Originaltitel: The Face of Death (2007)
Diese Ausgabe: Lübbe, 2007, 556 S.
Inhalt:
Ihre letzten Fälle haben die FBI-Agentin Smoky Barrett, Leiterin einer Spezialeinheit, körperlich und seelisch schwer mitgenommen, so dass sie überlegt, die ihr angebotene Stelle als Ausbilderin in Quantico anzunehmen. Da wird sie während ihres Urlaubs an einen Tatort gerufen. Drei Personen wurden ermordet. Die einzige Überlebende, die 16-jährige Sarah, hält sich eine Pistole an den Kopf, verlangt nach Smoky und will sich nur ihr anvertrauen. Sie behauptet, ein Mann, der „Todeskünstler“, habe ihre Pflegefamilie umgebracht und ermorde seit Jahren alle Personen, die ihr selbst nahe stehen, mit dem unglaublichen Ziel, sie in den Wahnsinn zu treiben. Smoky und ihr Team nehmen sich des Falles an und beginnen zu ermitteln.
Über den Autor:
Geboren 1968, unternahm Cody Mcfadyen als junger Mann mehrere Weltreisen und arbeitete danach in den unterschiedlichsten Branchen. Er ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt mit seiner Familie in Kalifornien.
Meine Meinung:
Gleich zu Anfang eine Warnung: dieses Buch ist nichts, absolut nichts für schwache Nerven oder Zartbesaitete. Es ist hart, grausam und unglaublich böse. Damit liegt es aber voll im Trend und stellt Karin Slaughter, Jilliane Hoffman oder Mo Hayder glatt in den Schatten.
Zu Beginn werden noch einmal die Geschehnisse aus dem ersten Band der Serie „Die Blutlinie“ aufgerollt. Ein halbes Jahr ist seitdem vergangen und Smoky ist dabei, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und sich auf eine neue Beziehung einzulassen. Dass sie nach dieser relativ kurzen Zeit wieder in der Lage ist, zu funktionieren und ihrem Leben und dem der kleinen Bonnie einen Anschein von Normalität zu geben, scheint erstaunlich, wenn man den Vorgänger gelesen hat.
Nun wird sie von der jungen Sarah in einen Fall verwickelt, der ihr und ihrem Team erneut alles abverlangt. Ein Serienmörder tötet seit Jahren unentdeckt alle Menschen, die Sarah liebgewonnen hat und niemand glaubt dem Mädchen, dass er existiert. Nach und nach wird dem Team das ganze schreckliche Ausmaß seiner Taten deutlich. Sehr detailliert schildert Mcfadyen, wie grausam, unbarmherzig und unwürdig der Mörder seine Opfer behandelt, eine Steigerung noch gegenüber dem Vorgänger. Bei einigen Stellen in Sarahs Tagebuch sind mir die Tränen gekommen.
Die Spannung steigt schnell auf ein recht hohes Niveau und hält sich dort bis zum Ende. Die Charaktere sind wieder gut gezeichnet bis in ihre unterschiedlichen Privatleben hinein. So ganz ohne Klischees geht es auch hier natürlich nicht. Wir haben es nicht nur mit FBI-Superhelden zu tun, sondern auch mit Menschen, die ihren äußerst harten Job so gut wie möglich auszufüllen versuchen. Bei der Jagd auf den Täter kommt dieser ihnen näher, als sie es je für möglich gehalten hätten. Irgendwie war ich dann aber doch fast froh, als das Buch zu Ende war.
Anmerkung: Man kann dieses Buch auch lesen, ohne „Die Blutlinie“ zu kennen. Als Einführung wird so viel über die bisherigen Ereignisse erzählt, dass man sich ein gutes Bild machen kann.
Wem dieses Buch gefällt, dem dürfte sicher auch „Furie“ von Chelsea Cain liegen.