Eva Hermann oder: Wie der NDR ihr hilft, konsequent zu leben

  • War klar, dass ich als Mann von den Weibern wieder missverstanden werde. :-)


    Nochmal, ich begrüße ausdrücklich jedes Engagement von Mann und Frau abseits ganztägiger Kinderbespaßung. Nur, Kinder brauchen Zeit mit den Eltern. Viel Zeit. Ansonsten könnten sich solche Leute ja auch einen Kanarienvogel oder Hamster anschaffen. Wozu ein eigenes Kind, wenn ich es nicht mit meinen Werten, Grundsätzen für ein Leben ausstatten möchte? Woher sollen die kommen, wenn ich mir keine Zeit für mein Kind nehme?
    Und nochmal, das bedeutet nicht, dass ich die Mutti daheim am Herd fordere. Ich fordere nur eine vernünftige Elternzeit, die es möglich macht, dass eine Familie eben tatsächlich eine Familie sein kann und zwar nicht nur von 17 bis 21 Uhr.


    Und BJ, wie ich oben schon gesagt habe, natürlich kommt gleich jeder mit zig Beispielen aus dem persönlichen Bereich an, wo das doch alles so toll geklappt hat. Scheiß auf die Eltern, wer braucht das schon? Wir haben doch Schulpsychologen und Seelsorger, die sich um die Fehltritte kümmern.


    Gruss,


    Doc

  • In diesem Zusammenhang wird ja immer gerne davon gesprochen, dass es "natürlich" sei, wenn sich eine Mutter ausschließlich um ihre Brut kümmert. Das ist aber Lebensmodell, welches erst nach dem WK II so erfunden wurde, und hat somit mit Natur nichts zu tun.


    Ach ja, unten ein Buchtip zur Geschichte des "Mutterbildes"

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Deutschebea
    Doc
    meiner Meinung nach (vielleicht weil ichs auch so sehen will) sind Kinder, die nicht den ganzen Tag "bemuttert" und betuttelt werden selbstständiger. Ich seh es an meiner Tochter und an deren Freundinnen.
    bea


    Da gebe ich dir aus eigenen Erfahrungen recht. Aber ich verstehe Doc's Ausführungen auch nicht so, dass man sich nun als Mutter rund um die Uhr persönlich um die lieben Kleinen kümmern muss. Es ist auch eine verantwortungsvolle Erziehung, wenn man sie an den Umgang mit anderen (Kita, Spielkreis, Oma, Paten usw.) gewöhnt.


    ME ist es auch nicht verkehrt, wenn die Kinder nach dem Säuglingsalter lernen, dass die Welt keine Käseglocke ist. Es kommt eben auch darauf an, dass das Vertrauen aufgebaut wird.

  • Wenn ich Zeit habe werde ich mir das Buch zu Gemüte führen.
    Denn ich finde ganz unrecht hat die Dame ja nicht. Dass sie selbst nicht danach lebt liegt ja auf der Hand.
    War auf der Lesung Ihres ersten Buches und hatte viele Fragen, aber leider bin ich nicht zum Zug gekommen.
    Was mann Ihr vielleicht ankreiden kann, ist der Vergleich mit der Nazi Zeit, wobei ich denke dass sie es anders meint, als sie gesagt hat.


    Das wir in Deutschland nicht mehr das Familienmodell haben wie es noch 1950 vorhanden war, braucht man glaube ich nicht anzweifeln.


    Was ich schlimm finde, mich könnte keiner dazu zwingen so zu leben, aber wenn ich es mir selber aussuche, ist es doch in Ordnung.


    Wir sind alle so verdammt selbständig geworden, dass sieht man doch an den Singles oder an den Scheidungsraten.


    Aber es kommen bestimmt wieder bessere Zeiten

  • Ich oute mich: auch ich habe Kinder in die Welt gesetzt und bin dann nach einem Jahr wieder zum Studium gerannt. Und nicht, weil das Geld knapp war (das ist ja heutzutage fast legitim), sondern weil ich mich zu Hause einfach gelangweilt habe. Und die meisten Leute, die ich hier so kenne, haben das genauso gemacht. Und trotzdem wimmelt es hier nicht von traumatisierten Teenagern oder psychosozial geschädigten Schulkindern.
    Doc, du bemängelst, es kämen immer Beispiele, wo's doch gut gegangen sei. Also ich kenne niemanden, dessen Kinder "missraten" wären, weil Muttern arbeiten gegangen ist :gruebel

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Vielleicht tauscht sie einfach die Senderbuchstaben aus: Anstatt NDR = MDR... :lache
    und macht ihre eigene Sendung "Hermann und Göring" *hüstel*


    Ich danke dem NDR für die konsequente Haltung und Frau Tiedje wünsche ich eine angenehmere neue Partnerin, denn zwischen den beiden lagen doch geistige Welten dazwischen (hatte ich jedenfalls den Eindruck).


