Was haltet ihr von Hermann Hesses Kritik an die Vielleser?

  • Eine von mir sehr liebe und sehr geschätzte Userin des Forums hat mir ein Zitat gesagt, dass ich so toll provokant fand, und es gleich in die Signatur miteinbezog:


    "Nicht die Analphabeten und Buchverweigerer sind die Feinde des gutes Buchs bzw. guten Geschmacks, sondern die Vielleser. (Hermann Hesse)"


    Zwar gab es im anderen Forum schon eine kurze Diskussion darüber, doch auch hier wäre ich über eure Meinung interessiert.


    mfg

  • Zitat

    Original von Historikus
    "Nicht die Analphabeten und Buchverweigerer sind die Feinde des gutes Buchs bzw. guten Geschmacks, sondern die Vielleser. (Hermann Hesse)"


    Naja... das impliziert ja, daß wer viel liest, auch viel Schrott liest. Kann sein, muß aber nicht.


    Und es führt uns wieder zu der Frage... was ist ein GUTES Buch? Was ist schon GUTER Geschmack? Das liegt ja wohl im Ermessen eines jeden Einzelnen.


    Wie heißt es doch so schön? Über Geschmack läßt sich nicht streiten. :grin


    Ich bin zwar der Meinung, das geht sehr gut... aber letztendlich ist es das Aufeinanderprallen verschiedener Ansichten.


    Meine Meinung: auch Hesse kann mal irren. :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich poste hier mal den Kontext, aus dem das Zitat stammt:


    Gedankenloses, zerstreutes Lesen ist geradeso wie Spazierengehen in schöner Landschaft mit verbundenen Augen. Wir sollten auch nicht lesen, um uns und unser tägliches Leben zu vergessen, sondern im Gegenteil, um desto bewußter und reifer unser eigenes Leben wieder in feste Hände zu nehmen. Wir sollen zu Büchern kommen nicht wie ängstliche Schüler zu kalten Lehrern und auch nicht wie Nichtsnutze zur Schnapsflasche, sondern wie Bergsteiger zu den Alpen und wie Kämpfer ins Arsenal, nicht als Flüchtige und zum Leben Unwillige.
    Unter leidlich gesunden Menschen, denen der Zweifel an sich selber fremd ist, wird der Leidenschaftliche am Dichter die Leidenschaftlichkeit, der Gescheite die Gescheitheit, der Gütige die Güte lieben; unter schlechter balancierten Lesern wird sehr häufig das Gegenteil eintreten, daß der stark Geistige nach naiver Sinnlichkeit, der Unbeherrschte nach beherrschter Kühle hungert.
    Die Zahl der Leser, welche für dichterische Eigenschaften eines Buches empfänglich sind und einen gut geschriebenen Satz von einem klischeehaften zu unterscheiden wissen, ist klein.
    Die Bücher sind nicht dazu da, unselbständige Menschen noch unselbständiger zu machen, und sie sind noch weniger dazu da, lebensunfähigen Menschen ein wohlfeiles Trug- und Ersatzleben zu liefern. Im Gegenteil, Bücher haben nur einen Wert, wenn sie zum Leben führen und dem Leben dienen und nützen, und jede Lesestunde ist vergeudet, aus der nicht ein Funke von Kraft, eine Ahnung von Verjüngung, ein Haus von neuer Frische sich für den Leser ergibt.
    Wer sich in der unsterblichen Welt der Bücher etwas heimisch gemacht hat, der wird bald nicht nur zum Inhalt der Bücher, sondern zum Buch selbst in ein neues Verhältnis treten.
    Denn die Feinde der guten Bücher und des guten Geschmacks überhaupt sind nicht die Bücherverächter oder Analphabeten, sondern die Vielleser.
    Für den Wert, den ein Buch für mich haben kann, kommt seine Berühmtheit und Beliebtheit so gut wie gar nicht in Betracht.


    (aus: Hermann Hesse, Bücherlesen und Bücherbesitzen. In: Schriften zur Literatur -- z.Z. leider vergriffen)

  • Hi Iris, und Batcat,


    ich denke, es kommt auf die Interpretation drauf an.


