Von John Darnton "Der Versuch"
Kurzbeschreibung
Der dreizehnjährige Tyler hat bei einem tragischen Unfall schwere Gehirnverletzungen erlitten. In seiner Verzweiflung willigt Tylers Vater sofort ein, als der umstrittene Neurochirurg Saramaggio anbietet, Tyler neue Stammzellen im Gehirn zu implantieren. Eine fatale Entscheidung, denn Saramaggios Kollege, der ehrgeizige Forscher Dr. Weaver, glaubt in Tyler endlich den richtigen Kandidaten für ein gefährliches Experiment gefunden zu haben ...
Meinung : Ein sehr guter Thriller, der nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch verständlich für den Laien, Wissen im Bereich der Gehirnforschung vermittelt. Obwohl alles gut zu verstehen ist, muß man sich schon etwas mehr konzentrieren, um auch wirklich alles abzuspeichern. Das Lesen wird dadurch erleichtert, dass sich die Kapitel abwechselnd mit der Wissenschaft und der Situation, in der sich Tylers Vater befindet, befassen. Einerseits leidet man mit Scott, fühlt mit ihm, wenn er um seinen Sohn bangt und verteufelt die machtgierigen Ärzte. Andererseits ist es unglaublich faszinierend, was diese planen und ausführen. Denn irgendwie hofft man ja auch darauf, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist, sondern unsere Seele, der Geist, fortbesteht. Das Thema an sich ist ja schon lange aktuell und viele Informationen, die ich schon anderweitig mal gelesen oder gehört habe, sind in dieses Buch eingeflossen. Dadurch wirkt es bisweilen tasächlich so, als sei all das möglich, was im Buch passiert. John Darnton hat es trotz der schwierigen und verzweifelten Situation, in der sich Scott befindet, geschafft, diese recht sachlich rüber zu bringen, sodass keine Gefühlsduselei auftritt, was mir persönlich gut gefällt. Recht heftig fand ich die Beschreibung der Krankheiten von einigen Patienten in der Klinik von Dr. Cleaver. Manchmal ist es echt gruselig, was unserem Geist alles zustoßen kann.
Abschließend kann man sagen, dass Darnton wieder ein hochspannender Thriller gelungen ist, den ich absolut empfehlen kann.