Taschenbuchausgabe 10/2001
416 Seiten + herausklappbare Farbtafel
Kurzbeschreibung von amazon:
s'Hertogenbosch im Jahre 1510: In der kleinen brabantischen Stadt tobt ein Machtkampf zwischen dem Rat der Stadt, den Dominikanern, der Inquisition und der berüchtigten Adamitensekte. Petronius Oris, Malergeselle bei Hieronymus Bosch, kommt einem Geheimnis auf die Spur. Verbirgt sich auf dem Triptychon "Der Garten der Lüste", an dem sein Meister gerade arbeitet, wirklich die Botschaft der Adamiten, die die Weltherrschaft der Katholischen Kirche untergraben wollen?
Madrid 1998: Im Prado wird ein Säureanschlag auf Boschs Gemälde verübt. Bei der Bestandsaufnahme entdeckt der Restaurator Michael Keie mysteriöse Symbole in den tieferen Farbschichten. Seit diesem Fund umgarnt ihn die undurchsichtige Grit Vanderwerf, die sich als Kriminalpsychologin ausgibt. Hat sie es auf die Negative der Röntgenuntersuchung abgesehen? Und welche Bedeutung haben die seltsamen Symbole?
Auf diesen beiden Zeitebenen verknüpft Peter Dempf Wirklichkeit und Fiktion und erzählt eine tollkühne Spekulation über eine Verschwörung, die sich hinter dem rätselhaftesten Gemälde der Weltgeschichte verbergen könnte.
Über den Autor:
Peter Dempf, geboren 1959 in Augsburg, studierte Germanistik und Geschichte. Er schreibt seit 1983 Rundfunkbeiträge, Drehbücher, Romane, Erzählungen, Lyrik und Sachbücher vor allem zu historischen Themen.
Meine Meinung:
Für alle, die auf Malerei der Renaissance stehen und schon einmal verzweifelt vor einem Gemälde von Hieronymus Bosch standen trotz einiger Schwächen ein Muss!
Das Triptychon "Der Garten der Lüste" ist als "Centerfold" farbig beigegeben und um die Geheimnisse diese Bildes dreht sich der Roman. Mehr als die Kurzbeschreibung darf man zum Inhalt fast nicht wiedergeben, sonst wird zu viel verraten. Historisch weißt der Roman einige Schwächen auf- um 1510 brannten in den Niederlanden nicht so viele Scheiterhaufen wie uns der Autor dies erzählen will. Die Kernthese -daran werden sich nur die älteren LeserInnen erinnern- taucht schon im Musical "Hair" auf- die Zeitenwende vom Zeitalter der Fische ins Zeitalter des Wassermanns spielt die zentrale Rolle in dem Roman. Das Geheimnis des Geheimnissvollen ist relativ schnell zu erraten und für mich viele Seiten vor der Enthüllung kein solches mehr.
Fazit: Sicher gibt es bessere Bücher- aber zum Thema und zur Idee der Auseinandersetzung mit einem Bild sicher wenige.