Mir geht es gar nicht um die Moral, auch nicht um die strafrechtliche Relevanz.
Da die Freundin meiner Mutter mit ihren Männern grundsätzlich ins Klo greift, schien besagter Freund ein Glücksgriff zu sein. Sie war ein paar Jahre glücklich. Ich kannte den auch, und obwohl ich damals noch ein Kind war, dachte ich, endlich hat Renate mal einen "richtigen" Mann, ich konnte den gut leiden. Womöglich war er der einzige, der sie wirklich geliebt hat.
So, wie ich ihn in Erinnerung habe, wollte der einfach niemanden unglücklich machen. Nicht seine Familie, in dem er ihr eine Geliebte zumutet, noch Renate, indem er ihr von seinem gutbürgerlichen Leben erzählt. Nur nach seinem Tod, bei dem sich plötzlich Familie und Geliebte am Grab gegenüberstanden, wurde es ungemütlich.
Mich wundert nur, woher jemand die Kraft für so was nimmt. Ich finde mein Leben ja so schon anstregend genug, für ein Doppelleben würde die definitiv nicht reichen