Erfahrungen mit dem Novum-Verlag?

  • Zitat

    Original von Katerina
    Das Ganze ist einfach nur tragisch und offenbart den Zynismus eines sogenannten Verlages, dessen Mitarbeiter durchaus imstande sind, sich einer orthographisch und grammatikalisch fehlerlosen Sprache zu befleißigen, wie wir hier bereits gesehen haben. Aber warum sollte man sie den Autoren angedeihen lassen? Kostet doch nur Zeit und damit Geld.


    Du hast recht, das ist wirklich tragisch.
    Ich moechte mir gar nicht ausmalen, wie es dem armen Mann selbst ergeht, der nun oeffentlich demontiert wird. Umso furchtbarer, dass er das Ding im guten Glauben ueber einen "(DKZ)Verlag" veroeffentlicht hat.


    Ich find's schockierend, dass Novum ihn nicht wenigstens auf die Lizenz-Problematik hingewiesen hat. Oder haben sie es gar nicht gelesen?
    Jetzt kann man ihm nur wuenschen, dass niemand bei Paramount das Ding fuer wichtig genug haelt, um sich den Stress ans Bein zu binden und ihm eine Lizenzklage anzuhaengen.


    Andrea

  • Katerina schrieb:

    Zitat

    Das Ganze ist einfach nur tragisch und offenbart den Zynismus eines sogenannten Verlages, dessen Mitarbeiter durchaus imstande sind, sich einer orthographisch und grammatikalisch fehlerlosen Sprache zu befleißigen, wie wir hier bereits gesehen haben. Aber warum sollte man sie den Autoren angedeihen lassen? Kostet doch nur Zeit und damit Geld.


    Das sehe ich genauso. Diese Verlagsleute sehen doch auf einen Blick, mit was einige ankommen. Ich finde es gemein, dass sie nicht einmal empfehlen, den Text nochmals von einem Bekannten auf "eventuelle Tippfehler" durchsehen zu lassen oder so. Dass sie sich da immer so aussschweigen und innerlich natürlich denken "das ist total peinlich" oder einem gleich ein Lektorat eindrehen - grässlich.


    Steve85 schrieb:

    Zitat

    Seine Argumente sind ja putzig.
    Aber ernsthaft: Mir tun solche Autoren wirklich leid. Dass die DKZ-Verlage kein schlechtes Gewissen haben...


    Sehe ich auch so. Diese Rezension ... armselig. Putzig und zugleich schrecklich. Aber das mit dem Leidtun hält sich bei mir in Grenzen, da konkret dieser Autor zum Zeitpunkt der Rezension anscheinend immer noch nichts von dem kapiert hat, wie es im Literaturbetrieb wirklich läuft. Und diese Argumentation, dass es ja schon so eine große Leistung ist, überhaupt ein Buch zu schreiben - auf was für ein unteres Niveau begibt er sich mit so einer Argumentation? Ein Buch von 200 Seiten zu schreiben, Qualität egal, schnell runtergerattert, nur "psychologisch-automatisches" Schreiben, dazu braucht man gewiss nicht mal ne Woche. Sorry, aber ein Buch von egal-Qualität zu schreiben, das ist für mich schlichtweg keine Kunst.

  • Zitat


    Sehe ich auch so. Diese Rezension ... armselig. Putzig und zugleich schrecklich. Aber das mit dem Leidtun hält sich bei mir in Grenzen, da konkret dieser Autor zum Zeitpunkt der Rezension anscheinend immer noch nichts von dem kapiert hat, wie es im Literaturbetrieb wirklich läuft. Und diese Argumentation, dass es ja schon so eine große Leistung ist, überhaupt ein Buch zu schreiben - auf was für ein unteres Niveau begibt er sich mit so einer Argumentation? Ein Buch von 200 Seiten zu schreiben, Qualität egal, schnell runtergerattert, nur "psychologisch-automatisches" Schreiben, dazu braucht man gewiss nicht mal ne Woche. Sorry, aber ein Buch von egal-Qualität zu schreiben, das ist für mich schlichtweg keine Kunst.


