Schreibwettbewerb September 2007 - Kommentare
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Zwölf Geschichten standen zur Auswahl, dass bedeutet, zwölf Kurzkommentare waren zu schreiben. Sie wurden nicht geschrieben um jemanden bloßzustellen oder zu verletzen, sie stellen lediglich meine Ansicht zu den Beiträgen dar, andere mögen es völlig anders sehen. Sie (meine Kommentare) sind subjektiv, ich habe mich nicht einmal bemüht auch nur den Anschein von Objektivität aufkommen zu lassen.
Engelsgesicht
„Es gab mehr im Leben, als ein Engelsgesicht“. Mit diesem Satz endet der Beitrag. Eigentlich banal dieser Satz, trotzdem aber wichtig genug, ihn ans Ende der Geschichte zu schreiben, denn da genau gehört er auch hin. Der Weg der Geschichte bis zu diesem Schlusssatz las sich interessant. Eine engagiert geschriebene Geschichte, mit einigen kleinen sprachlichen Unebenheiten; für diese Geschichte musste es aber einfach Punkte geben.Coming in
Ein sehr einfühlsame Geschichte über das „Schwulsein“. Nichts für Voyeure. Die Sprache wirkt rund und irgendwelche Ein- oder Ansichten werden nicht mit dem Holzhammer präsentiert. Ein „….und das ist auch gut so….“ hätte in dieser Geschichte absolut nichts verloren. Gehört für mich klar in die Punkteränge.Schlüsselerlebnisse
Eine einfaltslose Überschrift wird einem interessanten Text vorangestellt. Ausgefallen, kein Alltagstext, ein Text mit dem man sich schon beschäftigen muss, ein Kandidat für die Punkteränge, bekommt in jedem Fall aber einen Ehrenpunkt. Wirkt wie ein Selbstgespräch, leichte surrealistische Ansätze, Synonym für eine vergebliche Suche nach dem Sinn von Irgendwas?Von Männern und Schafen
Platter geht’s nimmer. Für wenn war es denn nun ein Schlüsselerlebnis? Für Charlotte, ihrem Vater oder vielleicht sogar für das Schaf? Da wird nebenbei noch die Mutter ermordet, hat aber nicht so den rechten Bezug zur Geschichte. Mit diesem Text kann ich nichts anfangen. Mir kommt es so vor, als sollte suggeriert werden, dass die Bauern die „Tierpopper“ schlechthin sind. Eine wirklich sauschwache Nummer!Konstruktive Kritik
Die Schöpfungsgeschichte mal anders. Ganz netter und origineller Einfall. Der Humor wirkt etwas aufgesetzt und die Message am Ende kommt mir ein wenig zu plump rüber. Ein netter Beitrag – mehr aber auch nicht.Die Gabe
Ich glaub es jetzt nicht. Die Geschichte würde zu einer BOD-Anthologie mit dem Titel passen „Was selbst wir nicht drucken würden“. Da wird alles in einen Topf geschmissen was man halt in so einen Topf reinschmeissen kann. Schade, wäre besser gewesen, man hätte die Dinge vorbei geschmissen.Geflüster
Der Versuch, eine ganz bestimmte Stimmung mit Worten zu beschreiben, ist nicht so ganz gelungen. Die Geschichte bewegt sich zu sehr an der Oberfläche. Eine gute Idee, der Epilog. Mal was anderes. Das Band vom Schreiberling zum Leser ist nicht sehr straff, als Leser hat man schon ein wenig Mühe sich wirklich auf den Inhalt und auf diesen Text zu konzentrieren, er (der Text) wird wohl nicht sehr lange im Gedächtnis haften bleiben.Du und ich
Hat mir nicht so gut gefallen. Aalglatt dieser Text. Da fehlen mir schon ein paar Ecken und Kanten. Ich mag diese „süßlichen“ Texte ganz einfach nicht. Was für das Poesiealbum, aber dort bitte dann nur in Auszügen.Dazugehören
Nicht schlecht, allerdings verliert der Beitrag ein wenig durch die Moralkeule am Schluss der Geschichte. So was muss doch eigentlich nicht sein. Da wäre weniger eindeutig mehr gewesen. Aber ansonsten routiniert erzählt, keine Überraschungen, man ahnt als Leser schon ein wenig wo es denn hingehen soll und ist nicht überrascht vom Ende. Eine Geschichte, die durchaus reale Vorbilder im Leben haben kann. Ein halber Kandidat für die Punkteränge.Der Fotograf
Für mich das Highlight im Monat September. Der Schluss kurz und knapp ohne großes Geschwafel. Handwerklich sehr ordentlich gemacht. Ein „Daumen-nach-oben-Text“ für mich, daher auch 3 Punkte (gefühlt 4 Punkte).Der Schlüssel
Mit Gedichten kann ich nichts anfangen, vor allen Dingen dann nicht, wenn sie gewollt witzig sein wollen. Gewogen und für zu leicht befunden. Durchgefallen!Herr Streiber
Ich verkenne nicht die gute Absicht der Autorin/des Autors, aber das Ding ist wirklich voll gegen die Wand gefahren worden. Da wird einer über Nacht vom Saulus zum Paulus und geht für seine Überzeugung in den Tod. Natürlich gab es so etwas während der Zeit des Dritten Reichs. Aber, für solche Dinge wurde man vor den Volksgerichtshof gestellt und dort abgeurteilt, dafür kam man nicht nach Auschwitz. Zudem wurde Auschwitz im Januar 1945 befreit. Gerade wenn man einen Text mit einem geschichtlichen Bezug schreibt, sollte mit mehr Sorgfalt gearbeitet werden. Die Idee hinter dieser Geschichte fand ich nicht schlecht. Hans Fallada hat in seinem Roman „Jeder stirbt für sich allein“ eine ähnliche Thematik beschrieben, den „kleinen Widerstand“ eben. -
Hier nun mein Gemotze:
Engelsgesicht
Sehr gut und spannend geschrieben, aber das Ende gefällt mir nicht. Sätze wie "Es gab mehr im Leben, als ..." gehen gar nicht. Da wurde etwas die Moralkeule geschwungen.
Trotzdem 2 Punkte.Coming in
Stilistisch gut gewählte Erzählhaltung um das Thema Homophobie zu transportieren.
Schlüsselerlebnis
Amüsant, aber doch etwas sehr harmlos.
Mehr Kreativität bei der Titelfindung wäre nicht schlecht gewesen.Konstruktive Kritik
Die Geschichte ist sehr witzig, aber das Ende gefällt mir nicht!
Das hat irgendwie was davon, wie Martin Walser oder Günter Grass Kritiker auffassen.
