Die geheimen Schlüssel - Corinna Kastner

  • Bastei Lübbe, 2007. 506 S.


    Zunächst zum Buch selbst: Die kleine Schrift finde ich äußerst ärgerlich. Es ist anstrengend zu lesen.
    Aber: endlich mal ein Cover und ein Titel, die zum Inhalt passen.


    Es ist etwas schwierig für mich, diese Rezension zu schreiben. Ich habe dieses Buch in der Leserunde mitgelesen. Da ich bisher noch kein Werk der Autorin kannte, bin ich offen und ohne große Erwartungen an die Sache herangegangen. Hatte mir allerdings vom Klappentext her eher einen Krimi als einen Mystery-Roman vorgestellt. Die Sprache ist sehr angenehm mit gelegentlichen Ausflügen ins Umgangssprachliche (Klamotten, wegschmeißen).
    Nun hat ja die Autorin die Leserunde sehr engagiert und äußerst sympathisch begleitet. Daher
    tut es mir fast leid, dass ich von dem Buch nicht so begeistert bin. Ich will nicht ungerecht sein. Dieses Buch ist wohl einfach nicht für mich gemacht. Ich weiß auch noch nicht, ob ich ein weiteres Buch von Corinna lesen werde, was irgendwie schade ist, weil sie mir in der Leserunde so außerordentlich sympathisch erschienen ist. Aber ich kann mit dieser Mystery-Schiene nun mal so gar nichts anfangen.

    Juta erwacht im Krankenhaus aus der Bewusstlosigkeit und kann sich an nichts mehr erinnern. Was macht sie in Salzburg und wer hat sie niedergeschlagen? Auf der Suche nach Antworten begleitet der Leser sie durch mehrere Orte in Europa, die von der Autorin stimmungsvoll beschrieben werden. Nichts ist, wie es scheint. Personen tauchen auf und verschwinden ebenso schnell wieder. Wer ist der guten und wer der bösen Seite zuzuordnen?


    Mystery hat für mich den leisen Beigeschmack: wenn Du irgendetwas nicht erklären kannst, nenn es einfach Mystery und gut ist.
    Mystery bedeutet hier vor allem: wenn der Autorin keine logische Erklärung zu einem Ablauf eingefallen ist oder es keine gibt, dann ist es halt Mystery. Das heißt, der Leser muß es eben
    so hinnehmen.
    Das Gefährliche an Mystery ist, das man dem Leser nahezu alles verkaufen kann. Das schränkt, zumindest bei mir, das Bedürfnis nach dem eigenen Mitfiebern und –rätseln stark ein. Man kann kaum eigene Schlussfolgerungen ziehen und Zusammenhänge erkennen, da sich alles beliebig entwickeln kann.


    Eigentlich habe ich dieses Buch mehr oder weniger aus Sympathie der Autorin gegenüber zu Ende gelesen. Wirklich spannend oder interessant fand ich es nicht mehr, als immer mehr Mystery auftauchte. Zuviel Esoterik, Nostradamus musste auch noch herhalten.
    Denn wenn die Handlung stockt, wird etwas Mystik aus dem Hut gezaubert oder eine der Personen offenbart genau die Fähigkeit, die die Handlung vorantreibt. Sprachkenntnisse, Chemie und Mathematik, alles kein Problem. Wie praktisch, dass Juta und und ihr Begleiter Leon immer zur richtigen Zeit das gerade benötigte Wissen parat haben. Und zur Not muß eine Zufallsbekanntschaft herhalten, um eine Reise nach Kroatien zu ermöglichen.
    Ach nein, leider war das nichts für mich.

  • Auch ich fand das Buch überaus gelungen und sehr spannend geschrieben.
    Es wird nie langweilig, immer tauchen neue Personen und Ereignisse auf, die der Handlung einen neuen Dreh verleihen und mit denen man auf die Art so gar nicht gerechnet hätte.
    Dafür löst sich am Schluss jedes noch so winzige Detail auf - sehr gelungen, wie ich finde :anbet

  • Ich habe das Buch heute beendet und das letzte Drittel nahezu verschlungen.
    Am Anfang hat es sich ein wenig gezogen, da ging es mir nicht schnell genug, dafür haben sich am Ende die Ereignisse fast überschlagen.


    Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch der Ansatz mit den Nachfahren der Römer. Mal was anderes als immer die gleichen Geschichten von Leuten, die angeblich von Jesus und Maria Magdalena abstammen.


    Alles in allem ein wirklich empfehlendswertes Buch, ich werde bestimmt noch mehr von Corinna Kastner lesen :-)

  • Meine Meinung


    „Die geheimen Schlüssel“ ist nun das dritte Buch, das ich von Corinna Kastner gelesen habe und für mich das beste. „Das Erbe von Ragusa“ war zwar auch wirklich unglaublich, aber von der Spannung her war „Die geheimen Schlüssel“ einfach einen Tick besser.


    Corinna Kastner zaudert nicht lange, sondern katapultiert den Leser sehr zügig in eine geheimnisvolle, spannungsgeladene, mysteriöse Atmosphäre, die bis zum Ende kontinuierlich anhält. An Spannung verliert der Roman nicht eine Seite lang, im Gegenteil, es wird immer mehr Spannung aufgebaut, bis zu einem Punkt, wo ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können. Das schafft die Autorin vor allem dadurch, dass sie statt im Laufe der Handlung Fragen zu beantworten immer weitere in den Raum wirft, an denen ich fast verzweifelt bin. Mir war es unmöglich mich dem Roman zu entziehen, solange ich noch mitten in der Geschichte war. Atemlos bin ich von Seite zu Seite geflogen. Dabei verwebt Corinna Kastner ihre realen Schauplätze wunderbar mit mysteriösen, paranormalen Ereignissen. Dabei ist sie derart überzeugend, dass ich ihr jedes Wort glauben würde. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und Dank des brutalen Spannungsaufbaus einfach nicht aus der Hand zu legen. Und was mich besonders gefreut hat, das Buch konnte mich emotional berühren. Nicht nur die eine oder andere Gänsehaut überfiel mich, auch Tränen sind geflossen…


    Die Figuren dieses Romans sind alle nicht leicht zu durchschauen, nur Juta ist für mich wirklich einzuordnen gewesen, allerdings hat auch das aufgrund ihres Gedächtnisverlustes eine Weile gedauert. Ihre männlichen „Begleiter“ hatten alle irgendetwas an sich, was mich an ihren Absichten zweifeln ließ. Bis zum Schluss konnte ich niemandem über den Weg trauen, da ging es mir ganz wie Juta. Die Charaktere sind nicht nur sehr facettenreich, sondern auch ungeheuer lebendig und interessant. Es war ein leichtes sie mir bildlich vorzustellen, genau wie die wunderbaren Handlungsorte. Egal wohin es Juta auch verschlug, jede Stadt, Sehenswürdigkeit oder Landschaft konnte ich mir glasklar vorstellen, so als wäre ich selbst schon dort gewesen. Dieses Beschreibungstalent ist eine der großen Stärken der Autorin, das fiel mir schon bei „Das Erbe von Ragusa“ auf. Ein weitere Gabe Corinna Kastners ist zweifellos der Aufbau von dichter Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann, man wird regelrecht in sie rein gesogen.


    Die Handlung ist packend aufgebaut und schickt den Leser quer durch Europa. Erst zum Ende bekommt man Antworten auf unzählige Fragen, die sich im Laufe der Geschichte gestellt haben. Sehr lange Zeit hatte ich nicht einmal eine Ahnung, wohin mich dieser Roman überhaupt bringen will, was äußerst spannend war. Die Auflösung ist nachvollziehbar und gelungen umgesetzt. Und ich habe mich mehrmals gefragt, wie man auf derart geniale Ideen kommen kann. Wirklich großartig! Selbst als meine (und Jutas )Fragen beantwortet wurden, war immer noch ausreichend Spannung übrig, da das Finale selbst zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war. Mit dem Ende bin ich rundherum zufrieden, es lässt keine Fragen offen und für die eigene Phantasie bleibt noch genug Raum, um sich auszumalen wie die Geschichte wohl weiter verlaufen könnte, ohne dabei auf eine Fortsetzung abzuzielen.


