Mein fast perfektes Leben - Jonathan Tropper

  • Doug ist erst 29 Jahre alt und bereits Witwer, er hat seine Frau Hailey bei einem Flugzeugabsturz verloren, und, wie er selbst immer wieder betont, sich dazu. Er hat sich in seiner Trauer vergraben und verlässt kaum noch das Haus.


    Das Buch ist aus der Sicht von Doug geschrieben, er erzählt seine Geschichte in einem
    Sehr leicht zu lesenden Stil, gespickt mit einer ordentlichen Portion Humor. Gerade diese Erzählweise macht dieses Buch zu einem leichten Lesegenuss, denn sie bietet einen starken Kontrast zu dem eigentlich gar nicht so leichten Inhalt des Buches.


    Besonders ans Herz gewachsen ist mir Dougs skurrile und absolut liebenswerte Familie, die Doug auf seinem Weg aus der Trauer begleitet. Besonders seine Zwillingsschwester Claire hat sich zum Ziel gesetzt, Doug dazu zu bewegen, loszulassen und sein Leben weiter zu leben und organisiert Blind Dates, wodurch sie viel Wirbel in Dougs Leben bringt.


    Einen Kritikpunkt habe ich jedoch: Einige Stellen waren für mich ein wenig zu sehr auf eine Verfilmung zugeschnitten, da wäre ein bisschen weniger mehr gewesen.


    Fazit: Ein bewegendes Buch mit einer ordentlichen Portion Humor, dass mir einige laute Lacher verschafft, aber auch ein Paar Tränchen entlockt hat. Alles in allem ein toller Roman, dem ich noch viele weitere Leser wünsche!

  • Also, ich habe dieses Büchlein nun auch endlich, ja wirklich endlich, beenden können. Ich war nun einfach nur froh, dass es zu Ende war, ich fand es enorm zäh, es fehlte Spannung und man entdeckte kaum Handlungen in diesem Roman.


    Die Charakteren werden sehr gut beschrieben und werden sehr lebendig, dennoch fehlte ein wenig Spannung, um erfahren zu wollen, wie es weitergeht. Die Gedankengänge des Protagonisten werden, wenn auch gewollt, ständig wiederholt, man kommt sich zwischenzeitlich vor, als lese man in einem Tagebuch eines Menschen, der nun wirklich nicht das erlebt, was es lohnt, die Geschichte in einem Buch zu veröffentlichen. Die ein oder andere Zeile lässt einen zwar schmunzeln oder auch eine Träne fließen, vor allem wie tollpatschig der Herr durch seinen Verlust nun im Leben herumirrt. Dennoch fehlte mir das gewisse etwas. Es hat mich unterhalten und auch zum Nachdenken angeregt, keine Frage, aber zwischenzeitlich wollte ich das Buch leider einfach nur an die Seite legen, weil es langweilig wurde. Vielleicht mag es auch an dem sehr direkten Erzählstil des Autors gelegen haben. Es spielten sich einfach zu viele Gedankengänge ab, noch dazu waren die wenigen Handlungen sehr vorhersehbar.
    Alles in einem würde dieses Buch von mir daher nur zwei von drei Sternen bekommen.

  • Meine Meinung:


    Jonathan Tropper hat mit „Mein fast perfektes Leben“ einen wunderbar warmherzigen Roman vorgelegt, in dem nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Leser alle Gefühle durchleben, die das Leben bereit hält: Trauer, Wut, Angst, aber auch Glück, Freude und Liebe. Jonathan Tropper gelingt die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und bissigem Humor ganz wunderbar, so dass man während des Lesens ständig zwischen Grinsen und einem dicken Kloß im Hals schwankt, die Gefühlsachterbahn aber an keiner Stelle in Kitsch oder Oberflächlichkeit abdriftet. Auf einige „typisch amerikanischen“ Szenen hätte durchaus verzichtet werden können, aber die verrückt authentischen Figuren sind so schräg und liebenswert, dass es ein echtes Vergnügen ist, sie ein Stück zu begleiten. Wunderbare Unterhaltung für alle traurigen, wütenden, zynischen, liebenden Menschen und jene, die glauben, nur ihre eigene Familie wäre verrückt!


    Von mir 8 Punkte! :wave

  • Wuermchen :
    Jetzt bin ich aber irritiert. Im September-Thread hast Du Mein fast perfektes Leben gerade mit Note 3 bewertet. Hier schreibst Du "sehr gut" (= 1 in Schulnoten). Das sind für mich zwei Bewertungen, die zwei Noten auseinander liegen und für mich nicht zusammenpassen. ?(


    (Sorry, dass ich das jetzt so schreibe. Ich überprüfe hier auch nicht Rezensionen und Benotungen einzelner Leute, das war mir einfach nur so aufgefallen, weil ich beides sehr kurz hintereinander gelesen habe.)

