Des Königs Kinder - Carlo Ross

  • Des Königs Kinder - Carlo Ross


    Broschiert: 295 Seiten
    Verlag: Lübbe (1996)
    ISBN-10: 3404125568
    ISBN-13: 978-3404125562


    Klappentext:
    Besonders während der christlichen Feste ist es für die Juden gefährlich, sich außerhalb des Ghettos zu bewegen. Eli, Jakob Hellers Sohn, erfährt dies am eigenen Leibe. Er wird von christlichen Bürgersöhnen zusammengeschlagen und überlebt nur, weil die junge Christin Agnes ihn gesundpflegt.
    Die beiden verlieben sich, und Eli tritt Agnes zuliebe zum Christentum über, obwohl er damit seine Familie verliert. Trotz seines neuen Namens bleibt er für seine neue Umgebung das, was er bisher war - ein Jude.
    Jahre später sieht seine Mutter Rachel das Schicksal der Regensburger Juden voraus und beschwört ihren Sohn, die Stadt mitsamt seiner Familie zu verlassen.


    Kurzbeschreibung (von amazon)
    Der Schriftsteller Carlo Ross führt mit seinem fesselnd geschriebenen Roman ins mittelalterliche Regensburg. Die Handlung beginnt im jüdischen Viertel der Stadt und erzählt von der ganz aussichtslos erscheinenden Liebe zwischen dem Juden Eli und der jungen Christin Agnes. Die Zukunft birgt große Gefahren für das Paar, denn die Regensburger Juden werden immmer häufiger Haß und Verfolgung ausgesetzt und müssen nach dem Tod Kaiser Maximilians die Stadt verlassen.


    Über den Autor (von Wikipedia)
    Carlo Ross (* 7. Februar 1928 in Hagen; gest. 12. August 2004 ebenda) war ein Schriftsteller und Überlebender des Holocaust.


    Carlo Ross war Schriftsteller von Jugendbüchern und mehreren historischen Romanen. Er wuchs in Hagen als Sohn einer jüdischen Mutter in ärmlichen Verhältnissen ohne Vater auf und wurde 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert. Nur dank glücklicher Zufälle überlebte er die NS-Diktatur und die Lebensbedingungen in Theresienstadt.


    Nach dem Krieg arbeitete er journalistisch, später auch als Sozialarbeiter in Hagen, Berlin und Regensburg. Erst nach seiner Pensionierung begann er, schriftstellerisch tätig zu werden.


    Meine Meinung:
    Ein sehr interessantes Thema, leider hat der Autor es jedoch nicht geschafft, mich "mitzunehmen". Geschichtliche Fakten werden aneinandergereiht ohne dass sich für mich ein innerer Bezug ergeben hätte. Eingestreute Geschichten wie die von einer Kindsmörderin sollen wohl für ein detailgetreues Bild sorgen, lassen aber den roten Faden der Geschichte allzu oft abreißen. Kurze abgehackte Sätze verstärken noch den Eindruck einer Reportage anstelle eines Romanes. Die Geschichte des Eli Heller ist bestenfalls gleichwertig mit anderen Handlungssträngen, die aber alle blass bleiben. Hier wäre meines Erachtens weniger mehr gewesen.


    Mein Fazit:
    Für einen Roman zu zusammenhanglos, für ein Sachbuch zu wenig Fakten. Schade.


    edit: sinnentstellenden Flüchtigkeitsfehler berichtigt

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Ich habs auch vor einiger Zeit gelesen, fands auch ganz gut. Kann jetzt die harte Kritik gar nicht so verstehen.
    Bei mir kommt halt auch hinzu, dass ich die Umgebung gut kenne und ich es einfach total schön fand, die einzelnen Straßen zu kennen und diese Straßen gibts noch heute!


    Mit Sicherheit ist es kein Bestseller, aber ein gutes Buch für zwischendurch.


    Von mir 7 Punkte!

  • Ich hab´s nun auch durchgelesen, auch aufgrund einer Empfehlung der Eulen :-)


    Mein Meinung zu diesem Buch:


    Es hat mich am Anfang gefesselt und ist zum Ende hin leider weniger geworden.
    Ich hab zum Ende hin teilweise Sätze überlesen, weil es mich dann doch gelangweilt hat immer wieder zu lesen, wie die jüdischen Bürger damals gefoltert wurden. Ich habe in der Geschichte von Eli und seiner Familie die Spannung vermisst - die blieben nämlich mehr oder weniger verschont von allem - vielleicht wäre es fesselnder gewesen sie mit einzubeziehen. Für mich war es zweitrangig was mit den "Nachbarn" passiert. so im nachhinein frag ich mich was jetzt eigentlich die Hauptgeschichte war. Die von Eli, seiner Familie und Jörg oder aber die jüdische Geschichte.


    Was mich allerdings dann gefesselt hat war, dass viele Fakten, die wirklich passiert sind, im Roman umgesetzt wurden - Wikipedia sei Dank! :-]


    Schade nur, dass es nicht besser gelungen ist.


    Meine Bewergung für dieses Buch: mittelmäßig - für jemanden der Regensburg kennt sicherlich interessant :-)