Warum ich aus der Kirche ausgetreten bin ...

  • Kirche UND Glauben KANN den Hoffnungslosen wieder Hoffnung geben, kann den Ruhelosen einen Platz zum Nachdenken bieten und denen Gehör schenken, die Niemanden zum Zuhören haben.


    Boah, da kann ich aber auch nicht still zu sein!


    KANN, ja...und warum TUT Kirche das nicht?


    Manche Menschen innerhalb der Kirchenorganisationen TUN tatsächlich was, engagieren sich im sozialen UND seelischen Bereich für andere...dafür BRAUCHEN wir die Institution Kirche aber bestimmt nicht!!!


    Wer das tun WILL, macht es auch so!


    :fetch


    LG trotzdem... :grin
    Baumbart

  • Zitat

    kann man nicht beseitigen, wenn man dem Laden einfach den Rücken kehrt und sonst nichts tut


    Warum soll ich etwas unterstützen, an was ich nicht glaube?


    Zitat

    Das mag ein bequemer Schritt sein, löst aber das Problem nicht.


    Man kann aber durch Vorschläge Anregungen schaffen. Und was willst du schon als Einzelperson in der Kirche bewegen. :-)


    Schau dir den verstorbenen Kardinal König an. Der ist über 60 Jahren in der Kirche umhergebraust, und hat versucht, wenigstens Punkte wie das Zöibat kritisch in Rom anzusprechen. Aber nicht einmal diese angesehene Persönlichkeit konnte in dieser Hinsicht etwas bewegen.


    mfg

  • Markus
    Du hast zwar recht, aber das wäre mir dann in His' Fall doch zu simpel. Schliesslich führt er eine ganze Liste von Negativ-Punkten an, die m. E. schon eine nähere Betrachtung wert sind. Ausserdem macht rumdiskutieren ja Spass. :-)


    baumbart
    Von "brauchen" war auch nicht die Rede. Wenn's danach geht, "brauchen" wir auch keine Ärzte. Wer krank ist stirbt dann eben. Aber dem ist halt nicht so. Wer krank ist geht zum Arzt in der Hoffnung, dass ihm geholfen wird. Wer verzweifelt ist oder Kraft braucht wendet sich eben oft an Gott und spricht vielleicht mit einem Priester, der demjenigen wieder Hoffnung geben kann - eine verlorene Linie wiederzufinden. Das hat Nichts mit Institutionen oder Macht zu tun, sondern nur mit Menschlichkeit.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Von "brauchen" war auch nicht die Rede. Wenn's danach geht, "brauchen" wir auch keine Ärzte.


    Wohingegen Ärzte oft lebensnotwendig sind und zu den Grundbedürfnissen "Gesundheitserhaltung" zählen, ist die Kirche meines Erachtens ganz im Gegenteil nicht so relevant. ;-)


    Zitat

    Wer verzweifelt ist oder Kraft braucht wendet sich eben oft an Gott u


    Bei allem Respekt für den Glauben, aber führt man da nicht eher ein Zwiegespräch mit sich selbst, was man schon viel früher tun hätte sollen, bevor man in die Zwickmühle geraten ist? ;-)


    mfg

  • @Doc:...eben, eben. Genau das meinte ich ja. Vielleicht hab ich mich nur nicht präzise genug ausgedrückt (sorry, bin noch relativ neu bei Euch dabei... :-(...)


    Aus der eigenen Erfahrung heraus lehne ich aber genau deswegen die großen Religionen für mich jetzt ab, gerade wegen den mittlerweile zu groß gewordenen Organisationen. Ist doch genau dasselbe wie mit den Gewerkschaften. Die Verwaltung und Bürokratie schluckt Unsummen von Geldern....und aller Idealismus bleibt auf der Strecke.


    Ich persönlich lehne es einfach ab, einem Moloch zu schmeicheln, nur weil 1% Gutes rüberkommt.


    Und ein ganz privates Beispiel: als ich aus der (immerhin ja NUR evangelischen Kirche) ausgetreten bin, fragte mich die Büroangestellte, die den Vorgang des Abmeldens in Bearbeitung hatte, wie ich denn meine Kinder zu Nächstenliebe usw. erziehen wolle?????


