Inhalt:
Mary Ashton, Kinsthistorikerin in einem Edinburgher Museum, und David McClay, Lord of the Border Hills, berühmter Produzent historischer Filme, treffen bei einem Unfall am St. Mary's Loch in Schottland zum ersten Mal aufeinander. Gemeinsam suchen sie nach einer seit Jahrhunderten verschollenen Engelskulptur. Der Engel Gabriel ist eine von drei Skulpturen, die einst Maria Stuart bei dem Florentiner Holzschnitzer Titurenius für eine ihrer Schlosskirchen bestellt. Zwei Engel besitzt das Museum of Art History in Edinburgh bereits, der drite, viele Jahre lang verscholene soll die Sammlung endlich vervollständigen. Bei ihrer gemeinsamen Suche nach der Skulptur kommen sich Mary und David näher, doch die Vergangenheit legt ihnen viele Steine in den Weg...
Über die Autorin: Christa Canetta ist ein Pseudonym der erfolgreichen Autorin Christa Kanitz. Sie studierte Psychologie und lebte längere Zeit im Ausland, bevor sie als Journalistin für den Südwestfunk Baden-Baden und als Redakteurin renommierter Frauenzeitschriften zu arbeiten begann. Die Autorin ist Mutter von drei Kindern und lebt in Hamburg.
Meine Meinung:
Ich musste mich mehrmals vergewissern, dass es sich hier um ein neugeschriebenes Buch handelt und nicht um eine Auflage von einem Liro der 50er Jahre - da passt es vom Stil her nämlich wunderbar hin. Altbacken, altmodisch und absolut klischeebehaftet - ich habe schon lange nicht mehr so etwas grässliches, plattes und emotionsloses gelesen. Mich schüttelt es immer noch, wenn ich nur daran denke. Die Heldin kann natürlich auf Wasser wandeln und jeder küsst den Boden, auf dem sie geht - warum eigentlich? Der Held - chauvinistisch und befehlsgewohnt, natürlich superreich und gutaussehend. Weiterhin gibt es dann noch den in Liebe zu der Heldin entbrannten älteren, reichen Gönner, seine eifersüchtige Hexenschwester und die höchst aufdringliche, gierige und superdämliche Exgeliebte mit Tochter vom Helden. O-Ton - das ist der Papi meiner Tochter.
Die Sprache - absolut grausam, ich hasse Liros, wo die Heldin immer mit mein Mädchen oder Liebes angeredet wird, da fällt mir immer der gute Dr. Dressler aus der Lindenstrasse ein, der redet auch so geschwollen. Die Figuren - ausser den Protas - werden nach ihrer Vorstellung immer ins Lächerliche gezogen, es gibt keine Figuren mit etwas Tiefgang, selbst die Protas bleiben flach und aufgrund der Sprache beobachtet man einfach nur und wird absolut nicht in die Geschichte hineingezogen. Fast jedes Klischee wird bedient - ich mag sie gar nicht mehr alle aufzählen, fast jede Seite gibt etwas her.
Und was mich am meisten gestört hat - da komme ich gar nicht drüber hinweg, dass eine zeitgenössische Autorin solche Gedanken einer Heldin überhaupt zulässt. Er, David, hat eine 5!!! jährige Tochter, die bei seiner nervigen und raffgierigen Exgeliebten lebt. Er will sie natürlich zu sich holen - da er sich ja - natürlich- besser um sie kümmern kann. Sie, Mary ist dagegen!!!!!! Sie hat Angst, die Tochter könnte sich zwischen sie drängen und sie hätte doch lieber eigene Kinder mit ihm. Hallo???? Wenn ich mich in einen fast 50jährigen verliebe, dann hat der eine Vergangenheit - das weiss man doch. Und wenn ich denjenigen liebe, dann unterstütze ich ihn doch auch in allen Lebenslagen und schaffe ihm mit meiner Verbohrtheit nicht noch neue Probleme. Und wisst ihr, wie er das Problem löst? *Ich hätte mich ja von ihr getrennt -aber sie ist ja sooo einmalig, gg*. Er verspricht ihr, dass sich seine Tochter - die ihn übrigens kaum kennt, nie zwischen sie stellen wird, sie hätte ja eh eine Gouvernante und käme ja mit 10 Jahren auf ein Internat, das ist in seinen Kreisen so üblich. Armes Kind!!!!!! Wahrscheinlich würde ich dann auch lieber auf ein Internat gehen als in einem Haus zu wohnen, wo meine Stiefmutter die eigenen Kinder bei weitem vorziehen wird - Aschenputtel lässt grüssen.
Ihr seht, der Roman hat mich so richtig berührt, irgendwie kann ich gar nicht aufhören, meine Haare stehen immer noch senkrecht vor soviel Schmuh und Schmäh - und die Aussage über das Kind hat mich doch sehr getroffen.
LG
Patty