    Über die verbale Restmüllentsorgung von Fr. Hermann kann man einfach nur den Kopf schütteln. Ich sag nur "BDM"; Lebensborn etc.... - schade, dass man sie zur Abstrafung nicht ein paar Tage Trümmer sortieren lassen kann. :fetch

  • Alexx61
    Brauchst Du nicht :grin
    Denn jeder suchst sich sein Lebensmodell selber aus.


    Sisi
    Du glaubst doch nicht wirklich dass Frau Hermann eine Nazi Sympathisantin ist oder?


    Ich glaube da gibt es andere Menschen, denn entweder gehen sie auf die Straße mit ihrem Glatzen und Springer Stiefel oder es läuft auf einer anderen Schiene ab wo sie Ihr braunes Gedankengut miteinander teilen können.
    Aber nicht Frau Hermann in ihrem Reihenhaus. :grin

  • Zitat

    Aber nicht Frau Hermann in ihrem Reihenhaus. :grin


    Ich möchte nicht wissen, wieviel Nazis im Reihenhaus wohnen.
    Und: rechte Gesinnung fängt nicht erst an, wenn man Naziparolen skandiert. Da reicht es schon, mit einem System zu sympathisieren, dass Frauen zu Soldatengebärmaschinen degradiert, die viele kleine Arier produzieren sollen

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • So wie der Artikel, den Churchill hier gepostet hat, besagte, ist es lt. NDR
    nicht das erste "Vorkommnis" dieser Art. Insofern könnte man (bzw. ich) schon stark vermuten, dass Frau H. zumindest teilweise diesem 1000jährigem Reich nahesteht.
    Wenn man nicht mit diesem System sympathisiert, dann würde man doch auch solche Vergleiche gar nicht erst anwenden, oder? Ich möchte nicht wissen, was sie äussern würde, wenn man sie ließe.

  • Was Frau Hermann auch nicht bedacht hat; es gibt genügend Sozialfälle, wo die Mutter mit ihren Kindern zu Hause sitzt (Vater abgehauen oder Alki) und sich trotzdem nicht drum kümmert.
    Vielleicht sollte sie da mal predigen, wie gut es denen doch geht ...

  • Das ist genau das Problem mit dem CSU Vorschlag "Herdprämie"- die Kinder, die dringend gefördert werden müssten gehen nicht in die Krippe oder den Kindergarten- leider ist es doch so, dass überforderte Eltern, die selbst nicht erzogen wurden, heute ein immer größeres Problem darstellen. Ein Blick in meine Sorgerechtsakten genügt.

  • Zitat

    Original von beowulf
    ...leider ist es doch so, dass überforderte Eltern, die selbst nicht erzogen wurden, heute ein immer größeres Problem darstellen.


    Wie? Selbst nicht erzogen? Das kann doch gar nicht sein. Gibt doch jede Menge dieser dynamischen Muttis, die gleichzeitig Malte und Julia-Sophie erziehen, in einer Werbeagentur das Office managen, nebenbei noch alt-bulgarische Literatur studieren, und selbstverständlich noch ins Power-Aerobic und zum Rollerbladen gehen können.


    Also ich kann mir echt nicht vorstellen, dass die so überfordert sind, dass die lieben Kleinen dabei auf der Strecke bleiben. Denn die bekommen doch auch Vollbeschäftigung: Nach der Schule zum Reiten, danach zum Klavierlehrer und am Ende das Volleyball/Fussballtraining. An Dienstagen fällt zwar der Querflötenunterricht flach, aber dafür kann dann eben ab zum Schwimmtraining.


    Gruss,


    Doc

  • Langsam werd ich sauer und zwar mächtig


    Ihr Evas wollt uns also unterstellen, dass Kinder von arbeitenden Müttern schlecht erzogen oder gar nicht erzogen sind?
    Ich glaube es hackt
    Und ich glaube kaum, dass Beo DAS meinte, das Doc es so meint, glaub ich aufs Wort

  • Nee, Alex...
    nicht schlecht erzogen: diese armen Kindern haben einen an der Klatsche und die armen Lehrer und Schulpsychologen müssen das wieder ausbaden!
    Oder später der Psychotherapeut.


