'Der Ruf des Kondors' - Kapitel 16 - 21

  • Auch diesen Abschnitt habe ich in einem Rutsch verschlungen, mir gefällt das Buch weiterhin sehr gut.


    Josefs Weg in die Selbstständigkeit fand ich interessant, besonders auch die Probleme, die die Abnabelung von seiner Familie mit sich bringt.


    Rührend fand ich auch den Abschnitt, wo sich Josef und Paul Armbruster das Herz über ihre Liebesprobleme ausschütten.


    Und dann Ayens Schicksal... die Arme! Den Bericht vom Tod des Kindes fand ich auch geschickt gelöst.


    Dass Julius Ehret endlich mal eine Abreibung bekommt, hoffe ich doch auch sehr!


    Und ich bin gespannt, was es mit dem verwirrten Mann auf sich hat, vermutlich ist das Paul?


    Zitat

    Original von SiCollier
    Und ich habe endlich mal aufgepaßt und kann ein Beispiel für einen Zeitsprung geben, und zwar auf Seite 343:
    ...
    Ich hoffe, ich konnte verständlich machen, was ich meine.


    Kann ich nachvollziehen. Seltsamerweise stört mich das bei diesem Buch garnicht, sonst bin ich bei solchen Sprüngen auch immer eher empfindlich..


    Zitat

    Original von SiCollier
    Und zum Ende des Teiles der vom Klappentext her bekannte „Fluch“ der Schamanin.


    Echt, steht das da? Habe ich zum Glück wieder vergessen. Denn das finde ich immer sehr ärgerlich, wenn der Klappentext so weit vorgreift...

  • Zitat

    Original von chiclana
    Josefs Weg in die Selbstständigkeit fand ich interessant, besonders auch die Probleme, die die Abnabelung von seiner Familie mit sich bringt.


    Ich kann verstehen, dass Josef für Louise und Emil eine sehr wichtige Arbeitskraft geworden ist, so dass sie nicht auf ihn verzichten wollen und ihm Egoismus vorwerfen, aber für seine Eigenständigkeit war es wichtig, dass er jetzt seinen Weg geht um sich weiter zu entwicklen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich kann verstehen, dass Josef für Louise und Emil eine sehr wichtige Arbeitskraft geworden ist, so dass sie nicht auf ihn verzichten wollen und ihm Egoismus vorwerfen, aber für seine Eigenständigkeit war es wichtig, dass er jetzt seinen Weg geht um sich weiter zu entwicklen.


    Ja, ich fand es auch insgesamt gut gelöst, dass sich die Familie letztendlich doch weiterhin gut versteht und die Lösung mit dem neuen Helfer für Emil war ja auch elegant. :grin

  • @ Chiclana


    Ja, das steht da. Allerdings wird dort das Wort „Bann“ verwendet, aber das meint ja (fast) das gleiche.



    Zitat

    Chiclana
    Dass Julius Ehret endlich mal eine Abreibung bekommt, hoffe ich doch auch sehr!


    Ich auch. :grin (Obwohl ich eigentlich ein friedliebender Mensch bin. Aber hier mache ich mal eine Ausnahme.)



    Zitat

    Chiclana
    Kann ich nachvollziehen. Seltsamerweise stört mich das bei diesem Buch garnicht, sonst bin ich bei solchen Sprüngen auch immer eher empfindlich.


    An der Stelle war es mir nur explizit aufgefallen. Wenn ich durch bin, gehe ich nochmals auf das Problem ein. Ich habe das in diesem Buch nämlich öfters, auch im weiteren Verlauf. Warum ich hier dauernd darüber stolpere, in anderen Büchern aber eher nicht, weiß ich noch nicht so recht.



    Zitat


    Herr Palomar
    Ich kann verstehen, dass Josef für Louise und Emil eine sehr wichtige Arbeitskraft geworden ist, so dass sie nicht auf ihn verzichten wollen und ihm Egoismus vorwerfen, aber für seine Eigenständigkeit war es wichtig, dass er jetzt seinen Weg geht um sich weiter zu entwicklen.


