Deutscher Buchpreis 2007 an Julia Franck

  • Der Deutscher Buchpreis 2007 geht an Julia Franck


    Die 37-jährige Schriftstellerin aus Berlin, Julia Franck, hat mit ihrem Roman "Mittagsfrau" den Deutschen Buchpreis gewonnen. Sie setzte sich knapp gegen die Favoritin Katja Lange-Müller durch.


    Die diesjährige Jury:
    Felicitas von Lovenberg («Frankfurter Allgemeine Zeitung»), Sprecherin der Jury
    Christian Döring (Lektor und Kritiker)
    Karl-Markus Gauß (Autor und Herausgeber der Zeitschrift „Literatur & Kritik“)
    Ijoma Mangold (Süddeutsche Zeitung)
    Rudolf Müller (Müller & Böhm, Literaturhandlung im Heine Haus)
    Mathias Schreiber (Der SPIEGEL)
    Hajo Steinert (Deutschlandfunk)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das ist schön für die Autorin und das Buch - mir persönlich liegen weder Thema noch Autorin. Aber das ist bei solchen Preisen ja meistens so: Jury und Kritik haben einen ganz anderen Geschmack als ich :lache. Immerhin ist es ein unschlagbares Verkaufsargument. Gestern in den Tagesthemen wurde eine Buchhändlerin gezeigt, die den Tisch mit der Short List bestückt hat.

  • Hier dann mal die "Short List" und die "Long List":


    Die Romane der Shortlist im Überblick


    Erstaunliche erzählerische Leistung: Julia Franck "Die Mittagsfrau"
    Thomas Glavinic "Das bin doch ich"
    Von Mathematik und Hundeliebhaberei: Michael Köhlmeier "Abendland"
    Mit Realitätssinn und Witz: Katja Lange-Müller "Böse Schafe"
    Ein literarischer Spaß: Martin Mosebach "Der Mond und das Mädchen"
    Ehrgeiziges Debüt: Thomas von Steinaecker "Wallner beginnt zu fliegen"




    Alle Romane der Longlist


    Überzeugend und spannungsvoll: Thommie Bayer "Eine kurze Geschichte vom Glück"
    Spurensuche in Amerika: Larissa Boehning: Lichte Stoffe
    Fast wie im richtigen Leben: John von Düffel "Beste Jahre"
    Erstaunliche erzählerische Leistung: Julia Franck "Die Mittagsfrau"
    Thomas Glavinic "Das bin doch ich"
    Leben mit dreifacher Identität: Lena Gorelik "Hochzeit in Jerusalem"
    Tod, fest vernäht mit dem Leben: Sabine Gruber "Über Nacht"
    In Erinnerungen schwelgend: Peter Henisch "Eine sehr kleine Frau"
    Von Mathematik und Hundeliebhaberei: Michael Köhlmeier "Abendland"
    Mit Realitätssinn und Witz: Katja Lange-Müller "Böse Schafe"
    Große Tiefenschärfe: Michael Lentz "Pazifik Exil"
    Haifischbecken Kunstbetrieb: Pierangelo Maset "Laura oder die Tücken der Kunst"
    Enkel-Perspektive: Harald Martenstein "Heimweg"
    Großartige Charakter- und Gegenwartsstudie: Robert Menasse "Don Juan de la Mancha"
    Ein literarischer Spaß: Martin Mosebach "Der Mond und das Mädchen"
    Geheimnisvoller Liebeskrimi: Mathias Nolte "Roula Rouge"
    Die Lakonie des arbeitslosen Architekten: Gregor Sander: "abwesend"
    "Manchmal ist es zum Totlachen": Arnold Stadler "Komm, gehen wir"
    Ehrgeiziges Debüt: Thomas von Steinaecker "Wallner beginnt zu fliegen"
    Lebenslangeweile und Sinnsuche: Peter Truschner "Die Träumer"

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Die Beurteilung 'erstaunlich' bei Franck unterschreibe ich.
    Ich habe auch gestaunt.
    Ich staune noch.


    Aber ich muß es wohl glauben. Und das nach all den äußesrt kritischen Rezensionen noch im September.


    :rolleyes


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Vor langer Zeit gelesen und für nicht gut befunden. Obwohl Frau Franck nur eine Handvoll Jahre älter ist als ich, traf sie mit "Bauchlandung" nicht den Nerv der Zeit bei mir. Eine Erzählung ist mir positiv in Erinnerung geblieben: es geht um ein Familientreffen und wie eine Familie dem baldigen Lebensende des Großvaters begegnet. Die Geschichte hat mich berührt, auch wenn ich dem Stil der Autorin nichts abgewinnen konnte.
    Mit den "jungen" und doch erfahrenen deutschen Autoren/-innen kann ich im Allgemeinen nicht viel anfangen, da ich selten Berührungspunkte zwischen der Erlebniswelt der Schreibenden und meinem Alltag finde.
    Trotz allem Gratulation an Frau Franck zum Preis!

  • Ihr staunt?


    Dann schaut euch mal bei Amazon die Bewertung des letztjährigen Gewinners - "Die Habenichtse" von Katharina Hacker - an: 2,5 Sterne basierend auf 59 Rezensionen!


    Ich habe kürzlich "Böse Schafe" von Katja Lange-Müller bestellt und jetzt erfahren, dass es auf der Shortlist stand. Bin schon sehr gespannt...!