Titel der spanischen Originalausgabe: „Disfraces terribles“
Zum Buch
Paris, 1991: In einer Novembernacht bereitet der bekannte argentinische Schriftsteller Raúl de la Torre seinem Leben gewaltsam eine Ende. Zehn Jahre später beschliesst der Literaturwissenschaftler Ariel Lenormand, die Biographie des großen Mannes zu schreiben. Doch was als wissenschaftliche Studie gedacht war, wird schon nach kurzer Zeit zu einer verwirrend gefährlichen Ermittlung. Welches dunkle Geheimnis verbirgt sich hinter Raúls literarischem Werk? War der Tod seiner zweiten Frau wirklich ein Unfall? Wieso gestand er öffentlich seine spät erkannte Homosexualität? Und was trieb ihn in den Selbstmord? In einem Labyrinth aus Lügen und Verdächtigungen greift Ariel nach der Hand der Frau, die den Schriftsteller ein Leben lang begleitet hat: seiner ersten Ehefrau Amelia. Bis auch sie gesteht, welch verstörende Realität sie hinter ihrer Maske verbirgt.
Über die Autorin
Elia Barceló, geboren 1957 in Elda bei Alicante, lebt seit vielen Jahren in Innsbruck, wo sie an der Universität spanische Literatur unterrichtet. Sie ist mit einem Österreicher verheiratet und hat zwei Kinder. In Spanien mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet, wurden sowohl »Das Rätsel der Masken« wie auch ihr erster auf deutsch erschienener Roman, »Das Geheimnis des Goldschmieds«, hochgelobte Publikumserfolge.
Meine Meinung
Das Buch wird bestimmt zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Die Geschichte besteht aus einer Art Rahmenhandlung mit Ariels Nachforschungen und seinen Treffen mit verschiedenen Personen, die den Schriftsteller Raúl de la Torre gekannt haben. Dazu kommen Rückblenden aus verschiedenen Perspektiven, vereinzelte Zeitungsberichte, einige Briefe, sowie ein häppchenweise eingeschobener Brief, den Amelia direkt an Ariel richtet (die einzigen Abschnitte, die in der Ich-Form geschrieben sind), den er aber erst nach Erscheinen seines Buches erhalten soll. Alles bekommt man nur häppchenweise serviert und nicht unbedingt chronoligisch und jeder Beteiligte erzählt seine eigene Wahrheit.
Am Anfang musste ich mich bei jedem neuen Absatz erst mal orientieren, bei wem wir eigentlich gerade sind und wie der Absatz in das Gesamtgeschehen einzuordnen ist. Es ist eine Art Puzzleteilchenbuch, in dem sich das Gesamtbild erst nach und nach herauskristalisiert, wobei man nie genau weiß, was nun wirklich stimmt. Die Autorin lässt sich viel Zeit, winzige Puzzleteilchen hinzuzufügen. Es ist auch nicht so, dass das dunkle Geheimnis total undurchschaubar wäre. Trotzdem fand ich das Buch niemals langweilig, und die Autorin setzt immer noch einen drauf, wenn man denkt, dass man es nun hat.
Hat mir sehr gut gefallen.
.