'Emma' - Kapitel 10 - 20

Zitat

Original von JASS

Verstand und Gefühl ist dasselbe Werk wie Sinn [Verstand] und Sinnlichkeit [Gefühl]

Jass

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Danke für den Hinweis JASS

Ich wäre bei Verstand und Gefühl wieder mit dabei.

Irgendwann bleibt nicht mehr viel übrig von Austen.

Ich habe in einem meiner Regale noch "Die Watsons" entdeckt. Muß da schon ewig stehen :rolleyes.

Aber ich glaube, "Verstand und Gefühl" würde mir trotzdem eher behagen.

Ich habe noch Sanditon, neben den Watsons auch ein Fragment, welche von anderen Autorinnen feinfühlig zu Ende gebracht wurden. Die sind ebenfalls sehr schön, wirklich.

Habe mich übrigens über "caro sposo" klug gemacht, was nicht einfach war. Es ist, glaube ich, italienisch und steht für "teurer Ehemann". In der englischen Fachliteratur streitet man sich darum, dass der erste Verleger von Austens Werken eigenmächtig eingegriffen und ihren ursprünglichen "caro sposa" abgeändert hat. Er habe ihr schlechtes Italienisch verbessert. Es gibt neuerdings wieder Ausgaben, die sich näher ans Original halten.

Habe ferner die Emma-Verfilmung mit Kate Beckinsale gesehen und muss sagen, es hält sich deutlich sehr eng ans Original.

Zitat

Original von Liesbett
Habe mich übrigens über "caro sposo" klug gemacht, was nicht einfach war. Es ist, glaube ich, italienisch und steht für "teurer Ehemann". In der englischen Fachliteratur streitet man sich darum, dass der erste Verleger von Austens Werken eigenmächtig eingegriffen und ihren ursprünglichen "caro sposa" abgeändert hat. Er habe ihr schlechtes Italienisch verbessert. Es gibt neuerdings wieder Ausgaben, die sich näher ans Original halten.

Ja, das steht in den Anmerkungen zu meiner Ausgabe auch. Es wird ja vermutet, dass Jane Austen diesen Fehler absichtlich begang um eben noch mehr den Möchtegern-Charakter von Mrs. Elton herauszustellen.

Paradise Lost
Mensch hätte ich doch erst gefragt, ich habe nämlich keine Anmerkungen und mich selbstständig durch die englischen Fachseiten gelesen.

Aber da ich ja nun besser weiß, hier gleich meine nächste Frage: sagen die Anmerkungen was dazu, warum die liebe Augusta ihren Mann immer Mr. E. nennt? Schlägt bestimmt in die selbe Kerbe.
Und warum Emma ihr das einfache Knightley so übel nimmt?

Dankeschön

Das mit dem Mr. E. kann ich jetzt nicht aus dem Stand beantworten, aber das mit Knightley zumindest.

Damals gab es eine recht streng definierte Etikette, wie man sich gegenseitig zu adressieren hat. Mrs. Elton verstößt mehrfach aufs gröbste gegen diese Regel. Zum einen durch ihr ständiges "Knightley", obwohl sie ihn nicht wirklich gut und auch nicht lange kennt (sehr unhöflich und aufdringlich!), zum anderen durch das nicht minder häufige "Jane Fairfax", das ebenfalls sehr grob und unhöflich ist. Die korrekte Ansprache wäre "Miss Fairfax" (es fällt ja z.B. auch auf, dass Harriett Emma, obwohl gute Freundinnen, trotzdem immer nur "Miss Woodhouse" nennt. Vornamen waren nur bei ganz eng Vertrauten erlaubt und auch dann spielte noch der gesellschaftliche Rang eine Rolle). Mit dieser Art outet sie sich ziemlich schnell als das was man heutzutage "Neureich" nennen würde. Sie will eben sofort mit allen vor Ort vertraut und bekannt sein, obwohl sie neu ist und sich erst mal unterordnen müsste. Deshalb ist sie später auch so giftig auf Emma, die sich nicht von ihrer dreisten Art überrumpeln lässt.

@ ParadiseLost

Danke für die ausführlichen Erklärungen, sie bringen einem doch das ein oder andere nicht verstandene näher!

Joschi
Gern geschehen. Freue mich immer, wenn ich helfen kann.