    Insgesamt ist „Die geheimen Schlüssel“ ein mehr als gelungener Mystery-Roman, der mich unsagbar begeistert hat - ein Roman der Superlative. Corinna, bitte mach weiter so!


    Bewertung


    10 von 10 Punkten

  • Das war mein erstes Buch von Corinna Kastner und ich war mehr als begeistert. Das Buch ist wirklich schwer einzuordnen - ich würde sagen es ist eine gelungene Mischung aus Abenteuer- und Mysterieroman.


    Die kleine Schrift ist wirklich etwas ärgerlich, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran. :-)


    Zur Geschichte selber: Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und man weiß wirklich erst am Schluss wie ihre Charaktere und ihre Absichten wirklich sind (man wächst mit ihnen mit). So ging es mir mit Leon und Mortimer. Eine gewisse Ahnung hatte man zwar, aber wirklich sicher sein, konnte man erst gegen Ende des Buches, was ich persönlich sehr interessant fand.


    Die beschriebenen Schauplätze sind einfach toll - man steht in Gedanken direkt davor! Sehr schön gemacht - mir ist immer unbegreiflich wie man Eindrücke so gut in Worte fassen kann!!! :anbet


    Auch die Story war klasse! Mal was anderes! Corinna hat es wirklich geschafft, die Spannung aufrecht zu erhalten, so dass es niemals langweilig wurde - man musste einfach weiterlesen!!!


    Es wird auf jeden Fall nicht das letzte Buch von ihr sein, welches ich lese: Das Erbe von Ragusa liegt schon neben mir :lache


    Vielen Dank für das tolle Lesevergnügen! :wave Ich kann es nur empfehlen und gebe dem Buch auch 10 Punkte!

  • Ich habe das Buch heute beendet und kann mich den Vorrednern nur anschließen. Sehr gelungenes Buch!


    Die Schriftgröße fand ich auch äußerst ärgerlich. Lieber 200 Seiten mehr als so klein geschrieben. Aber jetzt bin ich ja fertig :-)


    Mir war Juta sehr sympathisch. Anfangs ging es mir auch zu langsam, aber ab ungefähr einem Drittel konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Ich hab es normalerweise auch nicht mit Fantasy- oder Mysteryromanen, aber der hat es mir angetan. Ich war dauernd am Miträtseln.


    Das war mein erstes Buch von der Autorin, aber ganz bestimmt nicht das letzte. Ich finde, dieses Buch kann ganz locker mit Dan Brown's Illuminati mithalten. Von mir gibt es 10 Punkte!

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich dachte, ich hätte schon meine zu dem Buch gepostet, aber das scheint dann doch nicht der Fall gewesen zu sein.


    Ich habe das Buch als Wanderbuch gelesen und es war mein erstes Buch von Corinna Kastner. Bisher habe ich nur die Bücher ihres Mannes verschlungen.
    Vorne auf dem Buch stand glaube ich Roman, aber nachdem ich es gelesen habe, hätte ich eher (Mystery) Thriller gesagt. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit der Protagonistin Juta Berg mitzufiebern und zu überlegen, wem sie noch trauen kann und wem nicht. Bei dem Buch hat mich auch so richtig das Reisefieber gepackt: Salzburg, Paris, Rom, London, Bath,... Die Ortsbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen, nicht zu überladen, aber so gut, dass man es sich gut vorstellen konnte und auch noch ein bisschen seiner Fantasie freien Lauf lassen konnte. Die Aufteilung des Buches in die 5 oder 6 Teile und dann noch einmal die Unterkapitel hat mir auch sehr gut gefallen. Man hat nie den Überblick verloren, der rote Faden war immer sichtbar. Auch das Bild auf dem Cover fand ich zum Inhalt des Buches gut gewählt.
    Das Buch ist mein Monatshighlight im Lesemonat August. Es gibt nur einen Punktabzug für die sehr kleine Schrift.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Mir hat das Buch auch ganz gut gefallen,obwohl ich nachvollziehen kann,wenn Leser, die nicht so sehr auf Mystery und Fantasy stehen, enttäuscht sind.Das Ende ging selbst mir schon etwas zu sehr in diese Richtung.Wahrscheinlich deshalb,weil ich nicht damit gerechnet und mehr einen Thriller vermutet hatte.

