Hallo liebe Leserunden-Teilnehmer!
In diesem Thread könnt ihr das erste Kapitel, also "1. Buchrolle" von "Mord im Tal der Könige" analysieren. Bin schon gespannt auf eure Meinungen. Meine Analyse folgt noch. Was ist euer Ersteindruck?
mfg
Hallo liebe Leserunden-Teilnehmer!
In diesem Thread könnt ihr das erste Kapitel, also "1. Buchrolle" von "Mord im Tal der Könige" analysieren. Bin schon gespannt auf eure Meinungen. Meine Analyse folgt noch. Was ist euer Ersteindruck?
mfg
Dann fange ich einfach so mal an:
Schon bevor das Buch beginnt, zeigt uns der Autor durch das Einsetzen einer Karte vom Tal der Könige sein Bestreben, durch seinen Kriminalroman Informationen über das alte Ägypten weiterzugeben zu wollen. Er beweist, dass Krimis nicht nur reine Fiktion sein müssen, sondern auch lehrreiche Dinge beinhalten können.
Im ersten Kapitel schafft der Autor dass, was dieses Buch eigentlich ausmacht. Vom ersten Satz an fühlt man sich in das alte Ägypten zurückgesetzt. Die unheimliche Stimmung - das Tal der Könige (Set-Maat) in der Nacht - bringt Gänsehautstimmung. Gleich im ersten Teil des ersten Kapitels beschreibt uns Rademacher, dass das Tal der Könige schon immer ein mystischer, phantastischer und sagenumwobener Ort war. Dann tritt das Mordopfer, Kenherchepeschef auf. Er ist quasi der Chef - der oberste Schreiber - in Set-Maat. Aber was tut dieser Schreiber mitten in der Nacht im Tal der Könige? Sofort kommt Spannung auf. Oft sind Kriminelle oder gefährliche Grabräuber unterwegs, die vor nichts zurüclschrecken. Es muss also etwas wichtiges sein, was diesen Mann aus dem wohlbehüteten Haus gelockt hat. Schnell wird ersichtlich, dass sein Vorhaben niemand bemerken sollte. Schließlich ist er sehr nervös, hat Angst, verfolgt zu werden, und betet abergläubisch zu seinen Göttern. Es soll etwas passieren, das ihn reich machen soll, eine Beförderung, höher als ein Oberer Schreiber. Die Gier nach Macht hat ihn wohl ergriffen. Nebenbei liefert Rademacher wieder einige Informationen über Set-Maat, und über die Aufgaben des Ersten Schreibers. Dann kommt es zum Showdown im Ziel des Ersten Schreibers: Im vorbereiteten, noch unvollendetem Grab des Merenptah. Was will der Erste Schreiber dort?
Nach einiger Zeit kommt plötzlich eine zweite, unbekannte Person ins Grab. Der Erste Schreiber kennt ihn und hat ihn sogar eingeladen, sich mit ihm hier zu treffen. Schnell wird klar, dass der Erste Schreiber etwas von der geheimnisvollen Gestalt weiß, was er gegen ihn verwenden könnte. Wahrscheinlich handelt es sich um geplante Erpressung. Doch dann kommt es zum Mord: Der Oberste Schreiber wird erdolcht. Der Schreiber hat sein Geheimnis, dass mit der anderen Gestalt zusammenhängt, mit ins Grab genommen. Nun beginnt der Krimi wirklich ...
Insgesamt gefällt mir das erste Kapitel aus den schon zuvor genannten Gründen ausgezeichnet. Es macht einfach Spaß, Geschichte durch einen Krimi zu lernen.
Bin schon gespannt auf eure Interpretationen und Analysen.
mfg
Ich persönliche finde es auch immer schön, wenn in Bücher Übersichtskarten zu finden sind. Da hat man dann eine bessere Vorstellung davon, wo das ganze abgelaufen ist und wie es damals dort aussah. Man kann es sich dann viel besser vorstellen und die Wege ein bißchen nachverfolgen... :]
Mir persönlich hat das erste Kapitel auch schon sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn direkt am Anfang schon etwas geschieht, wo man sich dann fragt, wieso, warum weshalb. Das steigert die Spannung und man fiebert dann dem nachfolgenden ziemlich entgegen.
Außerdem finde auch ich, dass der Auto die Stimmung der Situation sehr gut rüber gebracht hat. Für mich persönlich muss ein Buch so geschrieben sein, dass man sich das Ganze wunderbar vorstellen kann und man alles vor seinem geistigen Auge sieht. Das hat jetzt zumindest im ersten Kapitel schon gut geklappt... Unwillkürlich habe ich mitgefröstelt und konnte mir gut vorstellen dort zu sein und den einsamen Weg mit zu gehen. Den Schrei der Hyäne zu hören und die kühle Abendluft zu spüren... :]
Ich bin auf jeden Fall schon darauf gespannt wie es weiter geht und muss gestehen, dass ich ins nächste Kapitel auch schon reingeschnuppert habe. Diese 'Buchrolle' war ja wirklich arg kurz...
