Ich finde das Buch durchaus pazifistisch, aber weniger durch klare Bezugnahme des Autors sondern vielmehr durch meine Rezeption. Pazifistisch finde ich es, weil es den Krieg in jeder Zeile verdammt und nichts positives an ihm finden kann. Alles Gute im Buch ist das Zwischenmenschliche, dass ja immer wieder durch den Krieg selbst vernichtet wird.
Beim Politischen bin ich mir nicht so sicher. Es ist keinesfalls konservativ monarchistisch, der Krieg geht ja vom Kaiser aus und der Soldatentrill auch. Es ist kaum kommunistisch, keiner der Soldaten zettelt eine große Revolution an, man nimmt hin, was ist und watet durch. Liberal ist es auch nicht.
Remarque hat es geschafft, ein für mein Gefühl sehr politisches Buch zu schreiben (allein des Themas wegen) ohne Textstellen zu liefern, die ihn in eine Schublade packen könnten obwohl es mir gefällt, ihn als demokratisch zu betrachten.
Die Frage ist sehr interessant und keinesfalls zu spät, Morgaine. Das Buch ist ja jetzt erst so richtig in mir drin.