  • Du hast Recht, dass „sehr gut“ und Note 3 auf den ersten Blick nicht zusammen passen. Aber das lässt sich leicht erklären.


    Der Eindruck „sehr gut gefallen“ kommt von dem Tag, an dem ich das Buch zu Ende gelesen habe, auch wenn der Eintrag in der Rezi erst von heute ist (habe gemerkt, dass ich da noch nichts geschrieben habe und es übertragen, was ich in der Leserunde als Fazit geschrieben hatte). Das steht aber nicht unbedingt für die Schulnote 1, denn es gibt für mich auch noch überragende, ausgezeichnete oder umwerfende Bücher, die in meiner persönlichen Bewertung noch vor "sehr gut gefallen" rangieren.


    Mit etwas Abstand, sprich dem Stand von heute, kam dann in der Gesamtsicht bloß noch eine 3 für das Buch heraus. Die Note 3 ergibt sich unter anderem auch daraus, dass ich lieber Bücher mit viel Spannung und Thrill lese, was bei "mein fast perfektes Leben" eben nicht so ist. Es ist eher "erzählerisch" und das Thema Trauerarbeit ist nicht unbedingt eines meiner Favoriten. Dafür, dass Tropper es geschafft hat, mich damit trotzdem bei der Stange zu halten und mich zu fesseln und auch zu amüsieren, muss ich angesichts der schriftstellerischen Leistung sagen, dass mir das Buch wirklich sehr gut gefallen hat. Aber im Vergleich zu den anderen Büchern dieses Monats rangierte das Buch eben dahinter.

  • Bin enttäuscht:


    Doug Parker liebte Hailey, die zehn Jahre ältere, wunderbare Frau, die dann leider bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Seitdem liebt er nichts mehr. Weder sich selbst, noch das Haus im Vorort, seinen Job als Journalist oder irgendwas anderes. Okay, das Selbstmitleid liebt er. Eigentlich ist er besessen davon, und er redet von nichts anderem, fortwährend und nahezu ohne Pause. Er schreibt sogar (grenzenlos lahme) Kolumnen darüber, wie es ist, ein Witwer zu sein, den keiner versteht, und aus wenig nachvollziehbaren Gründen werden diese Kolumnen enorm erfolgreich, so erfolgreich, dass sich Buchverleger und Hollywoodproduzenten um Doug reißen. Und außerdem sind da noch der verkiffte Stiefsohn, die originelle Schwester und eine Schulpsychologin, die mal vergewaltigt wurde. Nebst einigen anderen - ebenfalls austauschbaren - Pappkameraden.


    Ich habe mich riesig auf das neue Buch von Tropper gefreut, und das hätte ich nicht tun sollen. Der Roman fußt auf einer Idee, die so einfach nicht funktioniert, und das endlose Geschwafel über den schlimmen, schlimmen, wirklich schlimmen (und vor allem: schlimmen) Verlust kippt irgendwann nach hundert Seiten in blankes Generve um. Zwischen vorhersehbarer Handlung und tränendrüsigem Geseiere kommen weder Spannung noch Lesefreude auf. Zudem poltert der blöde und empathiefreie Plot in ein Friedefreudeeierkuchen-Ende, das dem faden Geschehen die Krone aufsetzt (eine aus Pappe). Da hilft Troppers sprachliches Talent auch nicht mehr weiter. Tonne.

  • Ich habe bei Karstadt eine Leseprobe in die Hand gedrückt bekommen - und habe es auf meine Liste gesetzt.
    Auch im Bahnmagazin findet sich ein Interview mit dem Schriftsteller und ein Ausschnitt aus dem Buch und jetzt bin ich hin und hergerissen - am besten ich warte mal ab... :-)

  • Das Buch hat mir hoffis zum Lesen gegeben. Es ist ein leichter Lesespass gewesen, doch auch ich bin der Meinung, das das klischeehafte doch ein wenig zu viel des Guten war. Ich habe schon bessere Bücher gelesen.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Anfangs vermochte das Buch noch mich durch seine witzige und unterhaltsame Art zu fesseln und auch die Stellen, in denen Jonathan vor Trauer verging haben mir gefallen, mich aber nicht sonderlich berührt oder sogar zum Weinen gebracht. Aber umso weiter ich las, desto langweiliger wurde mir, ich musste mich zusammenreissen, damit ich keine Passagen überflog. Die Handlung plätschert so dahin, um dann plötzlich in einer Schießerei zu gipfeln, die man sich hätte schenken können, auch mir drängte sich als Beweggrund die hollywoodreife Verfilmung auf.
    Alles in allem ist "Mein perfektes Leben" eine kurzweilige Unterhaltung für einen netten Nachmittag auf der Couch, flüssig geschrieben und unterhaltsam, wenn man keinen besonderen Anspruch erhebt.
    Vielleicht werde ich noch mal ein anderes Buch von Tropper lesen, aber nur, weil ich gelesen habe, dass die besser sind :-)

  • Ich höre es derzeit als Hörbuch. Die Stimme des Sprechers passt zu 100% zu dieser Geschichte.
    Ich sag´nur wer bisher keine Depressionen hatte, hat sie spätestens dann,
    wer schon welche hat wird sie spätestens danach nie wieder los.