Hier wird der Kritiker halt zur bösen Schlange, naja.Von Männern und Schafen
Viele gute Ansätze, stilistisch nicht schlecht, aber leider auch nicht ohne Klischees.
Dabei hätte mich das Leben einer selbstständigen Bäuerin interessieren können.Die Gabe
Gutes, wenn auch nicht neues Thema. Interessant wie es in diese spezielle Zeit gesetzt wird.
Aber der letzte Absatz hinterlässt nichts als Frust.
Als hätte der Autor bei dem Thema nicht mehr weiter gewussrt. Schade!Geflüster
Atmosphäre und Thema sind gelungen.
Der Nachsatz zu der Geschichte ist wichtig.
Aber warum muss es gleich eine gefeierte Bestsellerautorin sein?Du und ich
Starkes Gedicht, in dem ich eine Verletzung einer Beziehung sehe. 3 Punkte!
Ich weiß allerdings nicht, ob dann der Schluß so ganz konsequent ist.
"Und ich will
dich jetzt und morgen und für immer sehn"
Müsste nicht bei der fehlenden Harmonie der Wunsch zu gehen abschlie0en?Dazugehören
Mit dieser Geschichte kann ich nichts anfangen. Der Zugehörigkeitsdrang von Stefan ist zu trivial.
Eine nervige Figur wie Mike vermisse ich keine Sekunde.Der Fotograf
Hier wurde ein Schlüsselerlebnis gut herausgearbeitet.
Aber dann kommt wieder die Moral. Kinder und Karriere geht bei ihr nicht.
Dafür wird sie verlassen statt Judith. Eine gerechte Strafe. Haut mich nicht um!Der Schlüssel
Das Gedicht ist wirklich witzig. Doch Schreck! Es endet mit einer Moralpredigt!
Trotzdem 1 Punkt!Herr Streiber
Diese Geschichte wird diesem Thema in keinster Weise gerecht.
Das Schlüsselerlebnis ist auch nicht gut herausgearbeitet. Ich hätte gern erfahren, warum bei Herr Streiber ein Sinneswandel einsetzte. -
Das Thema scheint Moralk-Eulentexte geradezu heraufzubeschwören. Leider mag ich solche gar nicht.
Trotzdem gab es, nachdem ich letzten Monat Schwierigkeiten hatte, meine Punkte loszuwerden, diesmal gleich mehrere richtig tolle Texte, die mich begeistert haben!Du und ich
Gekonnt, sprachverspielt, ironisch, sensibel.
Die zwei, denkt man, passen nicht zusammen, da ist eine Menge versteckte Aggression im Spiel. So fangen Familientragödien an. Denkt man.
Und dann kommt das überraschende Ende.
Das ist etwas, worüber man nachdenken muss. Diese Ambiguität. Und worüber ich noch immer nachdenke.
Das hat schließlich Ausschlag gegeben für die 3 Punkte.Der Fotograf
Dieser toll geschriebenen, psychologisch durchdachten, sprachlich fein gearbeiteten Geschichte hätte ich auch gern 3 Punkte gegeben. Einfach ein stimmiger Text, auch in den sprachlichen Einzelheiten.Von Männern und Schafen
Nicht schlecht geschrieben.
Allerdings habe ich einige Verständnisschwierigkeiten.
Mit der Zeit z.B.: Wenn Charlotte 12 ist als ihre Mutter stirbt und sie 4 Jahre später den Hof übernimmt ist sie 16 und ihre Geschwister zwischen 5 und 17 Jahren alt. Kein Wunder, dass die 5-jährige den Hof nicht übernehmen will.
Wenn der Vater das Hausverbot für Marie 10 Jahre aufrecht erhält, ist Charlotte 6 als Marie mit der Harley das letzte Mal aufkreuzt, das ist reichlich frühreif für die große Liebe.
Oder hab ich da was falsch verstanden?Im 21. Jahrhundert sollte sich auch in den entlegensten Dörfern herumgesprochen haben, dass es Verhütungsmöglichkeiten und Krankenhäuer gibt.
Einen neuen Stall bauen, neue Maschinen anschaffen und 98 rentable Hochleistungskühe, das ist durch den Verkauf von ein paar Schäfchen sicher nicht zu finanzieren (Milchwirtschaft ist ohnehin kaum rentabel derzeit).
Schafe sind relativ kleine und niedrige Tiere. Ich kann mir nicht recht vorstellen, wie die Szene im Stall rein technisch funktioniern soll. (Ich will es mir allerdings ehrlichgesagt auch gar nicht so genau vorstellen).
Also eine Menge, was für mich logisch nicht zusammenpasst.
Aber trotzdem 1 Punkt.Der Schlüssel
Da liegt er nun, der arme Wicht,
denn zum Wandern ganz alleine
reicht der Kopf ihm leider nicht.
Da fehlen ihm die Schlüsselbeine.Er liegt und rauft sich seinen Bart,
da rollt ein Bürstenfahrzeug an,
das ihn gleich auffegt bei der Fahrt
noch eh er sich recht wundern kann.Da drinnen riecht es intressant:
nach Rotze, Laub und Selbstgedrehten.
Schon landet er auf einem Band,
wird aussortiert flugs von Magneten,eingeschmolzen, ausgewalzt,
abgekühlt, geformt, lackiert,
transportiert, verschraubt, gefalzt,
und zum Schluss noch festmontiertan dem neuen ICE.
Und als Teil der Bahn aus Eisen
glänzend neu und weiß wie Schnee
kann er endlich richtig reisen!Konstruktive Kritik
Da hat wohl einer das Eulenwettbewerbskommentarthreadphrasenschwein geschlachtet. Aber ein gewisses Talent...Engelsgesicht
Ohne die Moralkeule am Ende hätte mir der Text vielleicht gefallen.Coming in
Ja, hm. Möglicherweise eine gute sensible Geschichte, aber ich kann mich mich da leider schlecht hineinversetzen.Schlüsselerlebnis
Kann ich so gar nix mit anfangen.Die Gabe
Muss das sein mit dem Rollstuhl?Geflüster
Das erklärt zumindest die literarische Qualität vieler Bestseller...Dazugehören
Wie gesagt mag ich keine Moralkeulengeschichten.Herr Streiber
Schulaufsatzmäßig. Es wird nicht glaubhaft gemacht, wie der Sinneswandel vor sich gegangen ist. Das muss schon ein gewaltiges Erlebnis gewesen sein, wenn Herr Streiber dafür in den Tod geht. Das wird im Text leider nicht plausibel. -
Engelsgesicht :
Meine Ein-Punkts-Geschichte. Für den Plot hätte es auch mehr geben können, aber mich hat der Schlussatz (« Es gab mehr im Leben als ein Engelsgesicht ») gestört, das klingt für mich wie die berühmte Moral von der Geschicht. Trotzdem, einen Punkt für den Rest.