Ich danke auch.
*knicks*

Ich habe mir letzte Woche sämtliche Nachfolgeroman von ihr entliehen und recht schnell durchlesen können und bin enttäuscht. Jane Fairfax ist das einzige Buch, dass mich noch halbwechs an Jane Austen erinnert, wenn es auch plumper und keineswegs so psychologisch bestrickend ist. Die anderen sind - meiner Meinung nach - plump, schnell und bieten die haarsträubensten Entwicklungen, an deren Ende unweigerlich eine verzichtende Heldin steht, die sich auf Teufel komm raus der Emanzipation hingibt, von erfüllter Liebe weit und breit keine Spur. Und natürlich nehme ich es übel, dass einige der feinsten Figuren von Jane Austen verunglimpft werden. Sie sind unromantisch und furchtbar modernisierend, diese Bücher und gefallen mir nicht. Sollte ich sie einzeln rezensieren? Ich bin mir nicht sicher.

Ich würde mich über Rezis freuen.

Bisher habe ich nur "Jane Fairfax" von Joan Aiken gelesen.

Dann weiß ich wenigstens, was ich eher nicht lesen sollte :-).

so, Trommelwirbel... ich hab jetzt endlich den zweiten Teil geschafft.
Liest sich immer noch nicht so gut wie Pride and Prejudice aber ist schon viel angenehmer geworden und man kommt langsam (wird ja auch mal Zeit) rein, ich hab auch nichts mehr zu sagen, was nicht hier im Thread schon erwähnt wurde - irgendwie brauch ich auch immer so lange für die Teile, dass ich schon gar nicht mehr weiß, was mir am Anfang positiv oder negativ aufgefallen ist.
Zumindest ist Emma etwas sympathischer geworden, dagegen ihr Vater... und erst recht Mr. Elton

Und ihr habt mich jetzt wahnsinnig neugierig auf die Joan Aiken Bücher gemacht, find es eine interessante Idee Geschichten über schon bekannte Nebencharaktere zu schreiben, hab aber das dumpfe gefühl, dass ich eher enttäuscht wär - man macht sich halt schon eigene Vorstellungen... aber an "Jane Fairfax", das ja das beste zu sein scheint kann man sich ja mal machen.

Also gut, ich werde rezensieren und versuchen, meine eigenen Vorstellungen nicht zu sehr einfließen zu lassen und der Autorin gerecht zu werden.

Danke Liesbett :anbet.

Aber gerne doch.

Jane Fairfax
Emma Watson

Es kam, wie es kommen mußte, Mr Eliot hat sich in Emma verliebt. Mr Knightly hatte bereits angedeutet, daß Mr Eliot niemals unter seinem Stand heiraten würde und Emma muß einsehen, daß er vollkommen Recht damit hatte. Die arme Harriet ! Hätte sie doch nur nicht auf Emmas Rat gehört und hätte den Heiratsantrag von Mr Martin angenommen. Aber irgendwie habe ich diesbezüglich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Auch wenn es zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht danach aussieht, könnte ich mir gut vorstellen, daß Harriet sich doch noch eines Besseren besinnt.

Die sonst so heiratsunwillige Emma scheint doch ein wenig mit Frank Churchill als Heiratskandidaten zu liebäugeln. Schon merkwürdig, da sie ihn persönlich doch noch nie getroffen hat .... aber wie im 1. Abschnitt bereits diskutiert, zählt scheinbar hier alleine wieder die gesellschaftliche Stellung. Das war schon eine sehr oberflächliche Zeit damals !

Eine neue Person mischt das ruhige Leben in Highbury auf. Jane Fairfax. Ihre Geschichte fand ich sehr interessant. Zum einen ist ihre Vergangenheit ein offenes Buch, zum anderen umgibt sie irgendwie etwas Geheimnisvolles. Auf jeden Fall scheint sie eine Frau zu sein, die es mit Emma jederzeit aufnehmen könnte; sie scheint sehr hübsch und intelligent zu sein, wessen sie sich durchaus bewußt ist. Kein Wunder, daß Emma sie nicht mag.

Ich bin sehr gespannt darauf, wann nun endlich Frank Churchill auf der Bildfläche erscheinen wird und um welchen Charakter es sich handeln wird. Und wer am Ende nun mit wem verheiratet sein wird.

Zitat

Original von nofret78
Nachdem ich das Buch schon öfter begonnen hatte, habe ich es bisher immer um Kapitel 12 rum abgebrochen weil mir Emma auf den Geist ging und ich es stellenweise recht zäh fand.

Die Szene, als Emma und Harriet die Bates besuchten und Miss Bates scheinbar ohne Punkt und Komma von dem bevorstehenden Besuch Miss Fairfax' schwafelte, fand ich auch sehr mühsam zu lesen. Zum Glück wurde ich dann mit der etwas interessanteren Lebensgeschichte Janes belohnt.