'Mein fast perfektes Leben' - Seiten 001 - 105

  • Ich habe das Buch auch vor ein paar Tagen angefangen und es gefällt mir bisher wirklich sehr gut. Was mir so gut gefällt ist z.B., dass Doug ein Mensch ist mit Ecken und Kanten, mit unangenehmen Eigenschaften und dabei sehr liebenswert. Ich finde ihn sehr, sehr menschlich und wie er mit dem Schmerz umgeht, was er dabei denkt und fühlt ist, als wenn ich Einblick habe in die Gedanken- und Gefühlswelt von jemand anderen, der manchmal genau so chaotisch und verdreht und für Außenstehende nicht nachvollziehbar denkt wie ich. Es beruhigt mich, dass auch andere - und sei es nur eine Romanfigur - so chaotisch denken... ;-)


    Die anderen Personen des Romans finde ich bisher auch sehr faszinierend und gar nicht langweilig. Sei es nun Dougs Stiefsohn Russ oder seine Zwillingsschwester Claire, seine Mutter oder sein Vater... Es sind alles sehr sympathische Charaktere. Sympathisch vor allem deswegen, weil sie sehr menschlich und 'normal' rüberkommen. Ich kann sie mir alle sehr gut vorstellen und würde sie gerne näher kennen lernen... :-)


    Auch gefällt mir sehr der Schreibstil. Ernst, nachdenklich und doch mit einer guten Portion teilweise schwarzem Humor, der einen schmunzeln lässt.


    Ich freue mich schon aufs weiterlesen und bin wirklich gespannt, was aus dieser Sache mit der Nachbarin wird und auch wie seine Schwester sich entscheidet...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von chaosmausi


    Nicht gutheißen tue ich aber, dass er die armen, süßen Kaninchen mit Steinen bewirft. Aber wenigstens trifft er nicht. (Absichtlich?) :lache


    Aber in der Sache spricht der Autor den Leser ja auch direkt an

    "Oh calm down. It's not like I've managed to hit one of the little buggers yet. And they know it too ..."
    p. 11

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • sooo, jetzt schleiche ich mich als eine der letzten in diese Diskussion ein. Dabei hatte ich ja das Buch schon seit Wochen hier liegen - die englische Originalausgabe von meiner geliebten Stadtbuecherei.


    Dabei fing das Buch gleich mit einem Knaller fuer mich ein als ich die Widmung las:


    For Alexa Rose,
    who bangs with me
    in the wee small hours
    With love


    WHAT :yikes "bangs" als bumsen haette ich doch nicht gleich in der Widmung erwartet ... bis ich dann nochmal gelesen hab und merkte, dass es kein "b" sondern ein "h" war. Tiefes Aufatmen!!!


    Dann ging es aber los und mit der teilweise doch vulgaeren Sprache (vielfache Benutzung des f... Wortes z.B.) fand ich meine falsche Interpretation der Widmung dann doch nicht mehr sooo daneben. Ich muss sagen, dass dieser gewollt witzige lockere Sprachstil es mir doch schwierig machte ins Buch reinzufinden. Dazu dann das ewige Selbstmitleid von Doug. Okay, natuerlich trauert er und hat auch jedes Recht dazu solange zu trauern wie er es braucht. Trauer hat, wie er so gut sagt, eben kein Verfallsdatum. Aber nach 50 Seiten oder so dachte ich doch eher so langsam reicht es. Ich will auch mal was an Action sehen.


    Zum Glueck kommt dann ja auch was. Da ist dann die rothaarige Nachbarin, und auch die Zwillingsschwester Claire bringt Leben in die Geschichte. Ich seh da also schon einiges an Potential fuer eine spannendere Entwicklung im weiteren Verlauf des Buches.


    Und die Kolumnen mag ich auch sehr. Vor allem die Szene im Baumarkt, bei der er seine Reaktion gegenueber dem jungen Paar beschreibt. Als ihm der andere Mann dann ein Kleenex fuer seine Traenen reicht, hatte ich dann doch einen dicken Kloss im Hals.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Leider, leider konnte ich erst mit riesiger Verspätung in die Leserunde einsteigen, weil mein Buchexemplar ein bisschen länger unterwegs war und ich dann verreisen musste, bevor ich es bekommen habe (an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Schnatterinchen, dank derer ich hier doch noch mit diskutieren kann!!).