  • Ich habe das Buch zwar noch nicht, aber ich sezte es erst einmal auf die WL. Vorallem bei den vielen positiven Meinungen. :anbet

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Zitat

    Original von Joschi


    Bleibt es nicht trotzdem ein Roman?


    Stimmt schon. Die gleiche Diskussion hatten wir in der LR zu Zwillingsspiel mit Markus Stromiedel. Da hätte man auch "Politthriller" oder "Thriller" drauf schreiben können. Irgendwo wird dann der Schwerpunkt gesetzt und in das Genre wird das Buch dann einsortiert.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Meine Eindrücke
    Zunächst beginnt das Buch wie ein ganz „normaler“ Thriller doch nach und nach entführt uns die Autorin immer mehr in eine Welt voller Mysterien und wohlgehüteter Geheimnisse, die die Protagonistin Juta lüften muss, um einem geliebten Menschen zu helfen.
    Ihre Suche führt sie quer durch Europa und zum Schluss hat sie nicht nur einige Rätsel gelöst, sondern auch zu sich selbst gefunden.
    Geschickt ist in die Handlung eine Liebesgeschichte eingebettet, denn drei Männer wünschen sich eine gemeinsame Zukunft mit Juta. Doch wem wird sie ihr Herz schenken?
    Die Geschichte entwickelt einen unheimlichen Sog, denn von Jutas Erfolg hängt ein Menschenleben ab und zusätzlich versuchen Verfolger ihr ihre Funde abzujagen. Dadurch ist das Buch sehr spannend und ich wollte es kaum aus der Hand legen.
    Besonders gut hat mir gefallen, dass Corinna viele bekannte Orte und bekannte historische Persönlichkeiten in die Handlung eingebunden hat. Durch ihre bildlichen Beschreibungen konnte ich mir das Geschehen jederzeit sehr gut vorstellen.
    Abgerundet wird das Ganze von einem Schluss, der alle offenen Fragen erklärt und einen Ausblick auf die Zukunft der Protagonisten gibt. Ich fand es sehr schön, dass das Buch nicht mit dem Lösen des Rätsels endet, sondern dass man auch erfährt, wie das Leben von Juta und ihren Freunden danach weitergeht.


    Fazit
    Ein rundum gelungener und sehr spannender Mysterythriller, der von der Autorin sehr sorgfältig ausgearbeitet wurde. Es hat mir viel Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich werde sicher noch mehr Romane von Corinna lesen!

  • Da ich das Buch gerade zum zweiten Mal gelesen habe, möchte ich dies zum Anlass nehmen, nochmal ein paar Worte darüber zu schreibe. Denn, dies hat das Buch unbedingt verdient :-).



    „An Zufälle glaube ich nicht“,


    sagt die Autorin Corinna Kastner und schickt ihre Roman-“Heldin“ Juta Berg auf eine weite, schicksalhafte und mysteriöse Reise, die sie am Ende zu sich selbst führt.


    Juta Berg erwacht, zunächst ohne Erinnerungen, in einem Salzburger Krankenhaus, nachdem sie in den Mönchsbergkatakomben niedergeschlagen wurde. Nach und nach findet Juta ihr vergessenes Gedächtnis wieder, ahnt Zusammenhänge zwischen ihrer Jugendliebe Como und dem Überfall auf sie und macht sich auf die Suche nach Antworten und nach den geheimnisvollen Schlüsseln. Jutas Suche führt sie in verschiedene, reizvolle Städte Europas. Dabei bleiben Juta und ihre Begleiter nicht nur Suchende, sondern werden auch zu Gejagten.


    Corinna Kastner ist es gelungen, die Atmosphäre der Handlungsorte Salzburg, Bath, Paris, Rom und Kroatien so lebendig einzufangen, dass es dem Leser leicht fällt mit zu reisen. Aber auch die Charaktere sind sehr facettenreich und tiefgründig ausgearbeitet. Erst am Schluss erkennt man, wer welche Absichten hegt.
    Damit hält Corinna Kastner die Spannung konstant hoch, bis es zum Schluss zu einer Art Show-down kommt.