    Nun, ich denke, nach jetzt 21 Jahren......es ging auch ohne den "netten" Pfarrer, der MIR als Kind mal gesagt hat: "Gott hört Dich NUR in der Kirche, mein Kind. Und nirgends sonst."..... :-(


    Gruß
    Baumbart

  • Zitat:
    Wer verzweifelt ist oder Kraft braucht wendet sich eben oft an Gott u



    Bei allem Respekt für den Glauben, aber führt man da nicht eher ein Zwiegespräch mit sich selbst, was man schon viel früher tun hätte sollen, bevor man in die Zwickmühle geraten ist?


    Muß ich Historikus recht geben. Genau wie überall auch außerhalb der Kirche suchen Menschen meist nur nach einer Bestätigung anderer für Entschlüsse, die sie a) selbst treffen können b) meist auch schon getroffen haben c) innerlich dann nur noch zu sich sagen können: "Siehste, der Pastor hat das auch gesagt!"


    Billige Lösung vor sich selbst, finde ich. Und dem Gegenüber der Riesenhaufen Schiet, der im Namen des Glaubens verzapft wurde und wird...nee, nicht mit mir.... :-)


    Hach, das tat gut.


    LG
    Baumbart

  • Zitat

    Original von Historikus
    Bei allem Respekt für den Glauben, aber führt man da nicht eher ein Zwiegespräch mit sich selbst, was man schon viel früher tun hätte sollen, bevor man in die Zwickmühle geraten ist? ;-)


    Aber His, nicht jeder Mensch hat soviel Selbstvertrauen in sich und seine inneren Werte, dass er mit jedem Problem alleine klarkommt. Es gibt nun mal genügend Menschen, die durchs Schicksal gebeutelt nicht mehr so richtig auf die Füsse kommen. Meinst Du nicht, dass die dann heilfroh sind, wenn sie sich mal in eine stille Ecke in der Kirche zurückziehen können, zur Ruhe kommen und auch dankbar für ein Gespräch sind, mit einem Menschen dem sie sich anvertrauen können?


    Und ich bleibe bei meinem Ärztevergleich. Wenn man so argumentiert, wie Du das tust, dann musst Du auch dem Arztbesuch abschwören. Immerhin sind Hundertschaften von Ärzten wider dem hippokratischen Eid in menschenverachtende Greueltaten verwickelt und zu Folterer geworden. Ärzte nützen das Gemeinwesen der Krankenhausen aus. Ärzte spielen Golf anstatt sich selbstlos um Patienten zu kümmern. Ärzte missbrauchen Patientinnen. Na, die Liste lässt sich genauso fortsetzen, wie bei Deiner Tirade gegen die Kirchen, oder??



    Gruss,


    Doc

  • Hallo Doc,


    Zitat

    Aber His, nicht jeder Mensch hat soviel Selbstvertrauen in sich und seine inneren Werte


    Oha, ich habe auch wenig Selbstvertrauen, bin sogar sehr schüchtern in manchen Situationen (das haben nur Frauen aus mir gemacht :grin )


    Trotzdem: Verstehen tu ich es nicht, dass man in die Kirche geht und göttlichen Beistand erbittet. Ich akzeptiere es, aber ich bin der Meinung, dass jeder Mensch für sich selber verantwortlich ist, und man sich nicht hinter der Hoffnung, Gott wird alles richten, verstecken sollte. Kraft sammeln ist wieder eine andere Thematik, aber ähnlich.


    Zitat

    Und ich bleibe bei meinem Ärztevergleich.


    Man könnte ja meinen, dem guten Doc gehen die Argumente aus, wenn er von Kirche - ja oder nein zu den Ärzten kommt. Aber so böse bin ich ja nicht, gelle. ;-)


    Mal im Ernst: Wir sprechen gerade über die Kirche, nicht über Ärzte. Deine Meinung über Ärzte mag dir beibehalten werden, meine ist es zwar nicht, tut aber nichts zu Sache.


    mfg

  • Zitat

    Original von Historikus
    Hallo Doc,


    [QUOTE]Aber His, nicht jeder Mensch hat soviel Selbstvertrauen in sich und seine inneren Werte


    Oha, ich habe auch wenig Selbstvertrauen, bin sogar sehr schüchtern in manchen Situationen (das haben nur Frauen aus mir gemacht :grin )


    :grin :grin :grin


    Ha, das ist jetzt aber ein ziemlich durchsichtiges Fishing for compliments...willst`n Keks?...;-)


    Gruß
    Baumbart

  • Zitat

    Ha, das ist jetzt aber ein ziemlich durchsichtiges Fishing for compliments...


