Tatort - Das Sonntag-Abend-TV-Programm?

  • Das war großer Scheiß und keine gelungene Persiflage oder Hommage. Nicht auszuhalten. Und am schlimmsten: Der schauspielerisch völlig talentlose Autor Clemens Meyer als Radiomoderator. Mist. Null Sterne.

    Den Radiomoderator fand ich auch ganz fürchterlich. Ich war am Rande des Ausrastens :lache

  • Der Typ sieht aus wie Tom Selleck.


    Hat jemand den Schweizer Abschlusstatort heute Abend gesehen? Ich nicht, weil ich in Schreibklausur bin, aber ich habe die "Spiegel"-Kritik gelesen - einer von zehn Punkten. Das muss ja echt gruselig gewesen sein.

  • Danke für den Tipp, wampy.

    Den nächsten Teil der Jesse Stone-Reihe sehe ich gerade! "Totgeschwiegen"

    Die Serie wollte ich schon lange mal sehen!

    514eMQGzLuL._SX300_.jpg

    Die Jesse-Stone-Reihe gefällt mir ebenfalls sehr. Das Meisterstück von Tom Selleck. Neuengland hat traumhaft schöne Ecken, und die Reihe fängt die Atmosphäre des Ortes wunderbar ein: das abgelegene Haus am See, die weiten, dichten Wälder, der Regen ... Kulisse für ein Konzert der leisen Töne, für die Traurigkeit des Protagonisten, für seine Einsamkeit …

    Doch wie bei Parker üblich, kann es auch mal deftig zur Sache gehen … Der 77jährige Robert B. Parker, der die Vorlagen lieferte, arbeitete an einem Spenser-Roman, als er von seinem Schreibtischstuhl kippte. Das nenne ich mal einen würdevollen Tod für einen Autoren.

  • Das wollte ich doch gerade nochmal genau wissen. Von wegen "am/dem/der SEE" (wie im Film bezeichnet). Jesse Stones Haus steht natürlich am MEER. Eine Meeresbucht!


    Wen es interessiert :grin:


    Oh, Fehler! Die Leiche des Mädchens war an einem der umliegenden Seen gefunden worden!

    Aber weil Jesse Stones Haus so wunderschön liegt, lasse ich es mal stehen.

    So kann man seinen freien Tag auch beginnen :lache

  • Hat jemand den Schweizer Abschlusstatort heute Abend gesehen? Ich nicht, weil ich in Schreibklausur bin, aber ich habe die "Spiegel"-Kritik gelesen - einer von zehn Punkten. Das muss ja echt gruselig gewesen sein.

    Es war gruselig!

    Nicht spannend, nicht interessant und grottig synchronisiert.

  • Ich habe es schon vor Längerem aufgegeben, mir die Tatorte aus der Schweiz anzusehen. Sie gefallen mir einfach nie, angefangen bei der Besetzung.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Schau mal einer guck. Da ist man schon fast dabei, den Nachruf auf ein auserzähltes und im Brachialslapstick versinkendes Ermittlerteam zu schreiben, und dann kriegen sie plötzlich die Kurve. "Lakritz" war vielleicht kein Saisonhighlight, aber ein leichter, amüsanter, nostalgischer, freundlicher, oft nicht unkluger, fein gestrickter Liefers-Prahl-Tatort. Wenn man diese Schiene weiterfährt, also den Haudraufhumor runter und das Persönliche (aber nicht den an den Haaren herbeigezogenen persönlichen Bezug) etwas rauf, dann ist wieder Licht im Münsteraner Tunnel zu sehen. Das war kurzweilig und sympathisch, hat mir gefallen.

  • Tja, der Plot ist schon abgefahren. Da will ein 83-jähriger Richter auf eigene Faust ein Urteil aus DDR-Zeiten vollstrecken. Auf so einen hanebüchenen Blödsinn muss man erstmal kommen :lache Die Opfer des Regimes müssen sich jetzt ganz schön verarscht vorkommen, der gute alte Erich höchstpersönlich soll den Mann begnadigt haben. Sagenhaft!

    Gleichwohl hat der Alte freilich in vielem recht: Ruhig und sicher hat gelebt, wer sich nicht mit dem Staat angelegt hat. Die Auswüchse unserer schrägen Bundesdeutschen Republik hat er ja dann auch gleich zu spüren bekommen. „Die Mädchen“ haben dem am Boden liegenden, alten Mann mit voller Wucht ins Gesicht getreten. Dafür hätten sie natürlich ordentlich was auf die Fresse verdient – statt des gewiss anstehenden Sozialtherapeutenverständniskuschelgeseieres. Gesteuert offenbar von Clans – yep, Clanboss Miri hat gerade schön demonstriert, wie einfach es ist zu gelangen in Gangster's paradise. Auch ein Grund, warum wir langsam auf Weimarer Verhältnisse zusteuern.

    Von mir 6/10 Eulenpunkte.

  • Mal abgesehen davon, dass ich Rubin und Carow mag, fand ich den nicht schlecht. Das Ende war auch überraschend gut. Was mich störte, ich hab echt nicht mitbekommen, warum Rubin ständig am Telefon irgendwas? Privates regeln musste. Ging es um eine Wohnung? Um Kinder? Um häusliche Gewalt? Das hätte es irgendwie nicht gebraucht. Witzig fand ich die Staatsanwältin, die ganz schnell die Segel strich.

  • Sie hatte sich wegbeworben, als Beauftragte für häusliche Gewalt, aber man hatte ihr eine Stelle als Diskriminierungsbeauftragte angeboten, und deshalb wurde ihr ständig hinterhertelefoniert. Das Bewerbungsgespräch hat sie am Ende dann aber sausen lassen. Allerdings steigt Meret Becker in zwei Jahren tatsächlich aus - bis dahin wird es aber noch fünf "Tatort"-Folgen mit ihr geben.


    magister wigbold : Ich fand das überhaupt nicht blödsinnig, das mit diesem rachsüchtigen Ex-DDR-Richter (oder DDR-Ex-Richter), der entdeckt, dass einer seiner "Schützlinge", den er zum Tode verurteilt hatte (es hat knapp 200 Hinrichtungen in der DDR gegeben; Todesurteile würden bis in die Achtziger vollstreckt), noch am Leben ist - und dass es dem sogar vergleichsweise besser geht als ihm selbst, der mit der Wende in den erzwungenen Ruhestand geschickt wurde. Und auch die Querverbindungen und Nebengeschichten waren clever aufgebaut und sauber konstruiert. Das war alles andere als unplausibel. Es war pfiffig. Und toll umgesetzt.