    Dieser Roman ist ein wunderbarer Mix aus Mystery, Thriller, Reisebeschreibung und Liebesgeschichte.
    Corinna Kastner hat auf sehr gelungene Weise die Geschichte um Juta Berg in der Gegenwart mit Mythos und Geschehnissen, die durch die Jahrhunderte vorausgingen, verwoben.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Nach "Die verborgene Kammer" war dies nun mein zweites Buch von Corinna Kastner. Leider hab ich es zu einer Zeit gelesen, in der ich nicht wirklich viel Zeit zum lesen hatte, deshalb hatte ich immer ziemlich lange Pausen dazwischen.


    Insgesamt hat mir "Die verborgene Kammer" besser gefallen. Ich bin nicht so der Fantasy-Fan und deshalb waren einige Abschnitte nicht meins. Aber trotz allem hat mich die Geschichte um Juta und Leon sehr gefesselt, vor allem die Reisen nach Salzburg, Bath, Paris, Rom haben mir sehr gut gefallen.


    Die kleine Schrift hat mich anfangs auch etwas gestört.


    Als nächstes werde ich mir wohl "Eileens Geheimnis" vornehmen.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Klappentext:
    Juta Berg wird verletzt in den Katakomben eines Salzburger Friedhofs gefunden. Als sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht, kann sie sich an nichts erinnern.
    Während sie mühsam herausfindet, wer sie ist und was sie nach Salzburg verschlagen hat, wird sie von Alpträumen gequält. Ein geheimnisvoller Fremder bittet sie darin um Hilfe.
    Juta ahnt, dass diese Träume und ihr Unfall etwas miteinander zu tun haben.
    Auf dem Friedhof entdeckt sie schließlich das Grab eines Mannes, dessen Name ihr seltsam bekannt vorkommt. Sie beginnt zu ahnen, wer in ihren Träumen nach ihr ruft. Er schwebt in tödlicher Gefahr und schickt sie auf eine mysteriöse Spurensuche nach einem uralten Geheimnis...


    Zur Autorin:
    Corinna Kastner, geboren 1965, arbeitet nach einer Ausbildung zur Wirtschaftsassistentin für Fremdsprachen und Korrespondenz am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover. Nachdem sie ihre Leser mit ihren ersten beiden Romanen "Eileens Geheimnis" und "Das Erbe von Ragusa" begeisterte, erscheint nun ihr drittes Buch, "Die geheimen Schlüssel".


    Meine Meinung:
    Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, freute ich mich hier auf einen schönen Krimi. Aber hier wird gleich auch ein deftiger Schuss Mystery mitgeliefert, wem dieser Mix also nicht behagen sollte, der sollte besser die Finger davon lassen.
    Der Leser wird sofort in die Geschichte hineingeschleudert: Die Hauptprotagonistin wurde hinterrücks niedergeschlagen und hat dabei ihr Gedächtnis verloren, das sie anhand von einzelnen Puzzlestücken, die sich
    nach und nach zusammenfügen, wiedererlangt. Sehr gut erzählt fand ich die "Schnitzeljagd", die Juta und ihren Begleiter Leon Eisner von Salzburg nach Bath, Paris, Rom und Kroatien verschlägt. Die Orte wurden sehr anschaulich dargestellt, sodaß man sich in die jeweilige Atmosphäre gut hineinversetzen konnte. Auch das kleine "Rätsel", warum die Hauptprotagonistin Juta und nicht Jutta heißt (ein Detail, was ich mich beim Lesen immer wieder fragte), wird zum Schluß hin gut, verständlich und logisch erklärt. Zur Geschichte gehört auch ein kleiner Exkurs in den Bereich Medizin und Heilkräfte, es tauchen Namen wie Paracelsus oder auch Nostradamus auf, der auch für den Laien sehr anschaulich und leicht verständlich erklärt ist.


