• Zitat

    Original von Voltaire
    Nichts weiter als wilde Spekulationen, es sei denn, jemand kennt die Ermittlungsakten. Aber für eine Schlagzeile bleibt die Anständigkeit schon mal auf der Strecke.


    Worin liegt eigentlich der Sinn dieses Freds? :gruebel


    Es sind immer Spekulationen bis das Ergebnis fest steht. Und selbst da haben sich die Gerichtsbarkeiten auch noch auf den Leim schicken lassen. ;-)


    Also ich weiß nicht, warum es ein Problem ist ein wenig zu spekulieren? So beginnen alle Mordfälle, oder? ;-)


    Ich weiß nicht was ich denken soll, halte es aber auch nicht für unmöglich, dass die Eltern so viel Trara gemacht haben um vonb sich abzulenken. Das ist doch schon in vielen Fällen so gewesen und somit nichts Neues. :rolleyes

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Mir ist letzte Tage die Idee gekommen, das die Eltern vielleicht das Kind selber versteckt halten und so das große Geld zu machen und sich dann abzusetzen. Ich meine einfacher geht es doch nicht, oder?
    Ich fände das von den Eltern mehr als krank, wenn dem so wäre, aber für das Kind würde ich es mir fast wünschen. Dann würde es noch leben und hätte bei seinen Eltern von alldem nicht viel mitbekommen und ihm wäre wohl nichts wirklich schlimmes passiert.
    Nun ich weiß es aber auch nicht.

  • Zitat

    Original von Katja
    Was mir zu den ganzen Unstimmigkeiten auch irgendwie quer rüber kommt ist:


    Wie können Eltern die ja eigentlich schlimme Ängste aushalten müssen und auch irgendwo trauern so eine sichere Medienpräsenz vor allem eine so konsequente Dauerpräsenz psychisch durchhalten?


    Ich meine, nach so einem Vorfall möchte man natürlich daß das eigene Kind schnell gefunden wird...aber man möchte doch auch totalen Rückzug von der Öffentlichkeit um zur Ruhe zu kommen....oder sehe ich das falsch :gruebel?


    Beschäftigung lenkt von den schlimmen Gedanken ab und gibt einem das Gefühl, aktiv etwas zu tun und nicht nur rumzusitzen. Sie versuchen einfach alles, was in ihrer Macht steht, um ihr Kind wiederzubekommen. Ich kann das gut verstehen. Deswegen mag ich auch nicht drüber nachdenken, das die Eltern die Täter sein könnten.
    Zur Ruhe kommen könnte ich in dem Fall wahrscheinlich eh nur mit Beruhigungsmitteln.

  • Zitat

    Katja
    Wie können Eltern die ja eigentlich schlimme Ängste aushalten müssen und auch irgendwo trauern so eine sichere Medienpräsenz vor allem eine so konsequente Dauerpräsenz psychisch durchhalten?


    Vielleicht aus Angst vor der Ruhe und der Möglichkeit (Zeit) zum Nachdenken, weil da dann alles hochkommt?


    Ich habe gerade einen Zeitungsartikel zum Thema gelesen und habe eher mehr Probleme, mir eine fundierte Meinung zu bilden. Es gibt in Portugal wohl keine Pädophilengesetze, und man wünscht keine Diskussion über dieses Thema. Man könnte den Eindruck gewinnen, daß es darum geht, möglichst schnell irgendeinen Schuldigen zu finden, um den Fall abschließen zu können. Denn wenn die Beweise wirklich so stichhaltig wären, weshalb durften die Eltern dann mit Genehmigung der portugiesischen Behörden ausreisen? Immer mehr Fragen bei immer weniger Antworten.


    Das Ganze ist sehr merkwürdig und seltsam. Langsam frage ich mich, ob das je aufgeklärt werden wird.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Vanity
    ... es ist und bleibt ein Unding dass die Ihren Kindern Beruhigungsmittel verabreichen.


    Es gibt sicherlich einige Gründe, warum man (z. B. Eltern) Kindern Beruhigungsmittel verabreichen muss. Vielleicht, damit sich ein wie auch immer physisch oder psychisch (oder gar beides?) krankes Kind nicht selbst verletzt und ähnliches? Kennt auch nur einer hier die medizinische Vorgeschichte?


