Doc,
Du kennst Dich aus, ja?
Ich bin gespannt auf Deine Therapie-Vorschläge.
magali
Doc,
Du kennst Dich aus, ja?
Ich bin gespannt auf Deine Therapie-Vorschläge.
magali
ZitatOriginal von magali
Novum ist offenbar ein recht angesehner Dienstleister. Erst wenige Jahre im Geschäft, in einer Gegend in Österreich, die vor Industrie nicht grad sprüht, innovativ. Jung. Hat mehrere offizielle Auszeichnungen erhalten und beschäftigt einiges an Personal. Incl. LektorInnen und KorrektorInnen.
Geradezu vorbildlich.
Seriös.
Ersetze Österreich durch Brandenburg, Lektorinnen durch Plastinatorinnen und du bist bei Gunther von Hagens (der nun wirklich rein gar nichts mit Büchern zu tun hat :grin)
Interessanter Vergleich.
Nicht daß ich mit dem Plasti-Dingens-Zeuch je was anfangen konnte, im Unterschied zum Lektorieren.
Angeschaut habe ich es mir auch nie, aber ein Freund von mir hat sich das Rauchen abgewöhnt, nachdem er die Raucherlunge gesehen hatte.
Ob ich mir die Leseabneigung geholt habe, weil ich zuviele BoD und Kleckerles-Verlag-Produkte (danke Vandam, für die Wiederbelebung des schönen Worts Kleckerles) gelesen habe?
BTW, Magali. Hast Du eigentlich meine Geschichte "Anonyme Eulen" im Juni-Schreibwettbewerb gelesen?
Ich seh's so ähnlich wie Magali. Bücher sind Handelsware. Sie können Kunst oder Kulturgut sein, müssen aber nicht.
Nach bald 25 Jahren im Verlagswesen bin ich schon so zynisch zu behaupten: entweder - oder. Wenn's Kunst bzw. Kultur ist, ist's als Handelsware meist ungeeignet. Wenn sich's verkauft wie geschnitten Brot, hat's mit Kultur oft nimmer viel zu tun (Bohlen-Biographie).
Gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten: Ist Krampf und verkaufen tut sich' s auch nicht.
ZitatOriginal von Tom
BTW, Magali. Hast Du eigentlich meine Geschichte "Anonyme Eulen" im Juni-Schreibwettbewerb gelesen?
*Grööööl!* - Eine virtuelle Eulen-Klapse!
Natürlich sind Bücher Produkte. Es gibt einen Markt, es gibt Verkäufer und Käufer. Und es gibt einen Produktionsweg: Manuskript -> Verlagsvertrag -> Programmpositionierung -> Überarbeitung -> Lektorat -> Korrektorat -> Satz -> Umbruch -> Ausstattung -> Druck -> Bewerbung/Vertrieb -> Presse -> Auslieferung -> Lesungen usw. Einige der Schritte dieses Produktionsweges sind länger als andere. Bei BoD, Selbst- und "Kleckerles"-Verlagen fallen einige weg, manchmal mehr als die Hälfte. Es handelt sich nicht um die selbe Art von Produkten. Die Zahnpastatube kann noch so schön sein, wenn nur eine Backpulver-Emulsion enthalten ist, werde ich als Kunde weniger zufrieden damit sein als mit einer Paste, die Fluoride, Putzkörper, Dufststoffe, Schaumbildner, Konservierungsstoffe <hüstel> undsoweiter enthält. Wenn ich in einen Laden gehe und Zahnpasta kaufe, dann erwarte ich, daß der Hersteller etwas davon versteht, wie man Zahnpasta macht. Wie eine gute Zahnpasta zu sein hat. Aber Autor, Lektor und Grafiker kann sich jeder nennen. Lebensmittelchemiker nicht. Darin besteht der entscheidende Unterschied. Es steht zwar Buch drauf, aber es sind nicht die selben Zutaten enthalten wie bei dem Produkt, das wir vor dem Boom der Selbstmacher als "Buch" kennen- und schätzengelernt haben. Sondern Natriumhydrogencarbonat.
