Auszug aus Romanprojekt

  • magali : Tod und Hass haben auch in diesem Kapitel NICHTS miteinander zu tun. Ich mag Misanthropen, Literatür über Misanthropen (Hesse, Sartre..) und daher auch Welthassbücher. Und abfällige Bemerkungen über die holde Weiblichkeit? Wie käme ich dazu? Unbestritten gibt es diese Gangbang-Liebeleien unter Schlangen (Wikipedia hilft!), das habe ich halt als Anlass für eine Persiflage genommen. Und dass Adjektive und Substantive oftmals gewollt unpassend erscheinen bzw. untypische Bilder im Kopf des Lesers hervorrufen (wie sieht ein schlecht ausgesägtes Kartenhaus aus?), gehören halt zu meinem Stil - auch wenn das gleich wieder einer bestreiten und mir vorwerfen wird, dass ich alles nicht so Gelungene mit "..ist halt mein Stil" kennzeichne und rechtfertige. Ist nicht so, aber ihr habt eh schon euer Bild. Dir, magali, danke für die wirklich KONSTRUKTIVE Kritik.


    bartimaeus : Ich bin durchaus gewillt, Kritik anzunehmen. Aber mir scheint es, als verstehe die große Mehrheit meinen Ansatz hier im Forum gar nicht, von daher suche ich mir lieber "Testleser", die auch die selben Autoren lesen wie ich, die selben Einflüsse haben und sich somit auch eher für mein Geschreibsel begeistern können. Das meine ich mit Zielgruppe. Aber meine Hypothese, hier zerrissen zu werden, hat sich vollends bestätigt :chen


    Trotzdem alles Gute.

  • Zitat

    Original von Skeptiker
    Und dass Adjektive und Substantive oftmals gewollt unpassend erscheinen bzw. untypische Bilder im Kopf des Lesers hervorrufen (wie sieht ein schlecht ausgesägtes Kartenhaus aus?), gehören halt zu meinem Stil - auch wenn das gleich wieder einer bestreiten und mir vorwerfen wird, dass ich alles nicht so Gelungene mit "..ist halt mein Stil" kennzeichne und rechtfertige. Ist nicht so, aber ihr habt eh schon euer Bild.


    :gruebel :gruebel :gruebel :gruebel


    Rechtfertigst du es jetzt oder nicht?

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses


  • @Doc? Caipi?


    :sekt :popcorn :bier

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Wir sollten dringend einen Antrag auf einen Caipi-Smilie stellen :-)

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

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  • Sach ma Sportkamerad Skeptiker, mal ne Frage: Du bist im Zweitberuf nich zufällig ein Epiklord? :gruebel :gruebel


    Hab da gerade so was wie ein DeschaVü. :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Skeptiker
    (c) kann geschlossen werden.



    habe ungerne unveröffentliches material über längere zeit hier stehen.
    mehr als 30 antworten reichen denke ich.
    bis dann. wer noch was exklusiv lesen möchte, pn.


    Hatten wir soetwas in der Art nicht schon einmal? :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Nicht so ganz einfach, einen solchen Text auf fundierte Weise "in seine Schranken" zu weisen, obwohl er nach dem Lesen einen schalen Beigeschmack hinterlässt. Meine Meinung: Hoher Anspruch, da aber gedankliche Tiefe fehlt, wirkt der Text auf mich sprachlich überfrachtet. Viele Ausdrücke schief. Da will einer um jeden Preis originell sein. Dennoch vermute ich Epigonentum und als Vorbild einen Autor, den ich nicht kenne.


    Was rüberkommt, ist eigentlich nur der Weltschmerz aus der Barocklyrik, von wegen "Es ist alles eitel ..." Das ist nicht neu. Abgenutzt wirkt auf mich auch die Einstellung des Erzählers: "Ich durchschaue ja so leicht die Banalitäten eines Bestatterdaseins und steh meilenweit drüber, weil ich so tiefsinnig philosophisch bin".


    Aber: Wenn der Autor vielleicht ein wenig Selbstverliebtheit reduziert, kann das noch was werden. Ich ziehe seinen Text den anderen, noch viel häufigeren vor, die völlig konventionell eine Standardgeschichte herunterspulen. Aber bitte: Nicht nur an der Welt zweifeln, sondern auch an sich selbst.

  • Zitat

    Original von Skeptiker


    Ich mag Misanthropen, Literatür über Misanthropen (Hesse,



    Skeptiker....hier irrst Du Dich aber ganz gewaltig.