    Dass er sich bemüht hat, glaube ich ihm schon. Und Arbeit steckt auch in einem schlechten Buch. Aber das Argument "Jeder der hier lästert soll sich erstmal hinsetzen und versuchen ein Buch zu schreiben." ist lächerlich. Mal davon abgesehen, dass man auch Kritik vertragen sollte, wenn man ein Werk an die Öffentlichkeit bringt, würde das heißen: Man muss selbst ein Buch geschrieben haben, um ein Buch (negativ?) bewerten zu dürfen. :grin

  • Bei dem genannten Buch handelt es sich um keine Veröffentlichung im novum Verlag, sondern in der edition nove, die ein separter Zweig der Buchveröffentlichung ist. Es handelt sich hier um ein kostengünstiges book-on-demand-System, dessen Leistungen dementsprechend eingeschränkt sind. So ist hier standardmäßig kein Lektorat vorhanden, der Text wird nicht bearbeitet, genauso wenig wie Buchrückentext und Ähnliches erstellt oder überprüft werden. Für den Inhalt (Rechte) etc. ist der Autor verantwortlich. Wird ein Lektorat dazubestellt, wird natürlich auf Urheberrechtsverletzungen hingewiesen, ansonsten nicht.

  • Zitat

    Wird ein Lektorat dazubestellt, wird natürlich auf Urheberrechtsverletzungen hingewiesen, ansonsten nicht.


    Auch nicht, wenn sie offenkundig sind und sogar jedem hirntoten Super-RTL-Konsumenten auffallen würden? :wow


    Wie geil. :lache

  • Edition nove ist ein separater Teil des novum Verlags, der wie bod funktioniert. Der Autor wird hier auf keine Problematiken hingewiesen, es sei denn, er bucht diverse Zusatzleistungen dazu. Dafür ist der Kostenzuschuss auch gering, die Produktion schnell.

  • Hm.


    Mit anderen Worten, wenn Paramount sich dazu entschließt, gegen das Werk vorzugehen, ist nicht damit zu rechnen, dass auch der Verlag einen saftigen Anschiss kriegt? Das wäre natürlich ... blöd. Verdient hätte es die "Edition Nove" bei einer derartigen Arroganz auf jeden Fall.

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

  • Hallo, Bildersturm.


    Zitat

    ist nicht damit zu rechnen, dass auch der Verlag einen saftigen Anschiss kriegt


    Doch. Absolut. Auch bei allen möglichen Freistellungserklärungen des Autors liegt die publizistische Verantwortung letztlich - wenigstens teilweise - beim Verlag, vor allem, wenn er seinen Namen draufdruckt (wobei darauf gehustet ist, ob nun "Novum Verlag" oder "edition nove" draufsteht) und sich um den Vertrieb kümmert. Nicht nur die Herstellung von Dingen, die fremde Rechte verletzen, ist ein Vergehen, sondern auch und zuvorderst ihr Vertrieb. Hier könnte wenigstens ein Schadenersatz fällig werden, schlimmstenfalls sogar mehr. Columbia Pictures und das ST-Franchise reagiert schon auf Fan-Fiction sehr giftig, und hier wird etwas viel weitergehend als eigenes Werk angeboten. Zudem dürfte sich der Verlag kaum dadurch aus der Affäre ziehen können, dass er nur Hersteller ist, denn die Urheber- und Lizenzrechtsverletzung ist so offensichtlich, dass auch ein Praktikant etwas hätte merken müssen.

  • Dank dir, Tom.


    Deswegen ja die Frage. Ich dachte mir sowas Ähnliches und war nur irritiert, weil der Mitarbeiter vom Novum-Verlag im letzten Posting doch relativ ungerührt schien.

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

  • Hier kann ich nur vermuten. Ich nehme an, dass hier die Verlagsgruppe als Oberbegriff gewählt worden ist. Es ist definitiv in der edition nove erschienen, siehe auch Logo auf dem Buch.

    Zu Urheberrechten: Mit seiner Unterschrift auf dem Verlagsvertrag garantiert der Autor, dass er keine Rechte Dritter verletzt, falls doch, spricht er den Verlag schad- und klaglos.

