Die Augen, sie leuchten und strahlen,
der Mund ist zum Lächeln verbogen,
nur Worte verlassen die Lippen,
verschlungen von Ohren und Hirnen.
Sie sprudelt so klar, Aletheia,
so offen, so rein, unverborgen.
Ich schmecke und schlucke und würge,
und spuck wieder aus, was mich wundert.
Zu bitter will Veritas wirken.
Was hat denn die Schlange verbrochen,
als sanft aus gespaltener Zunge
dem Schmeicheln den Weg sie bereitet?
Falsch Zeugnis? Wie schlimm! Wie entsetzlich!
Doch unverdünnt Ehrlichkeit trinken
verdaut kein Organ der Moderne,
das Floskeln und Schminke gewohnt ist.
Politiker, Heuschrecken, Pfaffen
am Pranger der eitlen Empörung,
verteufelt und vielfach vergessen,
wenn Steuererklärungen wachsen.
Ich trink, was ich brauch und vertrage
Gebräu nur aus Tarnung und Täuschung,
bekömmlich, harmonisch im Abgang,
und ohne moraltrockne Säure!
Die Augen des Anspruchs erlöschen,
die Fratzen der Tugenden grinsen,
die Worte verdunsten im Werden.
Und Veritas war nie gewesen.