    Ich interpretiere Hesses Aussagen so, dass er meint, einige Vielleser viel zu viele Bücher kaufen, die gerade "in" sind, auf Bestsellerlisten stehen, die einfach nur Erfolg haben aus den verschiedensten Gründen auch immer, ohne dabei zu bedenken, welcher Schrott ihnen vorgesetzt wird.


    Siehe sein Zitat:


    "Für den Wert, den ein Buch für mich haben kann, kommt seine Berühmtheit und Beliebtheit so gut wie gar nicht in Betracht."


    Und diesen Satz:


    " Im Gegenteil, Bücher haben nur einen Wert, wenn sie zum Leben führen und dem Leben dienen und nützen, und jede Lesestunde ist vergeudet, aus der nicht ein Funke von Kraft, eine Ahnung von Verjüngung, ein Haus von neuer Frische sich für den Leser ergibt."


    glaube ich tausendmal mehr als die Bibel. ;-)


    Da stimme doch mit Hesse überein.


    mfg

  • Hi!


    Wie an anderer Stelle gesagt, kann ich dem Zitat nicht zustimmen. Aber der letzte Satz gefällt mir wiederum auch sehr gut.

    Zitat

    Für den Wert, den ein Buch für mich haben kann, kommt seine Berühmtheit und Beliebtheit so gut wie gar nicht in Betracht.


    Nur funktioniert das für mich in beide Richtungen. Ein Buch gefällt mir, wenn es mir gefällt, vollkommen unabhängig davon, ob ich der einzige Mensch auf der Welt bin, der es kennt und mag, oder ob es wochenlang auf der Bestsellerliste steht. Nichts davon ist für mich ein Qualitätsurteil.


    Bye,


    Grisel

  • "Für den Wert, den ein Buch für mich haben kann, kommt seine Berühmtheit und Beliebtheit so gut wie gar nicht in Betracht."


    Das ist allerdings ein Satz, den ich unterstreichen kann.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hi!


    Verzeihung.
    Weil es für mich, zumindest alleinstehend, wie eine Herabwertung des puren Unterhaltungslesens klingt. Und im Zusammenhang mit dem langen Zitat so, daß nur die Bücher wert sind, die einen etwas lehren. Ich weiß, daß man es auf vielerlei Weise lesen und verstehen kann, aber für mich klingt es so. Und ich lebe nach der Devise lesen und lesen lassen. Jeder soll lesen was ihm/ihr Freude macht, und sich weder etwas darauf einbilden, noch sich dafür schämen.


    Bye,


    Grisel

  • das ist doch lachhaf....
    find diese aussage doof....




    p.s.
    bin leider nicht under den letzten 30 bei der anthologie gewesen. aber von 375 bei den letzten 50 dabei gewesen zu sein war schon klasse :) .

  • Also ...


    mit dem Geschmack ist es doch genauso wie mit dem Verstand: Beides ist unter allen Menschen vollkommen gerecht verteilt --- oder kennt hier jemand jemanden, der oder die von sich behaupten würde, von einem der beiden zu wenig abbekommen zu haben?


    :lache


    Was das "pure Unterhaltungslesen" angeht, bezweifle ich entschieden, dass es so etwas gibt. "Unterhaltung" ist kein Selbstzweck, es ist das Mittel, mit dem sich ein Autor seine Leser gewogen stimmt, um ihnen zu vermitteln, was er ihnen erzählen will.
    Jede Geschichte hat eine Bedeutung, die über sich selbst hinausweist - das wissen wir nicht erst seit der "Erfindung" einer systematischen Literaturwissenschaft, das ist eine Binsenweisheit, mit der schon die Altvorderen zu kämpfen hatten.


    Literatur entsteht aus dem Drang der Literaturschaffenden sich jemandem mitzuteilen, z.B. im Gewand einer Geschichte. Literatur enthält immer die Absicht der Einflussnahme (Manipulation) und des Belehrens.
    Der durchschlagende Erfolg der Bibel liegt auch nicht an ihrer Bedeutungsschwere, sondern daran, dass es ein Fundus aller möglichen Arten von spannenden und unglaublichen Geschichten ist.