  • Ich muss hier - unpopulär - einmal folgendes zu solchen Verlagen sagen: Im Prinzip ist es ihr gutes Recht, so ein "Service" anzubieten und logisch, dass sie dann auch Verträge machen, in denen sie sich gegen alles absichern. Ich gebe "Autoren", die so etwas unterschreiben, die sich auf diese Ebene begeben, nur um ihr Werk gedruckt zu sehen, einfach eine gewisse Mitschuld. Punkt. Ich meine, was erwarten sie? :rolleyes Aber immer gegen die Anbieter zu wüten, was soll das bewirken? Wir leben in einer freien Marktwirtschaft, ich kann mir jederzeit einen Gewerbeschein und eine Druckerpresse besorgen und jedem anbieten, dass ich sein "Werk" drucke wenn er die Verantwortung übernimmt.


    Ich persönlich würde einfach nie, nie, nie dafür zahlen, dass meine Arbeit gedruckt wird, denn meine berufliche Tätigkeit, die Arbeit, die ich investiere, ist es, Geschichten zu schreiben. Und für die Verwertung dieser gibt es Verlage, deren Tätigkeit und Verdienst es wiederum ist, meine Geschichten zu drucken und zu verbreiten.


    Ich weiß, das war nicht ganz das Thema, aber ich musste das mal sagen. Manchmal hab ich das Gefühl, es sind immer die "bösen" BoD- und Druckkostenzuschussverlage und die "armen" Autoren, die diesen Geschäftemachern arglos in die Hände fallen. Meine Vorstellung von Menschenverstand und Vernunft ist einfach eine andere!


    lg :wave Claudia

  • Unterschriebene Verträge, die von irgendwas freistellen, bedeuten wenig. Gegen Rechtsbruch oder -beugung schützt man sich durch derlei nur ausnahmsweise. Die Verantwortung des Buchherstellenden und -vertreibenden ist dadurch keinesfalls vom Tisch. Sobald Columbia Pictures von dieser Sache Wind bekommt, stehen Makulierung und Schadenersatz ins Haus, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ich kann als Unternehmer auch alles mögliche in meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen schreiben, und ein Kunde, der glaubt, ich wäre damit im Recht, ist ein vermeintlich guter Kunde. Tatsächlich aber sind geschätzt mehr als 60 Prozent der derzeit "gültigen" AGB sittenwidrig oder verstoßen auf andere Weise gegen geltendes Recht, und sobald es zu einem Prozess kommt, lernen das auch die Beteiligten. Diese Art der juristischen Entscheidungsvorwegnahme ist zwar üblich, aber wer sich einredet, dadurch auf der sicheren Seite zu sein, hält Klammeraffen wahrscheinlich auch für Regenwaldbewohner. Der Prozess, den Maxim Biller wegen seines persönlichkeitsrechtverletzenden Romans "Esra" verloren hat, traf letztlich mit voller Wucht seinen Verlag, und auch Biller wird - wie jeder Autor - entsprechende Freistellungsklauseln im Vertrag gehabt haben.

  • Hallo Claudia,


    in Sachen Urheberrechtsverletzung kann auch ich prinzipiell verstehen, warum so ein Verlag sich dagegen absichern will und ich persönlich finde es in es in manchen Fällen auch okay, wenn den Verlag dann keine Schuld trifft. Gut, in diesem Fall von StarTrek ist das was anderes, da ist es ganz offensichtlich, da trifft den Verlag meiner Meinung nach eine Mitschuld, da war die Rechtsverletzung erkennbar. Aber es könnte auch Fälle geben, wo die Markenrechtsverletzung mitten im Buch auftaucht, während Titel und Klappentext keinen Hinweis gaben. Von einem Verlag, der kein Lektorat macht sondern nur Druck, kann man nicht erwarten, dass er den ganzen Text durchackert. In so einmal Fall fände ich es wirklich nicht fair, da den Verlag mit zu beschuldigen (wie fair so ein Verlag im Allgemeinen ist, ist natürlich eine andere Frage, aber konkret in diesem Rechtspunkt würde ich ihm da nichts voewerfen).


