Tatort - Das Sonntag-Abend-TV-Programm?

  • Noch eine Bemerkung zum Tatort:

    Martin Brambach war wieder einmal Martin Brambach . ist eigentlich immer Martin Brambach - wird wohl auch zukünftig immer nur Martin Brambach sein.

    Er sah aber fertiger aus als sonst. Brambach spielt doch in "Unter anderen Umständen" fast die gleiche Rolle, oder? Ich finde, er wirkt als Kommissariatsleiter immer gepflegt inkompetent. Ist aber vermutlich Absicht.

    ... und er verleidet mir wirklich die Krimis, weil er kaum zu verstehen ist mit seiner Nuschelei und immer fahrig wirkt - leider scheint der Pool der Krimi-Schauspieler sehr klein zu sein, da er ständig auftaucht, entweder als Ermittler oder als Täter - für mich ein Grund abzuschalten.

  • Dabei finde ich den Maddin Brambach gar nicht so unsympathisch. Er macht eben das, was viele andere Darsteller auch machen: Sie spielen sich selbst.

    Auch der Robert Atzorn war so ein Schauspieler. Atzorn war immer Atzorn , war immer Atzorn.


    Noch ein kleiner Hinweis an die Tatortschreiber: Entmündigungen gibt es im deutschen Recht schon eine ganze Zeit nicht mehr. Die Dinge werden heute im Betreuungsrecht geregelt.

    Zudem war Brambach in diesen Fall wohl involviert und hätte dienstrechtlich gar nicht bei den Ermittlungen mitwirken dürfen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Dabei finde ich den Maddin Brambach gar nicht so unsympathisch.

    Ich schon....

    Und er hat keinerlei Facetten - wie schon geschrieben wurde - er ist immer Brambach, sonst nix.

  • Zuletzt schaue ich eher weniger TATORT, da ab September bis Februar der Termin von NFL - American Football bei mir blockiert ist. Lieblingstatort ist der aus Dortmund.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Ich finde, die einzigen Tatorte, die man sich anschauen kann, sind die Ösi-Tatorte. Abgesehen von den oft kruden Geschichten, wirken die deutschen Ermittler auf mich immer, als wären sie krampfhaft bemüht, vor Wichtigkeit endlich zu platzen. Alles ist schwer, tragisch und verkrampft in deutschen Krimis. Bei Katharina Böhm habe ich ständig das Gefühl, sie versuche ihre nicht vorhandene Begabung dadurch zu vertuschen, dass sie versucht, so wie ihr Vater zu schauen. Richtige Charaktere wie einen Wilsberg oder eine Bella Block findet man kaum. Die Österreicher kommen dagegen lässig und sehr lebensecht und dadurch überzeugend daher. Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser sind mein Lieblingsteam. Es macht mir Spaß, Ihnen bei ihren kleinen Nettigkeiten und lieben Gemeinheiten zuzusehen. So was kriegen die Deutschen nicht hin.

  • leselampe

    Darüber kann man sicher streiten.


    Die in meinen Augen besten Tatort kamen seinerzeit aus Kiel mit Klaus Schwarzkopf und aus Essen mit Hans Jörg Felmy. Und die Münster-Tatorte werfen immer einen augenzwinkernden Blick auf das Genre.


    Aber auch die Tatorte mit Manfred Krug und Charles Brauer waren immer sehr sehenswert- im Gegensatz zu den komischen Tatorten aus der Schweiz und jetzt die aus Österreich. Ganz schlimm auch die völlig unrealistischen Tatort aus Dortmund.


    Solide und gut sind die Tatorte aus Köln.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire Bei den alten Hamburgern, Kielern und Essener Tatorten bin ich bei dir, Münster finde ich mittlerweile ausgelutscht und Köln hat mich noch nie fasziniert, zumindest der dortige Tatort.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • In einer Vorabkritik, die ich am Freitag irgendwo gelesen hatte, schrieb der Kritiker sinngemäß, Ulrike Folkerts agiere auch im dreißigsten Jahr ihrer "Tatort"-Kommissarenlaufbahn immer noch wie eine Laiendarstellerin. Aber nicht nur das war beim gestrigen Krimi aus Ludwigshafen vergurkt, der sich mit dem Transhumanismus beschäftigt hat, also der Idee davon, Menschen und Maschinen auf eine Weise zu verschmelzen, die das beste beider Welten enthält (und - natürlich - Unsterblichkeit). Sebastian Bezzel als verlodderter Chefarzt war hinreißend, aber die Tuningjungs erfüllten jedes völlig überzogene Klischee, und von Spannung konnte nicht wirklich die Rede sein. Selbst mir, der gerne mal drüber hinwegschaut, wenn die Ermittlerrealität zu Gunsten des Plots gebeugt wird, sind der "Durchsuchungsbefehl" und die eigenartigen Fragen des grausig angelegten Staatsanwalts an seine Chefermittlerin, was nun wohl angeklagt würde (dabei macht er das), unangenehm aufgefallen. Oder die Tatsache, dass ständig die Rede davon war, "Platinen" einzupflanzen (selbst der abgedrehteste Frankenstein würde keine verdammten Platinen in ein Hirn einsetzen - das ist ein Trägerelement für elektronische Bauteile). Ziemlich trashig insgesamt, Ulrike Folkerts ist auch ohne Andreas Hoppe (der nun wirklich zu den untalentiertesten Schauspielern Westeuropas gehört) schwer auszuhalten, und insgesamt - nicht erst seit den beiden mehr als grenzwertigen Impro-Folgen - ist der "Tatort" aus Ludwigshafen kaum noch zu ertragen.

  • Ich habe seit langem, und auch nur meiner Enkeltochter zuliebe, einen Tatort geguckt. Manche kann man ja durch aus noch sehen. Ludwigshafen mochte ich eigentlich noch nie, gerade wegen des schmierigen Copper und der steif agierenden Ulrike Folkerts. Auch die Themen haben mich nie vom Hocker gerissen. Gestern gab es ja wenigstens mal was zum lachen. Der Tatort ginge gerade noch als Persiflage durch aber nicht als ernst zu nehmender Krimi.

  • Das sind die einzigen, die ich auslasse.

    Geht mir auch so. Ich mag bestimmt nicht jeden Tatort, aber die Schweizer Folgen sind grundsätzlich unerträglich. Im Gegensatz zu vielen hier gefallen mir allerdings die Wiener fast immer gut.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Gestern habe ich nicht geschaut, da war mir nach der Vorbesprechung klar, dass das nix für mich ist - dann lieber Krimi in Buchform! :grin


    Dafür hat mir der Frankfurt-Tatort letzte Woche überraschend gut gefallen, der war richtig gut gemacht. Nur Friedrich Mücke als etwas beschränkten Möchtegern-Kleinkriminellen fand ich eine Fehlbesetzung, der wirkt viel zu intellektuell für so eine Rolle.


    LG, Bella

  • Geht mir auch so. Ich mag bestimmt nicht jeden Tatort, aber die Schweizer Folgen sind grundsätzlich unerträglich. Im Gegensatz zu vielen hier gefallen mir allerdings die Wiener fast immer gut.

    Die Schweizer Folgen finde ich auch schrecklich, geht gar nicht. Die Wiener sind wirklich immer besser geworden, mittlerweile gucke ich die echt gerne.

    Aber an Thiel und Boerne kommt einfach keiner ran. :lache