Fluch über Eden (1. Teil)
Schatten über Eden (2. Teil)
Inhalt:
Vampir Alexander kehrt nach langer Zeit zurück in sein Südstaatenheim und spielt mit ahnungslosen Verwandten Denver Clan. Schicksalhafte Liebe, ein böser Bösewicht und Intrigen dürfen natürlich nicht fehlen.
Meine Meinung:
Eine Kulisse wie aus "Vom Winde verweht": Die Südstaaten, ein herrschaftliches Haus, dralle Ladys und wehende Flechten im Sumpf, garniert mit weißen Kies-Auffahrten, mächtigen Dekolletees und einem großen Klecks Dekadenz.
Der betagte Vampir Alexander ist ein paar Jahrzehnte herumgereist, um seine ewige Jugend zu verschleiern, und kehrt irgendwann für einen Chill-Out auf seinen Familiensitz zurück. Nur die alte Margaret, die Alexander als Kind umsorgt hat, kennt sein Geheimnis. Diese nette alte Dame guckt die Radieschen allerdings recht bald von unten an, und der trauernde Alexander sieht sich dem von Neid, Missgunst und Intrigen zerfressenen Danilov-Clan ausgesetzt. Da wird gezankt und gefrotzelt, gesexelt, verführt und geohrfeigt, dass man beim Lesen am besten gleich die Eingangsmelodie vom Denver-Clan rauf und runter hört. Es passt nämlich.
Alex selbst kommt kaum zur Tür rein, da wetteifern zwei lüsterne Damen bereits um seine Aufmerksamkeit und schmieren ihm Honig ums nicht vorhandene Bärtchen. Insbesondere die laszive Lydia geht ran wie Schmidts Katze, ist sie doch auch sonst ein gar fieses Weibsbild. Nach dem Motto: Warum zickig und fies? Weil ich es gut kann!
Als Margarets Testament auch noch sehr zum Unwillen des Clans ausfällt, drehen die verwöhnten Biester komplett auf und der arme Alex - der nämlich alles absahnt - würde sich wohl am liebsten selber im Kamin einmauern. In der Folge schmeißt sich Lydia immer heftiger an Alex ran, der hinsichtlich seines Blutdurstes kaum noch die Kurve kriegt, eine edle Lady namens Elizabeth (sprich: Elüsebeff) taucht auf und verdreht Alex mit ihrer Reinheit den Kopf, ein mächtig böser Bösesicht kommt dazu und mischt mit. Alex große Liebe gerät in Gefahr, Alex selbst gerät in Gefahr, Lydia verführt sich um den Verstand, weil sie unbedingt selbst Vampir werden will (das spart eine Menge Schönheitsoperationen), entdeckt die Esoterik, bleibt in einem Kristall hängen (!) und guckt doof, während Alex zwischendurch als Sumpfeule durch die Gegend fliegt und mit Autoscheiben kollidiert. Ob er in diesem Zustand auch Gewölle auswürgt, wird nicht geklärt. Aber jedenfalls rettet er seine große Liebe. Alles Friede, Freude, Blutkuchen.
Fazit: Ein echter Hausfrauen-Vampirroman (sorry *duck*). Intrigen, Liebe und Gerangel vor Südstaatenkulisse. Ziemlich seichte, klischeehafte und vorhersehbare Unterhaltung, aber recht putzig - vor allem, wenn Alex uns in Form einer Eule erfreut. Männer werden das Buch sicher mit aufs WC nehmen, allerdings nicht zum Lesen. Frauen, die den Denver-Clan mochten, werden dieses Werk allerdings lieben.