Die Braut des Florentiners - Richard Dübell

  • Bastei-Lübbe-Taschenbuch, 2007, 364 S.


    Inhalt:
    Lorenzo Ghirardi wird von einem wohlhabenden Kaufmann aus Florenz beauftragt, dessen zukünftige Schwiegertochter Clarice auf einem Teil ihrer Anreise zu begleiten. Doch das Reisen zu jener Zeit ist gefährlich und so findet Lorenzo an der Stelle, an der er die junge Braut in Empfang nehmen sollte, nur Tote und Verletzte aus ihrem Begleittrupp vor. Clarice wurde von einer Verbrecherbande entführt. Um sie zu befreien, schließt sich Lorenzo unerkannt den Verbrechern an und gerät zwischen mehrere Fronten. Zur gleichen Zeit macht sich Schwester Magdalena zusammen mit zwei weiteren Nonnen auf den Weg zu ihrem neuen Kloster.


    Über den Autor:
    siehe hier


    Meine Meinung:
    Ein Roman, der als typisches Beispiel für die Gattung der historifizierenden Romane gelten kann, die sich jeweils in unterschiedlichen Epochen ganz nach dem Geschmack des jeweiligen Lesers verlieren.
    Historisch insofern, als dass die Waffen und die medizinischen Kenntnisse der Protagonisten wohl ins 16. Jahrhundert passen, ansonsten erfährt man vom Leben in der damaligen Zeit nicht viel. Die Handlung ist langatmig und dürftig, es wird hauptsächlich gekämpft oder besser gesagt gemetzelt. Die Charaktere bleiben schwach und blass. Es fehlt an lebendigen Schilderungen, an farbigen Szenen. Einige Stellen fand ich recht amüsant, aber das langt bei weitem nicht für einen guten Roman. Und das Ende ist dann auch vorhersehbar.


    Die Sprache, in der das Buch geschrieben ist, erscheint mir zu modern und passt nicht in die Zeit. 364 sehr klein bedruckte Seiten, die ich nur mit Mühe zu Ende gelesen habe. Das war nicht mein Ding.

  • Dieser Roman war letzte Jahr eines meiner Highlights. Sicherlich ist es mehr ein Abenteuer denn ein historischer Roman. Aber an Spannung, Feingefühl und Sprachgewalt ist dieser Dübell einfach kaum zu übertreffen und ich habe diesen Roman bereits mehrmals mit Begeisterung empfohlen und verschenkt. Spätestens seitdem bin ich absoluter Dübell-Fan. Und selten habe ich eine so ergreifende - nichtschnulzige - Schlußszene gelesen. :anbet
    11 von 10 Punkten

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Da gehen die Meinungen wohl etwas auseinander. Ich bin ja, seit ich "Die Pforten der Ewigkeit" gelesen habe, ein leidenschaftlicher Dübell-Fan. Habe gleich die "Teufelsbibeltrilogie" hinterhergeschoben (bin jetzt beim letzten Band), die mich gleichfalls begeistert hat. Die anderen Bücher stehen ja schon auf der Wunschliste. Bin wirklich gespannt, ob sie mithalten können.

  • Ja ich hoffe ja, es finden sich noch Eulen, denen es genauso gut gefallen hat. Natürlich nicht mit Pforten der Ewigkeit vergleichbar, da in diesem das historische Wissen viel Raum einnahm und die Braut einfach reine Unterhaltung ist. Aber ganz feine, fand ich.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)