Coming in :
Nicht schlecht geschrieben, hat mich aber nicht gefesselt. Und das hier… « Ich musste grinsen, wir reichten uns die Hände und begannen ein Gespräch, das erst zwei Tage später endete. »… halte ich für unglaubwürdig. Was ist mit Schlaf ? Uni ?Schlüsselerlebnis :
Da hat aber jemand seine Kreativität am Titel ausgelassen… Anfangs amüsant, obwohl man weiss, wobei es sich bei dem geheimnisvollen Objekt handelt. Aber genau aus diesem Grund hätte der letzte Satz nicht sein müssen. Unterhaltend, aber kein Punktekandidat.Von Männern und Schafen :
Excusez-moi, aber das ist mir zu abgedreht.
Der Vater und seine Neue bringen die Mutter um (wird die Leiche denn nicht untersucht ?), die Unstimmigkeiten beim Alter (flashfrog war schneller)… Und « denn das war der Tag, an dem sie ihren Respekt vor Männern verloren hatte, vor Männern und Schafen »… Was können denn die armen Schafe dafür ?Konstruktive Kritik :
Wenn ich beim Lesen vor Lachen vom Stuhl falle ist das ein Grund drei Punkte zu geben. (Konstruktive ?) Kritik will ich hier gar nicht beitragen, nur sagen dass ich mich göttlich amüsiert habe.Die Gabe :
Soll heissen der Ich-Erzähler hat die Gabe, andere Menschen vor Unglücken zu bewahren (Magie ?) aber bei ihm klappts nicht ? Hmm… ja, hmm. hat mich nicht vom Hocker gerissen.Geflüster :
Da sind mir zu viele Schreib-Klischees drin. Vielleicht gibt es Leute, denen es so geht, aber mir hat noch nie jemand Geschichten ins Ohr geflüstert. Ausserdem stört mich das « Klein-Lucie ».Du und Ich :
Zwei Punkte. Ich bin mir nicht sicher, was mir da so gut gefallen hat. Die Geschichte hinter dem Gedicht, die man nur ahnt aber nicht sieht, vielleicht. Oder die Art des Dichtens. Keine Ahnung. Aber hat mir gefallen. Zwei Punkte.Dazugehören :
« Nie wieder würde er sein oder das Leben anderer aufs Spiel setzen, nur um irgendwo dazuzugehören. » Den Satz hätte die Geschichte nicht gebraucht, man versteht den Sinn auch so. Und « Leb wohl, Mike. » an einen Toten finde ich irgendwie seltsam…Der Fotograf :
Öhm… Verlässt der seine Geliebte weil sie seine Kinder kennenlernen will ? Oder hat er einfach nur nicht den Mumm es seiner Frau zu sagen ? (Männer…)Der Schlüssel :
Eine Fabel mit einem Gegenstand, so habe ich das aufgefasst. Eigentlich ganz süss, aber mehr als ein Gedicht kommt nicht in meine Punkteränge.Herr Streiber :
ZitatHätte ich ihr helfen sollen?
Aber sie war Jüdin.
Was habe ich gegen Juden?
Was haben sie mir oder meiner Familie getan?
Er kam zu dem Entschluss, dass Juden nicht schlechter sind als andere Menschen und schlief mit ruhigem Gewissen ein.
Sechs Zeilen sind zu wenig um einen Standpunkt derartig umzukrempeln. Die Geschichte wirkt auf mich sehr hölzern.P.S.:
Ich würd ja gerne Autorenraten spielen, aber ich habe nicht den Hauch einer Ahnung. -
Meine ureigene Sicht der Dinge ...
Engelsgesicht
Passiert sicher nicht alle Tage, dass ein Modell einen blinden Pianisten rettet. Die kurze aber in meinen Augen realistische Beschreibung der Rettungsaktion brachte mich zum Nachdenken, wie ICH gehandelt hätte. Obwohl ich den Text insgesamt irgendwie „flach“ fand, berührte mich der letzte Absatz, was mit 1 Punkt zu Buche schlug.Coming in
Eine gute „Geschichte“, die so oder ähnlich sicherlich in manchem Tagebuch niedergeschrieben wurde, bis, ja bis auf den Abschnitt, in welchem Marco über die Mutter ausrichten lässt, dass er nicht scharf auf … ist. Dies ist für mich doch eine sehr „aus der Luft gegriffene“ Vorgehensweise, deshalb keine Punkte.Von Männern und Schafen
Für MICH eindeutig eine Geschichte, die nie und nimmer in einen Schreibwettbewerb gehört. Ich gehöre keineswegs zu den Menschen, die Tabuthemen totschweigen, aber hier wurde m. M. nach eine Grenze überschritten. Ich halte der Schreiberin/dem Schreiber zugute, dass sie/er sicherlich noch nie was von „Flash-backs“ gehört/gelesen hat und möchte sie/ihn einladen, mal meine Homepage zu besuchen … Näheres gerne per PN – „Denn sie wissen nicht, was sie tun …“Schlüsselerlebnis
Hat die Schreiberin/der Schreiber vielleicht unwissentlich das Thema mit Titelfindung gleichgesetzt?Konstruktive Kritik
Ein Beitrag, der mich zum Schmunzeln brachte, etwas, das mir als nicht mit Humor gesegnetem Menschen nicht allzu oft passiert! Deshalb 2 Punkte!Die Gabe
hat meine Seele berührt. Ich konnte mich so gut in die kleine Doris hineinversetzen und habe am Schluss der Geschichte regelrecht gehofft, dass die Schreiberin/der Schreiber nicht seine eigene Lebensgeschichte preisgegeben hat. – 3 Punkte! –Geflüster
Mit der kleinen Lucie konnte ich mich nicht identifizieren, stattdessen habe ich fehlende Kommas eingefügt (die vielleicht nach der heutigen Rechtschreibung nicht mehr angebracht sind?)Du und ich
klang wie ein Musiktext in meinen Ohren und da ich es mit Musik nicht so habe, hat mich dieser Beitrag nicht wirklich angesprochen.Dazugehören
Da ich anfangs mit der Sprache so meine Probleme hatte z.B. weiß ich immer noch nicht, was ein „Humdi-Dumbi-Schnitt“ ist (und die Mühe, danach zu googeln war es mir, ehrlich gesagt, nicht wert), konnte mich auch der letzte Absatz, der mir sehr gut gefallen hat, nicht mehr zur Punktevergabe verleiten.Der Fotograf
Hier fand ich die Zwiesprache sehr gut geschildert, aber alles in Allem war es dann doch nicht mehr als das Ende einer Affäre… (oder habe ich was überlesen?)Der Schlüssel
Mit Gedichten hab’ ich’s gar nicht…Herr Schreiber …
hat meinen Rotstift in Sachen Rechtschreibung zu sehr beschäftigt, was mich letztlich daran hinderte, die Aussage des Textes objektiv zu betrachten.Hoffe, ich habe niemanden verletzt mit meinen Kommentaren
das Sternenkind
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Es gab so viele Geschichten, die mir gefallen haben, sodass ich mir wirklich sehr schwer getan habe, Punkte zu vergeben.