    Oh mein Gott! :grin


    Ich habe eine Sünde begangen. Ich werde mich dreimal waschen, mich selber mehr auspeitschen als der fette Kerl in "Der Name der Rose", eine Runde Rosenkranz , und 5 mal das Vater unser beten. :grin


    mfg

  • Zitat

    Original von Historikus
    Mal im Ernst: Wir sprechen gerade über die Kirche, nicht über Ärzte. Deine Meinung über Ärzte mag dir beibehalten werden, meine ist es zwar nicht, tut aber nichts zu Sache.


    Hallo?! Ich habe die Ärzte nur als Vergleich für Deine krude Argumentation gegen die Kirche hergenommen. Ich wollte Dir damit eigentlich vor Augen führen, dass Du mit solchen "Argumentationen" jede Institution oder auch Berufsstand diskredidieren kannst.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Baumbart
    Ha, das ist jetzt aber ein ziemlich durchsichtiges Fishing for compliments...willst`n Keks?...;-)


    *hüstel* Du Baumbart, nur so zur Info: Der His steht glaub ich weniger auf Kekse. Wenn du ihm ne Freude machen willst, stell ihm ein Glas Salzwasser hin, oder eine neue Gummipuppe. :lache

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Hallo?! Ich habe die Ärzte nur als Vergleich für Deine krude Argumentation gegen die Kirche hergenommen. Ich wollte Dir damit eigentlich vor Augen führen, dass Du mit solchen "Argumentationen" jede Institution oder auch Berufsstand diskredidieren kannst.


    Damit das mit dem Vor Augen führen bei His funktioniert, müsstest du ihm erst mal diesen vermaledeiten Helm abnehmen, damit er wieder frischen Wind ins Oberstübchen bekommt.


    Mensch His, keiner, der mit dir schon mal über dieses Thema diskutiert hat, will dich irgendwie bekehren, aber deine Argumentation hakt an manchen Stellen schon. Ich für meinen Teil wäre damit zufrieden gewesen, wenn du geschrieben hättest, ich glaube nicht dran, deshalb trete ich aus. Fertig. Reicht als Rechtfertigung völlig aus. ;-)



  • Wußte ich`s doch, daß dann da die Neigung zu Sado-Maso durchkommt...:grin :grin :grin.


    mfg

  • *hüstel* Du Baumbart, nur so zur Info: Der His steht glaub ich weniger auf Kekse. Wenn du ihm ne Freude machen willst, stell ihm ein Glas Salzwasser hin, oder eine neue Gummipuppe. :lache[/quote]


    @idge:...ich merk das auch grade...*schmunzel*...trotzdem Danke für die Warnung... :-)


    LG
    Baumbart

  • Zitat

    Ich wollte Dir damit eigentlich vor Augen führen, dass Du mit solchen "Argumentationen" jede Institution oder auch Berufsstand diskredidieren kannst.


    Ärzte sind Einzelpersonen. Schwarze Schafe gibt es in jeder Berufsgruppe. Die Kirche ist aber eine allgemeine Institution, die offizielle Richtlinien hat, die mir absolut nicht gefallen. Außerdem sind gerade dort die schwarzen Schafe besonders vertreten, die auch noch von der Insitution ziemlich vertuscht werden, was absolut zu verurteilen ist. ;-)


    Im Gegensatz zu pädophilen Priestern, die vielleicht nur in ein kleines Kloster "strafversetzt" werden, verlieren Ärzte bei groben Verstößen ihre Berufslizenz.



    Verstehen kann ich es trotzdem nicht, warum du plötzlich mit den Ärzten kommst. Willst du damit zeigen, dass man dies durch andere Beispiele entschuldigen kann?


    mfg Historikus


    PS: Ich gehe immer zum Arzt meines Vertrauens, zu meinem Vater. ;-) Und deshalb weiß ich, wie schwer es Ärzte haben. Sie haben wahrscheinlich den schwersten Job der Welt, denn täglich müssen sie zwischen Leben und Tod kämpfen, oft unter erschwerten Bedingungen. Und das Traurige daran ist, dass sie es keinen Recht machen können ...

  • Nein, Ärzte sind alles andere als Einzelpersonen. Sie sind organisiert in diversen Verbänden und Vereinigungen, sie bilden auf ihre Art und Weise Institutionen und haben eine Lobby. Auch Ärzte, genauso wie Rechtsanwälte, Richter, Polizisten, Lehrer, was auch immer, veruntreuen Gelder, vergewaltigen, verkaufen die Leute für dumm, usw. usw. usw. Merkst Du denn nicht, dass Du mit dieser Argumentation nicht weiterkommst?