    Chiclana
    Ja, ich fand es auch insgesamt gut gelöst, dass sich die Familie letztendlich doch weiterhin gut versteht und die Lösung mit dem neuen Helfer für Emil war ja auch elegant. :grin


    Da kann ich mir ganz elegant die Schreibarbeit sparen und einfach dieses machen: :write ;-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Es ist viel passiert in diesem Teil.


    Josef geht nach Valdivia, um seine Ausbildung voranzutreiben und für sich und Ayen eine Zukunft zu schaffen.


    Während seiner Abwesenheit wird Ayen vergewaltigt und erwartet zu dem noch ein Kind von ihrem Peiniger. (Ehrlich gesagt für mich ein Motiv, was sich in historischen Romanen zu sehr zu häufen scheint.) Ehe Josef zurückkehrt flieht Ayen, gebärt in den Bergen, mit Unterstützung durch die machi aus Kayuantu`s Stamm ihr Kind, welches obwohl sie es annimmt, stirbt. Dies ist im Roman aber nur eine Randnotiz. Zudem erfährt sie, dass sie wahrscheinlich nie wieder Kinder bekommen kann. Sehr viele schlechte Nachrichten auf einmal.


    Paul Armbruster reist wegen unerfüllter Liebe zu Luise nach Feuerland ab und geht erstmal für Josef und die Geschichte verloren.


    Josef stürzt sich nach dem Abschied von seiner Familie in den aufbau seiner Sägemühle.
    Leider darf er den Stamm der Mapuche nicht mehr besuchen und erfährt auch nicht wo Ayen ist.

  • Die Ehrets :fetch furchtbare Menschen. Mir tut die arme Ayen richtig Leid, aber ich verstehe ihr Verhalten nicht. Ich bin mir sicher, dass Josef sie verstanden und getröstet hätte. Zwar ist sie bei den Mapuche in Sicherheit, aber ich finde es schade, dass die junge Liebe getrennt wird.


    Hoffen wir mal, dass José mit seinem Sägewerk Glück haben wird. Allerdings läuft mir das alles ein wenig zu glatt. Seine Schulden werden am Rande erwähnt, es gibt keine Probleme - alles paletti. Ein wenig zu einfach...


    Seine Freundschaft mit Kayuantu hat sich auch ein wenig abgekühlt. Zu meinem Bedauern. Ich verstehe die Schamanin in gewisser Weise, Josef wird durch das Abholzen und die Holzverarbeitung den Lebensraum der Mapuche weiter einschränken, neue Siedler anlocken... Schade, dass es so kommen wird.


    Ramóns Episoden empfinde ich fast als störend. Gut, wir wissen, wo er sich befindet, aber nützen tut es uns nichts.


    Der Deutsche im Feuerland - wer das wohl ist? Ist es Armbruster? Nein, wohl eher nicht. Aber irgendwie muss er doch relevant sein :gruebel.


    :lesend bartimaeus

  • Zitat

    Orginal von Herr Palomar
    Ich kann verstehen, dass Josef für Louise und Emil eine sehr wichtige Arbeitskraft geworden ist, so dass sie nicht auf ihn verzichten wollen und ihm Egoismus vorwerfen, aber für seine Eigenständigkeit war es wichtig, dass er jetzt seinen Weg geht um sich weiter zu entwicklen.


    Das finde ich auch sehr mutig von ihm. Mich hätte mein schlechtes Gewissen da sehr gebeutelt.....
    Er hat ja dann auch in Miguel Gómez einen guten Ersatz für sich gefunden.

  • Zitat

    sill
    Das finde ich auch sehr mutig von ihm. Mich hätte mein schlechtes Gewissen da sehr gebeutelt.....