    Selbst wenn ein Buch nur der Bestätigung vorgefertigter Ansichten bei Autor und Leser dient - wie ein Stammtischplausch oder Kaffeekränzchen -, dient es dennoch Einflussnahme des Autors auf den Leser. Diese Form nennt man (btw) "trivial".


    Die Unterscheidung zwischen "trivial" und "nicht-trivial" liegt darin, ob ein Autor "seinen" Lesern "neue" Gedanken vermitteln will, oder ob er sie in ihrem bestehenden Weltbild einlullt - ob das nun bewusst geschieht oder unbewusst, lassen wir jetzt mal dahingestellt.


    Grundsätzlich gilt: Ein Buch, das nicht unterhält, kann nicht wirken!
    Aber das ist dermaßen trivial, das haben schon Aristoteles, Opitz, Baumgarten, Lessing, Schiller u.v.a. als selbstverständlich für Literatur vorausgesetzt.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hi Iris!


    Zitat

    Was das "pure Unterhaltungslesen" angeht, bezweifle ich entschieden, dass es so etwas gibt.


    Interessant, wenn es das nicht gibt, wie nennst Du das dann, wenn ich mir ein Buch hernehme, von dem ich mir nichts erwarte als nette Unterhaltung und das mir dann auch exakt das liefert. Ein Buch ohne Anspruch, ohne sprachliche Finessen, etc., das einfach nur nett zu lesen ist, und mit dem man sich "geistlos" ein paar schöne Stunden machen kann. Ich nenne das "pures Unterhaltungslesen".
    Natürlich ist Lesen - sofern es nicht zu gezielten Lernzwecken dient - immer Unterhaltung. Deshalb der Zusatz "pur".


    Bye,


    Grisel

  • Hallo Grisel!


    Zitat

    Original von Grisel
    Interessant, wenn es das nicht gibt, wie nennst Du das dann, wenn ich mir ein Buch hernehme, von dem ich mir nichts erwarte als nette Unterhaltung und das mir dann auch exakt das liefert. Ein Buch ohne Anspruch, ohne sprachliche Finessen, etc., das einfach nur nett zu lesen ist, und mit dem man sich "geistlos" ein paar schöne Stunden machen kann. Ich nenne das "pures Unterhaltungslesen".


    Offen gestanden ... ich habe keine Ahnung, wovon du redest. :grin


    Was ich meinte, ist die "Senderseite": Es gibt keinen Autor, der nur unterhalten will, ein Autor will immer etwas erzählen, weil er mitteilungsbedürftig ist. Das ist jedoch niemals ein Selbstzweck, sondern immer Mittel zu Zweck.


    Autoren von Trivialliteratur haben auch ein Weltbild, dass sich in ihren Romanen widerspiegelt.
    Barbara Cartland war nicht nur eine Trademark, sondern die Art, wie diese Frau die Trademark "Barbara Cartland" erschuf, kam aus ihr selbst und ihrem ureigenen Mitteilungsbedürfnis.
    In allen Romanen von John Grisham spiegelt sich sein Bild der US-amerikanische Verhältnisse und wie sich diese "heilen" ließen, wieder.
    In allen Romanen von Michael Crighton findest du ähnliche Aspekte für andere Lebensbereiche, tw. (Timeline, Der 13. Krieger) sehr amerikozentrisch globalisiert und/oder historisiert.


    Andererseits wollen auch Leser niemals nur "irgendwie" unterhalten werden, sondern, wenn sie zum Buch greifen, durch eine Geschichte (o.Ä.) unterhalten werden. Dabei muss diese Geschichte nicht nur erzählerischen und sprachlich entsprechend gestaltet sein, sondern auch zumindest tw. in das Weltbild des Lesers passen - sie muss ihn an dem Bahnhof abholen, an dem er steht, ansonsten erreicht sie ihn nicht, und wie sollte sie ihn unterhalten, wenn sie ihn erst gar nciht erreicht?


