Die Panne - Friedrich Dürrenmatt

  • Die Panne
    von: Friedrich Dürrenmatt


    amazon:
    Weil sein Auto eine Panne hat, gerät Alfredo Traps in eine Villa, in der vier ältere Herren ein Gerichtsspiel abhalten, das ihnen, ehemaligen Richtern, Staatsanwälten und Verteidigern, zum Zeitvertrieb dient. Traps übernimmt die Rolle des Angeklagten, und man versichert ihm, eine Schuld werde sich schon finden lassen.


    Eigenes
    Da ich momentan sehr gerne Dürrenmatt lese, habe ich mir dieses Buch aus der Bücherei ausgeliehen (in einem Uralt-Doppelband). Ich hoffe, dass die unten verlinkte Ausgabe die Prosa-Version enthält und nicht die Hörspielversion, aber ich bin mir nicht ganz sicher.


    Alfredo Traps, ehemals Stoffvertreter, nun Zuständiger der Firma für den europäischen Raum, wird nach einer Panne von einem pensionnierten Juristen aufgenommen. Dieser spielt mit seinen Freunden und manchmal auch zufälligen Gästen auf "Herrenabenden" Gerichtssitzungen nach. Da es lustig zu werden verspricht, macht Alfredo Traps natürlich gerne mit.
    Allerdings sind die Herren nahezu versessen darauf, ein Verbrechen aufzudecken, und scheinen in den ehrlich-freundlichen Aussagen des Traps sofort Schuldeingeständnisse an einem Mord zu wittern. Der anwesende Henker trägt für den Leser auch nicht gerade zu einer entspannten Atmosphäre bei und so eskaliert der Abend auch. Wirklichkeit und Spiel verschmelzen und die kurze Geschichte endet unvorhergesehen.


    Eine akzeptable Geschichte, bei dem mir das ein oder andere Mal ein Schauer den Rücken hinuntergelaufen ist. Teilweise fand ich die Figurenentwicklung nicht so gut nachvollziehbar, aber nun ja, auf so wenigen Seiten ist das auch schwer möglich.


    Fazit
    Lesbare Geschichte, aber man verpasst auch nichts, wenn man sie nicht gelesen hat.


    5/10 P.


    :wave bartimaeus


    [Edit: ISBN]

  • Meine Meinung:


    Dürrenmatt – den hab ich schon in der Schule nicht gemocht. Leider hat der Literaturkreis, der sich eher als Vorlesekreis für alte bis uralte Damen herausgestellt hat, genau dieses Buch zum Lesen und „Besprechen“ ausgesucht – das „Besprechen“ ähnelte dann auch der Zeremonie, mit der mancherorts Warzen zu Leibe gerückt wird. Das ist aber eine andere Geschichte, die ich ein andermal erzählen will.


    Gut, zurück zur Panne. Alfredo Traps hat eine selbige und statt mit der Bahn nach Hause zu fahren, logiert er sich in einer alten Villa ein. Dort zelebrieren pensionierte Herren allabendlich ihre alten Berufe, indem sie Gerichtsverhandlungen nachspielen bzw. Besuchern die Rolle des Angeklagten antragen und ihn nach Strich und Faden verhören, schikanieren und nebenbei auch fürstlich speisen lassen.


    Das ist eigentlich schon alles. Außer, dass Traps eines Mordes angeklagt und für schuldig gesprochen wird und



    Ein typischer Dürrenmatt halt, mit all der sprachlichen Raffinesse, jedoch mit den üblichen Themen von Schuld und Sühne.


    Punkt.


    Mein Prädikat: Naja, ein Dürrenmatt im Leben reicht eigentlich.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Caia ()

  • Zitat

    Original von Caia
    Leider hat der Literaturkreis, der sich eher als Vorlesekreis für alte bis uralte Damen herausgestellt hat, genau dieses Buch zum Lesen und „Besprechen“ ausgesucht – das „Besprechen“ ähnelte dann auch der Zeremonie, mit der mancherorts Warzen zu Leibe gerückt wird. Das ist aber eine andere Geschichte, die ich ein andermal erzählen will.


    Hallo Caia :wave: Wo erzählst du denn die Geschichte? Du hast mich sooooo neugierig gemacht.

  • Zitat

    Original von taki32


    Hallo Caia :wave: Wo erzählst du denn die Geschichte? Du hast mich sooooo neugierig gemacht.


    Taki, ich weiß noch nicht, wenn mich mal die Muse küsst, mach ich da eine Kurzgeschichte oder sowas draus....

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  • Na gut, dann spoiler ich das halt, so weltbewegend fand ich es nicht, aber ok.


    Der andere? Ich hab in der Schule glaub ich eins mit diesem Kommissar gelesen und den Besuch der alten Dame und die Physiker glaub ich auch - aber Schule ist bei mir schon ein Weilchen her, da kann das Gedächtnis ein wenig trügen.... Der Richter und sein Henker war aber auf jeden Fall dabei.

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  • Ich fand's auch gut. Dürrenmatt ist eigentlich nicht so mein Ding, aber dieser hat mir gefallen. Ist halt auch einfach leicht zu lesen.


    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Habs bei der Arbeit aus dem Bücherregal gezogen, weil es klein und kurz war und ich was zum Lesen braucht, da nichts zu tun war.
    Hab es in zwei Stunden durchgehabt, es war sprachlich anstrengend und vorhersehbar....aber für einen langweiligen Nachmittag in Ordnung.
    Nicht mehr, nicht weniger...