Hier kann zu den Seiten 90 - Ende geschrieben werden.
'Kindheit in Ostpreußen' - Seiten 90 - Ende
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Gestern abend hab ich noch ein wenig weitergelesen (in der Badewanne, Erkältungsbad ) und muß sagen, daß es mir immer besser gefällt.
Jetzt, wenn das Buch fortschreitet, bekommt man besser die Übersicht, wer wohin gehört und welcher Cousin nun gemeint ist.
Sehr schön finde ich auch das reflektierte Erzählen, viele Dinge werden auch schon von der Zeit des zweiten Weltkriegs erzählt, aber am allerbesten gefallen mir eben die einzelnen Episonden, über die berichtet wird - und natürlich alles über Trakehnen. 6000 ha Land mit 350 Mutterstuten - in Liski stehen jetzt noch 250 Pferde insgesamt und das war ein riesiges Gestüt, auf dem das Heu zum großen Teil heute noch per Hand (!) gemacht wird.
Unheimlich spannend finde ich auch die Berichte über die Doktorarbeit der Gräfin, die anscheinend über ihren eignen Landsitz promoviert hat und dabei viele alte Dokumente ausgegraben hat - und die Geschichte von Gut Friedrichstein auch aus wirtschaftlicher Sicht beleuchtet.
Und auch Drogoze, der Besitzt Dönhoffstädt, wird nochmal erwähnt, ich weiß gar nicht, ob im ersten Teil oder erst jetzt im zweiten.
Und ein Thema kommt immer wieder, mit dem ich mich nochmal ausführlich beschäftigen muß: Das Attentat vom 20. Juli 1944, in das Gräfin Dönhoff wohl zu ihrem eigenen Glück zwar verwickelt war, dieses konnte ihr aber wohl nicht nachgewiesen werden, so daß ihr der Galgen erspart blieb.
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Ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen, jetzt wollte ich alles wissen.
Toll, wie sie die ganzen Zusammenhänge ihrer Familie erzählt.
Bei dem Attentat 1944 hat sie ja großes Glück gehabt. Es ist aber gut wenn man von Personen hört, die mit dem Albtraum nicht einverstanden waren.
So eine Fundgrube alter Dokumente würde mir auch gefallen.
Die Bilder in dem Buch zeigen auch etwas, wie es damals war.
Mir hat es sehr gut gefallen.
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Ich habe diesen Teil gestern in einem Rutsch gelesen und auch er hat mir gut gefallen
Mit den kurzen Rückblicken in den entfernteren Stammbaum der Dönhoffs konnte ich nicht so viel anfangen, hierzu wäre ein abgebildeter Stammbaum im Buch hilfreich gewesen, um nicht zurückblättern zu müssen.
Die Nähe zu den Attentätern vom 20. Juli 1944 war mir völlig unbekannt, hat aber natürlich mein Interesse geweckt, da es mich trotz der relativ nüchternen Erzählweise sehr berührt hat. Deshalb habe ich mir das Buch von Marion Gräfin Dönhoff "Um der Ehre willen" (siehe untern) direkt mal auf die Wunschliste gesetzt. Ob und wieso sie relativ glimpflich davongekommen ist, streiten sich die Experten, wie im nachwort zu lesen ist, da kann ich mir kein Urteil erlauben, aber das Buch sehe ich mir auf jeden Fall näher an.
Auch in diesem Teil (ebenso wie in dem ersten) gefallen mir diese kleinen witzigen Anekdoten, die in die Szenen eingeflochten sind und die den Charme und die Lebendigkeit dieser Kindheitserinnerungen ausmachen, z.B. die Szene, in der die Hunde die Abführtabletten fressen
Was mir vor allem am Ende aufgefallen ist, ist der durchweg positive Heimatbegriff, der hier verwendet wird und der mir - die eigentlich nichts mit diesem Begriff anfangen kann (in emotionaler Hinsicht) - auf einfache, aber berührende Art und Weise ein Gefühl von ebendem vermittelt, was Heimat völlig unabhängig von politischen Einstellungen bedeuten kann.
Mein Interesse an Ostpreußen und seiner Geschichte ist auf jeden Fall geweckt, so dass ich mir schon mal eine kleine Liste von Büchern zusammengestellt habe, die mich zu dem Thema reizen.
