Bastei Lübbe, 2007. 506 S.
Zunächst zum Buch selbst: Die kleine Schrift finde ich äußerst ärgerlich. Es ist anstrengend zu lesen.
Aber: endlich mal ein Cover und ein Titel, die zum Inhalt passen.
Es ist etwas schwierig für mich, diese Rezension zu schreiben. Ich habe dieses Buch in der Leserunde mitgelesen. Da ich bisher noch kein Werk der Autorin kannte, bin ich offen und ohne große Erwartungen an die Sache herangegangen. Hatte mir allerdings vom Klappentext her eher einen Krimi als einen Mystery-Roman vorgestellt. Die Sprache ist sehr angenehm mit gelegentlichen Ausflügen ins Umgangssprachliche (Klamotten, wegschmeißen).
Nun hat ja die Autorin die Leserunde sehr engagiert und äußerst sympathisch begleitet. Daher
tut es mir fast leid, dass ich von dem Buch nicht so begeistert bin. Ich will nicht ungerecht sein. Dieses Buch ist wohl einfach nicht für mich gemacht. Ich weiß auch noch nicht, ob ich ein weiteres Buch von Corinna lesen werde, was irgendwie schade ist, weil sie mir in der Leserunde so außerordentlich sympathisch erschienen ist. Aber ich kann mit dieser Mystery-Schiene nun mal so gar nichts anfangen.
Juta erwacht im Krankenhaus aus der Bewusstlosigkeit und kann sich an nichts mehr erinnern. Was macht sie in Salzburg und wer hat sie niedergeschlagen? Auf der Suche nach Antworten begleitet der Leser sie durch mehrere Orte in Europa, die von der Autorin stimmungsvoll beschrieben werden. Nichts ist, wie es scheint. Personen tauchen auf und verschwinden ebenso schnell wieder. Wer ist der guten und wer der bösen Seite zuzuordnen?
Mystery hat für mich den leisen Beigeschmack: wenn Du irgendetwas nicht erklären kannst, nenn es einfach Mystery und gut ist.
Mystery bedeutet hier vor allem: wenn der Autorin keine logische Erklärung zu einem Ablauf eingefallen ist oder es keine gibt, dann ist es halt Mystery. Das heißt, der Leser muß es eben
so hinnehmen.
Das Gefährliche an Mystery ist, das man dem Leser nahezu alles verkaufen kann. Das schränkt, zumindest bei mir, das Bedürfnis nach dem eigenen Mitfiebern und –rätseln stark ein. Man kann kaum eigene Schlussfolgerungen ziehen und Zusammenhänge erkennen, da sich alles beliebig entwickeln kann.
Eigentlich habe ich dieses Buch mehr oder weniger aus Sympathie der Autorin gegenüber zu Ende gelesen. Wirklich spannend oder interessant fand ich es nicht mehr, als immer mehr Mystery auftauchte. Zuviel Esoterik, Nostradamus musste auch noch herhalten.
Denn wenn die Handlung stockt, wird etwas Mystik aus dem Hut gezaubert oder eine der Personen offenbart genau die Fähigkeit, die die Handlung vorantreibt. Sprachkenntnisse, Chemie und Mathematik, alles kein Problem. Wie praktisch, dass Juta und und ihr Begleiter Leon immer zur richtigen Zeit das gerade benötigte Wissen parat haben. Und zur Not muß eine Zufallsbekanntschaft herhalten, um eine Reise nach Kroatien zu ermöglichen.
Ach nein, leider war das nichts für mich.