Tom Liehr - Stellungswechsel

  • Frank, Gy, Olli, Giselher und der junge Lasse sind fünf recht unterschiedliche Typen, die doch eines gemeinsam haben: Sie brauchen Geld, und zwar sofort. Durch ein Missverständnis, in das Frank im Rahmen eines Besuchs der Agentur für Arbeit verwickelt wird, kommt ihm eine – vermeintlich geldbringende – Idee: Er möchte, gemeinsam mit seinen vier Leidensgenossen, einen Escort-Service an den Start bringen. Und damit das Ganze auch den erhofften Erfolg mit sich bringt, wird der potenziellen und ausschließlich weiblichen Kundschaft eine sogenannte „Orgasmusgarantie“ versprochen. Dass sich diese Idee nicht so problemlos über die Bühne bringen lässt, wie es ursprünglich angedacht war, muss wohl nicht erwähnt werden …


    „Stellungswechsel“ ist das Buch zum Film und diente nicht als Filmvorlage, wenn ich das richtig auf dem Schirm habe, und genauso liest es sich auch, denn während des Lesens kam es mir immer wieder so vor, als würde ich mich durch das zum Film dazugehörige Drehbuch blättern, da vieles nur oberflächlich beschrieben wurde, einzelne Situationen schnell abgehandelt werden und in kurzen Abschnitten zwischen den Szenen hin- und hergesprungen wird. Dieser Stil führte zwar dazu, dass ich dieses Buch innerhalb eines Nachmittags hinter mich gebracht hatte, jedoch das Gefühl zurückblieb, keinen echten Liehr gelesen zu haben, da ich dessen Bücher – trotz des hohen Komik- und Unterhaltungsfaktors – nicht unbedingt der Kategorie „Seichte Unterhaltung“ zuordnen würde. Gerade der „Geisterfahrer“ konnte in anderen Punkten glänzen.


    Von einem eigenständigen Liehr-Roman, der nicht auf einer dazugehörigen Filmvorlage basiert, hätte ich sicherlich mehr erwartet, aber unter Bezugnahme, dass er sich an dem Drehbuch zu orientieren hatte und sich das Ganze sehr flüssig lesen lässt und gut unterhält, fällt mein Fazit doch positiv aus.

  • Es stimmt schon: Stellungswechsel ist ein etwas anderer Liehr, aber beileibe kein schlechter. Die Geschichte von Lasse, Olli, Gy (was für ein Name!) Giselher und Frank ist hinreißend beschrieben und erinnert stellenweise ein ganz klein wenig an den Film "Ganz oder gar nicht." Als die getarnte Finanzbeamtin sich neben Frank hockt und der ihr auch noch den Werbezettel zusteckt, hätte ich ihn am liebsten am Arm gefasst und aus der Gefahrenzone gezerrt. Ein schadenfrohes Grinsen bei Gys nächtlichem Einsatz konnte ich beim besten Willen nicht unterdrücken und Ollis Kochkünste waren brillant. :grin
    Die hier schon erwähnte Fotostrecke gab es in meiner Ausgabe übrigens nicht. Den Film kenne ich nicht, so dass ich hier keinerlei Vergleichsmöglichkeiten habe und auch nicht abschätzen kann, wieviel dichterische Freiheiten man sich nehmen kann, wenn man ein Buch zum Film schreibt. Ich bin jetzt aber neugierig auf den Film.

  • Hm... Also wenn man nicht mehr erwartet, als der Klappentext verspricht, dann ist es gar nicht schlecht. Man merkt schon, dass Tom sich hier an eine Vorlage zu halten hatte, das Buch ist seichter als sonst.

    Mein Fazit: Ganz nett für zwischendurch, liest sich gut weg. Habe es an 2 Nachmittagen gelesen und einmal in der S-Bahn einen Lachkrampf unterdrücken müssen.

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Bin wie immer etwas später dran mit manchen Büchern...so auch mit dem,das ich mir geliehen habe. Es ist mein 1. von Tom Liehr und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich den Film schon kenne. Ich hab das Buch heut Vormittag in einem Rutsch gelesen und mich bestens amüsiert. Ohne zu wissen, dass es sich um ein Buch zum Film handelte, stellte ich mir alle Charaktere sehr bildlich vor und meinte sogar, das wär witzig zu verfilmen. Nichts Weltbewegendes vielleicht,aber liebenswert,unterhaltsam und richtig entspannend für einen Sonntag. Ich hab noch einen Liehr im Regal..ich glaub,ich mach mich auch an den *g*, damit ich was zum Vergleich hab.
    Einziges Manko für mich ..der Schluss fiel zu kurz abgehandelt aus..ansonsten,wer leichte,witzige Kost will..passts:-)

  • Sooo! "Stellungswechsel" habe ich heute Mittag beendet. Danach habe ich mir den Film dazu angesehen. Das erste Mal, das ich gleich nach lesen des Buches einen Film angeschaut habe. Sonst lag da immer viel mehr Zeit dazwischen.


    Ich habe mir erst eben die Beiträge zu diesem Buch durchgelesen und ich dachte mir schon während dem Lesen des Buches, das Tom dort nicht eingreifen durfte und Änderungen vornehmen konnte. Eben, weil es ein Buch zum Film ist.


    Trotzdem finde ich ist ihm das Buch super gelungen. Es ist wirklich 1:1 wie im Film und das schaffen nur wenige. Oft, ist der Film ganz, ganz anders als im Buch. Und dann wird man hinterher enttäuscht. Das hier ist eins der weniger Bücher wo mir es einmal anders war. So liebe ich Bücher zum Film. Auch, wenn man hier den Schluss schon hätte ausbauen können.
    Er hat die Personen hervorragend beschrieben. Das finde ich sowieso immer toll bei Toms Büchern. Man sieht die Personen immer genau vor sich und man kann sich immer alles ganz genau vorstellen. Ich musste in diesem Buch wieder mehrmals vor mich hin grinsen und auch mal laut lachen. Hab richtig mitgefiebert.


    Dann fand ich ich die Schauspieler zu den Personen auch passend ausgewählt. Den Film hatte ich schon länger in meiner Sammlung. Aber geschaut habe ich ihn noch nie. Das hat jetzt im Anschluss an das Buch echt super gepasst!


    Ich habe das Buch übrigens am 30. Dezember angefangen und es heute ausgelesen. Am Wochenende musste ich das Lesen allerdings unterbrechen. Wenn ich die Zeit gehabt hätte, hätte ich es in einem Ruck durchgelesen. :-)


    Von mir gibt es für dieses Buch 10 Punkte. Auch, wenn es kein echter Liehr ist. ... Von ihm fehlt mir nun noch "Sommerhit". Das werde ich mir demnächst dann auch mal kaufen oder schenken lassen. :-)

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Danke für den Tipp, Tom. ... Ich habe ihn zwar schon gesehen, aber der Film wird dann am Donnerstag eh das gescheiteste sein, was das Fernsehen zu sehen hat. Wenn ich dran denke, werde ich ihn mir auf jeden Fall nochmal angucken. :-)

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Ich glaube, ich habe bis heute noch nie ein Buch zum Film gelesen. Den Film habe ich mir vor ein paar Monaten angesehen und soweit ich diesen in Erinnerung habe, hält sich das Buch wirklich exakt an die Vorlage. "Stellungswechsel" ist flüssig geschrieben und hat mich unterhalten, aber die anderen Romane von Tom Liehr gefallen mir sehr viel besser.


    7 Punkte