    Zum Erscheinungsbild des Buches: sehr anstrengend und ärgerlich empfand ich die kleine Schriftgrösse. Für Brillenträger wie mich war das etwas ermüdend, daher mußte ich öfter mal eine kurze Pause einlegen.
    Ansprechend gestaltet ist das Cover: Ein Bildausschnitt eines Friedhofs mit einem Mausoleum im Vordergrund, was sehr passend zur Geschichte gewählt ist.


    Fazit: Ein solider Krimi mit einem anständigen Anteil Mystischem, der den Leser in Atem hält. Unbedingt empfehlenswert für Liebhaber dieses Genres.

  • Jetzt bin ich schon ein paar Tage mit dem Buch fertig und habe die Geschichte auf mich wirken lassen. Ich habe versucht, das Buch mit Corinnas anderen Büchern zu vergleichen, bin aber zu keinem Schluss gekommen, ob es besser oder schlechter ist. Ich bleibe also einfach dabei, dass mir Corinnas Bücher alle gleich gut = "sehr gut" gefallen! Jedes hat seinen ganz eigenen Charme. :-)


    Bei den "geheimen Schlüsseln" bin ich zuerst nicht so mit Hauptprotagonisten Juta warm geworden, weil sie mir so unnahbar erschien. Allerdings wurde das mit Voranschreiten der Handlung besser und zum Ende hin mochte ich sie sehr gerne.
    Die Handlung selbst ist eine Schnitzeljagd vom feinsten quer durch Europa. Wieder so viele schöne Reiseziele... *seufz* Es geht um Botschaften, Schlüssel, Geheimcodes, Felsquader, Quellen, verschollene Freunde, uvm. Juta ist sehr tapfer, bekommt von unerwarteten Seiten Hilfe, manche Freunde stellen sich als Feinde heraus, andere widerum sind Freunde, obwohl man als Leser zu Anfang arge Zweifel hat.
    In Jutas Leben gibt es 3 Männer, die alle ihren Platz in dieser Geschichte finden, mindestens zwei von ihnen aber beäugt man durchs ganze Buch sehr mißtrauisch, was natürlich auch einen zusätzlichen Reiz ausmacht. Erst ziemlich zum Schluss des Buches erfolgt eine Auflösung, mit der ich sehr zufrieden war. :-]


    Das Mystery-Element fand ich nicht störend, auch wenn es sonst für mich nicht so ausgeprägt sein müsste. Eher so wie in Corinnas anderen Büchern mit Ahnungen, Träumen, etc. gefällt es mir besser. Dafür war das Tempo in diesem Buch eine klasse für sich, wie die Reise quer über Kontinent und Insel geht. Also wie oben schon erwähnt, jedes ihrer Bücher hat seinen ganz eigenen Charme.


    Von mir 10/10 Punkten! :wave

  • Es gibt wohl kaum ein anderes Taschenbuch, das zurzeit so hoch gehandelt wird, wie "Die geheimen Schlüssel".


    Für den Normalleser und -Käufer ist es fast nicht möglich, es zu besorgen, es sei denn, man ist bereit, exorbitante Preise zu zahlen - über 35 Euro für ein gebrauchtes Taschenbuch, und das überall! :yikes


    Sehr sehr schade, dass es nicht neu aufgelegt wird :-(
    (Hatte mal angefragt bei Bastei Lübbe, aber daraus ist nichts geworden...)

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Für den ein oder anderen, der noch nach einer schönen Sommerlektüre sucht, lohnt es sich vielleicht, diesen Thread noch einmal hervorzuholen.


    Nachdem ich lange hinter dem Buch hergelaufen bin, um es (gebraucht, da neu nicht mehr zu bekommen) zu einem vernünftigen Preis zu ergattern, hatte ich vielleicht zu hohe Erwartungen.


    Für meinen Geschmack war die Geschichte bis zur Seite 211 zu lang gezogen. Erst ab dem Punkt, wo die Autorin sich entschied, mehr phantastisches hinzu zu ziehen, wurde es spannender und besser zu lesen.


    Dennoch blieb das Gefühl, dass der Roman etwas über-konstruiert und der Schluss auch relativ vorhersehbar war.


    Von mir gibt es immer noch gute 7 Punkte.
    Die verborgene Kammer hat mir definitiv besser gefallen.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“