    Gestern abend war ich also wieder zuhause und konnte das Buch in den Händen halten - und gestern abend noch habe ich die ersten 100 Seiten verschlungen.


    Ich war ziemlich erstaunt, dass man so viel Spass haben kann, wenn man ein Buch über Trauer liest, der Held sich in seiner Trauer suhlt und im Grunde nur jammert ... Aber trotzdem, die humorige und ironische Art, in der das Buch geschrieben ist, die Personen, die so interessant und facettenreich sind, das bringt einen dazu, das Lesen zu genießen. Und außerdem will ich natürlich wissen, wie es mit der Hackbraten-Affäre und mit der schwangeren Claire weiter geht.


    Deshalb setze ich mich auch gleich wieder aufs Sofa, lasse meine bessere Hälfte den Hausputz alleine machen (wenn das klappt) und lese weiter.

  • Mit viel Verspätung bin ich gestern auch eingestiegen und habe den ersten Teil in einem Rutsch gelesen.


    Die Notizen habe ich mir zwischendurch gemacht:


    Erstaunlich, wie unterschiedlich Dougs Trauer hier in der Diskussion wahrgenommen wird - ich gehöre auf jeden Fall zu der Gruppe Eulen, die überhaupt nicht genervt sind von seinem Selbstmitleid und seiner Trauer, auch wenn ich gottseidank noch nie in der Situation war, einen geliebten Menschen so zu verlieren, aber ich kann ihm 100% nachfühlen.
    Bei der Stelle mit dem Kometen musste ich auch mit den Tränen kämpfen, ich mag Russ, aber meine Lieblingsfigur ist Claire - sie ist so herrlich erfrischend und lebensbejahend. Meint man. Und in ihrem Inneren sieht es doch ganz anders aus...


    Mir gefällt das Buch bisher sehr gut, vor allem weil es ganz normale Menschen sind, die Dinge ansprechen, die sie tatsächlich empfinden, unabhängig davon, was die Konventionen verlangen. Diese Ehrlichkeit, gepaart mit der Tragik und Komik, die das Leben eben ausmacht - ich freue mich auf's Weiterlesen!

  • Zitat

    Original von milla
    Erstaunlich, wie unterschiedlich Dougs Trauer hier in der Diskussion wahrgenommen wird - ich gehöre auf jeden Fall zu
    der Gruppe Eulen, die überhaupt nicht genervt sind von seinem Selbstmitleid und seiner Trauer,
    auch wenn ich gottseidank noch nie in der Situation war, einen geliebten Menschen so zu verlieren,
    aber ich kann ihm 100% nachfühlen.


    Schön, dass wir ( wie meistens ) einer Meinung sind. :lache :wave

  • *hüstel*
    Ich weiß - ich bin superspät dran, aber da ich momentan nicht daheim wohne, sondern studiere, musste meine Mum mir das Buch nachschicken usw. ...


    Na ja, aber besser spät als nie ;-) .
    Mir gefällt das Buch bis jetzt sehr gut.
    Russ ist ein schwieriger Charakter, auf der einen Seite total cool und mit einer "mir ist alles egal"-Haltung, auf der anderen Seite aber sehr verletzlich.
    Doug ist mir schon richtig ans Herz gewachsen. Ich finde es schön, wie er an seiner Trauer festhält und seine große Liebe nicht vergessen will, obwohl er realistisch in die Zukunft blickt.
    Bei der Sexszene mit der Hackbraten-Laney musste ich laut lachen.


    Bei der Szene:
    Normalerweise kommt sie nur dienstags, aber angeblich war sie gerade in der Nachbarschaft.
    "Du wohnst in der Nachbarschaft", gebe ich zu bedenken. :rofl


    Dougs Zwillingsschwester ist total süß. Die Nähe zwischen den beiden ist schön geschildert, sie ist mir sehr sympathisch.
    Ich freu mich, dass sie jetzt zu ihrem Bruder zieht!


    Dougs Kaninchen tun mir Leid :lache . So schlimm sind die doch auch nicht, dass er gleich mit dem Handy auf sie werfen muss ... Und mir ist immer noch schleierhaft, warum er nicht einmal trifft!


    So, und jetzt muss ich weiterlesen :lesend ...