    Sehr viele Menschen fühlen sich nur dann unterhalten, wenn eine Geschichte nirgends an ihrem Weltbild kratzt. Was im Zeitalter des weltanschaulichen Pluralismus natürlich ein sehr weites Feld ist. :grin


    Der Gegensatz dazu ist die Provokation (bitte kommt mir nicht mit dieser unsäglichen Endstufe, das Buch ist die reine Folter!), aber die ist wirklich nicht erstrebenswert, da sie nur zu einer Verteidigungshaltung des Lesers führt -- bestenfalls wird man von einigen Unverdrossenen aus dem eigenen Lager dafür bewundert, wie mutig und standhaft man doch sei und wie eitel die Welt, wie sinnlos alles Bemühn ... :rolleyes


    Interessanter und erfolgversprechender ist die weitaus schwierigere Kunst, den Leser eben an besagtem Bahnhof abzuholen und mit ihm eine Reise zu machen, bei der er am Ende ein paar ganz neue Bilder im Kopf hat.
    Eben Unterhaltung mit behutsam eingesetzten Anspruch. Das nämlich hat Wirkung im Sinne eines Impulses! :grin


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Ich schätze Hermann Hesses Werke sehr. Aber diese Bemerkung finde ich als sehr übers Ziel hinausgeschossen, snobistisch und anmaßend.


    Ich vergleiche es mal mit dem Sport. Sollen wir hier auch jene verdammen, die sich (zu?) viel bewegen?


    Gut...vielleicht ein schlechtes Beispiel. Ich bleibe beim ursprünglichen Thema.


    Meine Meinung ist, dass es erstens besser ist, zuviel als gar nicht zu lesen.


    Zweitens kommt auch durch Lesen sogenannter "schlechter" Bücher (wer darf sich übrigens anmaßen, so genau zwischen gut und schlecht unterscheiden zu können?) ein positiver Effekt zustande, und sei es nur zumindest ein wenig geistige Betätigung, der bessere Umgang mit der Sprache, eine Beschäftigung, die nicht die schlechteste per se ist und vielleicht sogar etwas Geschmacksbildung.
    Ich selber bin durch das viele Lesen (auch von sogenannten "Schund"-Büchern) zu meinem Lesegeschmack gekommen und verdanke dem Viel-Lesen auch allgemein viel.
    Als Niete im Deutschunterricht, die gar nicht gut formulieren konnte, habe ich mir durch das viele Lesen einen wie ich unbescheidenerweise behaupte recht umfangreichen Wortschatz angeeignet, den ich beruflich wie privat ganz passabel einsetzen kann.


    Alice, selber snobistisch


    Noch ein P.S.: Ich behaupte, kein einziges Buch gelesen zu haben, durch das ich nicht ein klein wenig gescheiter wurde.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Hi Iris!


    Ganz einfach. Du sagtest:


    Zitat

    Was das "pure Unterhaltungslesen" angeht, bezweifle ich entschieden, dass es so etwas gibt.


    Woraufhin ich erklärt habe, was ich darunter verstehe.


    Zitat

    Was ich meinte, ist die "Senderseite": Es gibt keinen Autor, der nur unterhalten will, ein Autor will immer etwas erzählen, weil er mitteilungsbedürftig ist. Das ist jedoch niemals ein Selbstzweck, sondern immer Mittel zu Zweck.


    Aber ich spreche als Leserin logischerweise von der "Empfängerseite". Was die Autoren mit ihren Büchern erreichen wollen, ist etwas anderes, als was sich der Leser herausnimmt, würde ich sagen.
    Natürlich sucht sich LeserIn für die Unterhaltung etwas was ihn/sie interessiert und reizt, aber der Punkt auf dem ich herumreite bleibt, daß es für mich sehr wohl so etwas wie "simples Unterhaltungslesen" gibt, und daß ich nicht einsehe, warum man das abwerten muß. Was eben genau das ist, was ich aus dem Zitat herauslese.
    Wie man Unterhaltung und die entsprechenden Erfordernisse dafür definiert, ist für mich Verzierung.


    Bye,


    Grisel

  • Zitat

    Sehr viele Menschen fühlen sich nur dann unterhalten, wenn eine Geschichte nirgends an ihrem Weltbild kratzt. Was im Zeitalter des weltanschaulichen Pluralismus natürlich ein sehr weites Feld ist.