Teil I der Kommentare
Engelsgesicht
Die Geschichte ist zwar nicht schlecht, aber im Gegensatz zu anderen wirkt sie auf mich ein bisschen hohl. Ich wusste irgendwie sofort, auf was die Geschichte hinausläuft und es war nichts Überraschendes dabei. Und der Schluss stört mich.Coming in
Hat sehr stark angefangen und vor allem „Schule war schwul, Lehrer, Klassenkameraden, Pausenbrot…“ hat es mir sehr angetan, nur leider hat Geschichte irgendwie nicht so toll aufgehört, wie sie begonnen hat.Schlüsselerlebnis
Hat mir leider am wenigsten gefallen. Der Schreiber kann zwar nichts dafür, aber der Text wirkt genau so wie eine Eigenart an einer Freundin, die mich einfach so gewaltig stört. Die in Druckbuchstaben geschrieben Worte wie ER, IHN etc hätten nicht sein müssen.Von Männern und Schafen
Beim ersten Mal lesen fand ich die Geschichte einfach nur abartig… Männer und Schafe? *brr* Beim zweiten Mal lesen hat mich die Geschichte dann aber voll und ganz überzeugt.
Logikfehler in Bezug auf das Alter sind mir gar nicht aufgefallen
Besonders gefällt mir der Satz „Sie wollte Bäuerin werden, aber einen Bauern heiraten wollte sie nicht.“ Nur schade, dass die Schafe nicht gut wegkommen… ich mag Schafe (Glennkill!! ) Alles in allem aber eine sehr starke Geschichte… drei Punkte!Konstruktive Kritik
Ich habe mich wirklich amüsiert, nur leider störten mich Aussagen wie „Dann hast du da also diese ganzen Tiere erschaffen: Einige sind ja recht gelungen und handwerklich solide gemacht, aber die Elefanten beispielsweise sind mir viel zu dick aufgetragen, die Rochen sind einfach zu platt, die Eisbären bleiben blass, die Giraffen wirken irgendwie gestelzt, die Bäume hölzern, die Fische sagen mir nichts, den Bergen fehlt die Tiefe.“ Seid wann sind Bäume und Berge Tiere? Und wie kann ER etwas von Darwin gelesen haben, wenn es den noch gar nicht gibt? … hat mich so gestört, dass ich leider keine Punkte vergeben konnte.Die Gabe
Sagt mir leider nicht zu. Klingt etwas zu verbittert, leider.Geflüster
Ich mag Klein-Lucie und ich mag den sich ständig wiederholenden Anfang.
Leider gab’s dafür nur noch Keks statt Punkt.Rest folgt noch…
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Das fiel mir zu den September-Geschichten auf bzw. ein:
Engelsgesicht
Ich hatte das Gefühl, dass hier versucht wurde, eine zu lange Geschichte in das Korsett der Wortvorgabe zu pressen. Der unwichtige Anfang („Ihr Gesicht von einem Schirm geschützt lag sie in der Sonne und döste vor sich hin. Neben ihr platschte etwas in den Swimmingpool, ein Aufschrei folgte. Amanda blinzelte nicht einmal. Das waren sicher die Zwillinge ihrer Zimmernachbarn, die sich laufend gegenseitig ins Wasser schubsten“) ist ausführlich, aber das wichtige Ende kommt für meinen Geschmack zu kurz. Die Erzählung wirkt gehetzt.Coming in - 3 Punkte
Schön flüssig und leicht erzählt. Ein Plädoyer für Toleranz und gegenseitiges Verständnis. Das Thema „öffnet einem die Augen“. Wunderbar.Schlüsselerlebnis
Kann ich nichts mit anfangen und deshalb auch nichts dazu sagen. Außer, dass ein anderer Titel als das Thema des Monats vielleicht besser gewesen wäre.Von Männern und Schafen
Ich fand die Geschichte heftig, nachvollziehbar, aber schockierend.Konstruktive Kritik - 1 Punkt
Ja, da finden sich einige Formulierungen auch aus dem Eulenforum wieder. Da schöpfte wohl jemand aus einem oft gehörten Repertoire … Das „Konstruktive“ habe ich aber wohl überlesen.Die Gabe
Was ist denn da nun das Schlüsselerlebnis? Sicherlich die erste Erfahrung mit der „Gabe“. Ausführlich geschildert wurde die Geschichte, wie die Gabe entdeckt wird. Aber am Ende steht die Erkenntnis, dass die Gabe einem selbst nichts nutzt, warum eigentlich - hat der Held die Gefahr nicht erkannt? Konnte den LKW nicht „umleiten“? Das kam mir dann doch zu kurz, weil es mir die eigentliche Erkenntnis aus dieser Geschichte zu sein scheint und nicht die Entdeckung der Gabe, die ja so ausführlich erzählt wird.Geflüster
„Klein-Lucie“ finde ich affig. Schreibt man das jetzt so? Komisch …Du und ich
Gedichte sind nicht meine Welt, da halte ich mich lieber raus.Dazugehören
Deutlich aber klar ist die Botschaft. Die alte klischeehafte Geschichte, aber gut erzählt.Der Fotograf - 2 Punkte
Subtil wird man auf die Erkenntnis des Fotografen gebracht, nicht zu plump und direkt. Kurz und klar, auf die Pointe hin gearbeitet. Super erzählt.Der Schlüssel
Gedichte sind nicht meine Welt, da halte ich mich lieber raus.Herr Streiber
Diese Geschichte habe ich nicht verstanden. Tut mir leid. Ohne Erklärung komme ich da nicht weiter.
Zumindest könnte ich mal ein paar Buchstaben spendieren. -
Insgesamt schwierig bei diesem Thema war, dass einem das Schlüsselerlebnis häufig mit dem Zaunpfahl serviert wurde.
Engelsgesicht: Gehört zu dieser Kategorie. Der Wandel von den äußeren Werten zu den inneren, vom Model zur Studentin. Vermittelt durch eine gute Tat, die diese inneren Werte erst so richtig in Szene setzt. Ist mir zu plakativ.
