Bericht zu Peter Härtling am 14.10.2007 in Frankfurt

  • Im Rahmen Das blaue Sofa wurde eine interessante Buchpräsentation und Diskussion mit Peter Härtling auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert.


    Nachdem Peter Härtling von Moderatorin Roswitha Budeus-Budde zum Corinne-Preis für sein Lebenswerk gratuliert wurde, ging es um zwei seiner Bücher.
    Zunächst sein Kinderbuchklassiker Ben liebt Anna aus den sechziger Jahren. 2007 ist es neu erschienen.
    Das führte schnell zu einer Diskussion über die Jugend und deren Lesegewohnheiten sowie Situation der Kinder im grundsätzlichen und wie sie sich verändert hat in den letzten 30 Jahren. Peter Härtling geißelt die Anfälligkeit der Jugendlichen für Mystery- und Science Fiction-Literatur als Fluchtliteratur und Harry Potter im besonderen. Literatur als Notausstieg aus der Wirklichkeit.


    Das Thema kann man natürlich auch ganz anders sehen, aber in Ansätzen hat er vielleicht nicht ganz unrecht. Peter Härtling engagiert sich, er bleibt nicht gelassen und das ist es, dass neben seiner charmanten Art so beeindruckt.


    Weiterhin ging es um das Schreiben. Muss ein Happy End sein oder ist das offene Ende, wie es Härtling meistens anwendet, zu bevorzugen. Das Happy End ist nicht das beste. Das beste sind wir hier, im Moment und in der Wirklichkeit.


    Wo sind die Unterschiede zwischen Kinderbücher und Literatur für Erwachsene. Diese sind natürlich gravierend.
    Härtling erläutert den Unterschied anhand des Abstraktionsgrades. Für Kinder muss es anschaulich sein, die Wirklichkeit muss eingebracht werden, alle graue Theorie muss weg.


    Ehrlich gesagt, würde ich mir das manchmal auch für zu umständliche, angebliche Meisterwerke der zeitgenössischen Literatur wünschen.


    Als zweites Buch wird Härtlings neues Buch Das ausgestellte Kind Mit Mozarts Familie unterwegs vorgestellt und diskutiert.


    Da Mozarts Kindheit als jugendliches Genie und sein Umgang mit den Erwachsenen im Mittelpunkt steht, sind die Übergänge zum vorherigen Thema fließend.


    Peter Härtling verrät, wie Unseld von Suhrkamp ihn noch vor dessen Tod auf das Thema gebracht hat.
    Beeindruckend wie intensiv und informativ diese Veranstaltung trotz der Kürze war.
    Anschließend signierte Peter Härtling noch seine Bücher und ich habe es mir natürlich auch nicht entgehen lassen, das neue Buch vom Meister persönlich signieren zu lassen.