    Hesse hat keine Werke über Misanthropen geschrieben, noch war er selber ein solcher...


    Er hat zwar mit sich selber sehr gehadert....sein Leben lang.
    Diese Zerrissenheit, diese Unsicherheiten, seine Kämpfe mit den eigenen Unzulänglichkeiten, die hat er auch in vielen seiner Werke versucht zu verarbeiten.... aber deswegen war er noch lange kein Menschenverachter.


    Mich würde jetzt wirklich sehr interessieren wo in Hesses Werk Du so etwas gefunden hast.


    Grüsse Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Meine Kritik bezog ich übrigens auf folgenden Text:


  • Hallo, Skeptiker


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Ja, guten Willen setze ich voraus, den muss man auch aufbringen, wenn man sich fallen lassen möchte.


    Es geht doch nicht darum, was ich möchte als Lesende, sondern darum, dass ich gar nicht anders können sollen kann als Deinen Text lesen. Aber leider ist der nun einmal nicht so, dass er dieses Zwingende hätte. Ob dem noch so ist oder vielleicht gar tatsächlich endgültig, sei einmal dahingestellt.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Ich bin nicht der Meinung, dass man dem Leser die Möglichkeit bieten sollte, sich einfach fallen zu lassen - das sollte er sich erarbeiten, indem er zwischen den Zeilen liest.


    Ich verstehe Deine Meinung. Aber Du gibst mir als Lesender keinen Grund, warum ich das wollen sollte, mir Deinen Text zu erarbeiten - Du nicht, weil ich von Dir bisher nichts gelesen habe, das mich dazu brächte, mich einem mir unbekannten Text (von einem mir unbekannten Autor) zu nähern, und Dein Text eben leider auch nicht. Lesen hat viel mit Verführung zu tun. Dass ich den nächsten Satz lese, muss die natürliche Folge des vorhergegangenen sein.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Ich hasse dieses "Serviertbekommen" mancher Bücher selbst, deshalb nutze ich das in meinem Roman bewusst als Stilmittel.


    Es ist schön und gut, dass Du etwas willst. Aber warum soll ich das Gleiche wollen? Der einzige Grund kann derzeit nur im Text liegen. Und dort eben vermisse ich ihn, zugegebenermaßen einigermaßen schmerzlich.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Mit der Eingangsformulierung beschreibe ich alle möglichen Einzelteile der Wolke im Allgemeinen, denen mein Protagonist Abneigung entgegenbringt.


    Solange Du als Autor dafür nicht sorgst, dass mir das - mit Verlaub - scheißegal ist, warum Du etwas schreibst, solange mich der Text selbst nicht zum Weiterlesen zwingt, ist das alles reichlich akademisch.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Das Symbol Wolke ist insofern wichtig, als dass es ein Symbol für Freiheit darstellt (gut, dass mein Protagonist an einer Freiheitsphobie leidet, kannst du natürlich nicht wissen)


    Du gibst mir aber auch keine Chance, mich dafür zu interessieren. Also, warum soll ich dem Text mehr Chancen geben als dem labilen Gleichgewicht von abgepacktem Reis in China? Mit anderen Worten: Verführung hat mit Lust zu tun. Wenigstens auf der einen Seite. Und solange ich zu spüren glaube, dass Dir die gewundende Formulierung wichtiger ist als meine Hirnwindungen, da denke ich mir allenfalls ein gepflegtes "Vergiss es, Aldä!"


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Die Formulierungen sind gesucht und gefunden.


    Das bestreite ich ja gar nicht. Ich frage mich nur, welchen Grund Du mir gibst, Deine Mühe höher einzuschätzen als die meine. Ich will Dir nicht unterstellen, dass Du Dich auf die bloße Höflichkeit Deiner Lesenden verlässt, aber ein bisschen wirkt das schon so. Im Idealfall läse ich Deinen Text doch nicht hier, sondern nachdem ich eine nicht unbeträchtliche Zahl von Euros dafür bei der Buchhändlerin meines Vertrauens deponiert hätte. Hallo? Du willst mein Geld, Du willst meine Lebenszeit, Du willst meine Mühe. Was gibst Du mir dafür, dass ich Deinen Einsatz als dem meinen gleichwertig zu betrachten geneigt sein möchte?