Coming in: Sehr simpel gestrickt und hart an der Grenze zum Zaunpfahl. Immerhin gelang es mir, die mantrisch wiederholte Formel "Ich bin nicht schwul" ironisch zu lesen. Und so entschied ich mich, dass da am Ende ein kleiner Mehrwert drinsteckt, eine eckige kleine Unsicherheit der Hauptfigur. Das kann man gewiss anders sehen, aber von mir gab es einen Punkt.
Schlüsselerlebnis: An diesem Text habe ich nichts verstanden. Warum werden die Pronomina in der dritten Singular immer in Großbuchstaben geschrieben? Was ist das für eine Sprache? Was sind das für permanente Umbrüche? Warum wird mir das alles überhaupt erzählt?
Von Männern und Schafen: War mir eigentlich auch etwas zu platt, weil mir hier doch ein sehr roter Teppich ausgelegt wird, der eine logische Folge zwischen dem Erlebnis des Schafe vögelnden Vaters und der Homosexualität der Tochter insinuiert. Ich habe mich dafür entschieden, das zu überlesen und nur Idee und flüssige Sprache zu bewerten. Das kann man mit Fug und Recht anders sehen, aber von mir gab es dafür 2 Punkte.
Konstruktive Kritik: Der Kritiker ist die Schlange? Die Dinge nicht einfach nur hinzunehmen, ist der Auslöser für die Vertreibung aus dem Paradies? Das stimmt zwar gewissermaßen, ich konnte in diesem Text aber beim besten Willen nicht die meines Erachtens nötige Ironie und Differenzierung entdecken.
Die Gabe: Sprachlich wenig geschmeidig, thematisch sehr geradeaus und brachial: Die magische Gabe funktioniert nur bei anderen. Nicht weiter interessant.
Geflüster: Der besondere Moment im Leben einer fiktiven Bestsellerautorin ist beschrieben als sei er völlig langweilig gewesen. Platitüden wie die "glühenden Wangen", das Runterschreiben "überschüssiger Gedanken" und Sätze wie: "Aus irgendeiner unerschöpflichen Quelle floss es nach." will ich in diesem Zusammenhang eigentlich nicht lesen.
Du und ich: Toll! Bis auf einen rhythmischen Holperer bei "eindringt", schön im Versmaß, inhaltlich interessant, mir wird Raum zum Denken gelassen und der Blick am Ende ist von schlauer und pointenhafter Intensität. 3 Punkte, mit Abstand.
Dazugehören: Kategorie Zaunpfahl. Es ist charakterschwach, wenn auch für einen pubertierenden Jungen verständlich, dazugehören zu wollen. Und es kann böse Folgen haben. Lieber man selbst bleiben. Gewiss, gewiss.
Was ist ein "Humdi-Dumbi-Schnitt"?Der Fotograf: Flüssig geschrieben, aber tausendmal gelesen. Entweder es geht um die wahre Liebe oder um die Mutlosigkeit, eine notwendige Veränderung herbeizuführen. Beides finde ich abgedroschen und zudem unterkomplex.
Der Schlüssel: Eigentlich ganz witzig und nimmt mit der Moral von der Geschicht auch den Zaunpfahl auf die Schippe. Dennoch, ich kann mit solcher Bierzeltdichtung irgendwie nichts anfangen. Knapp Platz vier.
Herr Streiber: Sprachlich schlecht, inhaltlich schlicht, am Ende mit einem larmoyanten Zaunpfahl garniert: "Leider konnte Herr Streiber niemals selber die richtige Sache miterleben." An dieses Thema muss man meines Erachtens anders ran.
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Nun ja. Hier meine Kommentare:
Engelsgesicht (1 Punkt)
In gewisser Weise hat mich allerdings das Abtun des Modelberufs als etwas Sinnloses, etwas Vergängliches gestört. Ich bin zwar auch dieser Meinung, aber es ist so typisch. Es wurde aber gut und nachvollziehbar umgesetzt. Schöne Geschichte...Coming in
Der Aussage dieses Textes stimme ich gerne zu. Toleranz und Akzeptanz sollte man fördern. Aber dafür gebe ich leider keine Punkte. Sprachlich finde ich den Text etwas platt/umgangsprachlich und auch die konkrete inhaltliche Umsetzung des Themas ist, finde ich, nicht gelungen.Schlüsselerlebnis
Ach ja, die "Missversteher" des Themas :-). Leider keine gute Umsetzung. Nervende Umbrüche (sollte es vielleicht an ein Gedicht erinnern?), die ständige Abkürzung "Hl." Überhaupt nicht mein Fall.
Meines Erachtens der schlechteste Beitrag (Sorry an den/die Autor/in). Kam mir eher wie ein Spontantext vor, grausig zu lesen...Von Männern und Schafen (2 Punkte)
Beim ersten Lesen fand ich den Text furchtbar, wenn auch originell. Beim zweiten Lesen war ich überrascht. Sprachlich sehr gut umgesetzt, inhaltlich originell - und in Ermangelung eines anderen besseren Textes - habe ich zwei Punkte vergeben.Konstruktive Kritik (3 Punkte)
Wunderbar! Mehr kann man dazu nicht sagen. Sprachlich und inhaltlich der beste Beitrag.Die Gabe
Natürlich ist so eine Gabe schön und hilfreich und die Entdeckung war sicherlich wichtig für das Mädchen - aber was soll mir das bitte sagen? Für mich ein Wischi-waschi-Text...Geflüster
Für mich auf dem vierten Platz. Störend empfand ich den Epilog, wenn auch unumgänglich. Ansonsten eine sehr schöne Schilderung einer heranwachsenden Schriftstellerin.Du und ich
Ich mag Gedichte, aber dieses fand ich völlig belanglos...Dazugehören
Gruppenzwang... Nichts Neues, nichts Weltbewegendes, aber interessant zu lesen.Der Fotograf
Ach, das Ende einer Affäre, das Erkennen dessen, was einem wichtig ist... Etwas abgedroschen, nicht wahr? Aber auch abgedroschenes kann man sprachlich gut umsetzen und somit einen neuen Aspekt geben. Ist gelungen.Der Schlüssel
Oh jemineh, gleich zwei, die's missverstanden haben...
Und dann auch noch so ein Spontangedicht (nehme ich mal an). Nett, flockig-locker mit Moral - naja. Wenigstens nichts, wo man sich beim Lesen misshandelt fühlt.Herr Streiber
Na klar, die deutsche Geschichte muss bei einem solchen Thema auch aufgegriffen werden. Nicht, dass ich in einer guten Umsetzung etwas dagegen hätte. Aber bei diesem Text fehlte mir die dazu nötige Tiefe.bartimaeus,
der hofft, keine Autoren gegen sich aufgebracht zu haben. -
Engelsgesicht
War mir zu holprig und klischeehaft (muss es denn gleich eine Südseeinsel sein?). Und dann möchte ich ihr zurufen: Studiere nicht Biologie sondern was ordentliches!