Das hat mit "Kulturgut" und dergleichen zunächst einmal wenig zu tun. Es geht um Produktqualität. Dazu gehören bei Büchern natürlich auch diffuse qualitative Eigenschaften wie sprachliche und dramaturgische Aspekte. Derlei puffern die "richtigen" Hersteller durch eine (möglicherweise zu) rigide Vorauswahl im Schritt zwei und durch enerigsche Arbeit in den Schritten vier bis sechs ab. Diese fallen bei BoD und Kleckerles weg. Dadurch erhält man ein zwar möglicherweise technischen Ansprüchen (Verpackung) genügendes Buch, aber keines, das alle anderen auch befriedigt.
Als unseriös würde ich Dienstleister bezeichnen, die sich nicht sofort offen als solche zu erkennen geben; die falsche Eindrücke des Markts vermitteln ("neue Autoren zahlen heutzutage alle"); die falsche Hoffnungen wecken ("wir schicken ihr Buch an alle wichtigen Kritiker" oder auch beliebt "Goethe und Schiller haben auch für Veröffentlichungen bezahlt"); die über die tatsächlichen Auflagen lügen, oder diese mit irgendwelchen Begriffen verschleiern; die nicht auf versteckte Kosten hinweisen ("zusätzliches, kostenpflichtiges Lektorat"). Oder derlei Methoden mehr. Da ja im Internet inzwischen genug Warnungen zu finden sind, ändern sich Geschäftsgebaren, Auftreten und Werbung immer mal wieder.
Wer hingegen klar sagt, was er für wie viel Geld leistet, ist eher seriös. Wobei ich auch hier den Weg für falsch halte und eher zu dem steinigen Pfad der Verlage rate.
Man kann ganz einfach erkennen, dass Bücher Kulturgüter sind: man zahlt nur 7% Mehrwertsteuer ...
Natürlich sind Bücher Produkte; an irgendeiner Stelle geht es eben um Verkäufer, Käufer und Preis. Aber wie andere Produkte auch, können Bücher eben mehr sein: Kulturgut, Statussymbol und so weiter. Das hängt allerdings nicht ursächlich zusammen.
Lieben Gruß,
Christoph
Thema Produktqualität: Das ist wahr ... jeder kann heut etwas herstellen lassen, das die technischen Voraussetzungen eines Buchs erfüllt. Seiten mit Buchstaben drauf und Deckel drumrum, fertich. Inhaltlich kann das gequirlter Hühnermist sein, völlig unlektoriert und unkorrigiert - und unverkäuflich.
Vielleicht schaut die grobe Abstufung so aus:
* Kunst
* Massenware
* Murks
Mit allen Schattierungen dazwischen. Und nicht immer sieht man auf den ersten Blick, um welche Kategorie es sich bei einem Buch handelt. Und in welcher Liga ein Verlag spielt.
Meine Lieben,
das ist ja eine interessante Diskussion geworden hier - danke für eure Meinungen und Anregungen.
Ich lasse die Sache dann mal auf mich bzw. uns zukommen und bin gespannt, was der Verlag uns anbietet. Ich denke, ein BoD ist herstellungstechnisch wegen der vielen Bilder problematisch.
Auf jeden Fall habe ich jetzt ein Problembewußtsein, was Zuzahlungen zu Veröffentlichungen angeht. Und Kunst ist mein Text in meinen Augen sicherlich nicht, sondern einfach eine nette Geschichte für 3-5jährige Kinder.
Kunst kommt von Können und nicht von Wollen, sonst hieße es Wunst - und diese Assoziation hatte ich dann auch bei einigen der Leseproben des Novum-Verlags...
Grüße von
Relaxo
Habe mein Manuskript "Heiteres und Nachdenkliches über Mensch und Zukunft" an den Verlag eingereicht. Erhielt eine "sehr positive verlagsinterne Beurteilung...Manuskript als insgesamt sehr interessant und gut bearbeitet"...
Der Haken: Druckkostenzuschuss von 4.890 €, Verkaufspreis des 200 Seiten starken Paperback 16,90 €, 10% Autoren-Honorar.