    Viele Grüße
    Annorra

  • Ich wollte mich schon seit zwei Tagen an diesem Thread beteiligen, aber sowie ich meine Finger auf die Tastatur legte, war ich sprachlos. (Für einen Autor eine unangenehme Vorstellung).
    Zum einen erschreckt mich die grenzenlose Naivität des Autors (siehe seinen Beitrag auch in amazon). Dass die Welt voll Lug und Betrug ist, sollte man auch mit 26 schon gemerkt haben. Frei nach dem Motto: „Wenn Arschlöcher fliegen könnten, wäre die Welt ein einziger Flugplatz.“ Jedes Mal, wenn einem allzu bereitwillig ein Vertrag unter die Nase gehalten wird, sollte man bereits misstrauisch werden.


    Und jetzt zum Novum Verlag:
    Normalerweise bemühe ich mich stets um höfliche Zurückhaltung, aber dieser Fall macht mich verflucht wütend. Hier wird die Naivität eines Menschen schamlos und in geradezu verbrecherischer Weise ausgenutzt um Kasse zu machen. Mag sein, dass der Vertrag formaljuristisch in Ordnung ist, aber selbst davon bin ich nicht überzeugt. Tom hat vermutlich Recht, so einfach kann es sich der Novum-Verlag nicht machen. Ein halbwegs geschickter Anwalt nimmt diesen Vertrag Wort für Wort auseinander.


    Mit diesem Beispiel hat sich die DKZ-Bude Novum-Verlag uns viel Arbeit abgenommen – schönen Dank! Denn der Fall zeigt am Besten, dass es ihnen in der Tat vollkommen gleichgültig ist, was aus dem gedruckten Buch, sprich dem Autor wird. Sie haben ihren Gewinn in der Tasche, nach mir die Sintflut. Der schöne Zusatz im Vertrag, dem Autor die Verantwortung für mögliche Urheberrechtsverletzungen aufzubürden, zeigt das noch einmal in aller Deutlichkeit. Man hat also von vorneherein versucht, sich den Rücken freizuhalten, weil man natürlich wusste, dass nicht jeder Hobbyschreiber mal so eben einen Star-Trek-Roman veröffentlichen darf. Aber was soll’s? Die Kohle stimmt und mit allem, was danach kommt, hat man ja nichts mehr zu tun.
    Ich hoffe inständig, dass Paramount von der Sache Wind bekommt und dem Novum-Verlag den Arsch aufklagt, bis dieser Laden von der Bildfläche verschwindet und die Abzockerei aufhört.
    Und dem Autor wünsche ich, dass er zu der Einsicht gelangt, sehr naiv gehandelt zu haben. Ich hoffe, er geht bei seinem nächsten Projekt mit etwas mehr gesunder Skepsis zu Werke. Etwas mehr Befähigung zur Selbstkritik wäre auch nicht schlecht. (Und er belegt vielleicht mal einen Nachhilfekurs in Rechtschreibung).


    Das fällt mir in letzter Zeit auch hier im Forum immer mehr auf: Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn sich auch junge Leute von dem Fieber „Schreiben“ anstecken lassen – ganz im Gegenteil – das verdient Respekt und Unterstützung. Aber ich staune immer wieder, wie erbrechend schlecht es um die Rechtschreibung bestellt ist. Ich kann mich nicht erinnern, mit 14 oder 15 derart viele Fehler in wenigen Sätzen untergebracht zu haben. Wenn man auch entfernt daran denkt, ein Buch zu schreiben – und sei es nur als Hobby – sollte man sich ein bisschen mit dem nötigen Handwerkszeug versehen. (Und ich rede jetzt nicht von ein paar Kommafehlern – die mache ich auch)


    Übrigens zeigt dieser Thread, der ja eigentlich abgebrochen werden sollte, wie notwendig Aufklärung ist. Je mehr dieser Fälle an die Öffentlichkeit gelangen und breitgetreten werden, um so besser.


    Dean


    Ah, gerade habe ich gelesen, dass die Rechteinhaber informiert werden – sehr gut!