Aber der Satz "Er hieß Wilbur und war ein blinder Pianist" hat mir irgendwie gefallen...
Coming in
Hat mir eigentlich ganz gut gefallen, nur dass er mit Marko im Bett landet, bestätigt das Klischee, dass schwule Männer nur das eine wollen (ihn ins Bett zu zotteln, nur weil er 'nen Ständer hat? Das ist nicht nett.)
Schlüsselerlebnis
War mir zu langweilig, als Sprachexperiment zu platt
Von Männern und Schafen .
Trotz der schon angesprochenen Mängel (war's flashfrog?), fand ich die Geschichte spannend und gut erzählt. Lediglich den Mord (?) an der Mutter könnte man etwas besser ausarbeiten: die Sache mit der Kräuterhexe war dann doch ein bißchen zu plump. Aber ausbaufähig, deshalb 1 Punkt
Konstruktive Kritik
Super, schöne Wortspiele, gute Idee, mein Favorit!Die Gabe
Eigentlich eine ganz nette Idee, hat mich aber sprachlich nicht so vom Hocker gehauen. Die einzelnen Szenen (Ziegelstein, Lastwagen) hätte man, wie soll ich sagen, raffinierter konstruieren können.Geflüster
Nicht schlecht, sehr ambivalent, das hat mir gefallenDazugehören
Naja, hier wird keine Gemeinplatz ausgelassen. Stefan scheint ja ein kluger Mensch zu sein, weshalb der Preis, den er fürs dazugehören zu dieser doch offensichtlich recht prolligen Clique zu zahlen bereit ist (zumal schon der Name Mike eine "Unterschichten-Dumpfbacke" suggerieren soll), scheint mir unwahrscheinlich hoch.
Na und die Moral ist doch sehr oberflächlich.Der Fotograf
Eigentlich nicht schlecht, allerdings ist mir nicht ganz klar geworden, warum er gerade während dieses Gesprächs entscheidet, zur Familie zurückzukehren. Weil sie so einen Stuss redet? Oder ihn zur Entscheidung drängt, und er kneift? Weil sie keine Kinder will? Vielleicht habe ich es einfach nicht kapiert; dass mir die Geschichte trotzdem gefallen hat, spricht für sie.Der Schlüssel
Ich liebe einfach solche Gedichte, und das hier ist eine schöne Idee und prima gereimt. Einziger Makel: Flamen und Flandern werden um des Reimes willen ständig durcheinandergeworfen. Das könnte in Belgien Ärger gebenHerr Streiber
Völlig unglaubwürdig und unausgegoren -
Engelsgesicht
Ich mag es nicht, wenn mir die Moral einer Geschichte erst ins Gesicht geklatscht und dann noch gründlich verrieben wird...Coming in
Den fand ich gar nicht so schlecht. Aber die Moral war schon wieder ein bisschen zu aufdringlich.Schlüsselerlebnis
Nicht so toll.Von Männern und Schafen
Sprachlich schön, spannend erzählt....!Konstruktive Kritik
Hat mir gut gefallen! Aber für 3 Punkte ein bisschen zu simpel.Die Gabe
Plump.Geflüster
Hübsch und voller Klischees!Dazugehören
Ich finde, das ist so ziemlich das kitschigste (mmh - gut, das ist nun vielleicht nicht ganz das richtige Wort...) und abgedroschenste was ich hier gelesen habe.
"Leb wohl Mike..."ZitatMoralkeule, Atacke!
, wie Eny es mal so schön ausgedrückt hat...
Der Fotograf
Beziehungswirrwarr?Der Schlüssel
Ein sehr hübsches, lockerflockiges Gedicht! Hat mir gut gefallen!Herr Streiber
Woher kam denn eigentlich der plötzliche Sinneswandel? Plumpplumpplump..... Moralkeule..... -
Zitat
Original von DraperDoyle
Der Schlüssel
Ich liebe einfach solche Gedichte, und das hier ist eine schöne Idee und prima gereimt. Einziger Makel: Flamen und Flandern werden um des Reimes willen ständig durcheinandergeworfen. Das könnte in Belgien Ärger gebenIch hatte das so hingenommen. Aber jetzt wo du's sagst... *mal schnell bei wikipedia guck*
Stimmt aber. Flamen
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Dann versuch ich es mal. ^^; Ich möchte vorher darauf hinweisen, dass ich in keinem Fall der Meinung bin, ich könnte es besser. Meine Entscheidungen in diesem Wettbewerb habe ich aus dem Bauch heraus getroffen, ohne große Bewertungskriterien zu bemühen. Was gefiel, das punktete. So... dann wollen wir mal:
Engelsgesicht
Ich muss ehrlicherweise sagen, der Text hatte bei mir von Anfang an keine Chancen, ich mag Models nicht. Und die Vorstellung, dass so ein dürres Gewächs einen erwachsenen Mann, der sich auch noch wehrt, aus dem Pool zieht funktioniert bei mir einfach nicht. Hinzu kommt, er ist ja nur reingefallen, warum muss sie da so weit schwimmen um zu ihm und wieder zum Rand zu kommen? Ist der Kerl erst in die Mitte geschwommen bis ihm einfiel, dass er nicht schwimmen kann? Unglaubwürdig.Coming in
Ja, die Thematik schön und gut, Toleranz ist auch wichtig, aber mir ging es wie DraperDoyle. Musste es unbedingt sein, dass die beiden zum Schluss DOCH noch miteinander in die Kiste (bzw. Zelt) sprangen? Für mich hat das die Geschichte ziemlich verdorben, trotz des guten Ansatzes.Schlüsselerlebnis
Da wechselt mir der Stil zu oft und es wirkt auch sonst recht wirr. Eine durchgängige Geschichte über einen verlorenen Schlüssel wäre vielleicht besser geworden.Von Männern und Schafen
Mein 2-Punkte-Kandidat. Hauptsächlich wegen des letzten Satzes der mich richtig zum losprusten brachte. Die Frau die wohl am Tod der Mutter schuld ist, habe ich allerdings nicht als Geliebte des Vaters, sondern schlicht als Engelmacherin interpretiert, die das 9. Kind abtreiben sollte (er hat doch seine Schafe *g*) und das es somit auch kein geplanter Mord sondern eben schlicht Kurpfuscherei war. Schön fand ich auch die Darstellung der "Moralvorstellungen" Schafe f***** ist okay, aber wenn zwei Frauen sich lieben ist das pervers. Schon klar.Konstruktive Kritik
Mein Punkte-Sieger. Es ist einfach zu schön. Die Ironie (Kritiker wird durch Schlange ersetzt... jetzt wissen wir wem wir die ganze Sache mit der Erbsünde WIRKLICH zu verdanken haben) und die Wortspiele (Bäume sind hölzern, Fische sagen ihm nichts) haben mich ganz köstlich amüsiert.Die Gabe
Das war mir irgendwie zu fantastisch. Und was genau sollte eigentlich das Schlüsselerlebnis sein? Die Sache mit den Dachziegeln? Oder die "Erkenntnis" durch den Laster? War irgendwie zu gepresst, hätte vielleicht als längere Geschichte überzeugen können.Geflüster