    Aber sich Mistgabel und Fackel zu schnappen, sich dem Mob anzuschließen und "Tötet das Monster!" zu skandieren ist natürlich viel einfacher und entbindet das eigene Hirn vom Nachdenken.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood


    Es gibt sicherlich einige Gründe, warum man (z. B. Eltern) Kindern Beruhigungsmittel verabreichen muss. Vielleicht, damit sich ein wie auch immer physisch oder psychisch (oder gar beides?) krankes Kind nicht selbst verletzt und ähnliches? Kennt auch nur einer hier die medizinische Vorgeschichte?


    Solche Fälle gibt es bestimmt, nur ist das in diesem Zusammenhang nicht erwähnt worden.
    Und das wäre ja auch irrelevant was den Fall Madeleine angeht.

  • Der heutige Leitartikel in der WELT befaßt sich auch mit dem Thema. Er ist, so habe ich das jedenfalls verstanden, durchaus nachdenklich und auch selbstkritisch den Medien gegenüber. Wen es interessiert: Klick für die Online-Ausgabe.


    Zitat

    Doc Hollywood
    Aber sich Mistgabel und Fackel zu schnappen, sich dem Mob anzuschließen und "Tötet das Monster!" zu skandieren ist natürlich viel einfacher und entbindet das eigene Hirn vom Nachdenken.


    Eben. Aber solange ich mir kein fundiertes Bild von der ganzen Angelegenheit machen kann, versuche ich, mich jeden Urteils zu enthalten. Hercule Poirot würde sagen: „Legen Sie mir alle Fakten auf den Tisch, und ich werde Ihnen unweigerlich den Fall lösen.“ Das Problem besteht nur darin, daß - so ist meine Überzeugung - niemand wirklich alle Fakten kennt. Und so bleibt, um den Leitartikel zu zitieren, am Ende eben nur eines: Wahrheit ist immer das, was am nächsten Tag nicht dementiert wird.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Frage ist: Warum spricht man überhaupt über derlei? Täglich widerfährt Millionen von Menschen dramatisches, hunderttausende sterben, verlenden, erkranken, aber seit vier Monaten beherrscht dieser vermeintliche Entführungsfall eines einzelnen Kindes die Schlagzeilen. Selbst seriöse Medien entblöden sich, vom "Fall Maddie" zu sprechen, setzen also voraus, daß jeder Videotextleser weiß, wer und was gemeint ist. Weil eben alle Welt darüber redet. Spekuliert. Urteilt. Mutmaßt.


    Einem Urlauberpaar ist das Kind entführt worden - das ist noch immer Stand der Dinge. So was Schreckliches will niemand erleben, es ist eine Ausnahme, jedenfalls im europäischen Raum, zwar kein Einzelfall, aber doch bemerkenswert (wertfrei). Also eine Sensation. Hunderttausende an Hunger sterbende Kinder können dagegen nicht anstinken. Aber weil es auch irgendwie einen Alltagsbezug hat, weil man ja selbst zuweilen nach Portugal oder in ein vergleichbares Land reist, ist verstehbar, daß derlei Gedanken und Sorgen auslöst. Was allerdings dann alles im Nachklapp geschieht, ist nicht mehr verstehbar. Privatleben werden seziert, man zerreißt sich das Maul über Gerüchte und Spekulationen, die willfährig von Medien, Stammtischsäufern und vielen anderen in die Welt gesetzt werden. Waren sie es selbst? Sind das überhaupt gute Eltern? Hat das was mit Pädophilie zu tun? Sollte man diese Leute reisen lassen? Wenige dieser Fragen ranken sich um das Schicksal des Kindes. Daran merkt man, daß es längst nicht mehr um den Fall geht. Sondern um Sensationsgier. Um eine Art Wette. "Habe ich doch gleich gewußt!" will man irgendwann ausrufen können. Während man genußvoll über Verhaftungen, mögliche Strafmaße und den Zerfall der in den Mittelpunkt des Normalbürgerinteresses gerückten Familie liest. Bäh.