Ohne große kaufmännische Kenntnisse geht die Rechnung nur für den DKZ-Verlag auf, nicht für den Autor - es sei denn, er erreicht traumhafte Verkaufszahlen, die dann auch den Verlag überproportional begünstigen.
Deshalb - Nein danke!!!
woko :
ZitatErhielt eine "sehr positive verlagsinterne Beurteilung...Manuskript als insgesamt sehr interessant und gut bearbeitet"...
Wenn Du mir einen einzigen Menschen nennst, der ein Manuskript an Novum geschickt und keinen Brief mit dieser Formulierung (oder einer sinngemäßen Variante) zurückerhalten hat, gebe ich Dir ein Bier aus.
"Heiteres und Nachdenkliches über Mensch und Zukunft" ist ein Projekttitel, der bei einem wirtschaftlich orientiert arbeitenden Verlag nicht einmal die Postabteilung passieren dürfte, mit Verlaub.
Und was ist daran nun so "nein danke"? Ich nehme an, Sie haben eine umfangreiche Auflistung und Beschreibung unserer Leistungen erhalten, wofür Sie eben im Gegenzug den Kostenzuschuss leisten. Mitarbeiter müssen bezahlt werden ebenso Material etc. Der von Ihnen genannte Betrag ist ein Paketpreis, da wir alle Leistungen bei uns im Haus erbringen, wenn Sie diese einzeln berechnen, dann kämen Sie auf ein Vielfaches dieses Preises.
ZitatOriginal von Relaxo
Kunst kommt von Können und nicht von Wollen, sonst hieße es Wunst
Nein, Kunst kommt von "künden". Und darum geht es - um den Inhalt, nicht darum, wo das Buch erscheint.
Vom Novum-Verlag habe ich mal Flyer bekommen und im Netz Angebote gelesen und mich dann dagegen entschieden. Werde den Verlag auch niemandem empfehlen (eher abraten), aber wer der Meinung ist, dort veröffentlichen zu wollen, soll dies gern tun. (Sich dabei aber auch der Risiken bewußt sein und Verluste einkalkulieren)
ZitatOriginal von novum Verlag
Und was ist daran nun so "nein danke"? Ich nehme an, Sie haben eine umfangreiche Auflistung und Beschreibung unserer Leistungen erhalten, wofür Sie eben im Gegenzug den Kostenzuschuss leisten. Mitarbeiter müssen bezahlt werden ebenso Material etc. Der von Ihnen genannte Betrag ist ein Paketpreis, da wir alle Leistungen bei uns im Haus erbringen, wenn Sie diese einzeln berechnen, dann kämen Sie auf ein Vielfaches dieses Preises.
Sollte ein Verlag sein Geld nicht mit dem Verkauf der Bücher verdienen, statt die Kosten auf den Autor abzuwälzen? Bzw. sogar Ihren Verdienst dem Verfasser/den Verfassern der Bücher aufzubürden?
(Wer mir jetzt vorhält, daß ich bei meinem Verlag ebenfalls einen kleinen Teil der Druckkosten trage - dazu habe ich mich schon mehrfach geäußert.)
ZitatOriginal von novum-verlag
Und was ist daran nun so "nein danke"?
Meine Güte, ist das denn so schwer zu verstehen? Daß Sie sich VERLAG nennen.
Das Wort „Verlag“ kommt von „vorlegen“ - Geld vorlegen um genau zu sein. Ein richtiger Verlag finanziert ein Buch und zahlt dem Autor ein Honorar. Druckkostenzuschüsse (nicht Komplettbezahlung!) kenne ich eigentlich nur aus dem wissenschaftlichen Bereich, wo es oft nicht anders geht. Und um auch das anzusprechen: Festabnahmen bei Sachbuchtiteln, die beispielsweise eine (Ordens-)Gemeinschaft will, wirtschaftlich (wegen fehlender verkaufsnotwendiger Stückzahlen bis zum Break-Even) aber frei nicht zu finanzieren sind.
Vollständige Bezahlung durch den Autor ist mir bisher bei richtigen Verlagen noch nie begegnet.