Dafür gab’s von mir 1 Punkt. Ich mag die Atmosphäre, die erzeugt wird, die stürmische Nacht, die Schlaflosigkeit, als Lucie dann anfängt zu schreiben wie im Fieber. Der Nachsatz wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Mir gefiel allein die Vorstellung dieses Kindes, wie es dasitzt und ganz eifrig schreibt (ich hab als Kind auch viel geschrieben, vielleicht deshalb).Du und ich
Jaaa... mir gehts wie den meisten. Ich hab’s nicht so mit Gedichten. Außerdem verwirrt mich der letzte Vers. Er würde gerne gehen und will sie aber doch für immer sehn? Soll das einen inneren Zwiespalt ausdrücken? War nichts für mich.Dazugehören
Eine typische Moralgeschichte um Teenies. Nix neues, nicht außergewöhnlich erzählt. Hat irgendwie keinen eigenen Charakter. Mitgefühl entsteht gar nicht erst durch die flache Charakterisierung (stimmt schon, um einen wie den Mike, ist es da wirklich schade?).Der Fotograf
Handwerklich gut gemacht aber trotzdem nichts was bei mir hängen bleibt. Was war denn für ihn das "Schlüsselerlebnis"? Dass er sie verlässt ist doch nur die Folge davon. Was bringt ihn dazu, eine endgültige Entscheidung zu treffen? Nur weil sie ihn gebeten hat es seiner Frau zu sagen fände ich etwas trivial, das hat sie doch mit Sicherheit schön öfters gemacht.Der Schlüssel
Erinnert mich an die Gedichte die in meinen alten Kinderbüchern stehen. Osterhasenschule & Co. Niedlich aber nichts von Bedeutung.Herr Streiber
Meiner Meinung nach ein unglückliches Thema für eine Kurzgeschichte. Seine Meinungsänderung wird formatbedingt kurz gehalten und wirkt so unglaubwürdig. Vielleicht hätte man mehr darauf eingehen sollen, was ihn am meisten an der Szene verfolgt hat. Das Geschrei? Der flehende Blick? Das hätte der Szene etwas mehr Tiefe gegeben, finde ich.
Ganz davon abgesehen sollte ein Beitrag der zum Wettbewerb eingereicht wird keine so offensichtlichen Fehler wie "owohl " oder "Politzisten" (um nur zwei zu nennen) enthalten, das erweckt den Eindruck von Schludrigkeit. -
Ich bewerte Texte zum ersten Mal. Aus dem Bauch. Und wünsche mir, dass es konstruktiv rüberkommt.
Engelsgesicht:
War mir etwas zu oberflächlich, zu distanziert. Innerer Monolog beim Anblick der Wunde hätte gut getan.Coming in:
Originelle Sprache, aber inhaltlich hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Entweder gesteht er sich, auch sexuell angezogen zu sein, oder Marko hat etwas anderes zu bieten als die Homosexualität.Schlüsselerlebnis:
Sorry, durch das versale ER war klar, was gemeint ist, und dann war es nicht sehr spannend.Von Männern und Schafen:
Beim ersten Durchlesen war ich entsetzt. Auch darüber, dass dieser Text (Thema) hier tatsächlich zur Bewertung frei gegeben wurde.
Noch mal gelesen und gemerkt, wie die Geschichte mich mitnahm und mich beschäftigte. Mühelos werden etliche Problemfelder angesprochen, ohne klischeehaft plump zu wirken. Eine klare, kraftvolle Sprache, die kein (Feigen-)Blatt vor den Mund nimmt. Perspektive stimmt, Gefühl stimmt. Und dann diese unappetitliche „Schäferei“: Ein wahres Schlüsselerlebnis, das ihr Leben veränderte, als sie 13 war. Gut gemacht!
Zur Kritik der Vorschreiber: Wenn Charlotte sich mit 17 entschließt, den Hof einmal zu übernehmen, heißt das ja nicht, dass sie es sofort umsetzt. Wann der Vater stirbt, ist für mich nicht ersichtlich. - Und die Mutter wurde wohl nicht ermordet, sondern war Opfer einer Abtreibung.Konstruktive Kritik:
Witzig, intelligent, penetrant, sprachlich spielerisch. Prima.Die Gabe:
Der Schluss ist nicht originell genug. Vielleicht hätte es der Geschichte gut getan, den inneren Konflikt auszuarbeiten, hier die Neidgefühle - dort kommen die Ziegel, und dann den Auslöser, warum die Ziegel umgeleitet werden müssen und können. Und wenn schon DIESER Schluss, dann lass den Kerl bitte leiden. Erst ist er sicher, dass er den Lastwagen umleiten kann, dann das Erschrecken, dass es nicht geht, und dann die Erkenntnis, dass die Gabe nur bei anderen wirkt. Schick die Gabe bitte nicht in Urlaub, das ist zu einfach.Geflüster:
Uh, puh, Klein-Luzie, da war eigentlich schon aus. Ich bin der Ansicht, dass Bestseller einem nicht im Traum erscheinen und eingeflüstert werden, sondern dass sie Ergebnis harter Arbeit sind. Auch der Stil deutet eher auf eine Bestseller-Autorin im Romance-Genre hin…Du und ich:
Hätte ich vor zwanzig Jahren vielleicht anders gesehen und bewertet. Jetzt bin ich aus dem Frauen-Dingens raus.Dazugehören:
Hier hat jemand der Jugend aufs Maul geschaut, das ist gut und passt. Aber vom Inhalt ist die Geschichte zu durchsichtig. Könntest du Stefan bitte ein klitzekleines schlechtes Gewissen, eine Vorahnung mitgeben? Ich würde ihn seinen Leichtsinn während des Unfallgeschehens bereuen lassen, ihn beten lassen, es rückgängig machen zu können – und ich würde im letzten Absatz alles zwischen dem ersten und dem letzten Satz streichen.Der Fotograf:
Hm. Warum diese Überschrift? Wo ist das Schlüsselerlebnis? Dieses Gespräch werden sie doch wohl schon tausendmal geführt haben. Warum entscheidet er sich ausgerechnet jetzt so?Der Schlüssel:
Hach, ich wollte immer schon mal so unbeschwert Reime aus dem Ärmel schütteln. Fand ich total nett.Herr Streiber:
Dazu fällt mir nichts ein. Ich kann seinen plötzlichen Sinneswandel und seine nachfolgende selbstmörderische Reaktion nicht nachvollziehen. -
HKK (Haiku – Kurz – Kommentar) mit gkA (ganz kurzen Anmerkungen)
Engelsgesicht
Rettender Engel
Gesicht kaputt gerettet
Fürs Leben gelernt(Der klassische Einstieg in ein Thema, dass den Moralingebrauch provoziert. Technisch ok)
Coming in
Schwule Gefahren
Zart und ironisch serviert
Mit Klischees jongliert(Vielleicht bin ich eine Ausnahme, wenn ich in diesem Text absolut kein Moralin sehe, sondern eine Annäherung ans Thema, die wunderbar persifliert. Nur so ist der grauenhafte Schlusssatz zu erklären )
Schlüsselerlebnis
Schlüsselerlebnis
Wohin mit IHM? ER wartet
Um abzuschließen(Abschließen. Genau. Auch als Tipp an den Autor ...)