    Schlimm, daß derlei - eine Kindesentführung oder was auch immer - geschieht. Noch schlimmer aber, daß sich alle begierig darauf stürzen, um sich mit hanebüchenen Spekulationen gegenseitig zu übertreffen. Ohne auch nur das leiseste Interesse, nicht einmal geheucheltes, am Schicksal des Kindes zu haben. Darum geht es nämlich niemandem. Offenbar.

  • Zitat

    Original von Tom



    Schlimm, daß derlei - eine Kindesentführung oder was auch immer - geschieht. Noch schlimmer aber, daß sich alle begierig darauf stürzen, um sich mit hanebüchenen Spekulationen gegenseitig zu übertreffen. Ohne auch nur das leiseste Interesse, nicht einmal geheucheltes, am Schicksal des Kindes zu haben. Darum geht es nämlich niemandem. Offenbar.


    Das "begierig" möchte ich mal verneinen. aber man kommt nicht umhin davon zu hören. Ob nun im TV, im Radio, in der Presse...egal wohin man den Blick wendet, man kommt nicht dran vorbei.


    Ist aber auch ok, denn Interesse hat man schon. Ich glaube kaum, dass es hier den leuten nur um sensation geht. Ich persönlich habe schon Mitleid bzw Interesse am schicksal des Kindes. Wenn auch nicht in DEM Maße, wie es ausgeschlachtet wird.


    sollte man also jede schicksalhafte Meldung, bei der man eh nicht behilflich sein kann, weglassen? Nicht dein ernst, oder? ;-)


    wenn wir hier von der dummen Paris oder der dusseligen Prittnee reden würde, ok, dann würde ich dir zustimmen. Aber so...nicht.

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Tom
    Einem Urlauberpaar ist das Kind entführt worden


    Kleine Korrektur, da dafür bisher Beweise fehlen.


    Das Kind eines Urlaubspaares ist verschwunden


    meint Dyke, sonst hast Du in allem Recht.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Tom
    Die Frage ist: Warum spricht man überhaupt über derlei?


    Weil dieser Fall ständig in den Medien ist und ich mir darüber Gedanken mache.
    Ich mache mir auch Gedanken wie es Kindern in Indien geht oder Chemische Waffen die manche Staaten besitzen.


    Mir ging es darum zu sehen wie andere Menschen darüber denken. Das schlimme ist, man ist hilflos. Wie bei vielen Dingen die passieren und man nicht helfen kann, aber deswegen darf ich doch darüber sprechen.


    Wenn man spekuliert so setzt man sich mit dem Thema wenigstens auseinander und ignoriert es nicht.


    Vielleicht ist man den Eltern gegenüber ungerecht, aber wenn ich mir vorstelle dass sie was damit zu tun haben, dann überkommt mich eine Wut.


    Für mich haben die Eltern die Aufsichtspflicht verletzt und deswegen geben ich ihnen eine gewisse Mitschuld.


    Das die kleine Maddie noch lebt bezweifel ich und wenn möchte ich nicht wissen unter welchen Umständen.


    Mit den Medien ist es eh so eine Sache, der wäre mir manchmal lieber: weniger ist mehr

  • Zitat

    Ich kann mir nicht vorstelln das die Eltern so dreist sind, eine Suchaktion von solchen Maßen loszutreten. Sogar zum Papst gehn!! Und dann schließlich vielleicht selbst Urheber des Verschwindens des Mädchens waren. Falls es doch so sein sollte dann ist das schockierend!!


    Ich kann mir das durchaus vorstellen, auch wenn man sich wünscht, dass es nicht der Fall ist. Aber leider ist heutzutage nichts mehr unmöglich!
    Hoffentlich werden wenigstens Beweise für die Schuld oder Unschuld der Eltern gefunden.

  • Zitat

    Original von Vanity
    Vielleicht ist man den Eltern gegenüber ungerecht, aber wenn ich mir vorstelle dass sie was damit zu tun haben, dann überkommt mich eine Wut.


    Dann will ich mal für dich hoffen, dass du nie in eine ähnliche Lage kommst. Auch, wenn es möglicherweise so schön von den Sorgen ablenkt, sich gegen den wütenden Mob verteidigen zu müssen.