    Aber was hätte er sonst machen sollen? Irgendwann mußte er ja schließlich auch an sich und seine Zukunft denken, insofern fand ich das schon ganz in Ordnung.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Orginal von SiCollier
    Aber was hätte er sonst machen sollen? Irgendwann mußte er ja schließlich auch an sich und seine Zukunft denken, insofern fand ich das schon ganz in Ordnung.


    Ja, er hat seine Chance bei den Hörnern gepackt, das war ja auch richtig von Josef.
    Ich meine ja nur, dass ich nicht wüßte, ob mir diese Entscheidung so gelungen wäre ?(

  • Ich hab jetzt diesen Abschnitt in einem Rutsch gelesen und es ist ja einiges passiert. Ayen war schwanger, hat das Kind bekommen und als sie es dann angenommen hat, ist es kurze Zeit darauf gestorben. Eigentlich schade. Hätte auch weiterleben können.


    Zitat

    Original von sill


    Irgendwie kann ich es zwar verstehen, aber nicht ganz nachvollziehen. Wenn sie ihn so lieben, dann müssen sie doch auch sein bestes wollen und ihn nicht als Arbeitskraft ausbeuten. Aber zum Glück ist er seinen Weg gegangen.


    Mich würde auch wieder interessieren, was diese Schamanin immer sieht. Warum bringt Josef das Schlechte, das Unheil mit?


    Zitat


    Seine Freundschaft mit Kayuantu hat sich auch ein wenig abgekühlt. Zu meinem Bedauern. Ich verstehe die Schamanin in gewisser Weise, Josef wird durch das Abholzen und die Holzverarbeitung den Lebensraum der Mapuche weiter einschränken, neue Siedler anlocken... Schade, dass es so kommen wird.


    Das kann es natürlich sein, aber sie hat ja schon viel früher etwas Schlechtes gesehen, beim ersten Zusammentreffen. Naja, ich bin weiterhin gespannt.

  • Zitat

    sill
    Ich meine ja nur, dass ich nicht wüßte, ob mir diese Entscheidung so gelungen wäre


    Das weiß ich von mir auch nicht, in irgendeiner Art wäre mir wohl ein Rest von schlechtem Gewissen geblieben.



    Zitat

    Primavera
    Mich würde auch wieder interessieren, was diese Schamanin immer sieht. Warum bringt Josef das Schlechte, das Unheil mit?


    Das habe ich mich auch lange gefragt, weil das über weite Zeit so gar keinen Sinn gab. Löst sich aber auch noch auf.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Dieser Teil ist wieder sehr lebendig und es passiert eine ganze Menge:


    Armbruster bricht nach Feuerland auf und meldet sich einfach nicht mehr bei Emil, Luise und Josef.
    Bestimmt ist Armbruster der Mann, der von Cohen aufgenommen wird, übrigens auch ein netter.
    Ayen bekommt ein Kind, aber nicht von Josef, läuft davon, bekommt das Kind bei den Mapuche, zieht zu einer Einsiedlerin und das Kind, der Junge, stirbt.
    Emil braucht Hilfe auf dem Hof, genau zu dem Zeitpunkt, wo Josef die Gelegenheit bekommt seinen Traum in Angriff zu nehmen. Josef findet eine Lösung, einen Arbeiter für seinen Onkel, kann seinen Traum Leben, muss sich dafür aber stark verschulden.


    Wieder ein Abschnitt, der Rasand vorbei zieht, man bekommt kaum die Gelegenheit in die einzelenen Schicksale einzutauchen und ein Gefühl für die Personen zu entwickeln. Aus diesem Buch hätte Astrid locker einen Dreiteiler machen können.


    Viele Fragen bleiben offen:
    Wie geht es Ayen? Wie fühlt sie sich?
    Warum darf Josef nicht mehr zu den Mapuche gehen, welches Unglück trägt er in sich?
    War es Raimund, den Armbruster gesehen hat?

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)