier zu blättern.

  • Ich habe auch kein Problem beim Lesen. Für mich sind das einfach Geschichten die mich interessieren und an denen ich gerade Spaß habe. Ich lese nicht anders als vorher. Oder kaum anders als vorher. Etwas achtsamer vielleicht.