    Dito. Genau meine Meinung, Iris. Und das ist das Gefährliche am so genannten Unterhaltungslesen ... ;-)


    mfg

  • Alice :


    Zitat

    Sollen wir hier auch jene verdammen, die sich (zu?) viel bewegen?


    Zu viel Bewegung kann auch gefährlich sein. :grin


    Zitat

    Meine Meinung ist, dass es erstens besser ist, zuviel als gar nicht zu lesen.


    Sorry, der Meinung bin ich nicht. Meines Erachtens gibt es mehr schlechte als gute Bücher. Warum unbedingt viel lesen? Qualität statt Quantität, dass ist mein Motto.

  • Zitat

    daß es für mich sehr wohl so etwas wie "simples Unterhaltungslesen" gibt, und daß ich nicht einsehe, warum man das abwerten muß.


    Bitte nicht persönlich nehmen, keiner, der das liest! Aber ich habe leider die traurige Erfahrung gemacht, dass einige Leser, denen Unterhaltung einfach über alles ist, relativ unkritisch sind und sich vom Gelesenen regelrecht berieseln lassen.


    *schonmaldenhelmundrüstunganzie* :grin :grin


    PS: Ich warte darauf, dass jemand das Wort Pauschalisierung in den Mund nimmt! ;-)

  • Hi!


    Zitat

    Original von Historikus
    Bitte nicht persönlich nehmen, keiner, der das liest! Aber ich habe leider die traurige Erfahrung gemacht, dass einige Leser, denen Unterhaltung einfach über alles ist, relativ unkritisch sind und sich vom Gelesenen regelrecht berieseln lassen.


    *schonmaldenhelmundrüstunganzie* :grin :grin


    PS: Ich warte darauf, dass jemand das Wort Pauschalisierung in den Mund nimmt! ;-)


    Tja, wenn Du es ohnehin erwartest, warum fällst Du dann Pauschalurteile? Hm, jetzt fehlt mir ein Smiley mit unschuldigem Augenaufschlag ...


    Und damit meine ich die vorige Bemerkung über die Gefahren des Unterhaltungslesen. Denn die obige ist durch das geschickt eingefügte "einige" natürlich kein Pauschalurteil.
    Aber in Kombination klingt das für mich wie eine Warnung vor simplem Unterhaltungslesen weil es die Menschen unkritisch macht. Und das klingt für mich pauschal.


    Bye,


    Grisel

  • Zitat

    Original von Historikus


    Bitte nicht persönlich nehmen, keiner, der das liest! Aber ich habe leider die traurige Erfahrung gemacht, dass einige Leser, denen Unterhaltung einfach über alles ist, relativ unkritisch sind und sich vom Gelesenen regelrecht berieseln lassen.


    Dein missionarischer Eifer in allem Ehren, lieber His.


    Aber nur weil auf einige Vielleser dein Urteil zutrifft, musst du doch nicht auf alle schließen. Zudem kann wohl jeder sein Leseverhalten selber bestimmen.


    Ich frage mich nur, warum dich Vielleser derartig aufregen. *grübel*

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich lasse mir von niemandem, auch nicht von jemandem wie Hesse vorschreiben, was ich warum zu lesen habe.


    Reine Unterhaltung? Warum nicht. Warum guck ich "Tatort"? Zur reinen Unterhaltung. Warum les ich Krimis? Zur reinen Unterhaltung. Und es macht mir Spaß, auch wenn ich bei manchen die Welt um mich vergesse.


    Wenn mir nach "Faust" ist, schlage ich mein altes zerfleddertes Schulexemplar auf, denn ich habe oft schon Lust auf "Faust" gehabt.


    Wenn ich Lust darauf habe, mehr über ein Thema, politisch, historisch, pädagogisch, egal was zu erfahren, nehme ich mir ein Buch darüber vor.


    Und wenn ich Lust hätte, von einem Prinzen zu träumen und in Liebe zu schwelgen, würde ich halt Pilcher, Holt o.a. lesen.


    Wie gut, dass es so viele verschiedene Sorten Bücher gibt und jeder etwas für sich finden kann.


    Jorinde