"Fromme Lügen" von Irene Dische
Sieben Erzählungen
Aus dem Amerikanischen von Otto Bayer und Monika Elwenspoek
Der Band wurde erstmals 1989 veröffentlicht.
Klappentext
Die sieben Erzählungen dieses Buches handeln allesamt von Außenseitern, von Emigranten, Gestrandeten, Umsiedlern, Flüchtlingen und nicht zuletzt vom alltäglichen Exil des Greisenalters. Irene Disches Helden sind: der alte Mann in New Jersey, den seine eigenen Enkelkinder für Adolf Hitler halten; der verwahrloste Nobelpreisträger, der von Tütennahrung lebt; der verwirrte Pathologe im Beichtstuhl; die jüdische Schwarzhändlerin in Berlin. Und die bevorzugten Schauplätze der Geschichten sind New York und Berlin, zwei Pole, zwischen denen sich Irene Dische biografisch, sprachlich und literarisch bewegt.
Autorin
Irene Dische wurde 1952 als Tochter eines Biochemikers (und späteren Nobelpreisträgers) in New York geboren und lebt heute in Berlin und Rhinebeck. Zuletzt erschienen "Ein Job" (2000), "Großmama packt aus" (2005) und "Lieben" (2006).
Mein Fazit
Dies ist das erste Buch, das ich von Irene Dische gelesen habe. Die sieben Erzählungen (Eine Jüdin für Charles Allen, Mr. Lustgarten verliebt sich, Ein kleiner Selbstmordversuch, Der geschmuggelte Ehering, Hintergedanken eines Überläufers, Nanny Jackies Passion, Fromme Lügen) sind von ihrer Länge her sehr unterschiedlich: zwischen acht Seiten (Ein kleiner Selbstmordversuch) und 50 Seiten (Fromme Lügen). Die Figuren sind oft Juden und oftmals betagt. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie recht bizarr sind.
Die letzte und namensgebende Geschichte hatte für mich einige Längen und ich tat mir etwas schwer mit dem Weiterlesen. Ansonsten hat mir aber das Buch ganz gut gefallen. Die Personen sind zwar allesamt recht seltsam, aber sie werden so liebevoll und genau geschildert, dass man ihre Handlungen nachvollziehen kann und sie einem auch irgendwie ans Herz wachsen.
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