Was Sie anbieten, wenn ich das richtig überblicke, ist jedoch eine Dienstleistung, die Sie sich bezahlen lassen. Vom Autor - der ist nämlich Ihr Kunde. Diese Leistungen können sehr viele Firmen erbringen. Nur nennen die sich normalerweise nicht „Verlag“ sondern „Druckerei“.
SiCollier,
(seit 25 Jahren in der Branche) der bereits Bücher verlegt (also richtig verlegt im Sinne von „klassischer Verlag“) hat und den diese immer gleichen Diskussionen (hier und immer wieder in anderen Threads) langsam auf die Palme bringen.
ZitatOriginal von woko
Der Haken: Druckkostenzuschuss von 4.890 €, Verkaufspreis des 200 Seiten starken Paperback 16,90 €, 10% Autoren-Honorar.Nein danke!!!
ZitatOriginal von novum Verlag
Und was ist daran nun so "nein danke"?
Gar nichts. Garantieren Sie dem Autor, daß er innerhalb eines Jahres diese Summe wieder mit dem Verkauf der Bücher verdient hat und daß er in den darauf folgenden 10 Jahren jedes Jahr mindestens diese Summe verdient, und alles ist in Ordnung
ZitatUnd was ist daran nun so "nein danke"?
Behauptungen wie "das Manuskript wäre interessant und gut bearbeitet" oder ähnliche. Aus welcher Hinsicht "interessant"? Inwiefern - und nach welchen Maßstäben - "gut bearbeitet"? Seien Sie doch einfach ehrlich. "Ihr Manuskript taugt nichts und wir wissen - genauso wie Sie selbst -, dass kein wirtschaftlich (im Hinblick auf Buchverkäufe) tätiger Verlag derlei je veröffentlichen würde, aber wir tun es, weil Sie das ja schließlich bezahlen." Durch solche "Manuskriptbegutachtungen" (finden diese überhaupt statt?) und Testate wie die hier zitierten suggerieren Sie, tatsächlich den Leser im Auge zu haben, also ein mehr oder weniger echter Verlag zu sein, dabei passiert wahrscheinlich jede Einsendung diese "Vorprüfung", und vermutlich sogar beschieden durch immer gleichlautende Zusagen (oder marginalen Variationen). Damit erwecken Sie den Eindruck, der "Autor" hätte etwas vorgelegt, das sich auch an Leser verkaufen ließe, dabei wissen Sie es besser, weil schließlich Ihr Geschäftsmodell genau darauf basiert.
ZitatOriginal von novum Verlag
Mitarbeiter müssen bezahlt werden ...
Eben. Und in jedem seriösen Verlag werden Autoren als Mitarbeiter gesehen. Sie tragen dazu bei, dass ein Buch entstehen kann, das sich verkauft und dadurch Gewinn für den Verlag einbringt. Daher sollten sie bezahlt werden und nicht bezahlen.
Nein, wir versprechen nicht, dass der Autor wieder sein Geld zurückerhält, denn das wäre schlicht und einfach unseriös. Niemand kann garantieren, welchen Erfolg ein Buch haben wird.
Wir erbringen alle Leistungen eines Verlages, nur sind wir ein Dienstleistungsverlag, der einen Kostenzuschuss vorsieht. Wir sind EINE Alternative zum klassischen Verlagswesen, helfen Sie, die immer gegen uns wettern, den Autoren tatsächlich zu einer Veröffentlichung?
Bei uns bezahlt ein Autor für die Veröffentlichung, dafür erhält er alle Leistungen, die damit verbunden sind. Wir sind transparent, schlüsseln unsere Leistungen auf, ohne dabei dem Autor von Bestsellerbüchern oder dergleichen vorzuschwärmen. Warum muss dagegen gewettert werden, wenn ein Autor sich für die Veröffentlichung bei uns entscheidet, im vollen Wissen um die Kosten und um seine Möglichkeiten und auch um die Dinge, die nicht möglich sind. Wenn ein Autor nun diese Alternative wählt zu den genannten Bedingungen, dann ist es für uns absolut unbegreiflich, was daran verwerflich sein soll.