Véronique Olmi - Eine so schöne Zukunft

  • Inhalt (Klappentext):


    Zwei schöne, erfolgreiche Künstlerinnen, die eine in einer glamourösen Affäre, die andere mit intakter Familie, werden vom Schicksal eingeholt: Der Geliebte will plötzlich ein Kind, und sie, die nie Kinder wollte, muss sich mit ihrer trostlosen Kindheit und einem dunklen Familiengeheimnis auseinandersetzen. Der Ehemann [der anderen] hat seit Jahren eine Geliebte. Die beiden Frauen begegnen sich in dieser Schicksalsstunde, und voller Leidenschaft und Wut stellen sie sich der Realität, die den schönen Schein grausam zerstört hat. Sie befreien sich von ihren Zwängen und stellen fest, wie viel Lust sie auf dieses Leben haben …


    Meine Meinung:


    Ich habe den Roman binnen zwei Tagen durchgelesen. Er hat bei mir einen Nerv getroffen. Seine melancholische Stimmung erinnerte mich an "Zusammen ist man weniger allein" und manche Stellen hätten auch einem Roman von Margaret Atwood entnommen sein können.


    Schemenhaft wird die Geschichte der beiden Frauen Elizabeth und Clara durch die Sicht von Boris, Claras Liebhaber, ergänzt. Jede der Hauptfiguren kämpft einen einsamen Kampf um die eigene Würde, für ein wenig Liebe und Wärme. Jede(r) geht dabei seinen Weg und meistert ihn mehr oder weniger erfolgreich. Die Sehnsucht nach Liebe, Annerkennung und die Überwindung der eigenen Schwächen ist dabei übermächtig. Der Prozess der Bewusstwerdung eigentlicher Probleme wird auf nur 191 Seiten sehr einfühlsam und ruhig berichtet. In solch einem schmalen Bändchen bleibt vieles ungesagt, was der Leser aber leicht erahnen, bzw. erträumen kann.


    Gerade dieser Freiraum, den Véronique Olmi ihren Lesern einräumt, fand ich ansprechend!


    Einen kleinen Abzug möchte ich machen, weil mir über die Charaktere manchmal noch mehr Information gewünscht hätte, weil sie mir so ans Herz gewachsen sind.

  • Das Buch ließ sich sehr gut lesen und ich hatte es auch recht schnell durch gehabt. Einige kleine Probleme hatte ich beim Reinkommen. So genau weiß ich auch nicht warum, aber schließlich wurde ich mit der Zeit mit den Figuren auch etwas wärmer. Den Gedanken wird viel Freiraum gelassen und so verwundert das halboffene Ende auch nicht. Gewünscht hätte ich mir da noch etwas mehr aus dem, was aus Clara geworden ist, war sie mir doch besonders ans Herz gewachsen.