    Ich kann wirklich nicht sagen, ob ich dieses Buch gut finde! Die Story, eigentlich wie aus dem Leben gegriffen ist interessant. Doch das Leiden von Doug macht schon sehr schwermütig und entspricht nicht meiner Lebensphilosophie.

  • Unglaublich super das Buch!
    Ich liebe diese Art von Humor, die Doug da an den Tag legt.


    Die Story an sich hat mich total traurig gemacht, vor allem, wie er damit umgeht und sich von allen abschottet.


    Ich habe es direkt einigen Leuten empfohlen.


    @ Hörb:


    Ich hab mal kurz in das Hörbuch reingehört und fand es nur wie runtergelesen. Ich finde, man sollte auch ein paar Emotionen rein bringen. Hab mich dagegen entschieden, es zu kaufen....

  • Booklooker!


    Sprecher entscheiden über den Kauf oder Nichtkauf eines Hörbuchs. Ich staune jedenfalls, wie gelungen, oft Sprecher ausgewählt werden, zu denen die Geschichte passt, die sie lesen. Und der Sprecher in " Mein fast perfektes Leben" - ich glaube ein Herr Blomberg, mir selbst bisher unbekannt - passt m.E. ebenfalls zu der Story. Gerade seine Monotonie unterstreicht die sentimentale Stimmung in der sich Doug befindet

  • Wir lernen den vor Selbstmitleid zerfließenden Doug kennen, der seine Frau bei einem tragischen Flugzeugabsturz verloren hat. Diese hinterlässt ihm ihren 16-jährigen Sohn Russ aus früherer Ehe, der gerade dabei ist auf die schiefe Bahn zu geraten. Das anfängliche Gejammer, was m. M. n. recht unerträglich wirkt, wird später durch die komplett chaotische Familie etwas wett gemacht. Langweilige, eintönige Passagen wechseln sich ab mit witzigen Szenen, einige davon gingen auch richtig unter die Haut. Die unterschiedlichen Kommunikationsformen (Kolumne und E-Mail) lockern das Buch etwas auf, ohne den Text zu sehr zu unterbrechen.


    Die Darstellung der Personen ist sehr detailgetreu passiert. Mir kam es fast so vor, als würde ich jeden persönlich kennen.


    Unweigerlich assoziierte ich dieses Buch mit Cecelia Aherns PS, I love you, welches mir persönlich jedoch wesentlich besser gefallen hat. Die Sprache Troppers fand ich teilweise vulgär, an sich sehr einfach. Solche Bücher lese ich – wenn überhaupt - dann lieber im englischen Original. Gut eignen würde sich das Buch als Filmvorlage für eine Hollywood-Komödie. Ob ich die jedoch sehen möchte, bleibt dahingestellt.


    Ich kann nur sagen, mir fehlte es eindeutig an Anspruch. Im Großen und Ganzen ein eher mittelmäßiges Buch, dass ich nur sehr bedingt weiterempfehlen würde.


    Die dazugehörende Homepage hingegen finde ich perfekt gestaltet. Das Spiel animiert zum mehrmaligen Besuch und das Hackbratenrezept ist eine lustige Ergänzung. Man wird auf jeden Fall neugierig auf das Buch gemacht. Auch die Vorstellung der Familie ist wunderbar umgesetzt.

  • Zitat

    Original von hörb
    Booklooker!


    Sprecher entscheiden über den Kauf oder Nichtkauf eines Hörbuchs. Ich staune jedenfalls, wie gelungen, oft Sprecher ausgewählt werden, zu denen die Geschichte passt, die sie lesen. Und der Sprecher in " Mein fast perfektes Leben" - ich glaube ein Herr Blomberg, mir selbst bisher unbekannt - passt m.E. ebenfalls zu der Story. Gerade seine Monotonie unterstreicht die sentimentale Stimmung in der sich Doug befindet


    Ich weiss nicht - ich finde, man kann das auch anders rüber bringen.
    Ich war jedenfalls vom Sprecher sehr enttäuscht :-(

  • Eigendlich habe ich erwartet, das ich diese Rezi unter >Humor und Satire< finde.


    So richtig kann ich mich noch nicht entschließen wie ich zu dem Buch stehen soll. Ich fand; Trauer eines Hinterbliebenen als Aufhänger für so ein lustiges Buch zu nehmen etwas Makaber. Aber ich muß gestehen, ich hab immer wieder herzhaft gelacht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen!
    Wie soll ich nun das Buch bewerten? Da tu ich mich ganz schön schwer, also laß ich es lieber, dann habe ich ein besseres Gewissen!