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Den zweiten Teil habe ich in einem Rutsch durchgelesen und war schon enttäuscht als ich die letzte Seite erreicht hatte. Marion Dönhoff erzählt fesselnd und als Leser kann man sich alles sehr gut vorstellen. Interessant auch ihre Ausführung zu den Abstufungen des Adels.
Marion Gräfin Dönhoff ist wirklich eine Frau die etwas zu erzählen hat. Und es macht Lust auf weitere Bücher von ihr.
Interessant auch die Skizzierung der Mutter. Das Verhältnis zu den Kindern wirkt distanziert und irgendwie "preußisch". Offenbar steht die Pflichterfüllung und die Selbstbeherrschung über allen anderen Dingen.
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Zitat
Original von Voltaire
Interessant auch die Skizzierung der Mutter. Das Verhältnis zu den Kindern wirkt distanziert und irgendwie "preußisch". Offenbar steht die Pflichterfüllung und die Selbstbeherrschung über allen anderen Dingen.
Aber wie mir scheint nur nach außen hin - ich glaube im engen Kreis der Familie ist das auch anders, zumindest habe ich mich gewundert, dass sich z.B. die Hunde in Mutters Schlafzimmer aufhalten dürfen, und zwar keine Schoßhündchen, sondern Doggen etc. -
Milla, war die Story mit den Abführpillen nicht grandios? Ich erinner mich, daß einer unserer Hunde mal zu Weihnachten die ganzen Weinbrandbohnen verputzt hat, das war ein ähnliches Desaster
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So, ich bin jetzt auch durch - und werde gleich sofort mit den Namen weitermachen!!!
Mein Fazit: Ein tolles Buch, dabei ohne Sentimentalität und vor allem ohne die sonst so oft vorkommenden Rufe nach einer Rückerstattung der Güter im Osten.
Besonders beeindruckt hat mich dabei der letzte Satz:
Wenn ich an die Wälder und Seen Ostrpeußens denke, an die weiten Wiesen und alten Alleen, dann bin ich sicher, daß sie noch genauso unvergleichlich schön sind wie damals, als sie mir Heimat waren. Vielleicht ist dies der höchste Grad der Liebe: zu lieben ohne zu besitzen.
Da meine Vorfahren auch aus der Ecke kommen, bleibt mir hier nur zu sagen: Ich kann sie voll und ganz verstehen und diese Liebe nachvollziehen!!!
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Beeindruckend war für mich das Bekenntnis von Marion Gräfin Dönhoff zur Ostpolitik Willy Brandts. Und das war nicht nur ein Lippenbekenntnis. Auch ihre Artikel in der ZEIT spiegelten immer wieder diese Einstellung wider.
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Zitat
Original von Caia
Besonders beeindruckt hat mich dabei der letzte Satz:Wenn ich an die Wälder und Seen Ostrpeußens denke, an die weiten Wiesen und alten Alleen, dann bin ich sicher, daß sie noch genauso unvergleichlich schön sind wie damals, als sie mir Heimat waren. Vielleicht ist dies der höchste Grad der Liebe: zu lieben ohne zu besitzen.
Das fand ich auch besonders schön! -
Ich bin etwas enttäuscht. Ich habe mir mehr Biographisches und weniger Geschichtliches erwartet.
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Ich bin gar nicht enttäuscht, sondern mir hat im Gegenteil das Buch sehr gut gefallen. Die Mischung zwischen Biographischem und Historischem mag ich und auch die unchronologische Form des Erzählens. So sind Erinnerungen eben.
Auf das nächste Buch freue ich mich schon.
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Ich habe das Buch inzwischen auch gelesen, aber ich muss sagen, dass es mir nicht so gut gefallen hat. Die Flickenteppich-Erzählweise fand ich störend, dazu die Erwähnung von irgendwelchen Personen, die mir teilweise gar nichts sagten und von anderen Personen, die nur kurz erwähnt wurden, von denen ich gern mehr erfahren hätte.
Zu wenig Biografie und zuviel Historisches, das kann ich unterschreiben.
Schade, ich hatte mehr erwartet.