"Die Räuberbraut" von Margaret Atwood
Kurzbeschreibung (Amazon.de):
Das Unglück hieß Zenia. Neben dieser Räuberbraut stehen Roz, Charis und Tony, die das Unglück zusammengebracht hat. Zenia erschlich sich das Vertrauen der drei, nützte mit gespenstischem Scharfsinn ihre Schwächen aus und ging schließlich mit ihren Männern auf und davon. Wie war das möglich? Diese Räuberbraut ist ein maskierter Archetypus: Frauen projizieren ihre Wünsche auf sie, wollen sein wie sie - schön, begehrenswert, schicksalhaft - und fallen ihr zum Opfer. "Die Räuberbraut" ist ein Roman vom Kampf unter Frauen, Männer spielen kaum eine Rolle, höchstens als Beute, das eigentliche Thema ist die Macht.
Meine Meinung:
Es hat einige Seiten gedauert bis ich in dem Buch "drin" war. Margaret Atwood schreibt sehr detailliert und das Lesen erfordert einiges an Konzentration. Dennoch - oder gerade deshalb? - habe ich jede Zeile genossen.
Im Roman geht es um drei Frauen - die Akademikerin Tony, die Esoterikerin Charis und die Geschäftsfrau Roz - deren Leben durch Zenia nachhaltig verändert wurde. Man lernt ihre Vergangenheit und Gegenwart, ihre Hoffnungen und Ängste kennen, sie wachsen einem schnell ans Herz. Deshalb beginnt man Zenia zu hassen, noch bevor man ihr zum ersten Mal begegnet.
Zenia selbst kommt nie zu Wort, alles, was der Leser über sie erfährt, stammt von den betrogenen Frauen. Wer sich am Ende eine Auflösung wünscht, wird enttäuscht, denn Zenia bleibt ein (bösartiges) Rätsel.
Fazit: Sehr empfehlenswert!
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Aeria