Titel: Geschichte von Nichts
Autor: Peter Glaser
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: September 2003
Seitenzahl: 224
ISBN-10: 3462033107
ISBN-13: 978-3462033106
Preis: 16.90 EUR
Peter Glaser? Kenn ich nicht. Muss man den kennen? Ja!!
Fünf Erzählungen haben sich in diesem Buch versammelt, Erzählungen die in ihrer Eigenwilligkeit wirklich etwas Besonderes sind. „Der Titel ist Programm: Es geht um nichts – und doch um alles“. So beschreibt der Klappentext dieses Buch. Recht hat er, der Klappentext. So oft auch Klappentexte mit ihren Beschreibungen und Wertungen danebenliegen, hier hat die Klappentext-Mannschaft ein einwandfreies Goal erzielt.
Peter Glaser erzählt eine Geschichte, manchmal mit Sätzen, von denen man meinen könnte, sie hätten nichts miteinander zu tun. Aber dann finden die Sätze wieder zueinander, aber nur, um nach einiger Zeit wieder auseinander zu driften. Manche Sätze muss man mehrmals lesen bevor sich ihr tieferer Sinn erschließt, nichts an ihnen ist zufällig auch wenn dieser Eindruck beim ersten Lesen durchaus entstehen könnte.
Man sollte sich Zeit nehmen, man sollte diese Erzählungen auf gar keinen Fall nur so „nebenbei“ lesen, sie eignen sich nicht als „Umrührablenkungshilfe“ beim Kochen von Apfelmus, sie haben die volle und ungeteilte Aufmerksamkeit der Leserin und des Lesers verdient.
Tiefe Menschlichkeit spricht aus jeder hier vorliegenden Erzählungen. Menschen werden mit großer Zuneigung „beim Leben“ beobachtet, sie werden nicht verurteilt, es wird ihnen aber auch nichts erspart, gerade durch ihr „Nicht-Helden-sein“ werden sie zu Helden des normalen Alltags.
2002 erhielt Peter Glaser, geboren 1957 in Graz, den Ingeborg-Bachmann-Preis.