Friedensnobelpreis 2007

  • Zitat

    Original von Cookiemonster


    Naja, aber dann müsste der Nobelpreis ja auch "Nobelpreis für Frieden UND Umwelt" heissen. *hust*


    Und das wäre nochmal - weshalb?
    Der Literaturnobelpreis heißt ja auch nicht "Nobelpreis für Literatur und Geschichte".

  • Zitat

    Naja, aber dann müsste der Nobelpreis ja auch "Nobelpreis für Frieden UND Umwelt" heissen. *hust*


    Wenn die Umwelt dann mal so richtig den sprichwörtlichen aber dann nicht mehr vorhandenen Bach runter ist, wirst du merken was das Ganze mit Frieden zu tun hat.

  • @Waldläufer
    Es geht ja hier auch nicht um populäre Stammtischmeinungen.


    Denn man kann zur Wahl von Al Gore durchaus gespaltener Meinung sein. Frieden und Umwelt können schon zusammen hängen. Geht man mal davon aus, dass im Krieg durch Bomben, Granaten usw. Umwelt zerstört wird, Giftstoffe in die Luft und in die Erde gelangen und so zusätzlich Schade anrichten.


    Aber der Friedensnobelpreis gehört für mich in die Kategorie Hilfe, Hilfe zum Frieden, Völkerverständigung. Und bei eben dieser Völkerverständigung endet oftmals der Umweltschutz, weil nach wie vor viele Länder ihr eigenes Süppchen kochen. Schön wenn Al Gore mit seinem populistischen Film wenigstens einige Amerikaner wachrüttelt. Ob ihm das aber völkerverständigend auch mit den Chinesen gelingt...?


    Im Testament von Herrn Nobel steht übrigens zum Friedenspreis:


    "Ein Teil demjenigen oder derjenigen, der oder die am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat und für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere sowie für die Bildung und Austragung von Friedenskongressen. "


    In der langen Liste der Preisträger stehen viele Namen, deren Wahl ungleich logischer war -- weil dem Wunsch des Stifters entsprechend.


    bea

    Die Dichter
    Es soll manchen Dichter geben,
    der muß dichten um zu leben.
    Ist das immer so? Mitnichten,
    manche leben um zu dichten.
    Heinz Erhardt

  • Zitat

    der oder die am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat


    Wenn das sich zumindest theoretisch abzeichnende Ergebnis der Tätigkeit Gores und des Klimarats wäre, daß sich die Völker gemeinsam gesteigerte Gedanken darüber machen, wie mit der Ressource "Planet" etwas sorgsamer umgegangen werden kann, entspricht das meiner Lesart nach durchaus Nobels Intention. Und Gore ist dabei, etwas zu erreichen (auf seine sehr eigene und sicherlich nicht ganz uneigennützige Art, was durchaus diskutabel wäre), das viele Menschen insbesondere in den USA bis vor kurzer Zeit noch für schlicht unmöglich hielten, nämliche eine Abkehr vom arroganten Jetzt-und-hier-Denken.

  • Jetzt werde ich wieder :pueh politisch.


    Ich sehe dass so Herr Schröder war ein miserabler Bundeskanzler, weil er bei Zielerreichung nicht mehr wußte was er wollte, er wollte da rein und als er dort war war Schluß, Herr Schröder war ein fähiger Ministerpräsident, er wollte ja noch was werden und musst dafür gut sein.


    Wenn also was dabei abfällt für das Land, die Sache, die Firma, wie auch immer, stört mich ein Ehrgeizling imer erst dann, wenn er die Stufe seiner Unfähigkeit erreicht hat. Zuvor sind seine eigennützigen Motive noch gemeinnützig genug um aus einem fähigen Anwalt einen fähigen Ministerpräsidenten werden zu lassen- nur wäre der Ehrgeiz ich will Ehrenbürger Europas werden oder so was ähnliches den Bundesbürgern mehr gebracht als der Ehrgeiz Gazprom in Deutschland zu positionieren.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Zitat

    Original von Deutschebea
    Denn man kann zur Wahl von Al Gore durchaus gespaltener Meinung sein.
    (...)
    In der langen Liste der Preisträger stehen viele Namen, deren Wahl ungleich logischer war -- weil dem Wunsch des Stifters entsprechend.


