Verlag Blanvalet, Taschenbuch, 560 Seiten, August 2007
Handlung:
Köln, zur Karnevalszeit des Jahres 1377. Vor Beginn der Fastenzeit herrscht ausgelassene Stimmung in der Stadt. Doch die junge Begine Almut Bossart ist beunruhigt: In den letzten Monaten häufen sich Unfälle, bei denen junge Frauen zu Tode kommen. Dann verschwindet eine der Schülerinnen aus dem Beginen-Konvent - ihre Leiche wird kurz darauf mit gebrochenem Genick aufgefunden. Almut und Pater Ivo bringen eine erschreckende Mordserie ans Tageslicht, der bereits zehn Jungfrauen zum Opfer gefallen sind! Und inmitten des Narrentreibens stoßen sie auf einen schwunghaften Reliquienhandel mit geschnitzten Büsten der heiligen Ursula und ihrer elf Jungfrauen ...
Zur Autorin:
Siehe Büchereulen-Autornportrait:
Schacht, Andrea
Meine Meinung:
In diesem vierten Teil der Reihe um die schlaue Begine Almut und den oft düster gestimmten Pater Ivo war ich gespannt, ob sich der Verlauf der übergeordneten Handlung doch noch weiterentwickelt.
Im dritten Teil „Die Sünde aber gebiert den Tod“ war dem nicht so und er war insgesamt zu harmlos. Der Kriminalfall war da eher schwach, die Beziehung der Hauptfiguren stagnierte. Nur die originelle Nebenfigur, die Köchin Franziska (auch bekannt aus Dagmar Schnabels Die Rose der Leibköchin) sorgte für humorvolle Einlagen und witzige Schlagabtausche. In diesem vierten Teil in einer kleineren Rolle wieder dabei.
Diesmal sorgt Andrea Schacht jedoch zum Glück von Anfang an für Tempo und Spannung. Die Beziehung der Figuren wird wieder stark im Mittelpunkt gestellt und der integrierte Kriminalfall ist raffinierter. Es scheint fast, als wollte die Autorin die Reihe diesmal wirklich voranbringen, den Almuts Liebesleben wird diesmal eine Rolle spielen und über Pater Ivos Vergangenheit wird viel verraten.
Die bekannten Nebenfiguren z.B. Almuts Halbschwester Aziza, die maurische Hure, die andern Beginen und Pater oder Pitter, der Päckelchesträger werden humorvoll und liebvoll beschrieben. Auch das schwarze Kätzchen Teufelchen spielt wieder mit.
Wie gewohnt, kümmert sich Almut um die zu kurz gekommenen im Leben, indem sie ihnen eine gute Freundin ist. Besonders zu Bertram, der an Epilepsie leidet und daher als Narr betrachtet wird.
Dabei lässt sich der Roman, wie gewohnt, flüssig und gut lesen. Die Zeit für das Lesen der 560 Seiten vergeht wie im Flug.
Leider gibt es weder auf Vorder- noch auf Rückseite des Buches einen Hinweis auf eine Reihe oder welcher Teil das ist. Schade.
Durch diesen vierten Teil erhält die gesamte Serie mehr Rundheit und es lohnt sich alle Teile zu lesen. Man sollte aber besser nicht mit diesen Teil beginnen, da sehr viele Bezüge und Anspielungen auf Geschehnisse der vorangegangenen Teile gemacht werden.