Dorota Maslowska - Die Reiherkönigin

  • Klappentext:
    Stans Karriere als Popstar ist am Ende. Die Plattenverkäufe sind im Keller, die Presse setzt ihm mit Gerüchten über sein Sexleben zu, und sein Publikum jagt bereits dem nächsten großen Hype hinterher. Sein Manager lässt sich am Telefon verleugnen, und seine Freundin verlässt ihn am Silvesterabend. Von Mordgelüsten getrieben, irrt Stan durch das nächtliche Warschau. Doch er ist nur ein Akteur in einer Welt am Rande des Wahns: Eine Bäckerin sehnt sich nach einem Leben im Rampenlicht. Einer Neolinguistikpoetin fehlen die Worte. Ein Musikkritiker macht Schlagzeilen mit seinem Übergewicht. Ein Medienfachmann sieht schwarz. Und genauso gebrochen wie die Figuren ist auch ihre Sprache: Sie setzt sich aus Literaturzitaten, Popsplittern und Medienweisheiten zusammen. MC Dorota gießt diese Samples lässig in den mitreißenden Rhythmus des Rap und malt mit unzähmbarer Sprachlust das überdrehte Bild einer beschleunigten Gesellschaft.


    Um es noch einmal deutlich hervor zu heben: Diese Geschichte ist ein Rap.
    Ziemlich ungewohnt, diese Sprache als Text zu lesen. Aber nach sechs Seiten war ich mitten drin, und hörte erst auf, als ich das Buch durch hatte.
    Auch ohne Polen und das Treiben dort in Warschau zu kennen, konnte ich nachvollziehen, was die Autorin mitteilte.
    Den Rhythmus der Worte hauen uns die Sender täglich um die Ohren, ich brauchte nur mal richtig hinhören, besser gesagt: hinzusehen, dem Rap den nötigen Raum zur Entwicklung bereitstellen.
    Und es funktionierte. Obwohl ich ein Kind des Rock und des Blues bin.
    Es ist keine alltägliche Lektüre. Hat aber Spaß gemacht.
    Mal ganz was anderes.