    Naja, ich spalte doch. :grin
    Anders: Unterschiedliche Meinungen und deren Vielfalt können geäußert werden - ebenso kann man sie kommentieren. Manchmal zeigt sich dann auch, dass Meinung eben nicht mehr als Meinung darstellt. Im Gegensatz zu wohlbegründeter Meinung. Oder Sachverhalt.


    Klar, wie Arafat.


    Andere Frage: Hast du Gores Film gesehen?
    Oder: Hättest du ihn dir angesehen, wenn er dir an einer Tafel die Emissionen vorgerechnet hätte? :lache


    Bin erstaunt, sage es aber (ganz mutig) öffentlich: Da hat Tom (sowie Beowulf) meine Gedanken schon sehr gut ausgedrückt.

  • Nein, ich habe über den Film nur verschiedentlich gelesen.


    Nein, ich meine nicht ausgerechnet Arafat (schrieb wohl auch VIELE Namen, nicht ALLE)


    Und da ich mich beruflich mit Auto, Motor und Straßenverkehr beschäftige, sind mir auch die Probleme Umweltverschmutzung, Erderwärmung etc. bekannt. Ebenso bekannt ist aber auch die Haltung der USA (langsam, langsam) wie auch Chinas und Indiens. Wenn Gore hier, wie Tom meint, etwas zustande bringen würde (ich sehe es nach wie vor noch im Konjunktiv), dann soll er den Preis bekommen.
    Die Umweltdiskussion ansich gehört ja wohl in einen anderen Thread.


    bea

    Die Dichter
    Es soll manchen Dichter geben,
    der muß dichten um zu leben.
    Ist das immer so? Mitnichten,
    manche leben um zu dichten.
    Heinz Erhardt

  • Zitat

    Original von Deutschebea
    Nein, ich habe über den Film nur verschiedentlich gelesen.


    Nein, ich meine nicht ausgerechnet Arafat (schrieb wohl auch VIELE Namen, nicht ALLE)


    Die Umweltdiskussion ansich gehört ja wohl in einen anderen Thread.


    q.e.d.


    Stimmt. Du meinst dann bestimmt Henri La Fontaine oder Léon Victor Auguste Bourgeois oder Fridtjof Nansen oder Lars Olof Jonathan (Nathan) Söderblom oder Carlos Saavedra Lamas oder Cordell Hull oder... Und du kannst mir ohne zu googeln auch sagen, worin ihre Leistung für die Menschheit besteht. :lache
    Oder du meinst vielleicht Gandhi. Ach ne, der hat den Preis ja gar nicht bekommen. So ein Mist.


    Warum - ich denke, dass es hier ebenso sehr exakt darum geht.

  • Gore's "Film" (eigentlich ein Vortrag mit ein paar Reiseimpressionen) lohnt allein wegen des Hauptdarstellers, aber nur in der amerikanischen Fassung: Eine gigantische Stimme, eine Super-Show, ein überzeugender Typ. Aber aufpassen: Es geht NICHT um Umweltschutz, sondern das Klima.



    Friedensnobelpreis?


    Die Entscheidung ist immer eine politische. Es wird hier ein Thema geehrt, das geeignet erscheint weltweit etwas positives zu bewirken. Es geht wohl darum, dass sich alle umarmen sollen und gemeinsam an einem Strang .... Erde retten .... usw.
    Dieser Gedanke scheint mir stringenter als jener, der die Jury bewog ausgerechnet Arafat diesen Preis zu geben, jemandem der durch Terror (also: negatives) einen (Sub-)Staat gegründet hat und Terror weltweit in den Medien als Druckmittel zur Durchsetzung von Zielen gesellschaftsfähig machte.


    Ich sage mal: Man wollte das Thema Terror und die Symbiose von Medien und Terroristen von der Agenda nehmen und etwas positives, globalgalaktisches an dessen Stelle setzen. Und wenn auch nur für ein paar Wochen und Monate. Immerhin quirlt das Thema seit Februar und wird ernster genommen als Osama oder die iranische Atombombenbasteleien.