Ich war dabei - Gudrun Pausewang
Über das Produkt
In 20 Geschichten gegen das Vergessen, schildert Gudrun Pausewang Szenen aus dem Dritten Reich, die gleichermaßen erschütternd wie befremdlich wirken. Die Mehrzahl der biografisch geprägten Geschichten weist eine Rahmenhandlung auf, in der Angehörige der Enkelgeneration ihre Großeltern befragen. Das schafft einen neuenthematischen Zugang, der generationsübergreifen ist und vieles in ein neues Licht rückt.
Diese Sammlung bisher unveröffentlichter Texte spiegelt einen Abschnitt deutscher Zeitgeschichte wider, über den nur wenige Autoren so glaubhaft für junge Leser schreiben können wie Gudrun Pausewang.
Als Zeitzeugin des Hitlerregimes erzählt sie ohne erhobenen Zeigefinger - von Momenten aus ihrem eigenen Leben, von Schicksalen, die ihr erzählt wurden. Es sind sehr persönliche, sehr ehrliche Beobachtungen, die sich unauslöschlich eingeprägt haben und mit denen sie sich bis heute intensiv auseinandersetzt.
So erinnert sie sich z. B. an einen Tag, als eine jüdische Familie aus ihrer Wohnung geholt wurde und noch am gleichen Tag eine "arische" Familie dort einzog und sich sofort wie zu Hause fühlte.
Oder sie erzählt von dem 15-jährigen Jungen, der so lange von seinem Onkel angestachelt wird, bis er einen russischen Kriegsgefangenen erschießt.Sie schildert die Mitläufer-Mentalität, erinnert an den "Persilschein" und daran, wie in der Schule die NS-Ideologie verbreitet wurde.
Über die Autorin
Gudrun Pausewang geboren 1928, ist eine der bedeutendsten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie wurde u.a. mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Eigene Meinung
Dieses Buch geht wirklich an die Nieren, es ist absolut keine Lektüre für zwischendurch. Aber es ist auf einen Fall ein Buch, dass uns das Verständnis etwas näherbringt, was damals passiert ist, wie es dazu kommen konnte, warum unsere Großeltern "blind" ins Verderben gezogen wurden.
Sprachlich ist das Büchlein wie immer hervorragend, da steht Gudrun Pausewang einfach für sich selbst.
Ich selber konnte am Tag so 2-3 Geschichten lesen, dann reichte es auch wieder, da diese Geschichten traurig und nachdenklich stimmen, aber wirklich eindrucksvoll die Zeit von damals nachfühlen lassen.
Ein Büchlein, das Verständnis schafft, das mehr erzählt als andere Jugendbücher zum Thema, sehr authentisch ist und eine schöne Ergänzung im Schulunterricht darstellt.