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Man muss sich schon drauf einlassen - auf das konzeptuelle Chaos ;-)


    Als Lesende muss ich eigentlich erst einmal gar nichts. Außer vielleicht bereit sein, mich verführen zu lassen. Und wenn der Verführer mir gleich deutlich macht, dass er genau das überhaupt nicht im Sinne hat, dann muss ich ganz bestimmt nicht darauf hoffen, dass ich dann seine Arbeit auch noch mit zu übernehmen eventuell bereit sein möchte.
    Ich gebe gerne zu, dass es möglich sein kann, sich etwas schön zu trinken. Davon, dass es möglich ist, sich etwas schön zu lesen, habe ich noch nichts gehört.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Die Antwort auf die letzte Frage halte ich mal zurück, das wäre viel zu komplex (der Text ist einfach ein Kennenlernszenario mit dem Protagonisten).


    Und sorry, genau da versagt der Text zumindest bei mir: Ich will ihn überhaupt nicht mehr kennen lernen.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Die Kritik an der Zeichensetzung kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen.


    Die kam auch nicht von mir. Ich kann sie aber sehr wohl nachvollziehen.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Genre würde ich "Seltsames" nennen, vielleicht auch "Philosophisch-vulgäre Unterhaltungsliteratur".


    Okay. Hättest Du das vorangesetzt, hättest Du uns beiden eine Menge Zeit erspart.



    Dankeschön. Ab diesem Beitrag sollte ich dann wohl besser aus dem Fred aussteigen. Das Feld der Publikumsbeschimpfung wurde von Peter Handke sehr viel besser und sehr viel früher ausgiebig und tatsächlich auch durchaus erschöpfend bearbeitet.


    (***)
    okay, ich mache trotzdem weiter.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    blaustrumpfs Anmerkungen nehme ich sehr wohl zur Kenntnis und werde sie, was die Zeichensetzung angeht, auch annehmen. Inhaltlich aber nicht, weil ich mir da schon was bei gedacht habe, so wie ich es aufgebaut habe.


    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. In meinem ersten Beitrag ließ ich die Zeichensetzung völlig außen vor.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    @Babyjane: Bei den WENIGEN Lesern des Vertrauens kamen meine Kapitel immer gut an, gerade weil sie "anders" sind.


    Wenn Du nur für die "Jasager" schreiben willst, dann sag das gleich. Du ersparst allen Beteiligten (nicht zuletzt Dir selbst) eine Menge Arbeit.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Leser sind ausschließlich Lesebegeisterte aus den unendlichen Weiten des WWW.


    Verstehe. Die mussten ja auch nix dafür bezahlen. Ob Sie Dein Opus Magnus auch im Buchhandel ihres Vertrauens käuflich erworben hätten, bleibt vermutlich reine Spekulation.


    Zitat

    Original von Skeptiker
    Aber meine Hypothese, hier zerrissen zu werden, hat sich vollends bestätigt


    Könnte es sein, dass Du nicht so recht zu trennen verstehst zwischen Text und Autor? Das, mit Verlaub, wirkt nicht gerade professionell auf mich. Ernsthaft schon gerade gar nicht.


    Und das ist hoffentlich genügend Interesse, das ich Deinem Romanversuch entgegen gebracht habe.


    Bist Du bereit, meine Mühe mit wenigstens ähnlicher Sorgfalt zu brantworten? Bisher nicht.


    Grüssli, blaustrumpf


    P. S.: Tatsächlich lese ich wohl andere AutorInnEn als Du. So what? Es geht nicht darum, wen Du vorher gelesen (und eventuell sogar mental verdaut) hast. Es geht darum, mich als Lesende dazu zu bringen, Deinen Text als meiner Zeit wert zu betrachten. Und hier, erneut mit Verlaub, versagst Du, wenn Du Dich in die Pose zurückziehst, ich sei sowieso die falsche Zielgruppe.


    Mein Lesen ist sicher nicht katholisch im Sinne von allumfassend. Zu meinen bevorzugten AutorInnEn gehören unter anderem Margaret Atwood, Lawrence Block, Theodor Fontane, Selma Lagerlöf, Marcel Magis, David Mitchell, Chaim Potok, Richard Powers, Antje Rávic Strubel, Corinna Waffender ubnd Jeanette Winterson. Wenn Du Dein Schreiben als nicht auf dem gleichen Regal ansiehst, dann sind wir der gleichen Meinung.


    Grüssli Zwo, blaustrumpf


    (edit ON) Typos (edit OFF)

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

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  • Der Steppenwolf.