    Wenn jemand sagt "Ich glaube nicht.", dann ist das ein Grund, den jeder akzeptieren muss. Punkt. Sich aber hinzustellen und sich eine Rechtfertigung für einen Kirchenaustritt mit so einer Argumentation zusammenzubasteln, wie Du das tust, dann habe ich was dagegen. Das ist Pauschalierung und Klischeehaftigkeit vom Allerfeinsten. So kann man jede Art von Institution, sei es das Rote Kreuz, die UNICEF oder jede andere Organisation verunglimpfen. Ergo kann ich das auch nicht ernstnehmen.


    Gruss,


    Doc

  • Hui, hier wird ja fleissig diskutiert :wow


    Von mir erstmal nur soviel:


    Ich bin aus der (evangelischen) Kirche ausgetreten, weil



    ich nicht an Gott (im Bibel Sinne) glaube



    Deshalb war es für mich Geldverschwendung jeden Monat Kirchensteuer zu zahlen.



    Ich verwende dann lieber einen Teil meines Einkommens um bestimmte Projekte und Hilfsorganisationen zu unterstützen !

  • Mmh ...


    Die Kirche ist eine Interessengemeinschaft, eine - ziemlich schwer durchschaubare - Organisation (gilt für alle Konfessionen) derer, die sich in/mit/bei einer Variante des christlichen Glaubens heimisch fühlen und meinen, dies durch institutionalisierte Mitgliedschaft unterstreichen zu müssen. Ein Teil der ritualisierten "Vereins"-Tätigkeiten fußt tatsächlich auf den Dokumenten, die den Glauben fundamentieren, andere nicht. In solchen Strukturen - wie auch im kleinsten Kaninchenzüchterverein, aber auch in der größten Wirtschaftslobby - gibt es Machtstrukturen, Mißbrauch, Kungeleien, Mobbing und dergleichen, denn auch Kirchenmenschen sind ganz normale Leute, Arschlöcher wie Du und ich - und auch in der Kirche gibt es Karrieristen. Ich sehe nicht, daß das ein Argument für oder gegen etwas sein sollte, allerdings ist der moralisch-ethische Anspruch der Kirche besonders hoch, weil die gesamte Organisation auf ihm fußt, weshalb Verstöße hiergegen auf zuweilen recht originelle Art aus der Öffentlichkeit - auch aus der Öffentlichkeit der eigenen Organisation - herausgehalten werden. Aber auch das gilt für andere Vereinigungen.


    Die Frage ist: Selbst, wenn man glaubt - was ich nicht tue, ich würde mich als Agnostiker bezeichnen, also jemanden, der das Thema "Gott" für so absurd hält, daß sich eine Diskussion nicht lohnt -, braucht man da die Kirche noch? Ist der institutionalisierte Glaube noch zeitgemäß? War er das je? Hat die Kirche ihre Aufgabe, die Gläubigen zu vereinen und gemeinsam zu Gott zu führen, tatsächlich jemals im Sinne "des Erfinders" wahrgenommen? Wäre ich gläubig, würde ich diese Frage verneinen. Ich war mal Mitglied in der evangelischen Kirche, wurde einfach nicht gefragt, vor meiner Taufe (da war ich drei oder vier) und habe nicht weiter drüber nachgedacht, bis zu meiner Konfirmation, da war ich zwölf, recht rasch danach habe ich mich dann vom Acker gemacht, natürlich nach dem Einsacken des Einsegnungsgeldes. :grin Habe vor dem Abschied noch brav Psalm 23 heruntergeleiert: Der Herr ist mein Hirte ...


    Ich halte den Stand, den die Institution Kirche in unserer Gesellschaft (noch) hat, für falsch. Das Einziehen von Kirchensteuern explizit und ausschließlich für die christlichen Kirchen (und da auch nur für die Katholiken und Protestanten, nicht für Freikirchen usw.) widerspricht dem Grundsatz der Gleichbehandlung sämtlicher Religionen - quasi eine Gottes-GEZ. Darüberhinaus ist die Kirche ein Anachronismus, was der Mitgliederschwund zeigt, das sich verändernde Glaubensparadigma in der Gesellschaft - nur wird dem nicht Rechnung getragen. Der Einfluß ist nach wie vor überproportional hoch. Alleine deshalb würde ich austreten, wäre ich Mitglied.