    Jetzt mal im Ernst:
    Eine Mutter, die wegen der Kinder daheim bleibt, wenn sie es sich finanziell leisten kann und losgelöst von der Erwartung auf hochgeistige Gespräche oder andere "Erbauungen" ist, soll gerne daheim bleiben und ihre Kinder von hinten bis vorne betüdeln und chauffieren... Solange sie sich dabei wohl fühlt und ihr nichts wesentliches fehlt.


    Aber was nützt Kindern eine Mutter, die wegen fehlender intelligenter Unterhaltung, fehlender Arbeit (d. h. gääähnende Langeweile!) und evtl. auch trotz finanzieller Nöte daheim bleibt? Eine derartige unzufriedene Mutter ist bestimmt schlechter für die Kinder, als eine die mit sich selbst im Reinen ist und sich von 17 - 21 Uhr Zeit für ihren Nachwuchs nimmt. Ausserdem gibt es ja noch die Wochenenden und den Urlaub.

  • Es geht nicht darum dass Frau das darf, es geht darum dass sie sich HEUTE frei entscheiden kann, WIE sie es will und wie es eben möglich ist.
    Natürlich kann eine Frau ihr Leben komplett ihrer Familie widmen, hat keiner was dagegen, aber anderherum sollte nicht dauernd auf den Müttern herumgehackt werden, die eben anders leben
    Und ich möchte sofort eine Statistik sehen, die belegt, dass Kinder von arbeitenden Müttern vernachlässigt oder psychisch geschädigt sind.


    Und die Kinder die richtig auffällig sind, sind nicht die Kinder von normalen Familien, wo Mutti auch arbeitet, wo das Kind in den Hort /Kiga/Ganztagsschule geht, das sind die Kinder, da sitzt Mutti mit Hartz4 zu Hause und unternimmt weder mit sich, noch mit den Kindern IRGENDWAS

  • Nur ganz kurz (ich habe heute wenig Zeit ausführlich zu sein): Meine Mutter und meine Grossmutter haben immer gearbeitet. Es geht um Qualität und nicht Quantität der Freizeitgestaltung und auch in der Erziehung.


    Wenn jemand nur daheim hockt, aber den Kindern keine Zeit widmet, sondern lieber den TV laufen lässt, dann kann man nicht von guter Erziehung reden.


    Berufstätige nehmen sich oft am Abend selbst zurück und ja, widmen ihren Kindern vielleicht nur 2 oder 3 Stunden - aber das intensiv! Dazu kommt dann noch das gesamte WE, auf das sich Eltern und Kinder gefreut haben.


    Eine Nanny ist eine speziell ausgebildete Erzieherin und nicht irgendein Teenie, der auf Babysitter macht. Es spricht überhaupt nichts gegen eine intensive Betreuung durch jemanden, der mehr von Kindererziehung weiss als wir alle zusammen. BJ hat es nicht geschadet und mir offensichtlich auch nicht.


    Meine Kinder sehen auch nicht aus, als ob sie Probleme hätten, dass ihre Eltern auf zwei Kontinenten leben, sondern sind frohe, offene und keineswegs gehemmte Mädchen.

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Langsam werd ich sauer und zwar mächtig


    Ihr Evas wollt uns also unterstellen, dass Kinder von arbeitenden Müttern schlecht erzogen oder gar nicht erzogen sind?
    Ich glaube es hackt
    Und ich glaube kaum, dass Beo DAS meinte, das Doc es so meint, glaub ich aufs Wort


    Hm, vielleicht sollte ich auch mächtig und sauer werden, wenn ich mit Frau Hermann in eine Ecke gestellt werde? Bleib mal auf dem Teppich.


    Ich unterstelle gar nichts. Und wenn Du meine Postings nochmal ganz ruhig und von vorne bis hinten durchliest, dann sollte auch klar sein, worum es mir geht. Aber gerne nochmal in Kurzfassung:
    Ich möchte kein Heimchen am Herd (die gibt's bereits ausreichend), aber ich möchte, dass sich Eltern verdammt nochmal ZEIT NEHMEN für ihren Nachwuchs und nicht Karriere, Geld, Powerjogging und was-weiß-ich vorschieben, um ja nicht selbst in die Verlegenheit zu kommen die Kinder erziehen zu müssen.


    Jetzt klarer?


    Gruss,


    Doc