Von Männern und Schafen
Männer und Schafe
Von hinten wird’s verständlich
Herrlich respektlos(Liegt in meiner Rangliste gleichauf mit der „konstruktiven Kritik“. Ich genieße die Sprache)
Konstruktive Kritik
Sowas kann schiefgehn
Spiel mit Euleninterna
Experiment klappt.(Die Originalität der Kritik besiegt die Gefahr, sich in der Szene zu verzetteln. Mein Siegertext. Nicht nur meiner, wie man nachrechnen kann.)
Die Gabe
Gabe im Urlaub
Leider während des Schreibens
Auch ohne Rollstuhl( Dem Text haftet das Bemühen um Originalität überdeutlich an. Schade eigentlich)
Geflüster
Klein L am Schreibtisch
Stürmisch die Nacht, Regen peitscht
Groß L wird Autor(Die Idee ist gut. Groß Lucie. Die Ausführung ist Klein Lucie.)
Du und ich
Ich mag Gedichte.
Ich mag auch dieses Gedicht.
Ich mag auch Prosa.(Ein Text, der sicher nicht belanglos ist und wahrlich in kein Poesiealbum passt. Gefallen muss er nicht. Ein Nichtgefallen sollte aber bitte nicht die Begründung „Mit Gedichten kann ich nichts anfangen“ haben. Wer so denkt, sollte auch die wirklich höchst unterschiedlichen Prosavariationen nicht ernsthaft kommentieren ...)
Dazugehören
Hey Alter, was geht?
Spritztour mit schlimmem Ende
In jeder Hinsicht(Da haben wir wieder den erhobenen Zeigefinger. Wenn er so offensichtlich gezeigt wird, leidet der Text)
Der Fotograf
Thema gefährlich.
Zauber liegt im Dialog.
Stimmende Bilder.(Der Beweis, dass es auch ohne Zeigefinger geht. Ich freue mich, wenn ich mir als Leser meine eigenen Gedanken machen darf und mir keine „Moral“ auf einen Tablett serviert wird.)
Der Schlüssel
Ich mag Gedichte
Dieses Gedicht nicht so sehr
Es ist zu billig(Mir scheint, als verkauft sich hier jemand unter Wert. Der Dichter kann mit Worten umgehen, das vorliegende Werk wirkt allerdings wie ein launiger Schnellschuss mit Betonungsschwächen und vereinfachtem Reimschema)
Herr StreiberNimm dir ein Beispiel
Ein schlechtes Gewissen plagt
Den Autor bitte(Ohne weitere Worte)
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Zitat
Stimmt aber. hierlang Flamen
danke, bartimaeus, wieder was gelerntZitatDie Frau die wohl am Tod der Mutter schuld ist, habe ich allerdings nicht als Geliebte des Vaters, sondern schlicht als Engelmacherin interpretiert, die das 9. Kind abtreiben sollte (er hat doch seine Schafe *g*) und das es somit auch kein geplanter Mord sondern eben schlicht Kurpfuscherei war.
danke, PL, auch das habe ich nicht kapiertZitatUh, puh, Klein-Luzie, da war eigentlich schon aus. Ich bin der Ansicht, dass Bestseller einem nicht im Traum erscheinen und eingeflüstert werden, sondern dass sie Ergebnis harter Arbeit sind. Auch der Stil deutet eher auf eine Bestseller-Autorin im Romance-Genre hin…
ich glaube (hoffe), die Geschichte war ironisch gemeint...
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Zitat
Original von churchill
Du und ichIch mag Gedichte.
Ich mag auch dieses Gedicht.
Ich mag auch Prosa.(Ein Text, der sicher nicht belanglos ist und wahrlich in kein Poesiealbum passt. Gefallen muss er nicht. Ein Nichtgefallen sollte aber bitte nicht die Begründung „Mit Gedichten kann ich nichts anfangen“ haben. Wer so denkt, sollte auch die wirklich höchst unterschiedlichen Prosavariationen nicht ernsthaft kommentieren ...)
Wenn ich der Meinung bin, dieser Text passe in ein Poesiealbum, dann ist das meine Ansicht! Punkt! Aus! Ende! Ich dachte es ginge hier um das kommentieren der einzelnen Schreibwettbewerbbeiträge und nicht um das Kommentieren der Kommentare.
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@ Voltaire
Wenn du der Meinung bist, dass der Text in ein Poesiealbum passt, ist das deine Ansicht. Richtig. Wenn ich der Meinung bin, dass der Text wahrlich nicht in ein Poesiealbum passt, ist das meine Ansicht, die in diesem konkreten Fall einen kleinen Vorsprung gegenüber deiner Ansicht mitbringt. Denn ich glaube, mit Gedichten etwas anfangen zu können. Dies siehst du für dich ja anders. Diesbezüglich scheinst du auch absolut richtig zu liegen. Abgesehen davon habe ich die Wettbewerbstexte kommentiert. Dass bereits vorhandene Kommentare die eigenen inspirieren können, ist doch legitim ...
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Zitat
Original von Rita
Der Fotograf:
Wo ist das Schlüsselerlebnis? Dieses Gespräch werden sie doch wohl schon tausendmal geführt haben. Warum entscheidet er sich ausgerechnet jetzt so?.
Ich glaube, der Schlüssel sind die Kinder. Ihm wird klar, dass er mit der Frau auch die Familie verliert. Und die Neue würde dann irgendwann blinde Klavierspieler aus Pools fischen und dann auch nicht mehr so prickelnd aussehen, worauf sich der Fotograf vom Leben enttäuscht aufs Land zurückzöge um Schafe zu vögeln.
(So zumindest steht es im neuen Bestsellerroman von Klein-Lucie.)