Bericht zu Tanja Dückers am 14.10.2007 in Frankfurt

  • Tanja Dückers wurde auf der Frankfurter Buchmesse von Der Zeit zu einer Diskussion geladen.
    Das Thema: Bringt das Internet die Zeitungen um?
    Als Diskussionspartner stand ihr von der Zeit Gero von Randow zur Verfügung.


    Tanja Dückers beschäftigt sich mit Generationen, unterschiedlichen Sichtweisen und der gesellschaftlichen Wirklichkeit.
    Kurz wird ihr Buch Morgen nach Utopia. Kritische Beiträge (Essays und Reportagen) vorgestellt und ein kurzer Abschnitt zu "Fragen an die Autorin" von Gero von Randow zitiert.


    Gleich zu Beginn betonte Tanja Dückers, dass sie eigentlich wegen ihrer moderaten Ansichten für solche Diskussionen nicht so gut geeignet sei.


    Witzigerweise zeigte der Verlauf der Diskussion, dass sie nicht davor zurückschreckt auch unpopuläre Meinungen zu vertreten und durchaus einen festen Standpunkt zu haben. Dabei wirkte sie die ganze Zeit gelassen.


    Dückers sieht die Internetpräsenz von Zeitungen durchaus kritisch und stellt den Wahrheitsgehalt von Internetinformationen grundsätzlich in Frage. Sie warnt Autoren vor der unkritischen Anwendung bei der Recherche für Bücher im Internet und zeigt auf, dass es Interessengruppen gibt, die Informationen falsch oder auch so gelenkt darstellen, wie es ihnen am meisten nützt. Als Beispiel gibt sie Wikipedia an und wie da über sie selbst fast nur falsche Details eingestellt waren. Als Vorteil vom Internet sieht sie die fehlende Zeichenbegrenzung bei Texten. (Da kennt sie allerdings anscheinend den Büchereulen-Schreibwettbewerb nicht! :grin). Außerdem mag sie es gemütlich die Zeitung in Papierform zu lesen und sich nicht am PC durchklicken zu müssen.


    Gero von Randow schätzt die Arbeit von Zeitungshomepages als Ergänzung, besonders nützlich für eine Wochenzeitung. er lobt das Feedback, das im Internet natürlich viel schneller zustande kommt, als etwa durch Leserbriefe an Zeitungen. Auch Hinweise auf sachliche Fehler hält er für nützlich, während Tanja Dücker sich für die Meinung von Lieschen Müller nicht so stark interessiert und Artikel von Profis bevorzugt.


    Ein amüsanter Schlagabtausch zwischen den beiden Beteiligten.


    Anschließend wurden noch Publikumsfragen zugelassen, was nicht so selbstverständlich ist und das fachkundige Publikum hatte durchaus etwas beizusteuern.


    Mehr zur Autorin: Siehe www.tanjadueckers.de