Bewusst diese ersten (Analyse-) Schritte unkommentierend und somit nicht auf diese detaillierend beziehend, ergänze ich hier nunmehr lediglich ein paar Facts.
Cay Rademacher wurde 1965 in Flensburg geboren und lebt heute in Hamburg. Er studierte in Köln und Washington Anglo-Amerikanische Geschichte, Alte Geschichte und Philosophie. Von 1991 bis 1999 arbeitete er als freier Journalist, seitdem ist er Redakteur der Zeitschrift Geo.
Für den hier vorliegenden Roman kommen dem Autor sein Studium und auch das von ihm ausgeübte Handwerk des Journalisten zugute.
Seine journalistischen Schwerpunkte sind im Bereich der historischen Rekonstruktionen, der Archäologie sowie der aktuellen See-, Luft- und Raumfahrt angesiedelt.
Für eine Ausgabe des zwei Mal jährlich erscheinenden "Geo-Epoche" beschäftigte sich Rademacher mit den Künstlern und Handwerkern, die im Tal der Könige jene prachtvollen Gräber der Pharaonen bauten, die heute Millionen von Besuchern aus aller Welt faszinieren und zur Reise bewegen.
Das umfassende Recherchematerial nutzte der Autor dann auch gleich für seinen historischen Kriminalroman, der solide konstruiert ist. Geschichtliche Fakten und eine fiktive Handlung verschmelzen zu einem Text, der keine großen literarischen Ansprüche erhebt, dafür aber ein lebendiges Bild einer längst vergangenen Epoche mit ihren Gebräuchen und Sitten zeichnet. Intrigen, Aberglaube und die Krimi-Handlung sorgen für die kurzweilige Unterhaltung des Lesers.
In der Bearbeitung historischer Stoffe hat Cay Rademacher bereits Erfahrung.
Zum Genre, dem er sich verschrieben hat, meint Rademacher selbst: "Historische Romane sind literarische Zwitter, da sie Gestalten und Ereignisse der Geschichte mir frei erfundenen Personen und Handlungen vermischen. Je ferner - zeitlich und räumlich - uns eine Epoche ist, desto schwieriger wird es dann oft, die Fakten von der Fiktion zu unterscheiden."
Die Karte am Anfang seines Romans...das Nachwort....
vereinen eine Art wissenschaftliche und zugleich journalistische Tradtion: Man erklärt sein Tun, fügt Belege an. Das ganze dann noch mit ein bisschen Fiktion gewürzt und in sprachliche Spannung und wissenschaftliche Detailtreue gebettet...ein Hauch und das alte Ägypten lebt auf und der Autor ist mit sich und seinen Talenten im Einklang.
Seine Motivation ist uns ein Genuss.
@Via:
Vielen Dank für die interessanten Informationen... So wissen wir wieder etwas mehr über den Autor und seine Hintergründe... Tonio hat ja schon einige Ansätze dazu in einem anderen Thread geschrieben... :]
Und wie hat Dir das erste Kapitel (Buchrolle) gefallen? Und was hat Dir gefallen oder auch nicht?
Hallo Zusammen,
Ich war ganz begeistert von der Karte ! Ich kenne die Schauplätze alle von meinem Ägyptenurlaub und es ist toll, wenn man diese beim Lesen immer vor Augen hat !
An der ersten Buchrolle hat mir am besten gefallen, dass man sofort mitten in der Geschichte drinn ist und nicht erst Seitenlange Einführungen lesen muss. Es baut sich sofort Spannung auf und nimmt einen gefangen.
Bin gespannt ob es in diesem Stil weitergeht.
Hallo Morgana,
Also bis jetzt stimmen sie schon, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht.
Nur zum Arbeitsplatz der Schreiber in Thaben kann ich gar nix sagen. So nah am Tempel sind heute keine Häuser, mag sein, dass das früher anders war.
Hallo Viabene,
danke für deine Analyse und Informationen, du bist ein echter Schatz und ein Lichtblick!
mfg
Zitat
Werd ich gleich mal machen... Bin zwar im englischen nicht ganz so gut, werd mir das aber mal ansehen. Da werden bestimmt auch feine Bilder zu finden zu sein...
Hall Morgane,
Ja mir gingen die Touristen schon auf die Nerven, die meisten waren sollche die bloss angeben wollten, so nach dem Motto: Ich war da schon !. Aber für die Bauten und deren geschichte haben die sich net interessiert. Ätzend.
Aber im Winter oder im Frühjahr ist da mehr los, wir waren mitten im Sommer, da ist es den meisten zuu heiss.